Dienstag, 29. November 2005

Mein Kommentar zum TV-Event des Jahres (aus Spaß mal in Fränkisch)

Ja natürlisch hab' ich "Die Luftbrügge" g'sehen. Du etwa net? Mensch, ich sach' dir, des war der SUBBERKNÜLLER.


Die Bilder, die Effegde, die G'schichte, die Bräude, alles spitzenmäßich. Wie es scho ang'fangen da am Anfang mit dieser großen Abschiedsszene von Luise und ihrem Mann da, der wo in 'nen Krieg gezogen ist, aber dann ja am Ende des ersden Deils wieder ganz überraschend ufftaucht, und wie sie in der Zwischenzeid dann mit diesem General Dörner was anfängt, der ja wiederum mit diesem Clay an dieser Luftbrügge rumbastelt, mit der sie die ganzen Berliner versorche wollen, und bei der dann der ameriganische Verlobde von der Freundin von der Luise abstürzen tut, ach ich sach dir, da ist man vor lauder Sensatione fast gar nimmer mitgekomme.


Und im zweiden Deil ging's ja am Montag genauso weider. Jetzt, wo der Alde von der Luisen wieder da ist, denken alle, dass es wieder so wird wie früher, doch irchendwie hat der Alde doch 'nen kleinen Schaden abbekommen und stürzt sich nur noch in sei Arbeit, worauf die Luise wieder ihre Affäre'n mit dem Turners General ufffrischt und von dem sogar schwanger wird. (Da fällt mir ein: Haben die des eigentlich midder Schwangerschaft so richtich uffgeklärt? Man hat ja nur g'sehen, dass sie's doch net hat abtreiben lasse. Danach wurde net mehr so viel darüber g'redet. Hmm... Logikfehler?) Am End aber siecht doch die Vernunft in Luise und die Westmächde gegen die Russn und mit der Luftbrügg'n, die die West-Berliner mehr oder weniger erfolgreich durch'n Winder gebracht hat, verschwindet auch der Turners General aus'm Leben vonner Luisen. Des wilde Abendeuer unterliecht dem Modell der Familie. Eijendlich a nachahmenswerde Sache in der heudigen Zeid.


Uff jeden Fall hat der Zweideiler des gehalte, was er versproche hat. Es war großes, bildjewaldiches Fernsehen, des leider viel zu selte läuft.


So, bleibt mir nur noch zu sagen, viel Spass beim Entschlüsseln. Und danke fürs Lesen!

Samstag, 26. November 2005

DIE DOPPELKRITIK #1

Zeit ist rar, selbst für mich als Erstsemester, der auf Magister studiert. Deshalb habe ich diese neue Kategorie ins Leben gerufen:


Die Doppelkritik!


Wenn die Zeit mal knapp ist oder zwei kritikwürdige Ereignisse kurz nacheinander folgen, werde ich ab jetzt immer zusammenfassen. Quasi zwei Kritiken zum Preis von einer.


Zum Auftakt widme ich mich DEM großen und einem kleinen Event in dieser Woche. Donnerstag, RTL, das große WWM?-Prominentenspecial. Naja, eigentlich hätte man es auch das große WWM?-Harald-Schmidt-Special nennen können, denn letzten Endes haben wir alle an dem Abend nur darauf gewartet, dass der Schmidt in die Mitte kam. Jürgen Rüttgers, Eva Padberg, Tine Wittler, alle 125000€, sehr schön, ganz toll, aber jetzt lasst mal endlich den Experten ran. Als Harald dann als Vierter endlich dran kam, haben sich all meine Erwartungen erfüllt. Ein heiteres Abklopfen der ersten zehn Fragen, wobei er mittendrin einige Schwächen hatte, die er aber mit seinen Kollegen umschiffen konnte, dann die entscheidenden Stufen. 32000, 64000, 125000, mit Hilfe des 50:50- und des Publikumsjokers kein Problem. Doch jetzt stand er wieder vor der schicksalhaften 500000er-Stufe.


