Dienstag, 20. Dezember 2005

Ja wat denn jetzt?

War das nicht süüüüüüüüüüüß? Dirk Bach als kleines dickes und sehr grünes Urmel in dem epischen Theater-Zweiteiler "Urmel aus dem Eis". Ich kann euch nur sagen, ihr habt etwas verpasst. Diese zuckersüße Inszenierung mit den vielen liebevollen Kulissen und den ganzen tollen Comedians und Darstellern in mal ganz ungewöhnlichen Rollen (allen voran Ralf Schmitz und Barbara Schöneberger als Pingui und Wutz *öff*) war pures Vergnügen.


So etwas will ich in der Vorweihnachtszeit sehen, und nicht, wie ein kleiner 16-jähriger Schuljunge bei RTL seelisch gefoltert wird. Erinnert ihr euch noch, letzten Mittwoch, kurz vor elf? Im ersten Moment, als dieser Markus vermeintlich den letzten Platz für die nächste Runde bekam, dachte ich:


JAAA!!! Das Baby ist raus! Stephan ist weg! Zum allerersten Mal in dieser Show schafft es keine dieser Teenie-Stimmchen in die Nähe der Mottoshows! Es gibt doch noch so etwas wie musikalischen Verstand in Fernsehdeutschland!


Aber als dann der Notar angestürmt kam und auf eine "fehlerhafte Wiedergabe" des Ergebnisses zugunsten Stephans hinwies, stürzte mein schönes Kartenhaus der Freude wieder in sich zusammen. Und ich dachte sofort: Mein lieber Scholli, diesmal hat sich RTL in Sachen Dramatik sich selbst übertroffen! Erst haben sie Markus schon in Sicherheit gewogen und Stephan minutenlang in Großaufnahme in die Kamera flennen lassen, bis für ihn durch den Notar die "überraschende" Absolution kam. Gut, Fehler passieren, und bei emotional extrem aufgeladenen Situationen wie bei den Entscheidungsshows von DSDS, erschüttern und ärgern sie einen um ein Vielfaches. Trotzdem wurde ich beim Anblick des ganzen Zirkus das Gefühl nicht los, dass das mehr war als ein persönlicher Fehler von Marco Schreyl war.


Sollte meine Verschwörungstheorie sich irgendwann als wahr erweisen, kann ich RTL nur sagen: Respekt! So verarscht habt ich mich seit Daniel Küblböck nicht mehr.


Danke fürs Lesen!

Samstag, 17. Dezember 2005

Glück im Unglück

Ich weiß, eigentlich verlangt es meine Aufgabe als Kritiker, euch von dem großen, endgültigen und finalen Finale von "Nikola" zu berichten, bis zum Ende mit die beste "Sitcom", die wir in unserem deutschen Fernsehen hatten (ich verwende den Begriff Sitcom bei dieser Serie eigentlich ungern, da sie mit den echten Sitcoms aus den USA eigentlich nicht viel zu tun hat).


Doch leider muss ich euch enttäuschen. Mich hat es gestern Abend ins Theater verschlagen, zu einer Aufführung von "Fight Club". Den Film und die Buchvorlage hatte ich bislang nicht gesehen, ich weiß nur, dass die beiden "Hauptfiguren" im Film Edward Norton und Brad Pitt spielen. Jedenfalls, das Theaterstück, das sie daraus gemacht haben, ist vor allem am Anfang sehr krude und man muss echt dranbleiben, um die ganze Entwicklung der Dinge zu begreifen (ist das im Film genauso?)


Als ich nach fast drei Stunden (!) harter Aufführung und einer halben Stunde Fußweg wieder im Wohnheim war, fand ich glücklicherweise im DSF genau die richtige Aufmunterung (Nein, nicht die Sexy Sport Clips!): Die "Viererkette", unter anderem mit den spitzenmäßig aufgelegten Fußball"experten" Mathias Opdenhövel und Oliver Pocher. Das war so kurz vor Mitternacht und nach diesem anstrengenden Theaterstück genau das richtige. Eine Posse nach der anderen wurde rausgeschossen, und wenn die Pause zwischen zweien zu groß wurde, haute man schnell noch einen billigen Kalauer aus der Hüfte.


Aber bevor alles jetzt zur Fernbedienung greift: Diese lustige Runde war eine große Ausnahme (weil nach dem Wochenende die Winterpause in der Bundesliga anfängt und so). Bis zum Ende der Saison ist der Humor aus dieser Sendung erst einmal gestrichen. Aber wen kümmert's, solange man vorher das Ende von Nikola gesehen hat...

Danke fürs LeseN!

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Nachtschwärmer

Mensch, eigentlich will ich doch schlafen, aber zufällig bin ich beim Zappen im MDR hängen geblieben. Da läuft eine Doppelfolge von "Dimension PSI", eine Dokureihe, die ich noch aus dem Ersten kenne. Da geht es um Phänomene wie Telepathie und Nahtoderfahrungen und wie man sie versucht, wissenschaftlich zu erklären.


In der ersten Folge mit der Telepathie wurde zum Beispiel von einem US-Projekt namens "Stargate", bei dem sogenannte Remote Viewer versucht haben, Verbrecher oder Ähnliches aufzuspüren.


Bei der zweiten Folge mit den Nahtoderfahrungen erzählen jede Menge Leute von ihren Erlebnissen und dem großen Licht am Ende des Tunnels und dass ihnen alle eine Stimme geasagt hat, sie hätten eine Aufgabe zu erledigen. Sehr verquer, das Ganze, aber echt faszinierend und sehr nachdenklich stimmend.


Gute Nacht. Und danke fürs LeSeN!

Dienstag, 13. Dezember 2005

Das fast untergegangene Jubiläum

Bei all dem Zurückschauen hätte ich am Wochenende fast übersehen, was direkt vor meiner Nase abläuft. Am Sonntag feierte nämlich die Mutter aller Daily Soaps, die Lindenstraße, ihr 20-jähriges Bestehen. Darüber kann ich in der heutigen Fernsehzeit einfach nur staunen.


Während andere Sendungen wegen beschissener Quoten nach einer Episode abgesägt werden oder so lange auf neue Sendeplätze verschoben werden, bis wir Gewohnheitstiere kein Interesse mehr dafür haben, sendet die Lindenstraße wie eine sichere Bank jeden Sonntag ihre Form der Realität ab. Das soll gar nicht schlecht klingen, denn ganz ehrlich, es gibt Schlimmeres als Mutter Beimer, Else Kling und Dr. Dressler. Deshalb fand ich auch die im Anschluss an die Folge veranstaltete Jubiläumsshow von Jörg Pilawa nur gerecht. Denen soll das schließlich erst einmal einer nachmachen.


Also, auf die nächsten 20 Jahre!


Danke fürs leSEN!

Sonntag, 11. Dezember 2005

2005

Gab es eigentlich je ein Jahr, das ohne große emotionale Ereignisse an uns vorübergegangen ist? Bei dem wir uns alle an Silvester fragen: Ist es wirklich schon vorbei?


Wohl kaum, denn sonst würden sich unsere Fernsehsender nicht dazu verpflichtet fühlen, einen abendfüllenden Jahresrückblick nach dem anderen in die Wohnzimmer zu strahlen. Letzte Woche machte JayBee Kerner den Anfang mit "Menschen 2005", heute legt Günther Jauch mit dem eigentlichen Klassiker unter den Jahresrückblicken "2005 - Menschen, Bilder, Emotionen" nach und gleich morgen haut RTL II seinen Nachrichtenrückblick "Das war 2005" hinterher. Und das ist gewiss nicht das Ende vom Lied. Das Erste wird sicherlich noch mit Ulrich Wickert oder Anne Will eine etwas sachlichere Retrospektive unternehmen und auch so mancher Comedian wie Dieter Nuhr, Urban Priol, Oliver Pocher oder Stefan Raab wird es sich nicht nehmen lassen, auf humorvolle Art das Jahr Revue passieren zu lassen.


Der Belanglosigkeits-Faktor bei den einzelnen Rückblicken wird dabei vermutlich sehr weit auseinanderdriften. Bei RTL zum Beispiel ist die Sendung meist eine ausgeglichene Mischung aus den unnötigen kleinen Wundern und Helden des Alltags und den wirklich großen weltbewegenden Geschichten, allesamt aus dem Zeitungsarchiv der BILD zusammengeklaubt. Eine souveräne Sache für Günther Jauch, keine Frage, nur inhaltlich nicht ganz das Maß aller Dinge. Trotzdem wird er wohl heute den größten Erfolg unter den ganzen Rückblicken einheimsen.


Haltet aber auch die Augen wegen den anderen Rückblicken auf. Man kann schließlich nicht oft genug sehen, wie Ratze zum Papst und Merkel zur Kanzlerin wurde und wie beides so richtig schön durch den Kakao gezogen wird.


Danek fürs LEseN!

Mittwoch, 7. Dezember 2005

Beunruhigendes aus Berlin

Vielleicht liege ich ja falsch und ich habe ein wichtiges Detail bei der ganzen Geschichte irgendwie vergessen. Aber wozu hätte ich denn diesen Weblog, wenn mir die klugen Fans nicht Klarheit verschaffen könnten?


Seit längerem stelle ich mir nämlich schon eine ganz spezielle Frage bei "Verliebt in Berlin": Vor einer Weile kam heraus, dass Richard v. Bramberg und David Seidel die selbe Mutter haben, Sophie v. Bramberg. Wenn jetzt aber David der uneheliche Bruder von Richard ist, dann ist Mariella doch nicht nur die Schwester von Richard, sondern auch die Halbschwester von David. Und trotzdem dürfen die beiden noch heiraten?! Würde man das im normalen Leben nicht INZEST nennen?


Korrigert mich bitte, wenn ich falsch bin.


Danke fürs LEsEN!

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Mein November-Resümee

Langsam neigen wir uns dem Ende des Jahres. Ich muss sagen, so kurz vor dem Ende legen sich die Monate nochmal so richtig ins Zeug und bescheren uns ein paar richtig schöne Häppchen, an denen wir während der Adventszeit zu knuspern haben. Aber eins nach dem anderen, blicken wir erst einmal zurück.


Was war das mit Abstand wichtigste Ereignis in den letzten 30 Tagen? Natürlich die Vereidigung von Angela Merkel, die damit nach zwei Monaten quälendem Koaltionsmarathon endlich offiziell als erste Bundeskanzlerin in die Geschichte Deutschlands eingeht. Ach ja, das ganze Kabinett dahinter darf man auch nicht vergessen. Schließlich müssen wir uns für die nächsten 4 Jahre (grob geschätzt) an so tolle Formulierungen wie Außenminister Steinmeier, Wirtschaftsminister Glos oder Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul gewöhnen. Ach ja, wenn wir schon bei Entwicklungshilfe sind... kurz vor Redaktionsschluss ist ja noch diese Monster-Schneewelle reingekommen, die u.a. übers Münsterland gewälzt ist und dort alles in die gefühlte Steinzeit katapultiert hat. Das wurde meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr aufgebauscht, selbst von den Öffentlich-Rechtlichen. Ja, schon klar, für die Betroffenen war das sicher ein großes Problem, aber drei Brennpunkte in Folge müssen ja nun wirklich nicht sein. Wir sind ja schließlich nicht in Kaschmir oder New Orleans. (hupps, lieber nicht weiterrreden)


Aber wenn wir schon dabei sind; passenderweise lief, glaube ich, am Montag auf arte der Themenabend "New Orleans-Die versunkene Schöne" oder so ähnlich, unter anderem mit zwei Dokus, die zum einen das Versagen der dortigen Notfallmanager des Heimatschutz-Ministeriums und zum anderen die Missachtung der Warnungen der Klimaforscher angeprangert haben. Das hat in die ganzen Katastrophenberichte wie die Faust aufs Auge gepasst, aber vermutlich ist es nur mir aufgefallen.


Gut, kommen wir wieder zurück zum Wichtigen. Ein anderes Ereignis war mindestens genauso brisant, nämlich die Terrorwochen bei McDonalds, äh, in Paris. Über zwei Wochen ging ja das Ganze, jeden Abend Hunderte verbrannter Autos auf den Straßen und in jeder Großstadt, die was auf sich hielt, gab es irgendwelche bescheurten Trittbrettfahrer, die aus Langeweile mitgemacht haben, sogar in Bremen. Was mich aber am meisten stört, ist die Tatsache, dass das Thema von einem Tag auf den anderen wieder völlig aus den Nachrichten verschwand. (Wie die Vogelgrippe) Entweder haben sie die Lage tatsächlich entschärft, so dass es sich nicht mehr lohnt, darüber zu berichten, oder es gibt keine Autos mehr in Paris, die man anzünden könnte...


Naja, lassen wir dieses negative Gerede. Was gab es denn Tolles im November? Hm, das Prominentenspecial von "Wer wird Millionär?", die Finalfolgen von "Lost" und "Desperate Houeswives", "Die Luftbrücke", mein Mietzuschlag beim BAFÖG wurde bewilligt (126€ pro Monat mehr in der Kasse), Prinz Albert von Monaco wurde inthronisert und Madonna bringt ihr neues Album raus, das selbstverständlich alles andere in den Schatten stellt.


So, fertig. Jetzt werde ich mir erst einmal noch einen Adventskalender kaufen gehen. (Bin nämlich schon die ganze Woche nicht dazu gekommen).


Falls ihr euer erstes Türchen noch nicht aufgemacht habt, wünsche ich euch viel Spaß dabei. Und danke für Lesen!

Dienstag, 29. November 2005

Mein Kommentar zum TV-Event des Jahres (aus Spaß mal in Fränkisch)

Ja natürlisch hab' ich "Die Luftbrügge" g'sehen. Du etwa net? Mensch, ich sach' dir, des war der SUBBERKNÜLLER.


