Samstag, 16. Dezember 2006

You can dance? Who cares?

Es tut mir ja in der Seele weh, dass SAT.1 zur Zeit immer wieder aufs Neue versucht, uns mal wirklich was Neues zu präsentieren und damit ständig auf die Schnauze fällt.

Auf der anderen Seite, wer ein so ambitioniertes Projekt wie "You can dance" auf einen so festgefahrenen Programmabend wie den Freitag legt (ARD: irgendein DEGETO-Quatsch, ZDF und Kabel Eins: 2 Stunden Krimi, RTL: Wer wird Millionär?), der braucht sich nicht zu wundern.

Montag, 11. Dezember 2006

Jauch und Tokio Hotel

Ich bin nun wirklich keiner, der jemandem nicht mehr als eine Chance gibt, um mir entweder sympathisch oder unsympathisch zu sein. Man will ja auch nicht intolerant rüberkommen und sich von den Fans vorwerfen lassen: "Ah, du hast doch eh keine Ahnung, wovon du redest".

Also bleibe ich geduldig bis etwa 23.00 Uhr vor dem Fernseher sitzen, um mir bei Günther Jauchs Jahresrückblick das Interview mit Tokio Hotel anzusehen. Es war wirklich gut. Bill und Tom sind sehr souverän aufgetreten. Aber spätestens seit gestern weiß ich nun auch definitiv, was mich schon die ganze Zeit an Tokio Hotel stört: Diese besch... Weiber, die nicht die Klappe halten können und wirklich jede Gesprächspause, und war sie vielleicht auch nur eine halbe Sekunde lang, dazu genutzt haben, um sich heiser zu schreien, in der Hoffnung, einen kurzen Seitenblick von Bill oder Tom zu bekommen.

Es schien irgendwann auch ganz egal zu sein, welches Schlagwort von den beiden kam, es wurde einfach mal reingeschrien; zweites Album (KREISCH!!!!!!), Urlaub (KREISCH!!!!), Schule (KREISCH!!). Gut, die Frisur von Bill war und ist ebenso ein Verbrechen, aber das will ich nicht weiter vertiefen.

Diese Fans haben auf jeden Fall das gesamte Interview sehr getrübt und mich daher leider nicht dazu gebracht, TH in Zukunft mehr als nur zu tolerieren.

Sorry, Mädels.

Freitag, 8. Dezember 2006

Sommermärchen

Ich kann es einfach nicht. Es geht einfach nicht. Jetzt liegt schon seit Mittwoch Abend die Aufnahme von "Deutschland-Ein Sommermärchen" in meinem DVD-Player und ich schaffe es einfach nicht, mich zu überwinden und diesen Film weiter zu schauen als bis zu dem Argentinien-Spiel. Ist das nicht albern?

Dienstag, 5. Dezember 2006

Ich bin so grauenvoll unkreativ...

Erst einmal ein Rat von mir an alle angehenden Studenten: Macht am besten GAR NICHTS neben eurem Studium! Sonst endet ihr wie ich mit mindestens vier Projekten an den Hacken, von denen jedes meine 100%ige Aufmerksamkeit einfordert und sämtliche Stunden meiner Freizeit raubt.
Darunter leidet zwar nicht direkt eure soziale Kompetenz, weil man meistens durch solche Projekte neue Menschen kennen lernt, aber euer Fernsehkonsum wandert gegen Null. So ist zumindest meine persönliche Situation. Ich war wirklich selig, dass ich am Wochenende das Finale von "Dancing on ice" in voller Länge sehen konnte (, bei dem wenigstens Ruth, mein Favorit von Anfang an, gewonnen hat).
Denkt euch also nichts Schlimmeres bei meiner starken Abwesenheit. Ich halte diesem Blog nun schon seit genau 601 Tagen die Treue und werde sie auch weiterhin halten.
In diesem Sinne, danke fürs Lesen!

Montag, 27. November 2006

Ein kleine Anekdote aus meinem Studium

Am 7.12. halte ich innerhalb eines Proseminares über Reality-TV ein Referat über "Upps-Die Pannenshow". Ja, ich werde für die Medienwissenschaft meinen eigenen Schweinehund (von der Größe einer Bulldogge) überwinden und mir diese Sendung zum allerersten Mal in voller Gänze anschauen. HERR, STEH' MIR BEI!

Moment, nicht so schnell!