Gelingt es diesmal? Oder würde er ein zweites Mal die Hybris des Besiegten erleiden und diesmal sogar mit 109000€ bezahlen? (Gut, er kann es sich ja wohl leisten) Aber Gott sei Dank war Inge Meysel die richtige Antwort, womit er tatsächlich vor der Million stand. Einen Moment dachte ich tatsächlich, er würde den historischen Schritt wagen und als erster Promi die letzte Frage beantworten. Das hätte ihn definitiv in die Fernsehgeschichtsbücher gebracht. Zum Glück, wie sich heraustellte, hat er sich jedoch diesen Schritt nicht getraut. Dennoch war es definitiv einer der besten Momente, den ich bei den bislang 11 Prominentenspecials (nicht 10, wie es in manchen Fernsehzeitschriften stand) erlebt habe. Maddin Schneider im Anschluss konnte leider damit nicht mehr mithalten, aber auch er hat sich spitze geschlagen. Ich glaube, bei ihm tritt ein bisschen dieser Verona Pooth-Effekt ein. Nach außen hin gibt er sich als den etwas tumben Comedian, aber ich denke, er hat geistig wesentlich mehr auf dem Kasten.


Reden wir aber nicht weiter darüber, kommen wir nun lieber zu Kritik Nummer Zwei. Die geht um den neuen "Comedy-Talk" bei SAT.1, der gestern Premiere hatte, "Talk im Tudio". Lou Richter führt eine Art "Sabine Christiansen" in lustig, bei der Immitatoren in die Rolle von Politikern schlüpfen und "witzige" Spüche von sich geben. Zugegeben, die Idee ist gar nicht mal so unintelligent, auf jeden Fall ungewöhnlich. Aber leider geriet das ganze Gerede für meinen Geschmack ein bisschen zu zotig und zu gestelzt. Und bei der Bestzung gab es auch keine Überraschungen. Merkel, Kohl, Schröder und Stoiber, Politfiguren, die inzwischen von fast jedem Kabarettisten in irgendeiner Form parodiert werden. Wenn in den nächsten Wochen auch mal ein paar ungewöhnlichere Rollen auftauchen würden wie ... Müntefering, Westerwelle, Platzeck, oder Michael Glos, dann könnte daraus ein richtig witziges und außergewöhnliches Format werden. Warten wir es einfach mal ab.


Danke fürs LeseN!

Donnerstag, 24. November 2005

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 3: The joy of painting

Es ist ein gewöhnlicher Werktag, kurz nach Eins in der Nacht. Ihr sitzt gelangweilt vor der Glotze, zu wach fürs Bett, aber nicht zu verzweifelt, um euch einen anspruchsvollen Spielfilm im Ersten oder ZDF reinzuziehen. Sämtliche "Golden Girls"-Folgen und "Sexy Sport Clips" kennt ihr bereits von vorne und von hinten auswendig und für eine dieser Nachtquizsendungen habt ihr nicht die Geduld. Euch sinnt es nach Kurzweil, nach ausdrucksstarken Bildern, ohne dabei groß nachdenken zu müssen.Als ob die Fernbedienung in euren Händen Gedanken lesen könnte, zappt sie euch genau in diesem Augenblick auf den Sender BR-Alpha.


[nur soviel: BR-Alpha ist der sogenannte Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks; näheres erzähle ich euch vielleicht ein anderes Mal]


Ihr erblickt einen schmächtigen Mann mittleren Alters mit misslungener Dauerwelle und Vollbart, der mit einer bedrohlich großen Farbpalette bewaffnet ist und in fremden Zungen zu einer Leinwand spricht. Zuerst seid ihr skeptisch. Ihr denkt, dass ist doch eine von diesen bescheuerten Anrufshows, bei der jemand so ein Bilderrätsel aufmalt und man dann erraten muss, was gemeint ist. Ihr wollt schon wegschalten, aber etwas lässt euch stocken. Seit wann benutzen die Moderatoren dafür alte Farbpaletten? Seit wann nehmen die Sender solch unattraktive Leute als Moderatoren? Und wo steht bitte die Telefonnummer, unter der man für 49 Cent anrufen muss?


Auch wenn ihr euren Augen noch nicht ganz glauben wollt, bleibt ihr dran und wartet erst einmal ab, was passiert. Und nach fast 30 Minuten wollt ihr euren Augen immer noch nicht trauen, nicht aus Empörung, sondern aus blanken Staunen. Wie hat er das gemacht? Wie hat er in einer halben Stunde ein so realistisches Ölgemälde malen können?