Die Bilder, die Effegde, die G'schichte, die Bräude, alles spitzenmäßich. Wie es scho ang'fangen da am Anfang mit dieser großen Abschiedsszene von Luise und ihrem Mann da, der wo in 'nen Krieg gezogen ist, aber dann ja am Ende des ersden Deils wieder ganz überraschend ufftaucht, und wie sie in der Zwischenzeid dann mit diesem General Dörner was anfängt, der ja wiederum mit diesem Clay an dieser Luftbrügge rumbastelt, mit der sie die ganzen Berliner versorche wollen, und bei der dann der ameriganische Verlobde von der Freundin von der Luise abstürzen tut, ach ich sach dir, da ist man vor lauder Sensatione fast gar nimmer mitgekomme.


Und im zweiden Deil ging's ja am Montag genauso weider. Jetzt, wo der Alde von der Luisen wieder da ist, denken alle, dass es wieder so wird wie früher, doch irchendwie hat der Alde doch 'nen kleinen Schaden abbekommen und stürzt sich nur noch in sei Arbeit, worauf die Luise wieder ihre Affäre'n mit dem Turners General ufffrischt und von dem sogar schwanger wird. (Da fällt mir ein: Haben die des eigentlich midder Schwangerschaft so richtich uffgeklärt? Man hat ja nur g'sehen, dass sie's doch net hat abtreiben lasse. Danach wurde net mehr so viel darüber g'redet. Hmm... Logikfehler?) Am End aber siecht doch die Vernunft in Luise und die Westmächde gegen die Russn und mit der Luftbrügg'n, die die West-Berliner mehr oder weniger erfolgreich durch'n Winder gebracht hat, verschwindet auch der Turners General aus'm Leben vonner Luisen. Des wilde Abendeuer unterliecht dem Modell der Familie. Eijendlich a nachahmenswerde Sache in der heudigen Zeid.


Uff jeden Fall hat der Zweideiler des gehalte, was er versproche hat. Es war großes, bildjewaldiches Fernsehen, des leider viel zu selte läuft.


So, bleibt mir nur noch zu sagen, viel Spass beim Entschlüsseln. Und danke fürs Lesen!

Samstag, 26. November 2005

DIE DOPPELKRITIK #1

Zeit ist rar, selbst für mich als Erstsemester, der auf Magister studiert. Deshalb habe ich diese neue Kategorie ins Leben gerufen:


Die Doppelkritik!


Wenn die Zeit mal knapp ist oder zwei kritikwürdige Ereignisse kurz nacheinander folgen, werde ich ab jetzt immer zusammenfassen. Quasi zwei Kritiken zum Preis von einer.


Zum Auftakt widme ich mich DEM großen und einem kleinen Event in dieser Woche. Donnerstag, RTL, das große WWM?-Prominentenspecial. Naja, eigentlich hätte man es auch das große WWM?-Harald-Schmidt-Special nennen können, denn letzten Endes haben wir alle an dem Abend nur darauf gewartet, dass der Schmidt in die Mitte kam. Jürgen Rüttgers, Eva Padberg, Tine Wittler, alle 125000€, sehr schön, ganz toll, aber jetzt lasst mal endlich den Experten ran. Als Harald dann als Vierter endlich dran kam, haben sich all meine Erwartungen erfüllt. Ein heiteres Abklopfen der ersten zehn Fragen, wobei er mittendrin einige Schwächen hatte, die er aber mit seinen Kollegen umschiffen konnte, dann die entscheidenden Stufen. 32000, 64000, 125000, mit Hilfe des 50:50- und des Publikumsjokers kein Problem. Doch jetzt stand er wieder vor der schicksalhaften 500000er-Stufe.


Gelingt es diesmal? Oder würde er ein zweites Mal die Hybris des Besiegten erleiden und diesmal sogar mit 109000€ bezahlen? (Gut, er kann es sich ja wohl leisten) Aber Gott sei Dank war Inge Meysel die richtige Antwort, womit er tatsächlich vor der Million stand. Einen Moment dachte ich tatsächlich, er würde den historischen Schritt wagen und als erster Promi die letzte Frage beantworten. Das hätte ihn definitiv in die Fernsehgeschichtsbücher gebracht. Zum Glück, wie sich heraustellte, hat er sich jedoch diesen Schritt nicht getraut. Dennoch war es definitiv einer der besten Momente, den ich bei den bislang 11 Prominentenspecials (nicht 10, wie es in manchen Fernsehzeitschriften stand) erlebt habe. Maddin Schneider im Anschluss konnte leider damit nicht mehr mithalten, aber auch er hat sich spitze geschlagen. Ich glaube, bei ihm tritt ein bisschen dieser Verona Pooth-Effekt ein. Nach außen hin gibt er sich als den etwas tumben Comedian, aber ich denke, er hat geistig wesentlich mehr auf dem Kasten.


Reden wir aber nicht weiter darüber, kommen wir nun lieber zu Kritik Nummer Zwei. Die geht um den neuen "Comedy-Talk" bei SAT.1, der gestern Premiere hatte, "Talk im Tudio". Lou Richter führt eine Art "Sabine Christiansen" in lustig, bei der Immitatoren in die Rolle von Politikern schlüpfen und "witzige" Spüche von sich geben. Zugegeben, die Idee ist gar nicht mal so unintelligent, auf jeden Fall ungewöhnlich. Aber leider geriet das ganze Gerede für meinen Geschmack ein bisschen zu zotig und zu gestelzt. Und bei der Bestzung gab es auch keine Überraschungen. Merkel, Kohl, Schröder und Stoiber, Politfiguren, die inzwischen von fast jedem Kabarettisten in irgendeiner Form parodiert werden. Wenn in den nächsten Wochen auch mal ein paar ungewöhnlichere Rollen auftauchen würden wie ... Müntefering, Westerwelle, Platzeck, oder Michael Glos, dann könnte daraus ein richtig witziges und außergewöhnliches Format werden. Warten wir es einfach mal ab.


Danke fürs LeseN!

Donnerstag, 24. November 2005

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 3: The joy of painting

Es ist ein gewöhnlicher Werktag, kurz nach Eins in der Nacht. Ihr sitzt gelangweilt vor der Glotze, zu wach fürs Bett, aber nicht zu verzweifelt, um euch einen anspruchsvollen Spielfilm im Ersten oder ZDF reinzuziehen. Sämtliche "Golden Girls"-Folgen und "Sexy Sport Clips" kennt ihr bereits von vorne und von hinten auswendig und für eine dieser Nachtquizsendungen habt ihr nicht die Geduld. Euch sinnt es nach Kurzweil, nach ausdrucksstarken Bildern, ohne dabei groß nachdenken zu müssen.Als ob die Fernbedienung in euren Händen Gedanken lesen könnte, zappt sie euch genau in diesem Augenblick auf den Sender BR-Alpha.


[nur soviel: BR-Alpha ist der sogenannte Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks; näheres erzähle ich euch vielleicht ein anderes Mal]


Ihr erblickt einen schmächtigen Mann mittleren Alters mit misslungener Dauerwelle und Vollbart, der mit einer bedrohlich großen Farbpalette bewaffnet ist und in fremden Zungen zu einer Leinwand spricht. Zuerst seid ihr skeptisch. Ihr denkt, dass ist doch eine von diesen bescheuerten Anrufshows, bei der jemand so ein Bilderrätsel aufmalt und man dann erraten muss, was gemeint ist. Ihr wollt schon wegschalten, aber etwas lässt euch stocken. Seit wann benutzen die Moderatoren dafür alte Farbpaletten? Seit wann nehmen die Sender solch unattraktive Leute als Moderatoren? Und wo steht bitte die Telefonnummer, unter der man für 49 Cent anrufen muss?


Auch wenn ihr euren Augen noch nicht ganz glauben wollt, bleibt ihr dran und wartet erst einmal ab, was passiert. Und nach fast 30 Minuten wollt ihr euren Augen immer noch nicht trauen, nicht aus Empörung, sondern aus blanken Staunen. Wie hat er das gemacht? Wie hat er in einer halben Stunde ein so realistisches Ölgemälde malen können?


Tja, das kann offensichtlich nur Bob Ross, der Paintmaster der USA. In seiner Sendung "The joy of painting", die jede Nacht um ca 1.00 Uhr auf BR-Alpha läuft, vollbringt er in permanenter Regelmäßigkeit ein malerisches Künststück nach dem anderen, angeblich mit so einfachen Mitteln, dass es jeder Hobbykünstler oder Ex-Kanzler nachmachen kann. Wenn man seinen Worten, die aus seinen buschigen Bart- und Kopfhaaren kommen, richtig lauschen könnte, wäre das mit Sicherheit kein Problem. So verbringt man aber die meiste Zeit doch damit, gebannt dem Experten zuzusehen und am Ende der Sendung ungläubig auf das grandiose Gesamtwerk zu schauen.


Abgesehen davon zeigt diese Sendung, wie einfach man gutes Fernsehen herstellen kann. Ein begabter Maler + eine Leinwand + zwei Kameras - eine bescheurte Gewinnhotline - eine hirnfreie Moderatorin = purer Genuss. Also, wenn ihr es satt hat, Geldpakete und Klingeltöne um die Ohren gebrüllt zu bekommen oder euch bei Chantal beim DSF einen runter zu holen, dann schaltet nachts zu Bob Ross' "The joy of painting". Zündet euch eine Duftkerze an, kuschelt euch in eure Winterdecke und lasst die Hektik des Tages und des Fernsehens in diesen 30 meditativen Minuten hinter euch.


Danke fürs LeSen! And God bless, my friend!

Mittwoch, 23. November 2005

Scheiß Cliffhanger!

Ah, endlich funktioniert hier wieder alles in dem Laden. So kann ich euch nun von dem Super-Mega-Oberknüller des gestrigen Abends erzählen, dem GROßEN FINALE von LOST. Am Anfang habe ich diese Serie wie besessen geschaut und dafür sogar Günther Jauch am Montagabend links liegen gelassen. Als dann die unnötige Pseudo-Spannung erzeugende Sommerpause eingelegt wurde, ist die Geschichte mir ein bisschen abhanden gekommen. Danach habe ich das Ganze nur noch sporadisch mitverfolgt, weil es auch meiner Meinung nach zu sehr auf der Stelle getreten ist. Erst jetzt zum Ende hin haben die Autoren wieder daraus das gemacht, was es am Anfang war: einen grandiosen hollywoodreifen Nervenkitzler.


Und wie es bei einer erfolgreichen US-Serie natürlich sein muss, gibt es zum Staffelende einen richtig schön beschissenen Cliffhanger. Die geheimnisumwitterte Luke mit den bösen Zahlen am Rand ist offen und alles starrt blöd in die Dunkelheit. Wird es den Gestrandeten Hoffnung bringen oder noch mehr Verderben? Das erfahren wir leider erst nächstes Jahr *frustschieb*. Bis dahin könnte ich meinen Bruder bequatschen, dass er sich die DVD-Box anschafft. Damit das Wissen aufgefrischt wird und bis zur nächsten Staffel frisch bleibt.


Ansonsten bleibt abzuwarten, was ProSieben sich für den nun freien Sendeplatz ausdenken wird. (Bloß kein "Let's talk about ... LOST". Mir ist dieses Format schon bei "Sex and the City" und "Desperate Housewives" zuwider)


Danke fürs lEsEn!

Sonntag, 13. November 2005

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Christmas in my heart"

Weihnachten ist die Zeit, in der Bands ein Best-of-Album nach dem anderen raushauen, um damit als lukratives Geschenk unterm Baum zu landen. Anastacia macht es schon, Fanta 4 in Kürze und ein paar andere werden auf diesen Zug auch noch in den nächsten Wochen aufspringen. Die andere Alternative, die sich dem Künstler bietet, ist die Aufnahme eines Weihnachtsalbums, aus dem im besten Falle ein neues "Last Christmas" oder "Wonderful Dream" entsteht.


Dieses Jahr hat sich Sarah Connor dazu berufen gefühlt, uns neben ihren Interpretationen des altbewährten Christmas-Kanons ein neues Feiertagslied in die Heime zu bringen und das ganze auf CD zu pressen. So weit, noch so gut. Aber natürlich braucht dieses neue Lied "Christmas in my heart" auch ein schönes besinnliches Video. Kein Problem, dachten sich die Produzenten, das geht doch ganz einfach. Eine schnucklige kleine Blockhütte mit eingebautem Kaminfeuer und viel Kunstschnee vor der Tür, fertig ist die Besinnlichkeit. Blieb jetzt nur noch die Frage, wie man die Sarah darin einbaut. Und genau an diesem Punkt geschah offensichtlich ein folgenschwerer Unfall. Irgendwo zwischen Videoregisseur und Produzenten ist beim Transport die Silbe "be-" verloren gegangen. Deshalb hieß es in der Regieanweisung nicht mehr wie geplant "Sarah besinnlich in Szene setzen", sondern "Sarah sinnlich in Szene setzen".


Anders kann ich mir nicht erklären, was sich in diesem Video abspielt. Will man etwa sehen, wie Sarah Connor in der Badewanne ausgiebig ihre Beine einseift und danach oben ohne vor dem zugefrorenen Fenster der Blockhütte steht, wie sie sich in einem feuerroten Abendkleid vor dem Kamin räkelt und wie sie ständig ihre Muschi streichelt?


JA! Aber um Gottes Willen doch nicht in einem Weihnachtsvideo! Da backt man Plätzchen, trägt dicke Wollpullover oder sonst was. Auf jeden Fall produziert man dafür keinen Sexy Clip für Teenies. (Als ob es davon nicht schon genug gäbe). Danke, Frau Connor, dass sie mich eines besseren belehrt haben.


Fazit: Ein neues "Last Christmas" oder "Wonderful Dream" wird "Christmas in my heart" ganz bestimmt nicht, allein wegen diesem bescheurten Video!


Danke fürs LEsEN!

Samstag, 12. November 2005

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Hung up" von Madonna

47 Jahre. Frauen klagen in diesem Alter meist über ihr Klimaktorium und was sie in ihrem Leben alles verpasst haben. Jemand wie Madonna hat da natürlich Probleme, die in einer anderen Dimension schweben.


