Mittwoch, 29. Juni 2005

Die Sonne. Es ist so heiß.


Meine Fresse, war das ein Sommerwetter in den letzten Tagen. Früh geduscht, fünf Minuten später schon wieder am ganzen Körper verklebt. Nicht einmal vor den Computer konnte ich mich quälen, um ein paar neue Berichte zu schreiben, obwohl ich doch wieder so viel Faszinierendes in den letzten Tagen entdeckt.


Fangen wir am Besten ganz von vorne an, am Sonntag. Da ich am Samstag auf eine Poolparty eingeladen war, sah ich mir am Vormittag die Wiederholung der ... Moment ... "TV Total Stock Car Crash Challenge" an (da muss man echt schon zweimal hingucken, um das richtig abzuschreiben) War ingesamt ein echte Gaudi, nur ein bisschen zu lang für meinen Geschmack. Aber der Auftritt von Dicks on Fire hat mich in dieser Sache nochmal milde gestimmt.


Am späten Abend schaltete ich dann noch zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder mal in "Annemie Hülchrath- Der Talk" im WDR und erlebe ein faszinierendes Interview zwischen Annemie Hülchrath, gespielt von Cordula Stratmann, und ihrem Gast Cordula Stratmann. Klingt komisch, war es aber leider nicht. Das für Cordula inzwischen markante Improvisationstalent hätte da mal richtig gut getan.


Soweit der Sonntag, schwenken wir am Besten gleich auf Dienstag, Montag war soweiso nur Standardprogramm. Gestern kam endlich das von mir heiß ersehnte "Gottschalk & Friends". Tommys zweiter Late-Night-oder-so-ähnlich-Versuch im deutschen Fernsehen. Es gab viele faszinierende Einblicke in die Vergangenheit des Supermoderators, fast schon zu viele für einen Abend. (Womit will er noch die restlichen sieben Abende füllen?) Der beste Gast des Abends war zweifellos Nena, vor allem wegen ihrer etwas prekären "Wetten,dass...?"-Geschichte, auf die sie Thomas Gottschalk sogar noch selbst anspricht.


[Hintergrund: Nena sollte im Frühjahr eigentlich bei "Wetten, dass...?" mit ihrer ersten neuen Single "Liebe ist" auftreten, doch weil das Lied als Titellied der Telenovela "Verliebt in Berlin" zu oft in SAT.1 lief und man beim ZDF als Telenovelapionier den Erfolg missgönnt hat, durfte Nena nicht auftreten.]


Im Großen und Ganzen war die Show aber sehr interessant und zum Glück sehr selbstironisch von Seiten Gottschalks, was mich auf die restlichen sieben Shows positiv blicken lässt.


Danke fürs Lesen!

Sonntag, 26. Juni 2005

Wir haben verlooooren!

Wieder mal kein schöner Tag für den deutschen Fußball. Wieder hat es Deutschland nicht geschafft, einen der Großen zu besiegen, sondern muss gegen Brasilien als Verlierer vom Platz. Dabei sah es lange Zeit so gut aus. Die erste Halbzeit, ein Traum für jeden Fußballfan, ein Treffer jagte den nächsten. In der zweiten Halbzeit ging es dann etwas gemächlicher zur Sache, so gemächlich, dass unsere Männer im entscheidenden Augenblick nicht geschaltet haben und Adriano zum finalen Tor verholfen haben.

Naja, im Nachhinein möchte ich fast sagen, dass es gut war, dass Deutschland dieses Spiel verloren hat. Der Titel oder die Finalteilnahme hätte Klinsi & Co. zu sehr abheben lassen und hätte fürs nächste Jahr die Ansprüche auf den Titel noch mehr vergrößert. So gehen sie aus diesem Confed-Cup mit der Lehre heraus, dass sie zwar gut mit den großen Nationen mithalten können, aber eben noch nicht ganz oben sind. Und mal ganz ehrlich, sich als eine der vier größten Fußballländer bezeichnen zu können, ist angesichts dieser gewaltigen Masse doch schon mehr als ruhmreich.

Daher, liebe Fußballfans, nicht traurig sein und wieder in die Zukunft schauen, zum großen Fußballjahr 2006.