Tja, das kann offensichtlich nur Bob Ross, der Paintmaster der USA. In seiner Sendung "The joy of painting", die jede Nacht um ca 1.00 Uhr auf BR-Alpha läuft, vollbringt er in permanenter Regelmäßigkeit ein malerisches Künststück nach dem anderen, angeblich mit so einfachen Mitteln, dass es jeder Hobbykünstler oder Ex-Kanzler nachmachen kann. Wenn man seinen Worten, die aus seinen buschigen Bart- und Kopfhaaren kommen, richtig lauschen könnte, wäre das mit Sicherheit kein Problem. So verbringt man aber die meiste Zeit doch damit, gebannt dem Experten zuzusehen und am Ende der Sendung ungläubig auf das grandiose Gesamtwerk zu schauen.


Abgesehen davon zeigt diese Sendung, wie einfach man gutes Fernsehen herstellen kann. Ein begabter Maler + eine Leinwand + zwei Kameras - eine bescheurte Gewinnhotline - eine hirnfreie Moderatorin = purer Genuss. Also, wenn ihr es satt hat, Geldpakete und Klingeltöne um die Ohren gebrüllt zu bekommen oder euch bei Chantal beim DSF einen runter zu holen, dann schaltet nachts zu Bob Ross' "The joy of painting". Zündet euch eine Duftkerze an, kuschelt euch in eure Winterdecke und lasst die Hektik des Tages und des Fernsehens in diesen 30 meditativen Minuten hinter euch.


Danke fürs LeSen! And God bless, my friend!

Mittwoch, 23. November 2005

Scheiß Cliffhanger!

Ah, endlich funktioniert hier wieder alles in dem Laden. So kann ich euch nun von dem Super-Mega-Oberknüller des gestrigen Abends erzählen, dem GROßEN FINALE von LOST. Am Anfang habe ich diese Serie wie besessen geschaut und dafür sogar Günther Jauch am Montagabend links liegen gelassen. Als dann die unnötige Pseudo-Spannung erzeugende Sommerpause eingelegt wurde, ist die Geschichte mir ein bisschen abhanden gekommen. Danach habe ich das Ganze nur noch sporadisch mitverfolgt, weil es auch meiner Meinung nach zu sehr auf der Stelle getreten ist. Erst jetzt zum Ende hin haben die Autoren wieder daraus das gemacht, was es am Anfang war: einen grandiosen hollywoodreifen Nervenkitzler.


Und wie es bei einer erfolgreichen US-Serie natürlich sein muss, gibt es zum Staffelende einen richtig schön beschissenen Cliffhanger. Die geheimnisumwitterte Luke mit den bösen Zahlen am Rand ist offen und alles starrt blöd in die Dunkelheit. Wird es den Gestrandeten Hoffnung bringen oder noch mehr Verderben? Das erfahren wir leider erst nächstes Jahr *frustschieb*. Bis dahin könnte ich meinen Bruder bequatschen, dass er sich die DVD-Box anschafft. Damit das Wissen aufgefrischt wird und bis zur nächsten Staffel frisch bleibt.


Ansonsten bleibt abzuwarten, was ProSieben sich für den nun freien Sendeplatz ausdenken wird. (Bloß kein "Let's talk about ... LOST". Mir ist dieses Format schon bei "Sex and the City" und "Desperate Housewives" zuwider)


Danke fürs lEsEn!

Sonntag, 13. November 2005

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Christmas in my heart"

Weihnachten ist die Zeit, in der Bands ein Best-of-Album nach dem anderen raushauen, um damit als lukratives Geschenk unterm Baum zu landen. Anastacia macht es schon, Fanta 4 in Kürze und ein paar andere werden auf diesen Zug auch noch in den nächsten Wochen aufspringen. Die andere Alternative, die sich dem Künstler bietet, ist die Aufnahme eines Weihnachtsalbums, aus dem im besten Falle ein neues "Last Christmas" oder "Wonderful Dream" entsteht.