Wo trete ich überall während meiner nächsten Welttournee auf? Welchen neuen Trend will ich mit meinem Album setzen? Ist das Wasser da auch nach Kabbala-Art geweiht? Ja, ein Leben als Weltstar ist schon schwer. Immer dieser Erfolgsdruck, den die Masse an Fans und man selbst hat. Und wenn die erste Single nicht gleich einschlägt, dann wird das Album bald wieder in der Versenkung verschwinden. (So geschehen bei ihrem letzten Album "American Life") Gott sei Dank muss sie sich von meiner Seite aus keine Gedanken darüber machen.


"Hung up" haut volle Kanne rein, vor allem dank der Schützenhilfe von ABBA. Gerade dieses Sample, das Madonna "Gimme, Gimme, Gimme" entnommen hat, macht aus diesem Song den ultimativen Ohrwurm. Und in dem beigelieferten Video beweist die Queen of Pop, wozu 47-jährige Frauen anatomisch gesehen noch in der Lage sind. Neben all den tanzwütigen Gummimenschen mit ihren Streetstyles beweist sie, dass sie tänzerisch an Vielfalt und Klasse nichts verloren hat. Und die Szenen im Spiegelsaal, in denen sie mit ihrer klassischen Langhaarfrisur und einem echten 80-Jahre-Aerobicanzug zu sehen ist, haben auch für mich als 20-jährigen... naja, kein Kommentar.


Madonna beweist auf jeden Fall wieder ihre künstlerische Unerreichbarkeit und dass sie sich körperlich als alles andere als 47-Jährige fühlt. Weiter so, Mädel! Es lebe der Kommerz!

Donnerstag, 10. November 2005

"Ich liebe dein Eichhörnchen."

Mittwoch ist eigentlich immer ein sehr schöner Fernsehtag. Jetzt wird er von ProSieben durch eine weitere "Romantic Comedy"-Serie, wie es inzwischen so schön heißt, erweitert: "Alles außer Sex"


Ich denke mal, der Titel ist wirklich ironisch gemeint, denn offensichtlich spielt in dieser Serie "alles außer Sex" keine wichtige Rolle. Frenzy (soweit ich mich erinnern kann) pimpert mit einem Italiener und will ihn Hals über Kopf heiraten. Minza (die von Annette Frier gespielt wird), quiekt beim Sex wie ein Eichhörnchen, wovon ihr Freund unglaublich scharf wird. Edda (was haben die denen eigentlich für Namen gegeben? Frenzy, Minza, Edda...) ist bei ihrem neuen Stecher nicht gekommen, weil sie glaubt, sie sei in ihn verliebt (????) und Valerie schiebt Liebesfrust wegen ihrem Mann, dem frauenverstehenden Sexualforscher Frieder. (Noch so ein bescheuerter Name *haarerauf*)


Also bis auf diese unmöglichen Rollennamen hat mir die Geschichte richtig gut gefallen. Ich hatte schon befürchtet, dass daraus ein zu großer Abklatsch von Sex and the City wird. Wobei, die Rollentypen der vier Frauen sind schon sehr ähnlich verteilt. Es gibt die Frivole (Edda=Samantha), die Romantikerin (Frenzy=Charlotte), die zufrieden Verheiratete mit einem etwas merkwürdigen Ehemann (Valerie=Miranda) und die Blonde (Minza=Carrie).


[kleine Anmerkung: Die Namen von Miranda und Charlotte musste ich auf der PRO7-Seite nachschlagen. Nicht, dass ihr noch denkt, ich kenne mich auch bei SATC perfekt aus]


Ich muss aber sagen, es fällt nicht sehr auf. Die Macher versuchen schon, etwas sehr Eigenständiges daraus zu machen und bisher bin mit dem, was ich davon gesehen habe, sehr zufrieden. Wenn jetzt noch "Charmed" mit OC den anschließenden Sendeplatz tauschen würde (Bitte nicht köpfen, Mädels! *duck*) , wäre es für mich der perfekte Mittwochabend auf ProSieben. Vielleicht nach dem großen Finale nächste Woche... wer weiß...


Danke fürs LESen!

Mei, wie putzig... *knuddel*

Ich bin schön. Ich trage ein langes bauschiges Kleid und wohne in einem noblen Adelshaus mit schönen Möblen und Kronleuchtern. Meine Eltern kaufen mir alles, was ich will, denn ich bin eine Prinzessin. Und nicht nur das, ich bin Yvonne Catterfeld. Und ich bin unsterblich verliebt. NIcht in irgendeinen hübschen Adeligen, der mir noch zu mehr Geld verhilft, sondern in den unehelichen Sohn einer Schneiderin. Und das ist soooooo romantisch...


Ja, ich habe es gestern gesehen, meine Damen. "Sophie-Braut wider Willen", die nächste Telenovela im Ersten. Ich muss sagen, so langsam verliere ich ein wenig den Überblick. Bei "Sturm der Liebe", "Julia" und ViB bin ich einigermaßen mit den Leuten vertraut. Jetzt muss ich mir das ganze Ensemble um die Catterfeld auch noch merken. Aber ich muss zugeben, ich tue es gern. Oder besser gesagt, ich wähle das kleinere Übel.


Doch zurück zu Sophie; was hat mir gefallen? Die Kulisse, die ungewöhnliche historische Szenerie, die Musik... Yvonne Catterfeld ist auch sehr süß. Sie bringt es auf jeden Fall gut rüber. Gut, der Rest ist halt typisch Telenovela. Es gibt die eindeutig Bösen, jede Menge Personal und ach hastenichgesehen.


Trotzdem macht es Spaß zuzugucken, warum auch immer.


Danke fürs LEsen!

Dienstag, 8. November 2005

Kein Weg zu weit, kein Scheiß zu tight...

Gestern war mir überhaupt nicht nach Primetime. "Tatort" hat mich nicht gekitzelt, Barbara Wood im Zweiten erst recht nicht und die Filme auf den Privaten waren auch keine Must-see-Blockbuster. Jauch vielleicht, weil ich die Sendung am vorherigen Sonntag nicht gesehen habe. Aber als ich hörte, dass es an dem Abend darum ging, welcher Frauentyp man ist, hat es mich auch nur noch geringfügig interessiert.


Deswegen schaltete ich mal so ein bisschen durch die Kanäle und blieb dann plötzlich bei VIVA hängen. Da fing gerade "Unser Block" an, diese Real-Life-Doku aus Neukölln. Ich dachte mir, okay, hast du noch nicht gesehen, schauen wir uns das mal ganz offen und vorteilsfrei an.


(Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich eine gewisse Antipathie gegen HipHop und Rap habe. Es ist kein Hass, zumindest nicht auf musikalischer Ebene. Was mich daran stört, ist dieser Style, der damit verbunden ist. Dieses abgespackte Proletendeutsch, Yo Chick, was geht ab, Alter? und die Hose dabei fast in den Kniekehlen, ihr wisst, was ich meine)


Nach den rund 20 Minuten legte ich die Fernbedienung zur Seite und dachte mir: Ach du Scheiße, das ist ja noch viel schlimmer als vermutet! Und ich hatte einen merkwürdiges Gefühl im Kopf. Die ganze Inszenierung hatte für mich etwas zu Gestelltes, zu Einstudiertes. Deutlich wurde das für mich bei folgendem Szenenablauf:


Man sieht aus nächster Nähe, wie einer der jungen Typen (Name habe ich vergessen) von einem Unbekannten aus dem Autofenster heraus ein Päckchen gereicht bekommt. Ein Schnitt auf zwei Freunde von ihm, die aus der Ferne die ganze Szenerie "zufällig" mitbekommen. Sie sehen den Benz, sehen das Paket und denken sich: Ey Scheisse, der tickt doch! Sie nehmen die Verfolgung auf, dann wieder Schnitt auf Abdul (ich nenn ihn jetzt einfach so), der vor den beiden wegrennt *grusel*.


Das Merkwürdige daran war, ist, dass die Kameraleute dem Abdul irgendwie immer einen Schritt voraus waren. Abdul kam bei jedem neuen Schnitt immer ins Bild reingelaufen und wurde von den Kameras nicht ein einziges Mal verfolgt. Es wirkte, als ob die Kameraleute Abdul dirigiert hätten und nicht umgekehrt, wie es eigentlich in einer solchen unmittelbaren Situation sein sollte. Das macht schließlich eine Real-Life-Doku wie "Unser Block" aus.


Oder haben wir es bei dieser Sendung etwa auch nur mit einer glaubhafteren, schmutzigeren HipHop-Version von "Freunde-Das Leben beginnt" zu tun? Dieses Gefühl lässt mich nicht mehr los...


Danke fürs Lesen! Und checkt den Flow der Straße mit dem a³ Megaride! Peace!

Donnerstag, 3. November 2005

Mein Oktober-Resümee

Mir fehlen eigentlich die Worte, um diesen Monat zu beschreiben. Der ganze Mist, der darin passiert ist, den möchte man am liebsten in ein tiefes Loch stecken und ganz schnell vergessen.


Wenn ich nur daran denke, läuft es mir kalt den Rücken runter. Hurrikan Wilma, das Beben in Kaschmir, Bushs CIA-Affäre, die Vogelgrippe all over the world und dann dieses elende Koalitionsgeplänkel in Berlin mit all den designierten (wie es so schön heißt) Ministern, das am Montag, noch pünktlich zum Monatsende, seinen Höhepunkt mit dem Rückzug von Franz Müntefering erreicht hatte.


Aber gut, ich will nicht zu hart sein. Es war ja nicht alles schlecht. Das Wetter zum Beispiel. Und das Fernsehen war auch durchaus gut. Wir hatten immerhin im Ersten den "Untergang" und "Luther", zwei große deutsche Produktionen aus den letzten Jahren. Wir haben zwei neue Telenovelas, "Julia - Wege zum Glück" und "Sturm der Liebe". Und mit "Bis in die Spitzen" läuft in SAT.1 seit 5 Wochen eine neue ... Spitzenserie *tusch*. Nur wissen das immer noch viel zu wenig Leute. Deswegen müsst ihr weiterhin meine penetrante Schleichwerbung für diese Serie ertragen. Solange, bis die Quote stimmt.


Ansonsten schließen wir lieber ganz schnell diesen Monat ab und bereiten uns lieber auf die kommende Pandemie vor. Also immer schön mit offener Jacke und nassen Haaren zum nächsten Ententeich radeln.


Danke fürs Lesen!

Sonntag, 30. Oktober 2005

Eins, Zwei, ChaChaCha!

Wenn die Fernsehmacher in anderen Genres so viel Fantasie hätten wie beim Erfinden von neuen B-Promi-Sportevents. Nach Wokken, Reiten, Turnen, Turmspringen, Radfahren, Biathlon, Leichathletik, Stock Car und schießmichtot kam gestern die nächste ultimative Randsportart, der Turniertanz, zu der Ehre einer großen Samstagabendshow.
"Das große Pro7-Tanzturnier" mit einem gut aufgelegten, aber auch vergleichsweise sehr zurückhaltenden Oliver Pocher in seiner ersten großen Eigenmoderation war, finde ich, von vorne bis hinten wundervoll. Kein Promi hat sich ernsthaft blamiert, nicht einmal Ralph Morgenstern, alle sahen wunderschön aus, die Choreografien der Paare waren unglaublich abwechslungsreich, tolle Musik, eine herrliche Zwischentanzeinlage von Thomas Herrmanns und Oliver Pocher, die Sugababes, Tom Gäbel; kurzum: ein echt lustiger Abend, der mich echt dazu motiviert hat, doch mal in eine Tanzschule zu gehen. (Habe ich ja damals während der Schulzeit versäumt)


Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn sie das nächstes Jahr wieder machen würden.


Danke fürs Lesen!

Freitag, 28. Oktober 2005

Bitte geben sie Ihren Code ein...

Letzte Woche war ich das erste Mal in meinem Leben in einen Plus-Supermarkt. Ich dachte, dass wäre vom Charakter her eher wie EDEKA oder Rewe, aber es ist auch nur so ein ALDI-Plagiat. Aber egal, ich kaufe dort ein, gehe zur Kasse und lege zu meinen Artikeln noch eine Plastiktüte mit aufs Band. Da sehe ich an der Tüte einen kleinen Streifen, auf dem von einem Gewinnspiel die Rede ist, das mit Hilfe der Tüten gespielt wird. Ich frage nach, wie das funktioniert und die erklärt mir: "Sie reißen den Streifen auf, da ist ein Code drin, und den schicken sie per SMS oder Telefon oder übers Internet weg."
Ich stöhne innerlich auf. Wieder so ein bescheuertes Codespiel. Dieses neue Trendgewächs im Gewinnspielbereich geht mir inzwischen auf den Geist. Die Powerade-Aktion habe ich noch wegen der geilen Werbung mit dem Nashorn verziehen. Dann kam aber CocaCola mit ihrem für mich nicht nachvollziehbaren System CokeFridge, bei dem du mit den Codes in den Flaschendeckeln irgendwie über eBay für besondere Aktionen mitsteigern kannst (?????). Oder du gewinnst möglicherweise Tickets für Fußball-WM. Das ist natürlich ein großer Anreiz und vermutlich die perfekte Aktion, um diese neue Gewinnspiel-Form zu etablieren. Oh Gott, ich sehe es schon: Burgerpackungen bei McDonalds, Prepaidkarten bei E-Plus, die kleinen Laschen bei der Verpackung von den Tempo-Taschentüchern; alles wird verkotet, äh vercodet!
Wenn das so weiter geht, kaufe ich nicht mehr bei Plus ein. (Aber er ist halt am nächsten zu meinem Wohnheim gelegen und der Mensch ist nun mal ein faules Alltagstier.)
Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 27. Oktober 2005

Nachrichten

Ich stelle gerade fest, es ist schon verdammt lange her, dass ich mich über die Nachrichten im Fernsehen ausgelassen habe. Dabei gibt es doch im Moment wieder so viele schöne Beispiele, an denen man wieder sieht, was manche Sendungen für berichtenswert halten und wie sie es verarbeiten.