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 23. Juni 2005

We are family!


Von wegen, es gibt keine neuen Erfolgsformate im deutschen Fernsehen, man muss halt nur richtig gucken. Die wahren Quotenbringer laufen schließlich schon seit langem nicht mehr in der Primetime, sondern holen sich ihre Topwerte im Vor- und Nachmittagsprogramm.


Das aktuellste Beispiel ist die Doku-Soap "We are family-So lebt Deutschland" (täglich um 14.00 Uhr auf Pro Sieben). Hat einer von euch bis jetzt von dieser Sendung jemals gehört oder etwas gesehen? Scheinbar ja, denn die Marktanteile liegen inzwischen im beeindruckenden zweistelligen Bereich, für Pro 7 ein wahrer Spitzenschnitt. Aber wie kommt das? Ohne Trailer, ohne alles, nicht einmal ein Spezialbericht bei "Taff" oder "PROMPT" oder wie diese ganzen Pseudonachrichtensendungen bei Pro 7 heißen, einfach nichts.


Ist das vielleicht eine brandneue Marketingstrategie, die Pro 7 hier versucht, nach dem Motto "Weniger ist mehr, also ist nichts am meisten"? Irgendein Trick muss dahinter stecken. Ich meine, sie werden wohl kaum auf Werbung verzichtet haben, weil sie so stark darauf gehofft haben, dass es zu einer Art Selbstläufer wird. Eine mediale Innovation ist "We are family" schließlich auch nicht.


Meine Vermutung ist, sie wollten schlicht und ergreifend das Format nicht zu sehr hochjubeln oder anpreisen, damit sie im Nachhinein nicht auf die Schnauze fallen, wie RTL mit seinen Spielerfrauen zum Beispiel. Und wie die Quoten zeigen, war das scheinbar genau der richtige Weg, den Pro 7 eigeschlagen hat. Naja, nicht unbedingt der beste Weg, aber immer noch besser als irgendeine Ge......s- oder Per........show.


Danke fürs Lesen!

Montag, 20. Juni 2005

Sport ist...


Meine Güte, wo soll ich nur anfangen, es ist so viel gestern Abend im Fernsehen passiert, da verschlägt es mir heute noch die Sprache. Ich fange am Besten von vorne an:


20.10 Uhr: Ich schaue gemütlich die Tagesschau und freue mich auf das Confed-Cup- Spiel Brasilien gegen Mexiko, als Nachrichtensprecher Marc Bator mir die schockierende Nachricht überbrachte: "Der Großen Preis der USA in Indianapolis ist soeben mit nur sechs Fahrern gestartet." Ich greife reflexartig zur Fernbedienung, ungläubig dessen, was ich gerade gehört habe. Aber es ist wahr. Ferrari, Jordan und Minardi zu Sechst auf der Strecke, der Rest in der Renngrafik als "Out" eingetragen. Spontan bekomme ich einen gewaltigen Lachanfall (, der nicht der Letzte an diesem Abend sein sollte).


ca. 20.45 Uhr: Das Spiel im Ersten, das gleich anfangen sollte, war für mich erst einmal passé. Erheitert lauschte ich den deutlich angesäuerten Kommentatoren Heiko und Christian, als sich dann über Telefon Ralf Schuhmacher einschaltete, der eigentliche Auslöser für die ganze Michelin-Misere aufgrund seines Unfalls im Freien Training. Und anstatt dem Ganzen durch seine Worte ein bisschen die Schärfe zu nehmen, legte Ralf noch einmal eine Schippe drauf.
Die beiden Kommentatoren hätten überhaupt nicht die "background information", um das alles kompetent zu beurteilen, er ist ja nicht mit Absicht mit 300 in die Mauer gefahren, ja, aber es geht doch um die Fans, man soll nicht immer Ferrari den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben, bla bla bla, zank zank zank auf beiden Seiten. Ich liege inzwischen fast am Boden vor lauter Lachen und schaffe es nur mit Mühe, nach dem Streitgespräch aufs Erste zu schalten


21.15 Uhr: ELFMETER FÜR MEXIKO!!!, hätte bestimmt der PREMIERE- Kommentator in der Konferenz gebrüllt. Mich hält es nicht mehr auf dem Sessel, meine Hände sind nur noch verschwitzt, der Puls rast angesichts dieser sportlich-historischen Fernsehminuten, die seit 20.00 Uhr auf RTL und im Ersten zu sehen sind. Jared Borgetti setzt zum Elfer, schickt ein letztes Stoßgebet gen Himmel, schießt ... und trifft! Alles ist im Freudentaumel, nur der Schiri nicht. Wiederholung, weil ein Mexikaner angeblich zu früh in den Strafraum gerannt ist.