Dieses Jahr hat sich Sarah Connor dazu berufen gefühlt, uns neben ihren Interpretationen des altbewährten Christmas-Kanons ein neues Feiertagslied in die Heime zu bringen und das ganze auf CD zu pressen. So weit, noch so gut. Aber natürlich braucht dieses neue Lied "Christmas in my heart" auch ein schönes besinnliches Video. Kein Problem, dachten sich die Produzenten, das geht doch ganz einfach. Eine schnucklige kleine Blockhütte mit eingebautem Kaminfeuer und viel Kunstschnee vor der Tür, fertig ist die Besinnlichkeit. Blieb jetzt nur noch die Frage, wie man die Sarah darin einbaut. Und genau an diesem Punkt geschah offensichtlich ein folgenschwerer Unfall. Irgendwo zwischen Videoregisseur und Produzenten ist beim Transport die Silbe "be-" verloren gegangen. Deshalb hieß es in der Regieanweisung nicht mehr wie geplant "Sarah besinnlich in Szene setzen", sondern "Sarah sinnlich in Szene setzen".


Anders kann ich mir nicht erklären, was sich in diesem Video abspielt. Will man etwa sehen, wie Sarah Connor in der Badewanne ausgiebig ihre Beine einseift und danach oben ohne vor dem zugefrorenen Fenster der Blockhütte steht, wie sie sich in einem feuerroten Abendkleid vor dem Kamin räkelt und wie sie ständig ihre Muschi streichelt?


JA! Aber um Gottes Willen doch nicht in einem Weihnachtsvideo! Da backt man Plätzchen, trägt dicke Wollpullover oder sonst was. Auf jeden Fall produziert man dafür keinen Sexy Clip für Teenies. (Als ob es davon nicht schon genug gäbe). Danke, Frau Connor, dass sie mich eines besseren belehrt haben.


Fazit: Ein neues "Last Christmas" oder "Wonderful Dream" wird "Christmas in my heart" ganz bestimmt nicht, allein wegen diesem bescheurten Video!


Danke fürs LEsEN!

Samstag, 12. November 2005

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Hung up" von Madonna

47 Jahre. Frauen klagen in diesem Alter meist über ihr Klimaktorium und was sie in ihrem Leben alles verpasst haben. Jemand wie Madonna hat da natürlich Probleme, die in einer anderen Dimension schweben.


Wo trete ich überall während meiner nächsten Welttournee auf? Welchen neuen Trend will ich mit meinem Album setzen? Ist das Wasser da auch nach Kabbala-Art geweiht? Ja, ein Leben als Weltstar ist schon schwer. Immer dieser Erfolgsdruck, den die Masse an Fans und man selbst hat. Und wenn die erste Single nicht gleich einschlägt, dann wird das Album bald wieder in der Versenkung verschwinden. (So geschehen bei ihrem letzten Album "American Life") Gott sei Dank muss sie sich von meiner Seite aus keine Gedanken darüber machen.


"Hung up" haut volle Kanne rein, vor allem dank der Schützenhilfe von ABBA. Gerade dieses Sample, das Madonna "Gimme, Gimme, Gimme" entnommen hat, macht aus diesem Song den ultimativen Ohrwurm. Und in dem beigelieferten Video beweist die Queen of Pop, wozu 47-jährige Frauen anatomisch gesehen noch in der Lage sind. Neben all den tanzwütigen Gummimenschen mit ihren Streetstyles beweist sie, dass sie tänzerisch an Vielfalt und Klasse nichts verloren hat. Und die Szenen im Spiegelsaal, in denen sie mit ihrer klassischen Langhaarfrisur und einem echten 80-Jahre-Aerobicanzug zu sehen ist, haben auch für mich als 20-jährigen... naja, kein Kommentar.


Madonna beweist auf jeden Fall wieder ihre künstlerische Unerreichbarkeit und dass sie sich körperlich als alles andere als 47-Jährige fühlt. Weiter so, Mädel! Es lebe der Kommerz!

Donnerstag, 10. November 2005

"Ich liebe dein Eichhörnchen."

