Freitag, 29. April 2005

Zeit für was Positives


Ich muss mir selber eingestehen, meine letzten Einträge waren in der Summe doch sehr negativ. Es wird mal wieder Zeit, dass ich auch etwas Positives über das Fernsehen schreibe. Schließlich gibt es viele Formate, die ihre derzeitige oder eine höhere Quote verdient hätten.


An vorderster Stelle steht dabei "O.C. California", meine derzeit absolute Lieblingsserie neben "Lost". Wenn euch die Telenovelas zu seicht und die Soaps zu langatmig sind, dann seid ihr bei dieser amerikanischen Superserie genau an der richtigen Stelle. Die Charaktere sind glaubwürdig und die Handlungen nicht gelackt und zu sehr auf schöne Welt gemacht.


Allerdings muss ich der Gerechtigkeit halber auch meinen einzigen Kritikpunkt an dieser Serie hier erwähnen. Gut, es ist eigentlich kein direkter Kritikpunkt an "O.C.", es ist vielmehr eine allgemeine Sache, die mich bei diesen Teenieserien (insbesondere den amerikanischen) regelmäßig stört.


Es ist das Alter der Darsteller; Leute, die optisch und alterstechnisch schon auf Mitte Zwanzig zugehen, spielen 16-jährige Frühpubertierende. Das widerstrebt im Grunde meinem Geist, aber ich glaube, bei "O.C." werde ich eine Ausnahme machen. Dafür ist die Serie einfach zu gut.


Hoffentlich werden das bald noch mehr erkennen und "O.C." zu besseren Quoten wie jetzt verhelfen. In diesem Sinne, Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 27. April 2005

Was, es geht noch schlimmer?


Ich habe heute Nachmittag bereits ein für mich sehr empfindliches Thema angesprochen: Gerichtsshows. Ich werde mich nicht lange darüber auslassen, wie schlecht dieses Grundschultheater am Nachmittag ist, dafür ist mir das Geld, das ich hier pro Internetminute verschleudere, einfach zu wertvoll. Was mir wirklich Angst macht, sind die Konkurrenzformate, die sowohl Privat- als auch öffentlich-rechtliche Sender dagegen stellen.


Auf der einen Seite "nachTISCH", dem neuen flippigen Unterhaltungsformat im Ersten. Ehrlich, schnarchiger geht's nimmer! Das erinnerte mich am Anfang an NEUN LIVE, nur ohne das Anbrüllen und ohne Jürgen (, aber über NEUN LIVE werde ich noch ein andermal ausführlich sprechen). Die Moderatorin Mandana Naderian ist ja im Grunde auch eine Geschädigte von NEUN LIVE, hat aber den Absprung noch früh genug geschafft. Über ihren männlichen Partner in der Sendung braucht man eigentlich nichts zu erzählen (hab eh den Namen vergessen).


Wenden wir uns deshalb der anderen furchtbaren Seite zu, den ProSieben-Reality-Daily-Life-Soaps "AK '05" und "Freunde- Das Leben beginnt". Was diese Serien angeht, habe ich ein besonders gestörtes Verhältnis. Sie haben mich bis vor einem Jahr ständig im Kollegstufenzimmer unseres Gymnasiums heimgesucht (Scheiße, wenn man so viele Mädchen in seinem Jahrgang hat!). Diese... diese... ich finde kein vernichtenderes Wort dafür als schlicht und ergreifend: SCHLECHT!!!


Daher mein Rat, nein, meine Bitte, mein dringender Appell an alle, die von sich behaupten, sie hätten noch ein bisschen Hirn: Schaltet zwischen 14.00 und 17.00 Uhr nicht auf ProSieben (, besonders nicht zwischen 15.00 und 16.00 Uhr!)!!!


Ich danke euch schon im Voraus fürs Wegschalten, und natürlich fürs Lesen.

Ein bisschen Werbung (Teil 1)


Hey, Boys and Girls! Wollt ihr auch genauso cool und hip sein wie all eure Freunde? Dann holt euch jetzt die neuesten Nervtierchen auf euer Handy!


Auf Platz 3: Die besoffene Bumsebiene von Zed! Schickt einfach "MÜLL 3" für den polyphonen Ton oder "MÜLL 33" für den Real-Ton an 12345 (nur 4,99 € pro SMS)


Auf Platz 2: Der total bekloppte Klosteinorgasmus von den Handynauten! Den bekommt ihr entweder als Poly mit "MÜLL 2" oder als Real-Ton mit "MÜLL 22" an 12345(zum Sparabo sogar gratis!)


Und angefochten auf Platz 1: Sweety und die megabreite Froschkükenparty von Jambajambajamba!!! Für diese Hirnwixxe (wie schreibt man eigentlich Wichse?) sendet ihr einfach eine SMS mit "MÜLL 1" oder "MÜLL 11" an 12345 und schon ist euer Handy herrlich verseucht!