Borgetti setzt wieder an, wieder ein Stoßgebet, wieder schießt er und ... LATTE!!! Ich breche halb zusammen, aber scheinbar ohne Grund. Schiedrichter Roberto Rosetti lässt noch mal schießen, diesmal zurecht wegen eines Brasilianers, der zu früh reingelaufen ist. Tumulte der Selecao beim Schiri-Assistenten, ohne Erfolg.


Borgetti zum Dritten, Stoßgebet, Schuss und ... Dida hält ihn!!! Ich hänge vorm Fernseher am Tropf und muss vor lauter Adrenalin erst einmal auf das beruhigende Formel1 - Rennen schalten.


Was danach kommt, ist nur noch für die Statistik. Schuhmacher gewinnt, Mexiko gewinnt, die Formel1-Fans und Brasilien haben verloren und ich habe durch diesen Abend vor lauter Stress mit Sicherheit meine ersten grauen Haare gewonnen, die ich aber mit Stolz tragen werde.


Danke fürs Lesen!

Freitag, 17. Juni 2005

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: Banaroo


Die Musikwelt ist nicht mehr das, was sie mal war. Gestern hat man sich noch darüber empört oder darüber gewundert, dass Angehörige der Schlager-Sekte wie Bernhard Brink, Matthias Reim, Michelle oder ihre Sektenführerin Andrea Berg Alben verkaufen wie warme Semmeln und dadurch so etwas wie eine Daseinsberechtigung in der Musikwelt genießen.


Heute stehen wir einer viel grauenvolleren musikalischen Bedrohung gegenüber, dem KIDDIE-POP. Der Auslöser dieser Misere war Anfang des Jahres der Megaerfolg von Schnappi, einem, auf Deutsch gesagt, scheiße gezeichneten Babykrokodil, das auf seine infantile Weise eine Hymne auf den momentan scharf kritisierten Raubtierkapitalismus sang (Ich schnapp' / mir, was ich schnappen kann...). Dass dies nur die Spitze des Eisbergs war, beweist die Single "Dubi Dam Dam" von Banaroo, der momentane Höhepunkt unserer musikalischen Errungenschaften; Kindliche Arrangements für junge, unverbrauchte, und daher unausgereifte Sänger und Sängerinnen, denen man richtig anmerkt, dass sie es nur wegen des Geldes machen.


Das Video dazu, um es mal positiv zu sagen, passt zum Lied wie die Faust aufs Auge. Wenn man nicht schon vorher gedacht hat, dass hinter dem Ganzen ein geschicktes Remake des Eiffel 65-Hits "Blue" steckt, spätestens das Video schürt den Gedanken auf eine erschreckend klare Weise. Die Unterschiede bestehen lediglich in der Farbe der Aliens, der allgemeinen Farbenvielfalt, die bei Banaroo seeeeeehr ausgeprägt ist, dem kleinen süßen Roboterhündchen und wieder mal in der Choreographie der Bands (Eiffel 65: keine - Banaroo: leider Gottes eine).


Was soll man angesichts solcher bunter Bilder machen? Den Kindern VIVA-Fernsehverbot zu geben, reicht scheinbar nicht aus. Da muss etwas Härteres her, eine endgültige Resolution, die solche Videos und die dazugehörigen Single verbietet. Die Kiddies werden zwar heulen und ihr ganzes überschussiges Taschengeld vermutlich in Drogen investieren, aber wenigstens könnte man als Erwachsener und Musikliebhaber wieder ohne Schamesröte auf die Chartstabelle schauen. Es lebe der Kommerz!

Mittwoch, 15. Juni 2005

In the summertime...