Alles kommt zur Zeit irgendwie Schlag auf Schlag. Letzten Samstag das Comeback von Axel Schulz (Schlag auf Schlag ^^...), am kommenden Samstag das Finale von "Dancing on ice" und dazwischen am Mittwoch kommt jetzt plötzlich das Finale von "Stars auf Eis". So eilig, wie sie es mit der Einführung der beiden Formate hatten, so eilig haben sie jetzt auch offensichtlich mit den Finals. Gut, ich kann ProSieben verstehen, die wollen vermutlich an Nikolaus nicht mit "Deutschland. Ein Sommermärchen" zusammenprallen, das ja von mindestens 10 Millionen Menschen gesehen wird (nicht wahr?!).

Dienstag, 14. November 2006

Mir schwant Übles

ProSieben zeigt am Sonntag "Harry Potter und die Kammer die Schreckens". Für mich an sich ein Grund der Freude, nur diese kleine Bemerkung im Fernsehtrailer "länger als die Kinofassung" erzeugt bei mir ein leichtes Unwohlsein. Der Sender will doch nicht hoffentlich eine Art "ProSieben's Cut" zeigen, in denen die zusätzlichen Szenen von der DVD nach eigenem Empfinden hineingeschnitten wurden?

Bei "Independance Day" haben sie es damals auch schon gewagt und seitdem traue ich mich nicht mehr, diesen Film im Fernsehen anzuschauen, weil sie es tatsächlich gebracht haben, die zusätzlichen Szenen selber nachzusynchronisieren, und das so schlecht, dass mir vor dem Fernseher schlecht wurde.

Bei Harry Potter wird das vermutlich nicht passieren, da die Szenen ja praktisch fertig vorliegen. Jetzt käme es nur darauf an, alles so perfekt zu schneiden, dass keiner dieses neue Arrangement bemerkt bzw. den Unterschied nicht erkennt.

Viel Glück dabei, ProSieben, ihr braucht es mehr als ihr glaubt!

Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 2. November 2006

Danke, liebes Fernsehdeutschland!

Jetzt darf ich mir am Sonntag und am Montag bis 23.00 Uhr die Zeit totschlagen, um die letzten beiden Teile von "Blackout-Die Erinnerung ist tödlich", der geilsten deutschen Fernsehserie seit langem, sehen zu können.
Wenn am Sonntag nicht "Traumschiff Surprise" als Trostpflaster laufen würde, wäre ich echt sauer.

Dienstag, 31. Oktober 2006

Ein Text, der mir vollends aus der Seele spricht...

Besser hätte ich es selber nicht formulieren können, wie es Manuel Weis bei quotenmeter.de gesagt hat: "Nach den Quotenflops von hochklassig produzierten Formaten wie «Die Sitte», «Abschnitt 40» aber allen voran «Blackout» ist eines klar: Die Deutschen wollen gar keine guten Serien aus dem eigenen Lande sehen, sie wollen nur meckern, dass es diese ja anscheinend nicht gibt. 

Um ehrlich zu sein: Wir Deutschen, wir sind schon ein sehr komisches Volk. Vielen von uns geht es nur dann gut, wenn Grund zum Meckern besteht. Schimpfen über den Chef, über das
Wetter, über die Nachbarn, Lästern über die eigene Familie etc.
Besonders gerne erregt sich der Deutsche auch über das Fernsehprogramm. Denn das ist ja ach so schlecht geworden. 

Den ganzen Nachmittag bekommt der leidgeplagte Zuschauer nur Gerichtsshows serviert, wird von Telenovelas erschlagen oder muss die x-te Wiederholung einer US-Serie ertragen.
Selbst in der Primetime regen sich die Zuschauer gerne auf: Zum Beispiel wenn Filme wiederholt werden, oder wenn auch hier das Programm nicht den hohen Qualitätsansprüchen entspricht. Wie oft kann man in den verschiedensten TVBlogs lesen, dass das Programm zwischenzeitlich nicht mehr ertragbar sei und es sich eigentlich gar nicht mehr lohne,
überhaupt reinzuschauen. Richtig gute Formate gäbe es ja kaum noch, deswegen müsse man zwischenzeitlich Rotzlöffel erziehende Nannys oder sich austauschende Frauen zur besten Sendezeit ertragen.

