Freitag, 30. September 2005

Akteneintrag BXRFJ013

Mal sehen, ... Tsunami ... Tokio Hotel ... Titten ... Teleshopping ... ah, da ist sie: Die Akte "Telenovela". Wird mal langsam Zeit für einen neuen Eintrag da drin. Schließlich beglückt uns schon seit Montag im Ersten mit "Sturm der Liebe" ein weiteres Exemplar der seichten Bahnhofsbuchhandlungs-Romantik, auf Kosten von Jürgen Fliege. Gut, was die Quote angeht, wird es für die Serie ein leichtes sein, unseren Grandmaster Pray zu überbieten, aber in Sachen Qualität ... auch.

Für alle Interessierten ein kleinen Überblick: Laura trifft bei einem Kurztrip in München Alexander, der, wie sich herausstellt, Leiter des Luxushotels "Fürstenhof" ist, mit seinem Vater als Senior Partner und seinem Bruder Robert als Chefkoch. Der glücklich verheirate Vater pennt, wie es sich gehört, mit der PR-Managerin des Hotels und Robert behandelt seine Freundin, die zufällig Tochter des Concierge und einer Küchenkraft von Robert ist, wie Dreck (wegen dem ganzen Stress). Am Tag nach ihrem gemeinsamen glücklichen Tag in München treffen Laura und Alexander dann im Hotel wieder aufeinander, da Laura durch ihre Freundin und ein paar schnell gefälschten Arbeitszeugnissen die Möglichkeit bekommt, im Hotel ihren Job als Konditorin auszuführen.

Das sind doch die Zufälle, von denen Telenovelas leben. Und dafür lieben wir sie.

Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 28. September 2005

Wir sind Hollywood!

Am Montag war ich aus BAföG-Gründen in Erlangen und wartete an der Bushaltestelle, als mir zwei Werbeplakate ins Auge stachen. Es ging um den neuen Sender "Das Vierte", der ab morgen seinen Betrieb aufnimmt.


Auf dem einen war der schöne Satz zu lesen "Und wenn sie die GEZ bescheissen, wir senden trotzdem Hollywood" und auf dem anderen stand "Und wenn der Papst morgen die Pille empfiehlt, wir senden trotzdem Hollwood"


Ich muss sagen, diese Sprüche klangen in meinen Ohren nicht sehr freundlich, sondern eher wie eine Drohung. Aber seit wann kann man hierzulande Menschen mit Hollywoodfilmen drohen? Das geht doch mit unseren eigenen Filmen viel besser. Mit Hollywood könnte man höchstens den Kulturbeauftragten bei der Filmförderung einen Schreck versetzen.


Aber mal ganz ehrlich: Uns ist dieser Sender doch sowieso scheißegal. Wir haben schon so genug Unkraut in unserer Fernsehlandschaft, das die Frequenzen belagert. (AstroTV, Arena, Tele5 usw.)


Deshalb sollte der Werbespruch für diesen Sender passenderweise heißen: "Und wenn uns kein Schwein zusieht, wir senden trotzdem alte Hollywoodkonserven"


Danke fürs Lesen!

Sonntag, 25. September 2005

Der Wille ist stark, doch das Fleisch...

Ich wollte es wirklich, ehrlich. Ich habe echt versucht, dem gegenüber völlig vorurteilsfrei zu sein und ganz sachlich die Bilder auf mich einwirken zu lassen, wie es sich für einen guten Journalisten gehört. Aber ich konnte es nicht, ich konnte es einfach nicht.