So, seid ihr noch da? Dann kann ich euch gratulieren. Ihr habt gerade einen VIVA-Werbespot in seiner Reinform erlebt. (Die Betonung liegt auf einen) Wenn das für euch schon genug war, rate ich euch von der großen Senderfamilie des Viacom-Konzerns (VIVA [PLUS], MTV [2 POP]) lieber ab. Tut euch lieber was besseres an, wie zum Beispiel Gerichtsshows.


... Das war ein Scherz! Keine Gerichtsshows! Ganz ganz pfui!


Ansonsten, danke fürs Lesen!

Freitag, 22. April 2005

Was für eine Woche!


Dieser fucking Studienstress!


Nicht einmal einen einzigen Eintrag konnte ich in dieser Woche schreiben. Dabei ist doch so viel passiert in der Welt des Fernsehens (außer dem Konklave). Vor allem gestern Abend auf RTL. Da gab es einen regelrechten Unterhaltungs-Super-GAU. Zuerst wie immer "Alarm für Cobra 11", ein stilsicherer Quotenbringer, und danach die dritte Mega-Superserie nach "Lost" und "Desperate Housewives" in diesem April, zumindest der Werbung zufolge:


"Das geheime Leben der Spielerfrauen"


Dieses Format hat vom Inhalt her eigentlich alles, was der einfache erwachsene Zuschauer vor dem Fernseher haben will: Fußball und Frauen in wenig Unterwäsche für die Männer, Fashiontips und durchgeschwitzte Männer mit Waschbrettbäuchen für die Frauen.


Das ganze hat leider nur einen Haken. RTL schafft es nicht einmal aus diesen rudimentären Vorgaben, eine über 60 Minuten erträgliche Serie zu zimmern. Dabei kann es doch so einfach sein. Wenn die Autoren nicht aus allen Spielerfrauen zickenhafte Gucci-Schlampen gemacht hätten, wie es ja in der Realität auch der Fall ist, könnte man dem ganzen ein bisschen Anspruch abgewinnen. So verkommt die Serie doch nur wieder zu einer typischen Klischeebedienung. Aber der Versuch war es ja wert.


Ich freue mich auf jeden Fall lieber auf die neuesten Episoden der echten Superserien im April.


Bis dahin, Danke fürs Lesen!

Montag, 18. April 2005

Laserschwert gegen Krückstock


Ja, der Zufall spielt mit einem schon manchmal seltsame Spielchen. Anders kann ich mir die gestrigen Ereignisse bei mir zu Hause zur Primetime nicht erklären.


Es war nämlich so: Ich hatte eigentlich mein Abendprogramm schon fest geplant: Lässig in den Sessel werfen und mich auf ProSieben von Episode 1 berieseln lassen. Als ich dann aber in der ersten Werbepause einmal durchzappte, machte ich eine Entdeckung, die mich beinahe an meinen eigenen Augen zweifeln ließ.


KAI PFLAUME MODERIERT MIT GIPS UND KRÜCKEN!


Habt ihr das gesehen? Unser Liebling aller Schwiegermütter und unglücklich Verliebten präsentierte tapfer zweieinhalb Stunden lang "Stars am Limit" auf Plastikkrücken und mit einem unkaschierten Vollgipsverband bis ans Knie.


Das nenne ich Einsatz fürs Fernsehen! Da wurde nicht der Schwanz eingezogen und sich feige versteckt. Nein, ein Kai Pflaume zeigt seine Gebrechen offen und stellt sich der spottenden Menge, ganz genau wie Papst JP2 in seinen letzten Tagen. So viel Einsatz muss eigentlich mit einem Deutschen Fernsehpreis belohnt werden, wenn nicht sogar mit dem Grimme-Preis. (Aber den kriegt ja sowieso wieder der Schmidt.)


Bis dahin erst einmal, danke fürs Lesen!

Samstag, 16. April 2005

Ich bin ein Star - Bringt mich ins Grab!


Mich hat die letzte Woche echt zum Nachdenken angeregt. Promi-Sterben war ja in dieser Zeit der Quotenbringer schlechthin. Der Papst, Harald Juhnke und am Freitag noch als Sahnehäubchen Fürst Rainer von Monaco. Wen hat es da noch interessiert, dass Charles und Camilla geheiratet haben? (Obwohl das in meinen Augen die Besorgnis erregendste Nachricht von allen war. Nicht vergessen: Camilla ist schließlich jetzt nach der Queen die zweitwichtigste Frau in England.)


In Zeiten, wo ein eigenproduziertes Fomat nach dem anderen floppt und die frei gewordene Sendezeit jetzt krampfhaft mit amerikanischen Top-Serien zugestopft wird, können die Sender jede neue Idee gebrauchen.


Da hatte ich den ultimativen Einfall: Ein zweiwöchiges Live-Event, moderiert von Sonja Zietlow, in dem zehn C-Promis, bei denen es nicht schade wäre, wenn sie den Löffel abgeben würden, um ein Live-Begräbnis bei RTL kämpfen. (Natürlich nur für den guten Zweck)


Und sein Titel lautet: ICH BIN EIN STAR, BRINGT MICH INS GRAB!!!