Beispiel 1: Hurrikan "Wilma". Dass der Hurrikan wie fast jeder seiner Vorgänger auf seinem Weg zur amerikanischen Küste mal so gerade eben die Ostseite Mexikos und einen Haufen Karibikstaaten überwälzt und mit immensen Schäden zurücklässt, interessiert seit New Orleans kein Sender mehr. Es fallen zwar Namen wie Kuba oder Cancun, aber nur, um im Anschluss die Prognose durchzugeben, wann der Hurrikan endlich die USA erreicht. Hat sich irgendein Redakteur bislang die Mühe gemacht, nach den Schäden der Hurrikansaison 2005 für ein anderes Land wie Amerika zu fragen?


Danke, erspart mir eure billigen Ausreden wie "Das wollen die Leute nicht hören, die wollen nur hören, dass es den Amis dreckig geht".


Beispiel 2: Vogelgrippe. Dachten wir vorgestern nicht alle:


Yeah, da Bird Flu is in da House!


Tja, das haben uns die Nachrichtenmacher zumindest einreden wollen. Aber es war nur falscher Alarm. Die Enten oder Wildgänse sind nur von irgendeinem harmlosen Tierhasser mit vergiftetem Brot ermordet worden. (Oder war es ein sorgsamer Naturschützer, der den Tieren nur die Leiden der Vogelgrippe ersparen wollte?) Aber mal ehrlich, soll das jetzt die nächste Zeit so weitergehen? Bei jeder toten Ente einen ARD-Brennpunkt und ein einstündiges Special bei N24?


Mensch, da sind Länder wie Griechenland und Kroatien echt zu beneiden...


Danke fürs Lesen!

Freitag, 21. Oktober 2005

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 2: Karambolage

Es gibt wirklich Sendungen, die kann man nicht in irgendeine Genreschublade stecken oder überhaupt sinnvoll erklären, man muss sie erleben. Ein Musterbeispiel dafür ist bei arte "Karambolage". Jeden Sonntag seziert das gerade mal 15-minütige Magazin die alltagsgesellschaftlichen und vor allem sprachlichen Eigenheiten zwischen Deutschland und Frankreich und beweist, dass diese beiden Länder gleichzeitig Welten und nur Minimales trennt.


Die verschiedenen Themenbereiche wie "das wort", "der gegenstand" oder "das rätsel" zeigen immer mit einem Augenzwinkern sehr lehrreiche Beiträge und oft interessante Erkenntnisse über unseren westlichen Nachbarn. Zum Beispiel erfährt man etwas über die verschiedenen Begriffe von Syphilis in Europa während des Mittelalters und dass das Kondom auf Französisch "la capot anglaise" heißt (korrigert mich, wenn irgendetwas falsch geschrieben ist) Und zu guter letzt gibt es auch noch in jeder Sendung ein Gewinnspiel, was will man also mehr?


Wer vor dem Tatort am Sonntag keinen Bock auf schlechte Nachrichten in der Tagesschau hat, der schaltet um 20.00 Uhr auf arte zu "Karambolage".


Merci fürs Lesen!

Donnerstag, 6. Oktober 2005

Bianca ist vorbei (in der Hasser-Version)

Danket dem Herrn, endlich haben wir es hinter uns! Gestern lief endlich die letzte Folge von "Bianca", der erste fleischgewordene Groschenroman für all die altersschwachen Hausfrauen ab 50, die es nicht mehr bis zum nächsten Bahnhofsbuchhandel schaffen. Tag für Tag wurde mitgelitten und mitgeheult, wenn das graumäusige Dienstmädchen in ihren Selbstgesprächen die tiefsten Tiefen und höchsten Höhen der Emotionen durchlebt (alles meistens innerhalb einer Episode, so wie es sich gehört).


Das ZDF glaubte doch ernsthaft, mit ein paar romantischen Phrasen und weich gezeichneten Bildern könnte es die Herzen der breiten Masse erweichen und sie von den billigen Gerichtsshows wegbringen. Okay, sie haben es tatsächlich geschafft, aber wer zweimal hinsieht, erkennt, dass sie in Sachen Qualität eine genauso bescheidene Machart haben wie die Sendezeitnachbarn von RTL, SAT.1 und Pro Sieben. Telenovelas kochen auch nur mit Wasser, lediglich die Temperatur unterscheidet sich ein bisschen.


Aber das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn Bianca eine Einzelfall wäre. Leider Gottes springen jetzt alle Sender auf diesen Zug. Im Vorabend trottet "Verliebt in Berlin" von einer Belanglosigkeit zur nächsten, im Ersten wird ein "Sturm der Liebe" heraufbeschworen, der aber nicht mehr als ein "Sturm im Wasserglas" ist, und ab heute begeistert uns das ZDF mit Biancas Nachfolgetelenovela "Julia-Wege zum Glück" (Hey, allein für diesen einfallsreichen Titel habt ihr den Grimme-Preis verdient). Es wird sogar schon ein ganzer Telenovela-Sender ins Auge gefasst. Der Herr stehe uns bei!


Danke fürs Lesen!

Bianca ist vorbei (in der Fan-Version)

Nach so langer Zeit hat "Bianca-Wege zum Glück" nun doch gestern sein glückliches Ende genommen. Hach, wie war das schön! Erst diese wundervolle Trauungszeremonie mit all den Blumen und Blüten und dieser grandiosen Sopranisten, deren "Ave Maria" an meinem ganzen Körper für Gänsehaut gesorgt hat, ganz zu schweigen von Biancas Kleid; schlicht, aber trotzdem wunderschön.


Und dann noch hinterher diese lustige Feier mit der Zirkusfamilie, die Heiko herangeschafft hat; man muss schon sagen, das ZDF weiß, wie man so etwas inszeniert. Jeder liegt sich in den Armen, Sven kriegt Maren, Denise kriegt Eddie und Bärbel zankt sich weiterhin mit Georg. Gut, Tränen gab es in dieser Folge trotzdem, als sich eben jener Heiko von Bianca verabschiedet hat, um nach Neuseeland abzuhauen. Da war ich schon zum wiederholten Male den Tränen nahe. Aber so ist es, glaube ich, auch auf jeder echten Hochzeit. Da liegen Trauer und Freude eng beieinander.


Und Gott sei Dank haben Pascal und Katy am Ende doch noch ihre gerechte Strafe bekommen und sind mit ihren Autos in die Luft gegangen. Damit sind alle Fragen geklärt, wir können uns zufrieden zurücklehnen und ab morgen auf die neue ZDF-Telenovela "Julia-Wege zum Glück" einstellen.


Danke fürs Lesen!

Montag, 3. Oktober 2005

Blüh im Glanze dieses Glückes... oder so ähnlich

Meine Damen, meine Herren, ich muss sagen, ich bin enttäuscht. Heute feiern wir den nationalsten aller Feiertage, den Tag der Deutschen Einheit, und was hat das Fernsehen für diesen Tag zu bieten? Minimalversorgung!


Wo andere Länder ein tagfüllendes Programm mit Live-Übertragungen von patriotischen Festakten und Zeremonien übertragen, stellen wir unseren Nationalstolz auf Sparflamme.


PHOENIX verzichtet ausnahmsweise auf einen 18-Stunden-Marathon mit Guido Knopps Jahrhundert-Doku "100 Jahre" und bringt stattdessen einen Doku-Marathon mit allem aus dem Lager, was ansatzweise mit DDR und Einheit zu tun hat. Daneben gibt es eigentlich nur einen Sender, der sich ein bißchen um die nationalen Festlichkeiten kümmert: das ZDF. Nach einer "Langen Nacht der Deutschen Einheit" und einem Special von "History", die beide schon gestern nacht liefen, zeigt es heute als einziger (!) Sender den offiziellen Festakt zu 15 Jahren Deutsche Einheit. Der Rest versucht mit allem möglichen, dieses Thema durch sein Programm zu meiden. Sat.1 verzichtet sogar fast völlig auf ein Feiertagsprogramm und sendet tagsüber den selben Scheiß wie an jedem Werktag. Soll da etwa die Feiertagsstimmung aufkommen, die diesem Datum eigentlich zusteht?


Und zu allem Überfluss zeigt das Erste mit "Der Pianist" zur Primetime einen Film, der in der Nazizeit spielt. (Das soll keine Kritik an dem wirklich grandiosen Film sein) HALLO! 60 Jahre Kriegsende haben wir schon gefeiert!


Für nächstes Jahr wünsche ich mir deshalb entweder mehr Patriotismus und gesunden Nationalstolz im deutschen Fernsehen (so wie es uns die Kampagne "Du bist Deutschland" eintrichtern will) oder eine Verlegung des Feiertages auf den 9. November.


Danke fürs Lesen!

Sonntag, 2. Oktober 2005

Güden Ahbend aüs Dräsden

Man kann ja sagen, was man will, aber "Wetten, dass...?" bleibt einfach was Besonderes im deutschen Fernsehen. Die gestrige Show, die erste nach der Sommerpause, hat es wieder mal bewiesen. Nicht nur der vortreffliche Veranstaltungsort Dresden, der sowieso schon das ganze Wochenende im Mittelpunkt der Medien steht, auch die wieder sehr ungewöhnlichen Wetten haben ihren Beitrag dazu geleistet.


Gut, dass die Blinde mit ihrem Farbenspiel Wettkönigin wird, hat vermutlich keiner angezweifelt, genauso wie die Tatsache, dass die beiden Hollywoodstars Zeta-Jones und Banderas nicht bis zum Ende der Show bleiben können, weil sie sonst ihren wichtigen Flieger erreichen. Dafür war in dieser Sendung der Gehalt an Ernstheit ungewöhnlich hoch, was wir zu 90% Frau Khans etwas zu langatmigem Monolog über ihr soziales Engagement verdankten. Und es sind mir sogar zwei Veränderungen aufgefallen:


1. Das Superfan-Gewinnspiel gibt es nicht mehr und


2. hat man für den Wettkönig jetzt ein kleines Podest gebaut, auf dem er seine 15 Sekunden Ruhm noch einmal ganz besonders genießen kann.


Das sind Gott sei Dank keine großen Quantensprünge, schließlich kann man an diesem Format nichts mehr besser machen, sondern höchstens schlechter, und das gilt es dringend zu vermeiden.


Danke fürs Lesen!

Freitag, 30. September 2005

Akteneintrag BXRFJ013

Mal sehen, ... Tsunami ... Tokio Hotel ... Titten ... Teleshopping ... ah, da ist sie: Die Akte "Telenovela". Wird mal langsam Zeit für einen neuen Eintrag da drin. Schließlich beglückt uns schon seit Montag im Ersten mit "Sturm der Liebe" ein weiteres Exemplar der seichten Bahnhofsbuchhandlungs-Romantik, auf Kosten von Jürgen Fliege. Gut, was die Quote angeht, wird es für die Serie ein leichtes sein, unseren Grandmaster Pray zu überbieten, aber in Sachen Qualität ... auch.

Für alle Interessierten ein kleinen Überblick: Laura trifft bei einem Kurztrip in München Alexander, der, wie sich herausstellt, Leiter des Luxushotels "Fürstenhof" ist, mit seinem Vater als Senior Partner und seinem Bruder Robert als Chefkoch. Der glücklich verheirate Vater pennt, wie es sich gehört, mit der PR-Managerin des Hotels und Robert behandelt seine Freundin, die zufällig Tochter des Concierge und einer Küchenkraft von Robert ist, wie Dreck (wegen dem ganzen Stress). Am Tag nach ihrem gemeinsamen glücklichen Tag in München treffen Laura und Alexander dann im Hotel wieder aufeinander, da Laura durch ihre Freundin und ein paar schnell gefälschten Arbeitszeugnissen die Möglichkeit bekommt, im Hotel ihren Job als Konditorin auszuführen.

Das sind doch die Zufälle, von denen Telenovelas leben. Und dafür lieben wir sie.

Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 28. September 2005

Wir sind Hollywood!

Am Montag war ich aus BAföG-Gründen in Erlangen und wartete an der Bushaltestelle, als mir zwei Werbeplakate ins Auge stachen. Es ging um den neuen Sender "Das Vierte", der ab morgen seinen Betrieb aufnimmt.


Auf dem einen war der schöne Satz zu lesen "Und wenn sie die GEZ bescheissen, wir senden trotzdem Hollywood" und auf dem anderen stand "Und wenn der Papst morgen die Pille empfiehlt, wir senden trotzdem Hollwood"


Ich muss sagen, diese Sprüche klangen in meinen Ohren nicht sehr freundlich, sondern eher wie eine Drohung. Aber seit wann kann man hierzulande Menschen mit Hollywoodfilmen drohen? Das geht doch mit unseren eigenen Filmen viel besser. Mit Hollywood könnte man höchstens den Kulturbeauftragten bei der Filmförderung einen Schreck versetzen.


Aber mal ganz ehrlich: Uns ist dieser Sender doch sowieso scheißegal. Wir haben schon so genug Unkraut in unserer Fernsehlandschaft, das die Frequenzen belagert. (AstroTV, Arena, Tele5 usw.)


Deshalb sollte der Werbespruch für diesen Sender passenderweise heißen: "Und wenn uns kein Schwein zusieht, wir senden trotzdem alte Hollywoodkonserven"


Danke fürs Lesen!

Sonntag, 25. September 2005

Der Wille ist stark, doch das Fleisch...

Ich wollte es wirklich, ehrlich. Ich habe echt versucht, dem gegenüber völlig vorurteilsfrei zu sein und ganz sachlich die Bilder auf mich einwirken zu lassen, wie es sich für einen guten Journalisten gehört. Aber ich konnte es nicht, ich konnte es einfach nicht.

Nach fünf Minuten habe ich das "Herbstfest der Volksmusik" und Florian Silbereisen weggeschaltet. Nach der durchaus anmutigen Tanzeinlage des MDR-Fernsehballetts kam pünktlich mit dem Playback der, ich zitiere, "jüngste Showmaster des deutschen Fernsehens", unser Florian, wie immer geschniegelt und gebügelt mit einem, ich würde sagen, brombeerfarbenen Anzug. Danach gab es eine kleine Ode an den Goldenen Herbst, die mit einer frivolen Bauernregel unterlegt wurde. Hahahaha, sehr lustig! Das sollte wohl der etwas einfachere Humor in der Show darstellen, der neben der üblichen Schadenfreude mit den Wildecker Herzbuben betrieben wird.