Was soll man dazu sagen? Recht geschieht es dem deutschen Fernsehzuschauer, denn er hat nichts Besseres verdient. Denn wie schon ein altes Sprichwort sagt, bekommt auch jedes Volk das Fernsehprogramm, was es verdient hat und das besteht dann nun mal aus Trash. Dass die
Deutschen anspruchsvolles und gut gemachtes Fernsehen gar nicht sehen wollen, zeigt das Beispiel «Blackout». In nahezu jeder TV-Zeitschrift wird der Vierteiler derart in den Himmel gelobt, dass eigentlich jeder zumindest hätte reinschauen müssen. Dass am Montag dann aber mehr junge Menschen bei Lück’s Panel-Show «Darfst du das»? 'reinschauen, ist ein Armutszeugnis für die Zielgruppe, passt aber andererseits auch wieder zur Unterschichtendiskussion.

Möglicherweise war die Sat.1-Produktion auch zu anspruchsvoll für den normalen 14-bis 49-Jährigen. Der sieht dann lieber sich prügelnde Mütter und Kinder, um danach in Foren, im Büro und überall sonst zu jammern, dass das Niveau des deutschen TV auf dem Boden angelangt ist. Die Sender in jedem Fall trifft keine Schuld: Um es in der Sprache zu
sagen, die bei den Meisten nun wohl angesagt ist: Wer zu oft mit guten Formaten auf die Schnauze fällt, produziert halt einfach vermehrt Sch..marrn. Oder sendet einfach US-Ware, was dann allerdings wieder Kritiker auf den Plan ruft. Man kann es schon hören: "Sender XY
verkommt zum US-Waren-Abspielkanal..." Mecker, mecker...Eigentlich wäre es wünschenswert, wenn der Durchschnitts-Deutsche nun aufwachen würde und sich endlich darüber im Klaren wäre, dass er selbst wohl nicht so auf Qualität steht, wie eigentlich stets behauptet – spätestens merkt er es, wenn er beim morgendlichen Weg in die Arbeit
mal wieder neugierig den Aufmacher der BILD liest oder zumindest einen Blick darauf wirft."

(Quelle: http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=17237)



Danke fürs Lesen!

Sonntag, 29. Oktober 2006

Ganz schnelle Info

Ich wollte nur schnell sagen: es gibt mich noch! Bin nur gerade wegen meinem Studium etwas im Stress und habe deshalb keine Zeit und Muse, euch ausführlich über die verschiedenen Fernsehereignisse der letzten Zeit zu berichten (Schumis letztes Rennen *schnüff*, Stars auf Eis...).
Eine kleine Bitte habe ich trotzdem an euch: Schaut heute Abend, morgen, nächsten Sonntag und nächsten Montag um Himmels Willen "Blackout-Die Erinnerung ist tödlich" auf SAT.1! Gebt diesem Format eine Chance, damit sie hierzulande zum Türöffner für weitere Miniserien wird.
In diesem Sinne, bis bald und Danke für Lesen!

Freitag, 20. Oktober 2006

Der FOCUS hatte Recht!

GOOGLE IST ÜBERALL!!! Sogar schon in der Tagesschau, die sich seit neuestem an der Sightseeing-Funktion von Google Earth bedient, um uns z.B. zu zeigen, wo sich gerade unsere Marine vor der libanesischen Küste aufhält. Ist das der erste Schritt zur großflächigen Googlelisierung unseres Landes? Gibt es bald bei den Tagesthemen die ersten YouTube-Filme als Bildbeiträge?

Dienstag, 17. Oktober 2006

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 6: South Park

Ich habe es lange genug verschwiegen, jetzt muss es einfach raus, auch wenn ich damit (hoffentlich) eine Kontroverse auslöse: ICH LIEBE SOUTH PARK!!!

Es gibt einfach keine bessere Erwachsenen-Zeichentrickserie als diese kranke Ausgeburt. (Simpsons zählen nicht, das ist noch immer Familienunterhaltung) Wer etwas darüber lernen will, wie die amerikanische Gesellschaft wirklich tickt und, was mich besonders erfreut, wie der dortige televisionäre Wahnsinn aussieht (unserem mehr als ähnlich), der kann eigentlich an dem Quartett Stan Marsh, Kyle Broflovski, Kenny McCormick, Eric Cartman und dem Dutzend anderer grandioser Stammfiguren nicht vorbei. Ganz getreu dem Motto "Kindermund tut Wahrheit kund" stellen sie alles bloß, was es irgendwie bloßzustellen gibt.