Nach fünf Minuten habe ich das "Herbstfest der Volksmusik" und Florian Silbereisen weggeschaltet. Nach der durchaus anmutigen Tanzeinlage des MDR-Fernsehballetts kam pünktlich mit dem Playback der, ich zitiere, "jüngste Showmaster des deutschen Fernsehens", unser Florian, wie immer geschniegelt und gebügelt mit einem, ich würde sagen, brombeerfarbenen Anzug. Danach gab es eine kleine Ode an den Goldenen Herbst, die mit einer frivolen Bauernregel unterlegt wurde. Hahahaha, sehr lustig! Das sollte wohl der etwas einfachere Humor in der Show darstellen, der neben der üblichen Schadenfreude mit den Wildecker Herzbuben betrieben wird.

Aber egal, schließlich hält sich der Silbereisen nicht lange mit so etwas auf, sondern schwenkt gleich zur nächsten Playbacknummer über, unterstützt durch ein Dutzend Kinder, das mit ihm eine Choreografie auf der Chemnitzer Bühne abfeiert, bei der selbst Detlef D! Soost Tränen in die Augen bekommen hätte. Bei mir selbst haben sich leider keine Tränen gerührt, sondern leichte Sodbrennen, was für mich das eindeutige Zeichen zum Zappen war.
Ich schaltete zu ProSieben und schaute mir "Die 100 nervigsten Bands" an. Und fühlte mich dabei sehr, sehr gut.

Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 22. September 2005

Kritik. Über Kuttner. Punkt.

MTV. Das soll der neue Aggro- und Indie-Sender in der Viacom-Familie sein. Da passt das Berliner Plappermäulchen Sarah Kuttner natürlich wesentlich besser als zum Frauen-Schmusesender VIVA, der jetzt mit so neuen Top-Formaten wie "Shibuya" (japanisch für "Karaoke-Qual") oder "Jung, sexy, sucht..." glänzt.
Deshalb gibt es jetzt Kuttner. Zweimal die Woche auf MTV. Mit rustikalerer Deko. Haufenweise Indie-Bands. Von denen außer Sarah und Sven Schuhmacher noch kein Schwein was gehört hat. Und Wigge. Oft der einzige Lichtblick in der angestrengt lustigen Sendung. Trotzdem oder gerade deswegen hat die Show so intellektuelle Freunde wie Roger Willemsen. Das macht die Sarah besonders stolz.
Aber wie heißt das schöne Sprichwort: Wenn auf MTV eine Sarah plappert und keiner schaltet ein, um sie zu hören, macht die Sarah dann ein Geräusch? Denkt mal darüber nach.

Montag, 19. September 2005

Mein Beitrag zur Bundestagswahl

Alles zerreißt sich auf allen Kanälen die Mäuler über das vermutlich merkwürdigste Wahlergebnis nach dem kürzesten Wahlkampf in der Geschichte Deutschlands. Da komme auch ich leider nicht ganz herum, aber keine Sorge, ich werde nicht darüber philosophieren, ob die Große, die Ampel oder Schwampel-Koalition die beste Lösung ist. Mir geht es natürlich wie immer um die Art der Berichterstattung im Fernsehen, und in dieser Hinsicht gab es gestern für mich nur einen angemessenen Sender dafür:


CNN!


Spätestens, als ich das fünfte Mal auf N24 aus Frau Merkels Mund gehört habe, dass Rot-Grün abgewählt ist, wollte ich eigentlich schon den Fernseher austreten und auf die Montagszeitung warten, als mir die Frage in den Sinn kam, ob eigentlich CNN ein Wort über das Ganze verliert. Ich schalte also um und tätsächlich, ob ihr es glaubt oder nicht, auch CNN war den ganzen Vorabend über live dabei, mit Hochrechnungen, Sitzverteilungsgrafiken, Interviews und allem, was sonst noch dazu gehört. Es war echt faszinierend, jemanden wie Frau Wieczorek-Zoll, Frau von der Leyen oder Herrn Beckstein mal auf Englisch zu hören. Gut, unser "shadow interior minister" (Zitat) Beckstein hat nicht gerade mit linguistischer Finesse geglänzt, aber das hat glaube ich eh keiner erwartet.