Aber egal, schließlich hält sich der Silbereisen nicht lange mit so etwas auf, sondern schwenkt gleich zur nächsten Playbacknummer über, unterstützt durch ein Dutzend Kinder, das mit ihm eine Choreografie auf der Chemnitzer Bühne abfeiert, bei der selbst Detlef D! Soost Tränen in die Augen bekommen hätte. Bei mir selbst haben sich leider keine Tränen gerührt, sondern leichte Sodbrennen, was für mich das eindeutige Zeichen zum Zappen war.
Ich schaltete zu ProSieben und schaute mir "Die 100 nervigsten Bands" an. Und fühlte mich dabei sehr, sehr gut.

Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 22. September 2005

Kritik. Über Kuttner. Punkt.

MTV. Das soll der neue Aggro- und Indie-Sender in der Viacom-Familie sein. Da passt das Berliner Plappermäulchen Sarah Kuttner natürlich wesentlich besser als zum Frauen-Schmusesender VIVA, der jetzt mit so neuen Top-Formaten wie "Shibuya" (japanisch für "Karaoke-Qual") oder "Jung, sexy, sucht..." glänzt.
Deshalb gibt es jetzt Kuttner. Zweimal die Woche auf MTV. Mit rustikalerer Deko. Haufenweise Indie-Bands. Von denen außer Sarah und Sven Schuhmacher noch kein Schwein was gehört hat. Und Wigge. Oft der einzige Lichtblick in der angestrengt lustigen Sendung. Trotzdem oder gerade deswegen hat die Show so intellektuelle Freunde wie Roger Willemsen. Das macht die Sarah besonders stolz.
Aber wie heißt das schöne Sprichwort: Wenn auf MTV eine Sarah plappert und keiner schaltet ein, um sie zu hören, macht die Sarah dann ein Geräusch? Denkt mal darüber nach.

Montag, 19. September 2005

Mein Beitrag zur Bundestagswahl

Alles zerreißt sich auf allen Kanälen die Mäuler über das vermutlich merkwürdigste Wahlergebnis nach dem kürzesten Wahlkampf in der Geschichte Deutschlands. Da komme auch ich leider nicht ganz herum, aber keine Sorge, ich werde nicht darüber philosophieren, ob die Große, die Ampel oder Schwampel-Koalition die beste Lösung ist. Mir geht es natürlich wie immer um die Art der Berichterstattung im Fernsehen, und in dieser Hinsicht gab es gestern für mich nur einen angemessenen Sender dafür:


CNN!


Spätestens, als ich das fünfte Mal auf N24 aus Frau Merkels Mund gehört habe, dass Rot-Grün abgewählt ist, wollte ich eigentlich schon den Fernseher austreten und auf die Montagszeitung warten, als mir die Frage in den Sinn kam, ob eigentlich CNN ein Wort über das Ganze verliert. Ich schalte also um und tätsächlich, ob ihr es glaubt oder nicht, auch CNN war den ganzen Vorabend über live dabei, mit Hochrechnungen, Sitzverteilungsgrafiken, Interviews und allem, was sonst noch dazu gehört. Es war echt faszinierend, jemanden wie Frau Wieczorek-Zoll, Frau von der Leyen oder Herrn Beckstein mal auf Englisch zu hören. Gut, unser "shadow interior minister" (Zitat) Beckstein hat nicht gerade mit linguistischer Finesse geglänzt, aber das hat glaube ich eh keiner erwartet.


Ein echter Höhepunkt dabei war auf jeden Fall der Versuch des amerikanischen Deutschland-Experten, zu erklären, was ein "Überhangmandat" (klingt mit englischem Akzent noch bescheuerter als auf Deutsch) ist. Das verstehen selbst hierzulande nicht alle, wie will man das einem Ami erklären? Gut, umgekehrt ist es ja auch nicht anders, warum sich also darüber aufregen?


Auf jeden Fall habe ich das Wahlprogramm sehr genossen, wohl vor allem, weil es nicht das Einheimische war.


Danke fürs Lesen!

Samstag, 17. September 2005

Bye bye Fliege

Ich weiß, der Kalauer, den ich gleich loslasse, ist vermutlich älter als die Person, um die es geht, aber ... ich ... kann es nicht ... unterdrücken.


Pastor Fliege macht die ... Fliege (hahaha!)


Nach 12 Jahren am Gebührentropf des Ersten wurden dem eigentlichen Urvater des langweiligen Fernsehnachmittages am Donnerstag endlich die lebenserhaltenden Maschinen abgedreht. Diesen historischen Moment wollte ich natürlich live miterleben und schaltete deshalb um kurz nach Drei zum allerersten Mal in meinem Leben zu Jürgen Fliege.


Es fing ganz harmlos an. Mit der eingängigen Melodie, die sich seit der ersten Folge scheinbar kein bisschen verändert hat, betritt der Pastor die Bühne. Das Thema in seiner letzten Folge nicht etwa "The very best of 12 Jahre Fliege", sondern ganz uneigen "Fliege hilft".


Das erste Schicksal war ein kleines Mädchen, das durch ein seltenes Syndrom ständig mit Tumoren zu kämpfen hat und deshalb schon ein Auge verloren hat. Um das andere Auge zu retten, müsste sie eine spezielle Therapie in Toronto anfangen, was natürlich für die Eltern unerschwinglich ist. Aber nicht verzagen, Fliege fragen. Er ließ sich von der Mutter das Mädchen in den Arm legen, ging damit durch das Studio und erzählte ihr, dass er für Mama und Papa ein Umschlag mit ganz viel Geld von seiner Fleige-Stiftung dabei hat, damit du weiterhin "sehend bleibst". Dann ging er wieder zu seinem Stuhl, reichte das Kind und den Umschlag an die Mutter und wünschte der Familie alles Gute und viel Erfolg.


Das war auch für mich das Zeichen, wegzuschalten, denn diese 10 Minuten konzentrierter Reality-Schmalz waren bereits viel zu viel für mich. Klar, solche Kinderschicksale gibt es und es ist auch gut, dass man solchen Leuten so gut wie möglich hilft, aber bitte nicht in diesem Pastorenton, wie ihn Herr Fliege in dieser und vermutlich in all seinen Sendungen angeschlagen hat. So etwas gehört wirklich in die Kirche oder die Diakonie, aber bitte nicht ins Fernsehen.


Deshalb, Jürgen, pass auf dich auf und komme nie wieder.


Danke fürs Lesen!



P.S.: In Amerika suchen sie bestimmt noch Fernsehprediger fürs lokale Kabelfernsehen. Vielleicht kannst du da nochmal ganz neu anfangen.

Donnerstag, 15. September 2005

Alles ist repräsentativ

Kennt ihr den Spruch "Weniger ist mehr"? Ja sicher, oder? Da seid ihr den Politikredaktionen im Fernsehen einen Schritt voraus. Was für Massen an Sendezeit seit der Bestätigung durchs Bundesverfassungsgericht und erst recht nach dem TV-Duell im Dienste der Wahlen verschleudert wurden, sorgt bei mir eher für Verdrossenheit als Aufgeklärtheit.


Politbarometer, Deutschlandtrend, Wahlcheck/Wahlarena/Wahlforum, große und kleine Elefantenrunden, Hessen wählt, Wahl 05 (mit unendlich verschiedenen Untertiteln), Wickerts, Domian, Oliver Geissen; die Liste ist wirklich erdrückend. Und zu allem Überfluss fühlt sich auch noch Stefan Raab als der große Wahlhelfer berufen und beschert uns am Samstag seine zweistündige "TV Total-Bundestagswahl".


So viel geballte Politik hat es im Fernsehen sicher noch nie gegeben. Zurecht, wie sich jetzt ebenfalls, denn mit jedem neuen TV-Auftritt, den sich ein Politiker (und den man sich selbst als Zuschauer) antut, erkennt man immer mehr, wie streotyp deren rhetorisch gefeilten Sprechblasen sind. Naja, wen wundert's, schließlich kommt es bei den Bürgern schlecht an, wenn ein Poli an zwei verschiedenen Tagen zum selben Thema zwei unterschiedliche Aussagen macht. Der wäre ja dann ein Lügner, und das in diesem Wahlkampf absolutes Tabu.


Da wird sich lieber in einen Polittalk mehr reingesetzt und das Wahlprogramm der eigenen Partei noch einmal abgelutscht. An Auswahl mangelt es in diesem Wahlkampf sicher nicht.


Danke fürs Lesen!

Dienstag, 13. September 2005

Immer wieder montags...

Ich fange an, den Montag nicht mehr zu mögen. Nicht, weil bei mir montags der Gedanke aufkommt "Scheiße, schon wieder Zeit zum Arbeiten", sondern "Scheiße, was guck' ich denn um 20.15?"

Dadurch, dass der gute Herr Jauch wieder montags auf Sendung gegangen ist, wird diese Frage für mich vermutlich zu einem wöchentlich wiederkehrenden Martyrium.

Bleibe ich der Superserie "Lost" auf Pro7 treu, lasse ich mich von "Clever" in Sat.1 aufklären und beobachte amüsiert, wie Barbara Eligmann jeden Montag vergeblich versucht, auf lockere Moderatorin zu machen, löse ich bei VOX mit Gary Sinise in "CSI:NY" spannende Krimipuzzles oder werde ich rückfällig und kehre zum inzwischen guten alten RTL-Quizstoff zurück?

Mensch, wenn man im Nachmittagsprogramm auch so eine hochwertige Auswahl hätte... Naja, im Notfall, wenn ich mich für keines davon entscheiden kann, lasse ich das Kind in mir siegen und schalte auf den neuen Sender NICK, der ab heute an Stelle von MTV2POP läuft *schnüff*. Da gibt es jeden Abend zur Primetime "SpongeBob" und so klasse Sitcoms wie "Coupling". Und tägsüber Cartoons, Cartoons, Cartoons. Damit ist für mich erst einmal der Tag gerettet.

Danke fürs Lesen!

Freitag, 9. September 2005

Wir tun's auch für Geld!

Scheiße, warum sind wir nicht schon früher darauf gekommen! Statt für teuer Geld Dschungelcamps im fernen Australien aufzubauen oder baupflichtige Burgen und Alpenhäuser fernsehtauglich zu restaurieren, schicken wir doch die ganze C-Prominenz zum Schuldenabbau in die BigBrother-Dorfatrappe.


Das Prinzip ist im Grunde kein anderes als bei den Promi-Camps, nur dass die Promis für ihr Geld wie jeder normale Mensch malochen müssen und nicht wie sonst ihre Zeit damit verbringen, in sämtliche Badezuber zu pinkeln oder auf Känguruhhoden zu kauen. Gut, die Triebe würden bei einer völligen Umstellung auf Promi-Dorf natürlich verschwinden und damit eigentlich der einzige Grund, noch BigBrother zu schauen. Wobei, wenn der Küblböck und die Olivia Jones... nein, um Gottes willen!! Stellen wir uns das gar nicht erst vor!


Da schaue ich mir eher noch Dorfmatratze Gina an.


Danke fürs Lesen! *schauder*

Donnerstag, 8. September 2005

Verblödet Joachim Bublath?

Selbstironie im deutschen Fernsehen, vor allem im Öffentlich-Rechtlichen, ist inzwischen schon fast etwas wie ein Muss. Wenn man jeden Tag von Schleichwerbung im Ersten und korrupten Sportchefs in den Dritten hört, bleibt den Machern im Grunde nichts anderes als Sarkasmus und gnadenlose Selbstgeißelung.


Da kam mir die gestrige Ausgabe von "Joachim Bublath", einem Magazin, das ich ansonsten immer sehr gerne sehe, gerade richtig. Zwei der Beiträge nämlich, die unter dem Thema "Verblödet Deutschland?" zusammengefasst wurden, behandelten zum einen den Einfluss der negativen Schlagzeilen bei wissenschaftlichen Reportagen und zum anderen den Gehalt von sogenannten "Infotainment"-Shows wie "Wunderwelt Wissen", "Welt der Wunder" oder "Planetopia". Laut der Sendung wären diese Shows nichts weiter als eine "Seifenblase", weil sie eine falsche Realität darstellen und nicht die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zeigen.


Starker Tobak, das muss ich schon sagen! So ganz still und heimlich, in hübscher seriöser Verpackung, hat der Bublath einen kleinen Rundumschlag gegen die trendigen und erfolgreichen Wissensformate gemacht. Aber mal so nebenbei: *hust* Eigenlob stinkt! *hust*


Bublath hin oder her, bei solchen Berichten sollte man immer aufpassen, dass man sich als renommierte Wissenssendung nicht in eigene Fleisch schneidet.


Danke fürs Lesen!

Montag, 5. September 2005

Die Fantastischen Vier gegen Merkel und Schröder

Ja, auch ich gehörte zu den rund 21 Millionen Menschen, die gestern gespannt dem TV-Duell zugesehen haben. Doch darüber will ich gar nicht viel verlieren, denn bei den ganzen Analysesendungen, die im Anschluss daran liefen und die zusammengerechnet sicher doppelt so lange gedauert haben wie das Duell selbst, wurde mit Sicherheit schon alles gesagt. ( Ich für meinen Teil zumindest sehe Angela Merkel als die Gewinnerin des Abends.)


Worum es mir geht uns wöruber bestimmt kaum ein Wort gefallen ist, sind die Fantastischen Vier, das Kompetenzteam des deutschen Polit- und Nachrichtenfernsehens: Illner, Klöppel, Kausch und Christiansen. Das TV-Duell war nämlich in dieser Hinsicht auch ein Unikum. Zum ersten Mal führten vier Moderatoren gemeinsam durch eine Sendung. Und da jeder Moderator seinen eigenen Sender im Rücken hatte, musste vermutlich im Vorfeld mehr Arbeit darin gesteckt werden, dass zwischen den Moderatoren eine ähnlich ausgewogene Redezeit bestand wie am Ende zwischen Frau Kirchhoff, äh pardon, Frau Merkel (kleiner Kausch im Hals) und Herrn Schröder.