Das Fernsehen ist im Wandel. Ich spüre es in der Erde, ich spüre es im Wasser, ich spüre es in der Luft.


Jaja, das Fernsehsommerloch, eine der unverständlichsten Maßnahmen aller großen Fernsehanstalten. Jedes Jahr aufs Neue wurde uns über die heißen Monate nur alte Ramschware vorgesetzt, die allesamt etwas zu lange in der Sonne gelegen zu haben schien. Die Sender begründeten das immer mit der sessional abfallenden Gesamtquote und den daraus resultierenden Einzelquoten.


Dieses Jahr allerdings ist das Angebot so konträr wie schon seit Jahren nicht mehr. RTL auf der einen Seite zieht weiterhin seinen Sommerlochstiefel durch [nach dem Motto: Warum was ändern? Alles, was wir seit dem letzten Sommer neu gestartet haben, ist ja (zum Teil verdientermaßen) in die Binsen gegangen.] und zieht wieder seine unsäglichen "Sommer-Movies" und "Columbo" aus dem Giftschrank, während Pro Sieben z.B. auf der anderen Seite seine neuen Zugpferde "Lost" und "Desperate Housewives" nicht, wie ursprünglich geplant, in die Sommerpause schickt, sondern weitersendet. Und damit nicht genug, in dieser Woche kommen noch der Mega-Zehnteiler "Taken" und die finale Staffel von "Friends" als Sahnehäubchen hinzu (freu!!!!).


So viel geballte Qualität im Sommer, das lässt mich fast ohnmächtig werden. Und an den Confederations Cup (oder die Mini-WM) habe ich noch gar nicht gedacht, wie ich gerade feststelle. Scheiße, wird das ein Fernsehsommer! Da pfeif' ich doch auf Sonne, Strand und Zärtlichkeit!


Danke fürs Lesen!

Samstag, 11. Juni 2005

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Cowboy" von Ch!pz

Vielen aktuellen Musikvideos wird eine gewisse handlungstechnische Schwäche, gar Leere vorgeworfen, die sie bis zum optischen Erguss mit "Titten, geilen Ärschen und dicken Schlitten" (Zitat aus der "Zeit" vom 31.04.) vollstopfen. Gott sei Dank gibt es noch Gruppen, die sich dieser audiovisuellen Pornoisierung nicht anschließen, sondern mit dramaturgisch ausgereiften Videos die Pausen bis zur nächsten Klingeltonwerbung ertragbar machen. Gemeint sind die höllandische Combo Ch!pz mit ihrem aktuellen Video zur Nr.1-Single "Cowboy".


Das aufgegriffene Western-Thema ist oberflächlich nicht sehr überraschend für das geübte Auge, doch zeigt es vor allem im Detail seine geradezu cineastische Größe. Die bis ins Letzte ausgefeilten, deutlich dem traditonellen Squaredance angelehnten Tanzchoreografien; die erstaunliche Situationskomik, wenn am Ende einem der Cowboys beim Händeklatschen die Hose herunterrutscht, weil er sie beim Verlassen des Plumpsklos, angelockt durch die betörenden Klänge der Ch!pz, vergessen hatte festzumachen; die raffiniert designten Siemens-Handys, die einem in Zeiten von Schleichwerbungsvorwürfen beinahe provokativ in Großaufnahme entgegenstrahlen; nur ein Bruchteil dessen, was dieses Video so besonders machen.


Über die musikalische Qualität des Werkes, ob es den ersten Platz verdient hat oder nicht, darüber mögen sich andere auslassen. Ein Land, dessen erfolgreichste Exporte ins Ausland momentan Schnappi und der Crazy Frog sind, sollte sich bezüglich solcher Pop-Importe lieber einer Aussage enthalten, ganz gemäß dem Sprichwort "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen".


Fest steht jedenfalls: Wer bei "Cowboy" "Titten, geile Ärsche und dicke Schlitten" sucht, verschwendet seine Zeit. Hoch lebe der Kommerz!

Freitag, 10. Juni 2005

EILMELDUNG!