Ein echter Höhepunkt dabei war auf jeden Fall der Versuch des amerikanischen Deutschland-Experten, zu erklären, was ein "Überhangmandat" (klingt mit englischem Akzent noch bescheuerter als auf Deutsch) ist. Das verstehen selbst hierzulande nicht alle, wie will man das einem Ami erklären? Gut, umgekehrt ist es ja auch nicht anders, warum sich also darüber aufregen?


Auf jeden Fall habe ich das Wahlprogramm sehr genossen, wohl vor allem, weil es nicht das Einheimische war.


Danke fürs Lesen!

Samstag, 17. September 2005

Bye bye Fliege

Ich weiß, der Kalauer, den ich gleich loslasse, ist vermutlich älter als die Person, um die es geht, aber ... ich ... kann es nicht ... unterdrücken.


Pastor Fliege macht die ... Fliege (hahaha!)


Nach 12 Jahren am Gebührentropf des Ersten wurden dem eigentlichen Urvater des langweiligen Fernsehnachmittages am Donnerstag endlich die lebenserhaltenden Maschinen abgedreht. Diesen historischen Moment wollte ich natürlich live miterleben und schaltete deshalb um kurz nach Drei zum allerersten Mal in meinem Leben zu Jürgen Fliege.


Es fing ganz harmlos an. Mit der eingängigen Melodie, die sich seit der ersten Folge scheinbar kein bisschen verändert hat, betritt der Pastor die Bühne. Das Thema in seiner letzten Folge nicht etwa "The very best of 12 Jahre Fliege", sondern ganz uneigen "Fliege hilft".


Das erste Schicksal war ein kleines Mädchen, das durch ein seltenes Syndrom ständig mit Tumoren zu kämpfen hat und deshalb schon ein Auge verloren hat. Um das andere Auge zu retten, müsste sie eine spezielle Therapie in Toronto anfangen, was natürlich für die Eltern unerschwinglich ist. Aber nicht verzagen, Fliege fragen. Er ließ sich von der Mutter das Mädchen in den Arm legen, ging damit durch das Studio und erzählte ihr, dass er für Mama und Papa ein Umschlag mit ganz viel Geld von seiner Fleige-Stiftung dabei hat, damit du weiterhin "sehend bleibst". Dann ging er wieder zu seinem Stuhl, reichte das Kind und den Umschlag an die Mutter und wünschte der Familie alles Gute und viel Erfolg.


Das war auch für mich das Zeichen, wegzuschalten, denn diese 10 Minuten konzentrierter Reality-Schmalz waren bereits viel zu viel für mich. Klar, solche Kinderschicksale gibt es und es ist auch gut, dass man solchen Leuten so gut wie möglich hilft, aber bitte nicht in diesem Pastorenton, wie ihn Herr Fliege in dieser und vermutlich in all seinen Sendungen angeschlagen hat. So etwas gehört wirklich in die Kirche oder die Diakonie, aber bitte nicht ins Fernsehen.


Deshalb, Jürgen, pass auf dich auf und komme nie wieder.


Danke fürs Lesen!



P.S.: In Amerika suchen sie bestimmt noch Fernsehprediger fürs lokale Kabelfernsehen. Vielleicht kannst du da nochmal ganz neu anfangen.

Donnerstag, 15. September 2005

Alles ist repräsentativ

Kennt ihr den Spruch "Weniger ist mehr"? Ja sicher, oder? Da seid ihr den Politikredaktionen im Fernsehen einen Schritt voraus. Was für Massen an Sendezeit seit der Bestätigung durchs Bundesverfassungsgericht und erst recht nach dem TV-Duell im Dienste der Wahlen verschleudert wurden, sorgt bei mir eher für Verdrossenheit als Aufgeklärtheit.