Gut, an dem Titel muss man noch feilen, aber das Grundkonzept ist doch schon mal gut. Das kleinste Problem daran wird es wahrscheinlich sein, die Promis dafür zu finden. Ein paar Kamerageile oder Verschuldete gibt es für so etwas immer.


Also, seid mal schön wachsam, wenn ihr in der nächsten Zeit auf RTL schaltet. Danke fürs Lesen!

Freitag, 15. April 2005

Wie helfen wir dem deutschen Film?


Ich weiß, es hat nicht direkt nicht mit Fernsehen, aber ich will dieses Forum nutzen, um endlich etwas loszuwerden, was mir auf der Seele liegt.


Es geht um unsere deutschen Filme in den Kinos. Jeder Filmschaffende fragt sich, warum achtzig Prozent aller deutschen Kinoproduktionen keine Zuschauer haben und irgendwo im Programmkino verschwinden, obwohl sie nach Meinung aller Beteiligten so toll, so hochwertig und so künstlerisch sind.


Ich kann es euch eindeutig sagen: WEIL KEINE SAU WEIß, DASS ES SIE GIBT!!!


Wir leben leider nicht in einem Land, wo allein schon der Name eines Regisseurs oder eines Darstellers zu Hunderttausenden in die Kinos zieht. Die einzigen, die das hinbekommen, sind momentan Bully und Til Schweiger bei seinem Film "Barfuß". Eine Zeit lang waren es auch noch Franka Potente und Moritz Bleibtreu, aber das ist inzwischen auch Geschichte. Und auch Leute wie Daniel Brühl, Julia Jentsch oder Alexandra Maria Lara, die ja zur Zeit von allen in den Himmel gehoben werden, sind noch keine 100-prozentige Garantie. (Ich nenne nur den Film "Cowgirl" mit A.M.L.)


Die Filmemacher müssen endlich lernen, Werbung für ihre Produktionen zu machen. Und das nicht nur in hochtrabenden Kultursendungen wie "Aspekte" oder "Kulturzeit" (seht ihr, wir sind doch wieder beim Fernsehen gelandet). Das gemeine Fernsehvolk muss gewonnen werden, nur dann klingeln die Kinokassen. Auch wenn das für einen Regisseur oder Hauptdarsteller bedeutet, mal eine Sendung wie "TV total" oder "17" oder "Sarah Kuttner- Die Show" auf VIVA zu besuchen. Solche Plattformen werden scheinbar von so gut wie jeden Produzenten maßlos unterschätzt oder ignoriert, wohl weil sie ihr filmisches "Kunstwerk" dafür zu schade finden.


Und am Ende des Jahres heulen alle wieder rum, wie schlecht der deutsche FIlm wieder abgechnitten hätte, wenn nicht Leute wie Bully oder andere tapfere Filmemacher mit ihren großflächig promoteten Filmen den Karren aus der Scheiße gezogen hätten.


Daher meine eindringliche Bitte an jeden Produzenten dieses Landes: Wenn ihr von eurem Film so überzeugt seid, dann macht doch gefälligst Werbung dafür! Wenn nicht, dann seid ihr schlichtweg selber schuld, wenn es nicht geklappt hat.


So, das musste jetzt mal gesagt werden. Danke für Lesen!

Mittwoch, 13. April 2005

Mein Idol - Oliver Kalkofe


Gestern ist er endlich zurückgekehrt, mein Godfather der humorvollen TV-Kritik: Oliver Kalkofe.


"Kalkofes Mattscheibe", der Maybach unter den TV-Parodien, von Anfang bis zum Ende eine genial pointierte Gagparade. Den gestrigen Höhepunkt hatte es beim Thema "BIG BOSS".


Ich war scheinbar damals wie schon so häufig der einzige, der damals das Original mit Rainer "Calli" Calmund gesehen hat, und der bei dem ganzen Flopspektakel noch richtig mitgefiebert hat. Jetzt hat Kalkofe diesem ganzen endlich das ganz persönliche Krönchen draufgesetzt.


Ich zitiere Olli als Calli: "Da koche mir de Eier in der Hose! Glauben sie, ich bin der dickste Mann Deutschlands geworden, weil ich so viel gegessen habe? Nein, ich habe mich auch nicht bewegt und bin nie aufs Klo gegangen."


Mein Urteil daher: Wieder einschalten, unbedingt!

Begrüßung


Willkommen ihr TV-Junkies dieser Welt!


Es freut mich, dass ihr euch von eurem geliebten Bildschirm gelöst habt, um euch auf diesem Weblog die Augen öffnen zu lassen.


Hier werde ich euch die dunkelsten und hellsten Seiten des alles bestimmenden Fersehmediums aufzeigen und in verdienendem Maße züchtigen oder lobpreisen. Von der Hochglanzproduktion bis zum Unterschichtenfernsehen; hier werdet ihr alles vorfinden.


Und wenn ihr mal nicht meiner Meinung seid, gibt es ja den tollen Kommentar- Kummerkasten, in dem ihr euch verewigen könnt.


Auf baldiges Wiederlesen


Euer Rothi