Mittwoch ist eigentlich immer ein sehr schöner Fernsehtag. Jetzt wird er von ProSieben durch eine weitere "Romantic Comedy"-Serie, wie es inzwischen so schön heißt, erweitert: "Alles außer Sex"


Ich denke mal, der Titel ist wirklich ironisch gemeint, denn offensichtlich spielt in dieser Serie "alles außer Sex" keine wichtige Rolle. Frenzy (soweit ich mich erinnern kann) pimpert mit einem Italiener und will ihn Hals über Kopf heiraten. Minza (die von Annette Frier gespielt wird), quiekt beim Sex wie ein Eichhörnchen, wovon ihr Freund unglaublich scharf wird. Edda (was haben die denen eigentlich für Namen gegeben? Frenzy, Minza, Edda...) ist bei ihrem neuen Stecher nicht gekommen, weil sie glaubt, sie sei in ihn verliebt (????) und Valerie schiebt Liebesfrust wegen ihrem Mann, dem frauenverstehenden Sexualforscher Frieder. (Noch so ein bescheuerter Name *haarerauf*)


Also bis auf diese unmöglichen Rollennamen hat mir die Geschichte richtig gut gefallen. Ich hatte schon befürchtet, dass daraus ein zu großer Abklatsch von Sex and the City wird. Wobei, die Rollentypen der vier Frauen sind schon sehr ähnlich verteilt. Es gibt die Frivole (Edda=Samantha), die Romantikerin (Frenzy=Charlotte), die zufrieden Verheiratete mit einem etwas merkwürdigen Ehemann (Valerie=Miranda) und die Blonde (Minza=Carrie).


[kleine Anmerkung: Die Namen von Miranda und Charlotte musste ich auf der PRO7-Seite nachschlagen. Nicht, dass ihr noch denkt, ich kenne mich auch bei SATC perfekt aus]


Ich muss aber sagen, es fällt nicht sehr auf. Die Macher versuchen schon, etwas sehr Eigenständiges daraus zu machen und bisher bin mit dem, was ich davon gesehen habe, sehr zufrieden. Wenn jetzt noch "Charmed" mit OC den anschließenden Sendeplatz tauschen würde (Bitte nicht köpfen, Mädels! *duck*) , wäre es für mich der perfekte Mittwochabend auf ProSieben. Vielleicht nach dem großen Finale nächste Woche... wer weiß...


Danke fürs LESen!

Mei, wie putzig... *knuddel*

Ich bin schön. Ich trage ein langes bauschiges Kleid und wohne in einem noblen Adelshaus mit schönen Möblen und Kronleuchtern. Meine Eltern kaufen mir alles, was ich will, denn ich bin eine Prinzessin. Und nicht nur das, ich bin Yvonne Catterfeld. Und ich bin unsterblich verliebt. NIcht in irgendeinen hübschen Adeligen, der mir noch zu mehr Geld verhilft, sondern in den unehelichen Sohn einer Schneiderin. Und das ist soooooo romantisch...


Ja, ich habe es gestern gesehen, meine Damen. "Sophie-Braut wider Willen", die nächste Telenovela im Ersten. Ich muss sagen, so langsam verliere ich ein wenig den Überblick. Bei "Sturm der Liebe", "Julia" und ViB bin ich einigermaßen mit den Leuten vertraut. Jetzt muss ich mir das ganze Ensemble um die Catterfeld auch noch merken. Aber ich muss zugeben, ich tue es gern. Oder besser gesagt, ich wähle das kleinere Übel.


Doch zurück zu Sophie; was hat mir gefallen? Die Kulisse, die ungewöhnliche historische Szenerie, die Musik... Yvonne Catterfeld ist auch sehr süß. Sie bringt es auf jeden Fall gut rüber. Gut, der Rest ist halt typisch Telenovela. Es gibt die eindeutig Bösen, jede Menge Personal und ach hastenichgesehen.


Trotzdem macht es Spaß zuzugucken, warum auch immer.


Danke fürs LEsen!

Dienstag, 8. November 2005

Kein Weg zu weit, kein Scheiß zu tight...

Gestern war mir überhaupt nicht nach Primetime. "Tatort" hat mich nicht gekitzelt, Barbara Wood im Zweiten erst recht nicht und die Filme auf den Privaten waren auch keine Must-see-Blockbuster. Jauch vielleicht, weil ich die Sendung am vorherigen Sonntag nicht gesehen habe. Aber als ich hörte, dass es an dem Abend darum ging, welcher Frauentyp man ist, hat es mich auch nur noch geringfügig interessiert.