Politbarometer, Deutschlandtrend, Wahlcheck/Wahlarena/Wahlforum, große und kleine Elefantenrunden, Hessen wählt, Wahl 05 (mit unendlich verschiedenen Untertiteln), Wickerts, Domian, Oliver Geissen; die Liste ist wirklich erdrückend. Und zu allem Überfluss fühlt sich auch noch Stefan Raab als der große Wahlhelfer berufen und beschert uns am Samstag seine zweistündige "TV Total-Bundestagswahl".


So viel geballte Politik hat es im Fernsehen sicher noch nie gegeben. Zurecht, wie sich jetzt ebenfalls, denn mit jedem neuen TV-Auftritt, den sich ein Politiker (und den man sich selbst als Zuschauer) antut, erkennt man immer mehr, wie streotyp deren rhetorisch gefeilten Sprechblasen sind. Naja, wen wundert's, schließlich kommt es bei den Bürgern schlecht an, wenn ein Poli an zwei verschiedenen Tagen zum selben Thema zwei unterschiedliche Aussagen macht. Der wäre ja dann ein Lügner, und das in diesem Wahlkampf absolutes Tabu.


Da wird sich lieber in einen Polittalk mehr reingesetzt und das Wahlprogramm der eigenen Partei noch einmal abgelutscht. An Auswahl mangelt es in diesem Wahlkampf sicher nicht.


Danke fürs Lesen!

Dienstag, 13. September 2005

Immer wieder montags...

Ich fange an, den Montag nicht mehr zu mögen. Nicht, weil bei mir montags der Gedanke aufkommt "Scheiße, schon wieder Zeit zum Arbeiten", sondern "Scheiße, was guck' ich denn um 20.15?"

Dadurch, dass der gute Herr Jauch wieder montags auf Sendung gegangen ist, wird diese Frage für mich vermutlich zu einem wöchentlich wiederkehrenden Martyrium.

Bleibe ich der Superserie "Lost" auf Pro7 treu, lasse ich mich von "Clever" in Sat.1 aufklären und beobachte amüsiert, wie Barbara Eligmann jeden Montag vergeblich versucht, auf lockere Moderatorin zu machen, löse ich bei VOX mit Gary Sinise in "CSI:NY" spannende Krimipuzzles oder werde ich rückfällig und kehre zum inzwischen guten alten RTL-Quizstoff zurück?

Mensch, wenn man im Nachmittagsprogramm auch so eine hochwertige Auswahl hätte... Naja, im Notfall, wenn ich mich für keines davon entscheiden kann, lasse ich das Kind in mir siegen und schalte auf den neuen Sender NICK, der ab heute an Stelle von MTV2POP läuft *schnüff*. Da gibt es jeden Abend zur Primetime "SpongeBob" und so klasse Sitcoms wie "Coupling". Und tägsüber Cartoons, Cartoons, Cartoons. Damit ist für mich erst einmal der Tag gerettet.

Danke fürs Lesen!

Freitag, 9. September 2005

Wir tun's auch für Geld!

Scheiße, warum sind wir nicht schon früher darauf gekommen! Statt für teuer Geld Dschungelcamps im fernen Australien aufzubauen oder baupflichtige Burgen und Alpenhäuser fernsehtauglich zu restaurieren, schicken wir doch die ganze C-Prominenz zum Schuldenabbau in die BigBrother-Dorfatrappe.


Das Prinzip ist im Grunde kein anderes als bei den Promi-Camps, nur dass die Promis für ihr Geld wie jeder normale Mensch malochen müssen und nicht wie sonst ihre Zeit damit verbringen, in sämtliche Badezuber zu pinkeln oder auf Känguruhhoden zu kauen. Gut, die Triebe würden bei einer völligen Umstellung auf Promi-Dorf natürlich verschwinden und damit eigentlich der einzige Grund, noch BigBrother zu schauen. Wobei, wenn der Küblböck und die Olivia Jones... nein, um Gottes willen!! Stellen wir uns das gar nicht erst vor!


Da schaue ich mir eher noch Dorfmatratze Gina an.