Aber wie sich im Laufe des Abends herausstellte, war dies für das Moderatorische Quartett nur ein sekundäres Problem. Denn was nützen einem die besten vorbereiteten Fragen, wenn man sie nicht an die Protagonisten stellen kann? Da muss ich sagen, haben sich beide nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Wenn der Schröder Frau Christiansen eine neue Frage abgewürgt hat, machte es die Merkel bei Frau Illner und umgekehrt. Gut, manche würden sagen, das hat für mehr Dynamik gesorgt (die blieb ja in den Duellen vor drei Jahren komplett auf der Strecke), aber ein wenig Anstand sollte man auch in der Hitze des Gefechts behalten, auch als Bundeskanzler und als zukünftige Kanzlerin :-).


Letzten Endes war es nicht nur für Schröder und Merkel ein sehr leichter Abend. So ein Ereignis würdig und einigermaßen kontrolliert präsentieren zu können, erfordert auch viel Mut und Selbstvertrauen von den Moderatoren. Meine Hochachtung, Frau Christiansen, Frau Illner, Herr Klöppel und Herr Kausch!


Danke fürs Lesen!

Die große Hansi Hinterseer Open Air-Verarsche

Ja mei, a super Gaudi war des am Samstag im Ersten mit dem großen Hansi Hinterseer Open Air 2005, in der TV SPIELFILM als a megagroßes Live-Event im Kitzbühler Tennisstadion angekündigt. Und wer da alles da war an prominenten Gästen, Franz Beckenbauer zum Beispiel, der große Fußball-Experte vom ZDF. Als ich des im Fernsehen gesehen hab', kam mer so a bisserl a Zweifel. Spielen im ZDF net die Deutschen gegen die Slowaken in Bratislava? Da ist der Kaiser doch normalerweise immer dabei.


Ich löste mich zwar ungern von diesen hypnotischen Klängen, aber mei Neugier ließ mer koa Ruh'. Schnell zappte ich nüber aufs ZDF, um im selben Moment schockiert die Fernbedienung aus der Hand fallen zu lassen. Da ist ja auch der Kaiser! Wie geht denn das?


Also entweder haben mer im Ersten a Aufzeichnung gesehen oder die haben das Spiel in Bratislava aufgenommen. Naja, ich denke wohl, es war eher das Open Air, denn wenn sie diese Gelegenheit beim Fußballspiel gehabt hätten, dann hätte die Sendung vermutlich nur zwei Minuten gedauert.


Und dabei haben sie sich beim ZDF den ganzen Tag schon so viel Mühe gegeben, uns das 16:9-Format schmackhaft zu machen. Ach, es ist nicht immer leicht mit dem Fernsehen. Manchmal weiß man echt nicht, woran man sich noch halten kann.


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 1. September 2005

Mein August-Resümee

Mein Gott, irgendwie war dieser "Sommermonat" August ein bisschen merkwürdig, findet ihr nicht auch? Und damit ist jetzt nicht nur das elende Sommerloch im Fernsehen gemeint, auch die Ereignisse in der realen Welt haben ihren Teil dazu beigetragen.


Zuerst dieser Weltjugendtag in Köln, dieses zum Megaevent hochgespushte Glaubensspektakel, mit Benedikt XVI. als der große Superstar. Für fünf Tage konnte man glatt glauben, die Kirche hätte kein Jugendproblem und könnte die ganze Welt im Frieden vereinigen. Auf jeden Fall war das alles ein großes Fest und eine tolle Show, die von Kardinal Meisner & Co. abgeliefert wurde. Leider aber auch die einzige Nennenswerte, wenn man es zusammenfasst. Der Rest war eher trist.


Der Sommer kam nicht wirklich aus den Puschen, Katrina sorgt in Amerika für Land unter, Deutschland schafft gegen Holland nur mit Glück ein Unentschieden und Bayern München führt bereits jetzt wieder mit Vorsprung vor allen anderen in der Bundesliga (das werden ja noch 31 spannende Spieltage). Naja, wenigstens wissen wir seit letzter Woche, dass wir am 18. September definitiv wählen dürfen, auch wenn mehr als die Hälfte von uns immer noch nicht weiß, was.


Aber für diejenigen gibt es am Sonntag das historische TV-Duell zwischen Merkel und Schröder, das zum ersten Mal in der Fernsehgeschichte von den vier größten Sendern Deutschlands gleichzeitig gesendet wird. Mir persönlich wird es bei meiner Entscheidung nicht helfen, aber ich freue mich trotzdem darauf. Das lässt mich vielleicht diesen etwas merkwürdigen Monat schneller vergessen.


Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 31. August 2005

CSI - Coole Serien-Idee

Bereits als "Lost" und "Desperate Housewives" neu auf Pro Sieben herauskamen, habe ich mich über die Tragik beklagt, dass es uns im Serienbereich die Amerikaner immer wieder aufs Neue vormachen. Sei es durch ungewöhnliche Inszenierungen von teilweise auch alten Ideen (Gestrandete auf einer einsamen Insel sind ja nicht unbedingt neu) oder durch die Umsetzung von dermaßen skurillen Serienformaten, die man einfach aufgrund ihrer Absurdität lieben muss (, so wie uns im Moment die frustierten Hausfrauen vormachen).


Bei uns landet so etwas entweder in den Müll, weil es sich die Öffentlich-Rechtlichen wegen des Kulturauftrages und die Privaten wegen der Panik vor einem neuen Flop nicht trauen, oder es wird so lange durch die Klischee-Presse gejagt, bis auch der letzte Rest an Anspuch, Mehrdimensionalität und Tiefgründigkeit aus den Figuren und der Story draußen ist. Dann wird es groß und breit als die neue Seriensensation angekündigt, aber keiner hat den Bock, sich diese platte Serienscheiße "Made in Germany" anzusehen.


Stattdessen schalten immer mehr auf die anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Unterhaltung aus den USA, die seit vorgestern mit "CSI: NY" bei VOX und ab kommenden Montag mit "Numb3ers" auf Pro Sieben zwei neue Glanzlichter bereithält.


Wobei ich gerechterweise sagen muss, dass nicht alles, was in der letzten Zeit an Hausgemachtem im Fernsehen lief, erfolglos war. Der Vierteiler "Arme Millionäre" auf RTL war mit knapp 4 Millionen Zuschauern zumindest kein Totalausfall wie vieles andere. Die Hälfte davon hat aber vermutlich nur aus Schadenfreude über das Format zugesehen. (Millionärsfamilie muss von einem Tag auf den anderen von Hartz IV und in der Sozialwohnung leben). Wenn das in naher Zukunft die einzige Waffe der Serienschreiber sein wird, dann wirklich gute Nacht.


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 25. August 2005

Lebe dein Leben, so wie ick es will!

Wie unfreiwillig unterhaltsam die Scheinrealität des Fernsehnachmittags durch das RTL-Courtshow-Triumvirat, Frau Unhold, Herrn Salesch und dem zukünftigen US-Fernsehprediger Fliege sein kann, wissen wir ja bereits. Dass das reale Leben im Fernsehnachmittag genauso spaßig sein kann, erfahren wir jetzt durch die neue Doku-Reality-Soap "Lebe dein Leben!" mit keinem geringeren Life-Coach (so nennt es scheinbar heutzutage) als den besten und sympathischsten Motivator des deutschen Fernsehens: Detlef D! Soost.


Da wünsche ich mir doch gleich eine Wurzelbehandlung, dann bleiben mir so nette Sätze erspart wie: "Ick kann mich nur an die Fakten halten. Und die sagen mir: Entweder lügst du mich an oder du belügst dich selbst."


Wer sich das in der Kreativabteilung wieder ausgedacht hat. Hätte das nicht wie bei "Meine letzte Chance" irgendein Radiomoderator machen können? So eine bescheidene Sendung im Nachmittagsprogramm wäre früher ein perfektes Sprungbrett gewesen. Aber nein, da überlassen sie den Platz lieber einem medienerfahrenen B-Promi.


Danke ProSieben und danke fürs Lesen!

Montag, 22. August 2005

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Maria" von US 5

Musik ist wie Mode. Immer wieder tauchen Sachen auf, die man für einen kurzen Zeitraum zum ultimativen Kultobjekt ernennt, das jeder haben und mögen muss, weil er sonst auf der Out-Liste landet. Nach außen hin bekennt man sich mit stolzgeschwellter Brust dazu und überhort einfach das Getuschel, das von dem ersten Tag an hinter dem eigenen Rücken geführt wird. In den Neunzigern waren das in der Musik eindeutig die Boybands.


Backstreet Boys, N'SYNC, Take That und die ganzen anderen Verbrechen, die von Lou Pearlman und Co. aus der Castinggruft gehoben wurden, überschwemmten regelrecht den Markt, zogen 12-jährigen Mädchen sämtliches Tachengeld aus den Hosen und inszenierten dann mit vollgepackten Geldkonten ihre Trennung. Dieses Phänomen scheint nun wieder eine fruchtbare Zeit zu erleben. Die durch Schnappi, Crazy Frog und Banaroo desensiblisierte Zielgruppe ist für den leidigen Boyband-Pop wieder empfänglich geworden. So kommt es dieses Jahr neben einem sensationellen Comeback der Backstreet Boys zu dem unbegreiflichen Shootingstar-Erfolg der multinationalen Lou Pearlman-AG namens US 5.


Und wie es sich für eine Boyband gehört, muss das Video zu ihrer Debütsingle "Ma-ma-ma-ma-ma-ma-ma-ria" alles andere sein als anspruchvoll oder inhaltsreich. Dunkle Straßen, Mülltonnen treten und frühreife Mädchen sollen den Jungs einen Hauch von Verruchtheit verleihen, der aber bereits im nächsten Schritt durch sinnlose wie hampelige Ganzkörper-Turnübungen in die Stratosphäre geblasen wird. Wer gehofft hat, dem Genre würde im 21. Jahrhundert ein Schubs in die richtige Richtung gegeben, sowohl akustisch wie auch videotechnisch, wird von US 5 leider enttäuscht. Es lebe der Kommerz!

Freitag, 19. August 2005

D'r Papst kütt!

Herrlisch, einfach nur herrlisch, wat im Moment da in Köln so abgeht. Und jetzt, wo Benedikt XVI. in da house ist, herrscht in der Domstadt sowieso vorgezogener Karneval.

Erst am Donnerstag die Live-Ankunft am Flughafen, die wo unser Superhorst zusammen mit dem Heiligen Vater (, der sich nicht wie sein Vorgänger bemüht hat, den Boden zu küssen) zum ersten Mal das Wort an die katholische Jugend wandte. Das Ganze fand zwar unter "windigen Verhältnissen" statt (kleiner Wortwitz), hat dadurch aber nicht an Eindruck verloren. Die daran folgende Rheinfahrt, flankiert von neun Journalistenschiffen, war nicht unbedingt spannender als eine Kaffeefahrt mit Joschka Fischer und Co., musste aber scheinbar zum Programm gehören. Anders wäre der Pope scheinbar nicht von Bonn nach Köln gekommen (?).

Wichtiger war hingegen heute der Besuch der Synagoge in Köln, die von vielen mit Sicherheit am meisten erwartet wurde. Was für wertvolle Worte hätte Benedikt den Juden zu sagen? Die Antwort darauf lautet: schöne, harmlose Worte. In diesem Moment fehlte mir fast ein bisschen der Josef Ratzinger in ihm. Was ist aus dem alten Inquisator, Schwulenfeind und zölibatären Musterknaben geworden? Hat ihn das Amt des Papstes doch endlich die Offenheit und Vernunft gegeben, die man bei ihm vorher manchmal gesucht hat? Den Eindruck habe ich inzwischen bekommen und ich denke, dieser Weltjugendtag ist genau der richtige Anlass für ihn, dieses Bild in der Öffentlichkeit zu schärfen.

Deshalb sage ich von hier aus nur: Weiter so, Ratze! Freu mich schon auf die Live-Übertragung vom Vigil am Sonntag.

Danke fürs Lesen!

Freitag, 5. August 2005

Springer auf Pro 7


Das wird vielleicht nur die wenigsten Fernsehjunkies wirklich interessieren, weil es eher eine Nachricht für die Medienschaffenden ist, aber da sie in meinen Augen so bedenklich ist, dass sie auch für den einfachen Zuschauer bekannt sein sollte, möchte ich sie euch nicht vorenthalten.


Die Axel Springer AG, Europas größter Zeitungsverlag, Mutter der BILD und Besitzer vieler anderer bekannter Blätter, kauft sich von Haim Saban die ProSiebenSat1 Media AG und ist damit der erste Medienkonzern in Deutschland, der sowohl im Printbereich als auch im Fernsehbereich tätig ist. Soweit klingt das ja noch ganz anständig. Es gibt aber auch aus dem Ausland durchaus Beispiele, in denen sich diese Kombination eher negativ als positiv ausgewirkt hat, sofern sie in die falschen Hände gerät.


Beispiel 1: Rupert Murdoch. Kritiker bemängeln bereits seit Jahren, dass er die Zeitungen und vor allem die Fernsehsender seines Unternehmens News Corp. (u.a. FOX in Amerika und Sky in England), dazu benutzt, sein Weltbild und seine politische Haltung zu verbreiten.


Beispiel 2: Silvio Berlusconi. Im Grunde liegt hier der selbe Fall wie bei Murdoch vor, nur bedrohlich erweitert durch die Tatsache, dass dieser Mann zugleich Regierungschef des Landes ist. Das ermöglicht ihm erst recht, die Medien so zu manipulieren, dass Gegner seines Regimes zu Staatsfeinden oder zumindest mundtot gemacht werden.