Was muss ich gerade im Newsletter von MSN lesen? Julia Palmer-Stoll (21!), die Darstellerin der Simone im "Marienhof", ist in der Nähe von Dachau totgefahren worden, weil sie aus ihrem ausgestiegen ist, um einen Igel von der Straße zu tragen. Mal ehrlich, stellt man sich so den Tod vor? Überfahren bei dem Versuch, einem Igel das Leben zu retten? Naja, wenigstens soll er unversehrt geblieben sein.


Aber wie es aussieht, steht der Marienhof im Moment unter gar keinen guten Stern. Erst vor kurzem diese Geschichte mit der Schleichwerbung und jetzt auch noch so etwas. Einen Sympathieträger in einer Soap auf diese Art zu verlieren ist für die Macher nicht gerade einfach zu kompensieren. Im Grunde genommen bleiben ihnen da nur zwei Möglichkeiten:


1. Die makabre Variante: Sie machen einen sogenannten Recast, d.h. sie besetzen die Rolle mit jemandem, der Julia Palmer-Stoll zumindest im Geringsten ähnelt


2. Die respektvolle Variante: Sie machen es wie in der "Lindenstraße" und lassen die Rolle mit dem Darsteller sterben.


In Daily Soaps ist die zweite Variante aber bisher so gut wie nie angewendet worden. Das beweist wieder mal auf tragische Weise, wie austauschbar die Darsteller hinter den Figuren in solchen Soaps sind. Allein, um diesem Ganzen mal entgegen zu wirken und endlich mal wieder positive Schlagzeilen zu bekommen, müssten die Marienhof-Macher eigentlich zu Variante 2 greifen. Ich würde es auf jeden Fall sehr begrüßen.


In diesem Sinne, danke fürs Lesen und herzliches Beileid.

Spiel Becker-Raab, Vorteil Muster-Elton


Man kann zwar über das Niveau von "TV Total" lästern, wie man lustig ist, aber eines muss man Stefan Raab lassen: Wenn es bei ihm sportlich wird, dann ist echte Unterhaltung garantiert. So wie am Mittwoch das "Tennis-Spezial" in der Gerry Weber-Halle in Halle bei den Gerry Weber-Open, dem vermutlich noch publikumsträchtigsten Tennisturnier in Deutschland.


Boris Becker und Stefan Raab gegen Thomas Muster und Elton, das war die Doppel-Konstellation für dieses Match, das sich tatsächlich zu einem fast zweistündigen Event mit vielen kleinen Höhepunkten entwickelte, so wie es auch bei einer "echten" Tennispartie sein sollte. Die positivste Überraschung dabei, das hat auch der Kommentator erkannt, war tatsächlich Elton. Im ersten Satz hat er zeitweise richtig brilliert und sogar Becker und Muster mit seinen Reflexen in den Schatten gestellt. Schade nur, dass ihm danach immer mehr die Puste ausging, so dass es am Ende für Becker und Raab ein Leichtes wurde, den zweiten und dritten Satz und damit die Partie für sich zu entscheiden.


Im Großen und Ganzen aber waren diese zwei Stunden sehr erheiternd und eine echte Abwechslung in dem ansonsten stereotypen Nachtprogramm, das inzwischen auch noch kaum über das Niveau des Nachmittages hinauskommt (kein Wunder bei Programmen wie: SAT.1 Quiznight, Kabel 1 Filmquiz, die "Bahnstrecken Europas" und nicht zu vergessen, die Wiederholung sämtlicher Ge......shows)


Danke fürs Lesen!

Dienstag, 7. Juni 2005

Glückwunsch, TATORT!


Am Sonntag konnte man wieder bei einem großen Jubiläum dabei sein. Der "Tatort", die Heilige Mutter aller Krimiserien und Krimireihen, feierte seine 600. Folge.


Obwohl normalerweise dieses sonntägliche Großereignis an mir vorbeigeht (Krimi im deutschen Fernsehen ist ja wohl schon so was von ausgelutscht), habe ich es mir nicht nehmen lassen, diesen Jubiläumstatort "Sheherazade" mir zu Gemüte zu führen. Er spielte in Bremen, einem der 15 (!) Tatort-Standorte in Deutschland, wie ich der TV Spielfilm entnommen habe, mit Sabine Postel als Ermittlerin Inga Lürsen und Oliver Mommsen als ihren "Assi" Nils Stedefreund.