Danke fürs Lesen! *schauder*

Donnerstag, 8. September 2005

Verblödet Joachim Bublath?

Selbstironie im deutschen Fernsehen, vor allem im Öffentlich-Rechtlichen, ist inzwischen schon fast etwas wie ein Muss. Wenn man jeden Tag von Schleichwerbung im Ersten und korrupten Sportchefs in den Dritten hört, bleibt den Machern im Grunde nichts anderes als Sarkasmus und gnadenlose Selbstgeißelung.


Da kam mir die gestrige Ausgabe von "Joachim Bublath", einem Magazin, das ich ansonsten immer sehr gerne sehe, gerade richtig. Zwei der Beiträge nämlich, die unter dem Thema "Verblödet Deutschland?" zusammengefasst wurden, behandelten zum einen den Einfluss der negativen Schlagzeilen bei wissenschaftlichen Reportagen und zum anderen den Gehalt von sogenannten "Infotainment"-Shows wie "Wunderwelt Wissen", "Welt der Wunder" oder "Planetopia". Laut der Sendung wären diese Shows nichts weiter als eine "Seifenblase", weil sie eine falsche Realität darstellen und nicht die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zeigen.


Starker Tobak, das muss ich schon sagen! So ganz still und heimlich, in hübscher seriöser Verpackung, hat der Bublath einen kleinen Rundumschlag gegen die trendigen und erfolgreichen Wissensformate gemacht. Aber mal so nebenbei: *hust* Eigenlob stinkt! *hust*


Bublath hin oder her, bei solchen Berichten sollte man immer aufpassen, dass man sich als renommierte Wissenssendung nicht in eigene Fleisch schneidet.


Danke fürs Lesen!

Montag, 5. September 2005

Die Fantastischen Vier gegen Merkel und Schröder

Ja, auch ich gehörte zu den rund 21 Millionen Menschen, die gestern gespannt dem TV-Duell zugesehen haben. Doch darüber will ich gar nicht viel verlieren, denn bei den ganzen Analysesendungen, die im Anschluss daran liefen und die zusammengerechnet sicher doppelt so lange gedauert haben wie das Duell selbst, wurde mit Sicherheit schon alles gesagt. ( Ich für meinen Teil zumindest sehe Angela Merkel als die Gewinnerin des Abends.)


Worum es mir geht uns wöruber bestimmt kaum ein Wort gefallen ist, sind die Fantastischen Vier, das Kompetenzteam des deutschen Polit- und Nachrichtenfernsehens: Illner, Klöppel, Kausch und Christiansen. Das TV-Duell war nämlich in dieser Hinsicht auch ein Unikum. Zum ersten Mal führten vier Moderatoren gemeinsam durch eine Sendung. Und da jeder Moderator seinen eigenen Sender im Rücken hatte, musste vermutlich im Vorfeld mehr Arbeit darin gesteckt werden, dass zwischen den Moderatoren eine ähnlich ausgewogene Redezeit bestand wie am Ende zwischen Frau Kirchhoff, äh pardon, Frau Merkel (kleiner Kausch im Hals) und Herrn Schröder.


Aber wie sich im Laufe des Abends herausstellte, war dies für das Moderatorische Quartett nur ein sekundäres Problem. Denn was nützen einem die besten vorbereiteten Fragen, wenn man sie nicht an die Protagonisten stellen kann? Da muss ich sagen, haben sich beide nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Wenn der Schröder Frau Christiansen eine neue Frage abgewürgt hat, machte es die Merkel bei Frau Illner und umgekehrt. Gut, manche würden sagen, das hat für mehr Dynamik gesorgt (die blieb ja in den Duellen vor drei Jahren komplett auf der Strecke), aber ein wenig Anstand sollte man auch in der Hitze des Gefechts behalten, auch als Bundeskanzler und als zukünftige Kanzlerin :-).