Davon sind wir hier in Deutschland zum Glück noch weit entfernt, aber mit einer solchen Macht, die sich aus dieser Fusion ergeben kann, wären solche Zustände durchaus möglich, wenn die Leute in den Chefetagen nicht weise und weitsichtig genug sind. Ich für meinen Teil verzichte gerne darauf, statt N24 irgendwann nur BILD TV zu sehen.


Danke fürs Lesen!

Montag, 1. August 2005

Mein Juli-Resümee

Meine Güte, da ist der Juli schon wieder vorbei, aber was für ein Juli das war, heiß, heiß, heiß, und nicht nur vom Wetter her. Soviel Historisches ist geschehen, positiv wie negativ.

Fangen wir erst einmal mit dem "Inland" an: Superhorst löst nach der Vertrauensfrage den Bundestag auf, woraufhin die schon brodelnde Wahlkampfmaschinerie endgültig für den 18. September angekurbelt wurde, die Bruderschaft von Gysi und Lafontaine heißt nun offiziell Linkspartei und macht sich im Osten auf Stimmenraub, bei VW, DaimlerChrysler und Infineon, deutschen Vorzeigeunternehmen, spielt man Vorstandsroulette und verteilt BILDrot-gefärbte Schwarze Peter und zu allem Überfluss wäre beinahe ein Kleinflugzeug in den Bundestag gerast.

Dabei war das mit dem Flugzeug ja nur die Spitze des Wahnsinns. Den Löwenanteil in Sachen Terror hatte in diesem Monat neben den üblichen Verdächtigen im Nahen Osten Großbritannien mit den Terroranschlägen in London am 7. und 21. Juli. Dazu kam der unschuldige Tote durch den polizeilich verordneten Todesschuss, der auch für Aufsehen gesorgt hat. Darüber kümmert man sich jenseits des großen Teichs wahrscheinlich weniger, dort bangt man wieder mal um eine Space Shuttle-Besatzung, weil wie bei der "Columbia" etwas an der Außenhülle abgebröckelt ist. Bei so viel Schreckensnachrichten vergisst man glatt, dass der Juli auch noch schöne Seiten hatte.

Die Live 8-Konzerte, das wahrscheinlich gigantischste Medienspektakel, das jemals von niemandem gesehen wurde (zumindest bei uns), der Kino-Sommerhit "Madagascar", die Trennung von Boris Becker von Caroline Rocher, (wenigstens für die Männer eine schöne Seite des Julis), die erste wirklich sehenswerte Lola-Verleihung seit Jahren, der Freispruch von Michael Jackson...

Ach ja, der Monat Juli hatte wirklich alles, was das Herz begehrt... Oh Moment, gerade bekomme ich durch meinen Knopf im Ohr, dass der ehemalige EZB-Chef Wim Duisenberg gestorben ist. Naja, ein gutes Monatsende war uns doch nicht vergönnt.

Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 28. Juli 2005

Als ich grad am Zappen war...

Super, RTL II, da hat sich eure Kreativabteilung bei Big Brother mal was ganz duftes ausgedacht. Zwei Tage lang haben sich die Verantwortlichen komplett von ihrem Schlampen- und Proletenlaufstall abgekapselt, um die möglichen Reaktionen der Dorfinsassen abzuwarten. Scheinbar haben sie erwartet, dass die große Anarchie ausbricht und es jeder mit jedem auf offener Straße treibt (das war vorher schon nicht viel anders).


Aber nein, es ist alles ganz anders gelaufen. Die Bewohner haben es plötzlich mit der Angst zu tun bekommen. Sie dachten: "Das ist bestimmt nur ein Test von Big Brother, die wollen, dass hier die Anarchie ausbricht und es jeder mit jedem auf offener Straße treibt. Und wenn wir alle ausgehungert, aber gut durchgevögelt in unseren Betten liegen, heißt es dann "April, April" und wir werden alle zur Strafe von der Super-Nanny auf die stille Treppe gesetzt."


Ich muss sagen, an dieser Stelle war ich ein wenig erstaunt. Alle paar Stunden werden in diesem Rammelzentrum irgendwelche moralischen oder Schamgrenzen gebrochen, aber wenn keiner mehr dabei zugucken will, nicht einmal BB selbst, haben sie scheinbar auf einmal keinen Spaß mehr daran. Muss man das verstehen???


Naja, danke fürs Lesen!

Dienstag, 26. Juli 2005

Das ist alles nur geklaut...

Wenn euch mal so richtig langweilig ist und ihr am liebsten überhaupt nichts tun würdet, dann weiß ich eine tolle Beschäftigung für euch: Mistet alte Zeitschriften aus. Vielleicht ergeht es euch wie mir und ihr macht in einer davon eine faszinierende oder schockierende Entdeckung, z.b. dass das Alien von Banaroo aus dem Video "Dubi Dam Dam" (über Lied und Video habe ich mich bereits ausreichend ausgekotzt) in Wirklichkeit nur gekauft, wenn nicht sogar geklaut wurde.


In der Ausgabe 1/2001der COMPUTERBILD SPIELE entdeckt man nämlich auf Seite 10 einen kurzen Bericht über ein gewisses Alien namens Blit, der es zu dieser Zeit über einige billige und schmutzige Internetfilmchen zu einem kurzen musikalischen Erfolg gebracht hat. Wer das Cover sieht, der erkennt sofort die bestechende Ähnlichkeit mit dem grünen Fratz aus dem Kinderlied. Ich hoffe, ich kann euch einen optischen Beweis noch nachsteuern, im Moment müsst ihr euch nur mit meinen Worten begnügen. Aber wer interessiert, sollte vielleicht mal im Archiv von COMPUTERBILD SPIELE selber einmal nachschlagen und sich von diesem unglaublichen Diebstahl selbst überzeugen.


Danke fürs Lesen!

Montag, 25. Juli 2005

24. Juli: Das Ende einer Ära


Heute schwebte deutlich ein Schleier der Wehmut über Paris. Man hat zu jeder Sekunde der Etappe diese historische Tiefe spüren können, die auf ihr lag. Und ich bin mir sicher, jeder unter der heutigen Fahrern wird irgendwann einmal seinen Kindern oder irgendeinem Journalisten stolz erzählen: "Ja, ich war dabei, damals am 24. Juli 2005, als Lance Armstrong zum siebten und letzten Mal die Tour de France gewann. Ich bin neben ihm im Hauptfeld gefahren, habe ihm die Hand geschüttelt und zu seinem historischen Erfolg gratuliert."


Auch ich als einfacher Zuschauer, der eigentlich für so übermachtige Sportler wie Armstrong nichts übrig hat, war am Ende dieser Etappe innerlich ein wenig aufgewühlt. Solche Sportgeschichten passieren zweifellos nicht jeden Tag und trotz aller Sympathien für Ullrich und die ganze andere Konkurrenz, muss ich vor diesem Texaner und seiner Leistung wirklich den Hut ziehen. Er hat etwas für die Ewigkeit geschaffen, über das man noch in Jahrzehnten sprechen wird.


Dafür, Lance, von meiner Seite ein großes Lob und alle denkbaren Glückwünsche. Auf eine positive Zukunft ohne Rad!


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 21. Juli 2005

Spenden und Spaß dabei haben


Dieser Spendenwahn in Deutschland nach dem Tsunami letztes Weihnachten hatte schon wirklich ehrfurchtgebietende Größe erreicht. Wo es doch normalerweise zur Gewohnheit geworden ist, jeden Cent mindestens zweimal umzudrehen. Aber auch hier ist wie bei allen anderen Projekten irgendwann der Zeitpunkt eingetreten, an dem die reine Spendenbereitschaft einfach erschöpft ist. Als normaler Erste-Welt-Bewohner kann man sich irgendwann nicht mehr damit abfinden, dass man für die Spendenleistungen, die man in alle Welt tätigt, nichts direkt zurückbekommt.


Das haben Gott sei Dank die Werbefirmen inzwischen ebenfalls erkannt und daraus ein völlig neues Konzept entwickelt. Das Prinzip davon kann nicht einfacher sein: Man macht für etwas Werbung, was man sich sowieso kaufen würde/müsste, und kombiniert es mit einem karitativen Hintergedanken. Krombacher hat es mit dem Regenwald-Projekt und Günther Jauch vorgemacht. Inzwischen springen immer mehr auf diese Schiene über.


Irgendwann könnte es tatsächlich soweit sein, dass man sowohl die Alltagstätigkeiten als auch die eigene Ernährung komplett für den guten Zweck ausüben kann. Der Anfang ist bereits jetzt gemacht. Morgens putzt man sich die Zähne mit Blend-a-med für die SOS-Kinderdörfer, danach gönnt man sich ein paar große Tafeln RITTER SPORT Quadrago für die Kinderhilfe von UNICEF und spült das Ganze mit je einem Kasten Krombacher und Bitburger zur Rettung des Regenwaldes und Deutschlands Bolzplätze hinunter.


Bei solchen Angeboten spendet man doch wirklich gerne.


In diesem Sinne, danke fürs Lesen und Prost!

Freitag, 15. Juli 2005

Zeit für den Wechsel!!!


Warum tue ich mir das nur immer wieder an? Dabei sollte ich doch inzwischen genau wissen, wie mir Politmagazine aufs Gemüt schlagen. Nach jeder Ausgabe von "Panorama", "Monitor" oder "Sabine Christiansen" würde ich am liebsten meine derzeitigen Studienpläne hinschmeißen (Theater-, Medien- und Buchwissenschaft in Erlangen, wen's interessiert) und in den nächsten Ortsverein stapfen oder mich zum nächsten Semester für Politik einschreiben. Bei den ersten beiden Sendungen liegt es an den wirklich erstklassig recherchierten Schweinereien, die man erfährt, bei der Christiansen an diesem völligen Am-Volk-Vorbeigerede, das die Politiker unter den Gästen fabrizieren.


Aber ARD sei Dank wird das ab Januar ja anders sein. Dann können wir uns jeden Donnerstag nur noch 30 Minuten über die Politik jeglicher Coleur aufregen, und das nur, damit Ulrich Wickert früher ins Bettchen kommt. Dieses neu befohlene Stehen in den "Tagesthemen" schlaucht einen so betagten Mann schließlich auch ungemein.


Da kann ich echt nur sagen: Hebt die Gläser und das Valium und stoßt mit mir an auf einen zukünftigen stressfreien Donnerstagabend im Ersten.


Danke fürs Lesen!

Dienstag, 12. Juli 2005

Montag

War das eine Wohltat, dieser Ruhetag bei der Tour de France gestern. Ich hätte vor lauter Begeisterung fast vergessen, wie das normale Nachmittagsprogramm bei den Öffentlich-Rechtlichen und den Alpha-Tieren unter den Primaten ist, nämlich zum Wegschalten schlecht.


Daher, glaube ich, rührt einzig und allein der enorme Erfolg von Sportereignissen wie die Tour dé France. Es ist die Möglichkeit zur Flucht vor dem hirnfreien Fernsehalltag in Form von Salesch, Kallwass und AK '05. Klar, die viel zitierten Zuschauer aus den Unterschichten gibt es trotzdem noch und die wird man auch nicht so schnell von ihren Heroen in schwarzen Roben entwöhnen können, aber genauso wie fast 50% jeden Nachmittag in den Gerichtssaal schalten, gibt es 50%, die diesen Auswurf der Fernsehwelt konsequent nicht einschalten.


Diejenigen sind es, die bereits am Fernseher begeistert mitfiebern, wenn Leute wie Jens Voigt und Jan Ullrich versuchen, Lance Armstrong ein Schnippchen zu schlagen, und nicht erst am Tag darauf durch die Lektüre der Volkszeitung BILD davon erfahren.


Diejenigen sind es, die sich lieber bei VOX und KABEL 1 an gut gemachten US-Serien wie Friends, Emergency Room, Boston Public und Für alle Fälle Amy erfreuen, anstatt sich hanebüchenen Lügen- und Intrigenquatsch anzutun, den ein pseudointelligenter Drehbuchworkshop in Köln-Hürth jede Woche aufs Neue in nur leicht variierter Form aufbrüht.


Wenn ihr "großen" Fernsehsender (ja, damit meine ich auch dich, Pro Sieben) nicht bald wieder damit beginnt, auch dieser Zuschauerhälfte ein angemessenes Nachmittagsprogramm zu bescheren, braucht ihr euch irgendwann über nichts mehr zu wundern.


Danke fürs Lesen!

Samstag, 9. Juli 2005

Ein bisschen Spaß muss sein...

Deutschland ist im Tour-Fieber. Kaum hatten die Fahrer am Freitag die deutsche Grenze auf dem Weg nach Karlsruhe überschritten, waren die Straßen vor lauter begeisterten Zuschauern nicht mehr wieder zu erkennen.


Diesem ganzen Trubel wollte das Erste die Krone aufsetzen und veranstaltete im Anschluss an die gestrige Etappe die STARTOUR, ein weiteres Promi-Sport-Event, das Genre, das momentan neben den Telenovelas und Social-Soaps als die größten Quotenzugpferde bezeichnet werden kann. Natürlich liegen zwischen einem Promi-Sport-Event im Öffentlich-Rechtlichen und einer aufwändigen Stock Car Challenge á la Raab Welten, zum einen in der Präsentation und zum anderen auch im Promi-Personal.


Warum zum Beispiel jagt man um Gottes willen einen über 60 Jahre alten, dicklichen Roberto Blanco samt Drahtesel auf den Schloßberg und wieder runter, nur damit sich die alte Zuschauergarde am Fernseher darüber beömmeln kann? Da konnte leider auch der selbstlose Einsatz von Jörg Pilawa und Marcel Wüst nichts mehr retten.


Bis zur STARLEICHTATHLETIK Ende Juli muss sich das Erste also mal was anderes einfallen lassen, damit es nicht in einen zu großen Peinlichkeitswettstreit ausartet, sondern dass die Wettbewerbe genauso wie beim Raab von allen Beteiligten ernst genommen werden.


Danke fürs Lesen!

Freitag, 8. Juli 2005

Who the fuck is Heinz Henn?

Endlich sind die ersten Fakten zur dritten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar", kurz DSDS III, durchgesickert.