Zusammen kämpfen sie sich durch einen sehr obstrusen Verschwörungsthriller, mit einem manischen, manchmal auch übernervigen Ex-Junkie namens Manu, die vorgibt, sich in einen der vermeintlichen Todespiloten vom 11. September verliebt zu haben und seitdem glaubt, von den Großmächten verfolgt zu werden, was sich fast auch als wahr herausstellt (aber am Ende war es doch nur die Drogenmafia)


Insgesamt war dieses Jubiläum nicht der Vom-Hocker-Reißer, bis auf die für Tatort-Verhältnisse ungewöhnliche Optik an manchen Stellen. Aber wie heißt es so schön: "Nobody is perfect". Und bei einer Menge von 600 Folgen ist ein bisschen Ausschuss immer mit drin. Auf jeden Fall alles Gute für die nächsten 600 Folgen, lieber Tatort!


Danke fürs Lesen!

Freitag, 3. Juni 2005

Ein bisschen Werbung (Teil 3)


Hey du, findest du die Farblogos in deinem Handy auch total ätzend? Möchtest du lieber mal was richtig Bescheurtes auf deinem Display sehen? Dann habe ich für dich hier genau das Richtige:
Die Top 10 der animierten Farblogos von unserem Ringtoneking Jamba dem Zedsten


Sende für jedes Logo einfach ANI, die Platzierung und all dein Erspartes an 3625986452 und schon kommt der Müll auch auf dein Handy!


Auf Platz 10: das Baby mit dem Stinkefinger


Auf Platz 9: Chantal, das Handyluder


Auf Platz 8: der schimmernde Drache (ein bisschen Kunst darf sein)


Auf Platz 7: das Bayern München-Logo (von wem auch sonst, es gibt ja schließlich nur diesen einen Verein in Deutschland)


Auf Platz 6: der Schweine-Rap (ein meiner Meinung nach völlig zu unrecht untergegangener Funsound :-) )


Auf Platz 5: das vibrierende Herz (für die Romantiker unter den 11-jährigen)


Auf Platz 4: Sweety misses U (,but I don't miss U, you little motherf***ing piece of s**t!)


Auf Platz 3: das süße Kätzchen, das dich herzzereißend anmaunzt


Auf Platz 2: die neue Nummer 1 in England: der CRAZY FROG!!!


Und ungeschlagen auf Platz 1: Teddy lebt! Buahahahaha! (Brown bear in the air, shalalalala, she' s just like a super teddybear, chap chap...)


Viel Spaß beim Aussuchen und danke fürs Lesen!

Telenovelas, wie sie wirklich sind


Ramon und Conchita stehen am Strand vor einem Sonnenuntergang, der wie gemalt aussieht. Der Wind weht Conchita durch ihr langes schwarzes Haar, verdeckt ihr wunderschönes Gesicht, auf dem sich Tränen ihren Weg über die Wangen bahnen. Ramon steht nur da und sieht ihr tief in die Augen.


"Ramon, bitte sieh mich nicht so an. Du weißt, ich bin eine verheiratete Frau und mein Ehemann schuftet jeden Tag hart, um mir und dem Kind unter meinem Herzen ein schönes Leben zu ermöglichen. Ich kann das alles nicht nur wegen einer einzigen gemeinsamen Nacht in Episode 1 hinschmeißen und mit dir in ein neues, kurzes, aber intensives, gemeinsames Leben gehen. Das bin ich meinem Mann Carlos schuldig."


Ramon umfasst sanft ihre Schultern. Sein schwarzer Schnurrbart kräuselt sich in den aufbrausenden Böen. "Conchita, ich weiß, ich bin kein armer Mann. Ich bin der Chef einer Textilfabrik eines namhaften Herstellers (Zoom auf sein NIKE-T-Shirt) und verdiene jeden Tag mehr als dein Mann in seinem ganzen erbärmlichen Arbeiterleben, aber glaube mir, das sind alles nur Oberflächlichkeiten. Hinter der Fassade schlummert ein einsamer, vor Potenz strotzender Mann, der nichts mehr begehrt als eine geile arme Ische, die er mit seinem Reichtum so lange einlullen kann, bis sie ihm absolut hörig ist und im Bett keine Tabus mehr kennt." Conchita wendet ihr Gesicht vor lauter Rührung von ihm ab, Ramon redet trotzdem weiter.