Letzten Endes war es nicht nur für Schröder und Merkel ein sehr leichter Abend. So ein Ereignis würdig und einigermaßen kontrolliert präsentieren zu können, erfordert auch viel Mut und Selbstvertrauen von den Moderatoren. Meine Hochachtung, Frau Christiansen, Frau Illner, Herr Klöppel und Herr Kausch!


Danke fürs Lesen!

Die große Hansi Hinterseer Open Air-Verarsche

Ja mei, a super Gaudi war des am Samstag im Ersten mit dem großen Hansi Hinterseer Open Air 2005, in der TV SPIELFILM als a megagroßes Live-Event im Kitzbühler Tennisstadion angekündigt. Und wer da alles da war an prominenten Gästen, Franz Beckenbauer zum Beispiel, der große Fußball-Experte vom ZDF. Als ich des im Fernsehen gesehen hab', kam mer so a bisserl a Zweifel. Spielen im ZDF net die Deutschen gegen die Slowaken in Bratislava? Da ist der Kaiser doch normalerweise immer dabei.


Ich löste mich zwar ungern von diesen hypnotischen Klängen, aber mei Neugier ließ mer koa Ruh'. Schnell zappte ich nüber aufs ZDF, um im selben Moment schockiert die Fernbedienung aus der Hand fallen zu lassen. Da ist ja auch der Kaiser! Wie geht denn das?


Also entweder haben mer im Ersten a Aufzeichnung gesehen oder die haben das Spiel in Bratislava aufgenommen. Naja, ich denke wohl, es war eher das Open Air, denn wenn sie diese Gelegenheit beim Fußballspiel gehabt hätten, dann hätte die Sendung vermutlich nur zwei Minuten gedauert.


Und dabei haben sie sich beim ZDF den ganzen Tag schon so viel Mühe gegeben, uns das 16:9-Format schmackhaft zu machen. Ach, es ist nicht immer leicht mit dem Fernsehen. Manchmal weiß man echt nicht, woran man sich noch halten kann.


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 1. September 2005

Mein August-Resümee

Mein Gott, irgendwie war dieser "Sommermonat" August ein bisschen merkwürdig, findet ihr nicht auch? Und damit ist jetzt nicht nur das elende Sommerloch im Fernsehen gemeint, auch die Ereignisse in der realen Welt haben ihren Teil dazu beigetragen.


Zuerst dieser Weltjugendtag in Köln, dieses zum Megaevent hochgespushte Glaubensspektakel, mit Benedikt XVI. als der große Superstar. Für fünf Tage konnte man glatt glauben, die Kirche hätte kein Jugendproblem und könnte die ganze Welt im Frieden vereinigen. Auf jeden Fall war das alles ein großes Fest und eine tolle Show, die von Kardinal Meisner & Co. abgeliefert wurde. Leider aber auch die einzige Nennenswerte, wenn man es zusammenfasst. Der Rest war eher trist.


Der Sommer kam nicht wirklich aus den Puschen, Katrina sorgt in Amerika für Land unter, Deutschland schafft gegen Holland nur mit Glück ein Unentschieden und Bayern München führt bereits jetzt wieder mit Vorsprung vor allen anderen in der Bundesliga (das werden ja noch 31 spannende Spieltage). Naja, wenigstens wissen wir seit letzter Woche, dass wir am 18. September definitiv wählen dürfen, auch wenn mehr als die Hälfte von uns immer noch nicht weiß, was.


Aber für diejenigen gibt es am Sonntag das historische TV-Duell zwischen Merkel und Schröder, das zum ersten Mal in der Fernsehgeschichte von den vier größten Sendern Deutschlands gleichzeitig gesendet wird. Mir persönlich wird es bei meiner Entscheidung nicht helfen, aber ich freue mich trotzdem darauf. Das lässt mich vielleicht diesen etwas merkwürdigen Monat schneller vergessen.


Danke fürs Lesen!