Deswegen schaltete ich mal so ein bisschen durch die Kanäle und blieb dann plötzlich bei VIVA hängen. Da fing gerade "Unser Block" an, diese Real-Life-Doku aus Neukölln. Ich dachte mir, okay, hast du noch nicht gesehen, schauen wir uns das mal ganz offen und vorteilsfrei an.


(Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich eine gewisse Antipathie gegen HipHop und Rap habe. Es ist kein Hass, zumindest nicht auf musikalischer Ebene. Was mich daran stört, ist dieser Style, der damit verbunden ist. Dieses abgespackte Proletendeutsch, Yo Chick, was geht ab, Alter? und die Hose dabei fast in den Kniekehlen, ihr wisst, was ich meine)


Nach den rund 20 Minuten legte ich die Fernbedienung zur Seite und dachte mir: Ach du Scheiße, das ist ja noch viel schlimmer als vermutet! Und ich hatte einen merkwürdiges Gefühl im Kopf. Die ganze Inszenierung hatte für mich etwas zu Gestelltes, zu Einstudiertes. Deutlich wurde das für mich bei folgendem Szenenablauf:


Man sieht aus nächster Nähe, wie einer der jungen Typen (Name habe ich vergessen) von einem Unbekannten aus dem Autofenster heraus ein Päckchen gereicht bekommt. Ein Schnitt auf zwei Freunde von ihm, die aus der Ferne die ganze Szenerie "zufällig" mitbekommen. Sie sehen den Benz, sehen das Paket und denken sich: Ey Scheisse, der tickt doch! Sie nehmen die Verfolgung auf, dann wieder Schnitt auf Abdul (ich nenn ihn jetzt einfach so), der vor den beiden wegrennt *grusel*.


Das Merkwürdige daran war, ist, dass die Kameraleute dem Abdul irgendwie immer einen Schritt voraus waren. Abdul kam bei jedem neuen Schnitt immer ins Bild reingelaufen und wurde von den Kameras nicht ein einziges Mal verfolgt. Es wirkte, als ob die Kameraleute Abdul dirigiert hätten und nicht umgekehrt, wie es eigentlich in einer solchen unmittelbaren Situation sein sollte. Das macht schließlich eine Real-Life-Doku wie "Unser Block" aus.


Oder haben wir es bei dieser Sendung etwa auch nur mit einer glaubhafteren, schmutzigeren HipHop-Version von "Freunde-Das Leben beginnt" zu tun? Dieses Gefühl lässt mich nicht mehr los...


Danke fürs Lesen! Und checkt den Flow der Straße mit dem a³ Megaride! Peace!

Donnerstag, 3. November 2005

Mein Oktober-Resümee

Mir fehlen eigentlich die Worte, um diesen Monat zu beschreiben. Der ganze Mist, der darin passiert ist, den möchte man am liebsten in ein tiefes Loch stecken und ganz schnell vergessen.


Wenn ich nur daran denke, läuft es mir kalt den Rücken runter. Hurrikan Wilma, das Beben in Kaschmir, Bushs CIA-Affäre, die Vogelgrippe all over the world und dann dieses elende Koalitionsgeplänkel in Berlin mit all den designierten (wie es so schön heißt) Ministern, das am Montag, noch pünktlich zum Monatsende, seinen Höhepunkt mit dem Rückzug von Franz Müntefering erreicht hatte.


Aber gut, ich will nicht zu hart sein. Es war ja nicht alles schlecht. Das Wetter zum Beispiel. Und das Fernsehen war auch durchaus gut. Wir hatten immerhin im Ersten den "Untergang" und "Luther", zwei große deutsche Produktionen aus den letzten Jahren. Wir haben zwei neue Telenovelas, "Julia - Wege zum Glück" und "Sturm der Liebe". Und mit "Bis in die Spitzen" läuft in SAT.1 seit 5 Wochen eine neue ... Spitzenserie *tusch*. Nur wissen das immer noch viel zu wenig Leute. Deswegen müsst ihr weiterhin meine penetrante Schleichwerbung für diese Serie ertragen. Solange, bis die Quote stimmt.


Ansonsten schließen wir lieber ganz schnell diesen Monat ab und bereiten uns lieber auf die kommende Pandemie vor. Also immer schön mit offener Jacke und nassen Haaren zum nächsten Ententeich radeln.


Danke fürs Lesen!