"Du bist genau diese arme Ische, die ich mein ganzes Leben lang gesucht habe. Du bist die Erste, die so blöd war, dass sie auf meine Tricks hereingefallen ist, und seit dieser Nacht in Episode 1 zerreißt es mich Folge für Folge aufs Neue, dass unsere Autoren uns nicht zusammenführen wollen. Stattdessen dichten sie dir einen impotenten Ehemann, ein uneheliches Kind und einen Lottogewinn an, der dich in die Spielsucht trieb. Und mir, mir schreiben sie vier geldgierige Schlampen, ein politisches Attentat und einen Autounfall vor, bei dem ich fast eines meiner Eier verloren hätte."


Conchita ergreift sein Gesicht mit beiden Händen. "Verzage nicht, Ramon, deine und meine Leidenszeit wird heute endlich ein Ende haben."
"Warum, Conchita?"
"Weil das heute die 225. und damit letzte Episode ist. Und da gibt es in einer Telenovela wie dieser hier immer ein Happy End. Sonst wäre es keine Telenovela."
"Oh, Conchita, bin ich glücklich, dass das die letzte Episode ist! Jetzt kann ich endlich wieder richtig schauspielern."
"Ich auch, Ramon, ich auch."


Voll überschäumender Freude fallen sich Ramon und Conchita in die Arme und küssen sich, bis bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt...


ENDE

Donnerstag, 2. Juni 2005

Jetzt du!


Frohlocket, ihr Teenies dieses Landes, denn bald ist es wieder soweit!


DEUTSCHLAND SUCHT DEN SUPERSTAR- DIE 3. STAFFEL!!! DEMNÄCHST BEI RTL!!!


Ich muss ganz ehrlich zugeben, trotz aller Unkenrufe habe ich nicht nur, wie die meisten, die erste Staffel gesehen, sondern auch die zweite, und das mit Begeisterung (die Teilnehmer konnten doch schließlich nichts dafür, dass der Bohlen ihnen die Lieder schreiben musste). Leider fiel die zweite Staffel einem fürchterlichen Fernsehtrend, genannt "Trittbrettfahren" (auf Englisch: kickboard driving), zum Opfer, dem schon andere Trendgenres zum Opfer gefallen sind: Talkshows, Quizshows, Realityshows und hoffentlich bald die Gerichts- und Personaltiyshows.


Das Ende vom Lied war, dass man dieses Format erst einmal wieder auf Eis gelegt hat, bis die Castingshowwelle wieder ins Meer zurückgeflossen war und der Strand der Medienlandschaft wieder trocken war. Dieser Tag ist in den Augen des flopgebeutelten RTL anscheinend gekommen, weshalb man nun in einem regelrechten Akt der Verzweiflung sein womöglich stärkstes Pferd wieder aus dem Stall holt, ihm den Staub abklopft und neu gestärkt ins Rennen schickt.


Und glaubt man dem FOCUS, wird dieses Staubabklopfen und Stärken weitaus größer ausfallen als vielleicht einem neuen Sendeplatz (Freitag im Nachtprogramm z.B.) und neuen Kandidaten. Sowohl die komplette Jury als auch die beiden Moderatoren, Hunziker und Spengemann, wollten angeblich nicht mehr weitermachen. Sehr schön, da kommen vielleicht mal endlich gescheite Leute vor die Kamera.


Meine Wunschbesetzung wären als Moderatoren Oliver Geissen und Nazan Eckes und in der Jury David Brandes als Chefkomponist (schlechter als Bohlen kann er es ja nicht machen). Wer die restlichen Plätze besetzt, wäre mir eigentlich egal, Hauptsache sie bringen wieder Schwung in das Ganze und machen aus DSDS das, was es sein soll: ein echtes großes Showevent für die ganze Familie.


Drückt die Daumen, dass es klappt! Danke fürs Lesen!