Hier die wichtigsten im Überblick:


1. Es gibt *freu* zwei neue Moderatoren. Statt Michelle Verhunziker und Carsten Spackomann (oder so ähnlich) werden ZDF-Schwiegersohn Marco Schreyl und eine gewisse Holländerin namens Tooske Breugem (korrekt geschrieben) durch den Abend führen. In den Niederlanden war sie selber schon eine erfolgreiche Musikerin und hat dort u.a. die Käsköpp-Version von DSDS moderiert, ist demnach bestens vorbereitet auf den Job.


2. Die nur noch dreiköpfige Jury besteht aus Dieter Bohlen, dem angeblich großen und weltbekannten Heinz Henn (?) und Sylvia Kollek. Deren Karriere liest sich wirklich wie ein Wörterbuch für Business English. Nachdem sie als, ich zitiere, Junior Product Manager International Repertoire beim Plattenlabel EMI begonnen hatte, wurde sie Product Manager Continental Repertoire und General Manager National Euro Pop. Danach bekam sie noch Jobs als Manager Inernational Marketing, Marketing-Leiter Inernational Repertoire (wo da der Unterschied sein soll?), und als Managing Director für Capitol Music.


3. Männchen und Weibchen werden getrennte Semi-Finalshows bestreiten, damit garantiert ist, dass sich im Finale ein männlicher und ein weiblicher Teilnehmer gegenüber stehen


Alles weitere bleibt wie immer: die Castings, deren grausame Höhepunkte wir im Fernsehen serviert bekommen, packende Zuschauervotings und Emotionen, bis der Psychologe kommt. Ach, das wird einer lauschiger Herbst.


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 7. Juli 2005

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 1 NachTschlag

Der Sonntagabend im Ganzen war finde ich schon sehr interessant, wenn auch nicht einer der stärksten Sonntage in diesem Jahr. Im Ersten lief der Münchner "Polizeiruf 110", mein Geheimfavorit unter den Sonntagskrimis mit einem tollen Edgar Selge, im ZDF wie so häufig Rosamunde Pilcher (ich enthalte mich weiterer Kommentare zu dieser Reihe, da ich sonst ernsthaften Ärger mit meiner Mutter bekomme) und auf Pro Sieben etwas Leichtes mit dem "Super-Guru". Für die Zeit danach hatte ich eigentlich meine Standardlösung "Zimmer frei" vorgesehen, als ich leicht geschockt in der Zeitschrift las, dass das wegen einem Special zum CSD und einer Sendung namens NachTschlag ausfällt (für die Ur-Bayern unter euch: das steht für Christopher Street Day).


Zuerst war ich ein bisschen beleidigt, doch die Neugier siegte am Ende doch, so dass ich kurz nach halb Zwölf in den NachTschlag schaltete. Und was soll ich sagen: es hat sich gelohnt. Die Cremé de la Cremé der schwulen Kabarettszene (Ole Tillmann, Olivia Jones, [Georg Uecker], ...), wie immer gepaart mit Wilfried Schmickler und Ruth Schiffer am sogenannten Stammtisch. Zusammen ergab das eine herrlich selbstironische Vorstellung ohne lästiges Klischeeaustreten, wie es so häufig der Fall ist.


Mein Fazit daher: Weitermachen!


Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 6. Juli 2005

Get up, stand up, stand up for ya right!


Worüber sich so manche Menschen aufregen können, ist mir echt ein Rätsel. Da gab es vor Wochen unter Fernsehkritikern den großen Aufschrei, als bekannt wurde, dass man ab Juli die Nachrichtensendungen (Taggeschau, Tagesthemen, Nachtmagazin) im Ersten jetzt im Stehen statt im Sitzen moderiert, im Zuge einer optischen Aufpolierung. Um Gottes Willen, als wenn das Fernsehen im Moment nichts anderes hätte, über das man sich auslassen könnte, z.B. dass auf dem selben Sender ab nächstem Jahr sämtliche Polit- und Wirtschaftsmagazine auf 30 Minuten gestutzt werden.


Ich für meinen Teil finde die neue Optik sehr gut, und schließlich kommt es bei einem Nachrichtenmagazin primär auf den Inhalt an. Die Tagesschau und ihre Ableger sind meiner Meinung nach ohnehin einige der wenigen Nachrichtensendungen, die sich als solche schimpfen dürfen. Der Rest ist zu einem undefinierbaren Mix aus Boulevardreport, Doku-Soap und Nonsensreportagen geworden, die so reißerisch inszeniert sind, dass sie entweder auf die Tränendrüse drücken oder Ärger in uns auslösen sollen.


Mit PROMPT ist zum Glück seit Montag das erste Pseudo-Nachrichtenmagazin von der Bildfläche verschwunden. Hoffen wir, dass andere (Guten Abend, PUNKT 12, taff, SAM) entweder folgen oder sich darauf besinnen, was es heißt, eine Nachrichtensendung zu sein: sachlich-objektive Berichterstattung, mit hohem und nachhaltigem Informationsgehalt. Oer interessiert es euch morgen noch, dass sich eine hässliche amerikanische Tussi für gerade mal 10000$ eine Casinowerbung auf die Stirn tätowieren lässt?


Wenn nein, dann danke fürs Lesen!

Freitag, 1. Juli 2005

Mein Juni-Resümee

Der Juni, der Juni, ein Monat voller Höhen und Tiefen wie jeder andere auch, aber was wird davon wirklich in Erinnerung bleiben. Was oder wem wird irgendwann ein Doku-Sechsteiler mit Guido Knopp oder eine Ausgabe von "ARD-Exklusiv" bzw. "Das Rote Quadrat" gewidmet?

Ganz vorne dran sind auf jeden Fall wieder die politischen Ränkespiele, die heute ihren vorläufigen Höhepunkt mit dem Aussprechen der Vertrauensfrage im Bundestag erreicht haben. Angie Merkel wurde zur K-Kandidatin der CDU/CSU ernannt, Holland und Frankreich lehnen die EU-Verfassung ab und sorgen damit für die bisher größte Identitätskrise der Europäischen Union und die beiden Spaßpolemiker, pardon, -politiker Gregor Gysi und Oskar Lafontaine vereinen für die geplanten Neuwahlen ihre Parteien WASG und PDS zu einem neuen Linksbündnis zusammen.

Des weiteren war der Juni auch ein Monat der großen Jubiläen; 60 Jahre Kriegsende, 50 Jahre Bundeswehr (für mich als Ex-GWDLer = Grundwehrdienstleistender relevant) und 40 Jahre "Monitor", die meiner Meinung nach immer noch beste Politsendung Deutschlands (auch wenn sie bald auf nur 30 Minuten gestutzt wird, danke ARD).

Und wenn wir schon beim Fernsehen sind, auch das hatte trotz des beginnenden Sommerlochs ihre Glanzlichter, vor allem in sportlicher Hinsicht. Neben dem übermächtigen Confed-Cup, die den EM-Erfolg der deutschen Fußballdamen wieder völlig untergehen ließ, begeisterte mich Stefan Raabs Stock Car Challenge ebenso wie die Gerry Weber Open (wer es nicht weiß, das ist Tennis). Daneben könnte man natürlich meinen immer wieder gern erwähnten Geheimtipp O.C. California erwähnen, der im Gegensatz zu vielen anderen nicht in die Sommerpause geschickt wird, danke ProSieben.

Ansonsten wird es, glaube ich, für mich langsam Zeit, die ganzen Kinoblockbuster dieses Monats abzuarbeiten. "Per Anhalter durch die Galaxis" habe ich schon hinter mir (herrlich!), fehlen jetzt nur noch STAR WARS, Batman, "Krieg der Welten" und "Garden State", falls ich den noch in irgendeinem Kino finde. Auf jeden Fall muss ich mich mal ein bisschen mehr von Computer und Fernseher lösen, sonst vergesse ich bei den ganzen Gerichts-, Personality- und Ratgebershows, dass es so etwas wie reales Leben gibt, in dem nicht alles wie eine schlecht gemachte Schmierenkomödie mit genauso schlechten Darstellern abläuft.


In diesem Sinne, danke fürs Lesen!

Mittwoch, 29. Juni 2005

Die Sonne. Es ist so heiß.


Meine Fresse, war das ein Sommerwetter in den letzten Tagen. Früh geduscht, fünf Minuten später schon wieder am ganzen Körper verklebt. Nicht einmal vor den Computer konnte ich mich quälen, um ein paar neue Berichte zu schreiben, obwohl ich doch wieder so viel Faszinierendes in den letzten Tagen entdeckt.


Fangen wir am Besten ganz von vorne an, am Sonntag. Da ich am Samstag auf eine Poolparty eingeladen war, sah ich mir am Vormittag die Wiederholung der ... Moment ... "TV Total Stock Car Crash Challenge" an (da muss man echt schon zweimal hingucken, um das richtig abzuschreiben) War ingesamt ein echte Gaudi, nur ein bisschen zu lang für meinen Geschmack. Aber der Auftritt von Dicks on Fire hat mich in dieser Sache nochmal milde gestimmt.


Am späten Abend schaltete ich dann noch zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder mal in "Annemie Hülchrath- Der Talk" im WDR und erlebe ein faszinierendes Interview zwischen Annemie Hülchrath, gespielt von Cordula Stratmann, und ihrem Gast Cordula Stratmann. Klingt komisch, war es aber leider nicht. Das für Cordula inzwischen markante Improvisationstalent hätte da mal richtig gut getan.


Soweit der Sonntag, schwenken wir am Besten gleich auf Dienstag, Montag war soweiso nur Standardprogramm. Gestern kam endlich das von mir heiß ersehnte "Gottschalk & Friends". Tommys zweiter Late-Night-oder-so-ähnlich-Versuch im deutschen Fernsehen. Es gab viele faszinierende Einblicke in die Vergangenheit des Supermoderators, fast schon zu viele für einen Abend. (Womit will er noch die restlichen sieben Abende füllen?) Der beste Gast des Abends war zweifellos Nena, vor allem wegen ihrer etwas prekären "Wetten,dass...?"-Geschichte, auf die sie Thomas Gottschalk sogar noch selbst anspricht.


[Hintergrund: Nena sollte im Frühjahr eigentlich bei "Wetten, dass...?" mit ihrer ersten neuen Single "Liebe ist" auftreten, doch weil das Lied als Titellied der Telenovela "Verliebt in Berlin" zu oft in SAT.1 lief und man beim ZDF als Telenovelapionier den Erfolg missgönnt hat, durfte Nena nicht auftreten.]


Im Großen und Ganzen war die Show aber sehr interessant und zum Glück sehr selbstironisch von Seiten Gottschalks, was mich auf die restlichen sieben Shows positiv blicken lässt.


Danke fürs Lesen!

Sonntag, 26. Juni 2005

Wir haben verlooooren!

Wieder mal kein schöner Tag für den deutschen Fußball. Wieder hat es Deutschland nicht geschafft, einen der Großen zu besiegen, sondern muss gegen Brasilien als Verlierer vom Platz. Dabei sah es lange Zeit so gut aus. Die erste Halbzeit, ein Traum für jeden Fußballfan, ein Treffer jagte den nächsten. In der zweiten Halbzeit ging es dann etwas gemächlicher zur Sache, so gemächlich, dass unsere Männer im entscheidenden Augenblick nicht geschaltet haben und Adriano zum finalen Tor verholfen haben.

Naja, im Nachhinein möchte ich fast sagen, dass es gut war, dass Deutschland dieses Spiel verloren hat. Der Titel oder die Finalteilnahme hätte Klinsi & Co. zu sehr abheben lassen und hätte fürs nächste Jahr die Ansprüche auf den Titel noch mehr vergrößert. So gehen sie aus diesem Confed-Cup mit der Lehre heraus, dass sie zwar gut mit den großen Nationen mithalten können, aber eben noch nicht ganz oben sind. Und mal ganz ehrlich, sich als eine der vier größten Fußballländer bezeichnen zu können, ist angesichts dieser gewaltigen Masse doch schon mehr als ruhmreich.

Daher, liebe Fußballfans, nicht traurig sein und wieder in die Zukunft schauen, zum großen Fußballjahr 2006.


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 23. Juni 2005

We are family!


Von wegen, es gibt keine neuen Erfolgsformate im deutschen Fernsehen, man muss halt nur richtig gucken. Die wahren Quotenbringer laufen schließlich schon seit langem nicht mehr in der Primetime, sondern holen sich ihre Topwerte im Vor- und Nachmittagsprogramm.


Das aktuellste Beispiel ist die Doku-Soap "We are family-So lebt Deutschland" (täglich um 14.00 Uhr auf Pro Sieben). Hat einer von euch bis jetzt von dieser Sendung jemals gehört oder etwas gesehen? Scheinbar ja, denn die Marktanteile liegen inzwischen im beeindruckenden zweistelligen Bereich, für Pro 7 ein wahrer Spitzenschnitt. Aber wie kommt das? Ohne Trailer, ohne alles, nicht einmal ein Spezialbericht bei "Taff" oder "PROMPT" oder wie diese ganzen Pseudonachrichtensendungen bei Pro 7 heißen, einfach nichts.


Ist das vielleicht eine brandneue Marketingstrategie, die Pro 7 hier versucht, nach dem Motto "Weniger ist mehr, also ist nichts am meisten"? Irgendein Trick muss dahinter stecken. Ich meine, sie werden wohl kaum auf Werbung verzichtet haben, weil sie so stark darauf gehofft haben, dass es zu einer Art Selbstläufer wird. Eine mediale Innovation ist "We are family" schließlich auch nicht.


Meine Vermutung ist, sie wollten schlicht und ergreifend das Format nicht zu sehr hochjubeln oder anpreisen, damit sie im Nachhinein nicht auf die Schnauze fallen, wie RTL mit seinen Spielerfrauen zum Beispiel. Und wie die Quoten zeigen, war das scheinbar genau der richtige Weg, den Pro 7 eigeschlagen hat. Naja, nicht unbedingt der beste Weg, aber immer noch besser als irgendeine Ge......s- oder Per........show.


Danke fürs Lesen!