Dass sie dabei vor gar keinem Thema Halt machen, beweisen sie immer wieder; Osama Bin Laden, der Pokemon-Hype, der Karikaturenstreit von Dänemark (die Folge lief erst vor kurzem in den USA), die Kirche sowieso, die Rassenproblematik, ach ich könnte noch Dutzendes aufzählen, aber ich will euch ja nicht langweilen.

Gut, dass sie dabei manchmal etwas zu sehr ins Fäkale abdriften, mag dem Kunstkritiker unter euch nicht behagen, aber das, was in dieser Serie zwischen den Zeilen steht (im Subtext, um mal ein bisschen mit meinem theaterwissenschaftlichen Fachwortschatz anzugeben), ist 1A-Satire, die man norgendwo anders bekommt.
Daher mein Fazit: Schaltet einfach mal auf MTV um 22.00 Uhr und erlebt diese Serie. Ihr werdet danach noch mehr über Amerika lachen, als ihr es schon vorher getan habt.

Danke fürs Lesen!

Sonntag, 15. Oktober 2006

Dancing on ice

Wird mal Zeit, dass hier wieder ein normaler Artikel erscheint und kein weiterer Adipex-Werbemüll.
Vor einer Woche, nachdem ja bei Günther Jauch wieder mal ein Millionär gefeiert wurde, begann ja die neue Showsensation "Dancing on Ice", die "Let's dance"-Variante auf Kufen. Das Prinzip war ja im Grunde ähnlich: Acht Promis, die irgendwann einmal für ein paar Minuten auf Schlittschuhen standen, also völlige Nullnummern in Sachen Eislauf sind, werden binnen kürzester Zeit zu Amatuer-Eistänzern getrimmt.
Nur diesmal hat man ein bisschen weiter gedacht. Diesmal wurde aus PR-Gründen kein hoffnungsloser Fall wie Heide Simonis engagiert, sondern wirklich nur Leute, von denen man eine gewisse Lernfähigkeit erwarten kann. Obwohl die Gesamtkonstellation schon sehr kopiert wurde: zwei alternde Sportstars (Lars Riedel und Sven Ottke für Heike Henkel und Jürgen Hingsen), eine heiße Musikerin (Michelle für Sandy), zwei bis drei einigermaßen bekannte Schauspieler (Liz Baffoe und Branko Vucovic für Wolke Hegenbarth, Wayne Carpendale und Jochen Horst) und ein bis zwei junge Moderatorenkollegen (Marco Schreyl und Collien Fernandes für Axel Bulthaupt). Den talentfreien Teil von Heide Simonis durfte dann am Ende noch Ruth Moschner übernehmen :-).
Aber immerhin winkt dem Gewinner die Moderation in einem weiteren Let's dance-Abklatsch (z.B. "Pas de deux", wo dann die beste Prima Ballerina gesucht wird) und die größte Aufmerksamkeit von allen teilnehmenden Promis. Wobei, das mit der Aufmerksamkeit könnte ab Mittwoch ein Problem werden, wenn Kati Witt den gleichen Schmonzes auf ProSieben beginnt. Da wird uns ja der gleiche Inhalt mit der anglizismenfreien Verpackung "Stars auf Eis" verkauft, mit dem hauchdünnen Unterschied, dass nicht acht, sondern neun Promis an den Start gehen.
Naja, wer es schafft, das Ensemble von vier Telenovelas auseinander zu halten, bekommt auch das hin.

Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Ein kleiner Silberstreif am Nachmittagshorizont

Endlich hat das Nachmittagsprogramm wieder eine Sendung, bei der man ohne schlechtes Gewissen zusehen und damit sogar Alzheimer vorbeugen kann.
Endlich mal ein Format ohne Selbstdarsteller, die uns eine Pseudorealität aus Sex und Gewalt vorspielen oder Tiefenpsychologie für Dummies veranstalten. 
Endlich keine weitere Real-Life-Doku mehr, in der uns der banale Alltag unserer Nachbarn oder ein tuntiger Weddingplanner als männliche Tine Wittler gezeigt wird.
Einfach nur eine kurzweilige Spielshow mit einem reizvollen Mitmacheffekt. Das ist "Sudoku-Das Quiz" im ZDF und mehr muss es auch gar nicht sein. Wer nachmittags nichts besseres zu tun hat, der hat jetzt endlich wieder die Gelegenheit, beim Zusehen mal sein Hirn einzuschalten.

Danke fürs Lesen!

Sonntag, 1. Oktober 2006

Das definitive Ende der Sommerpause

Ach, es ist doch immer wieder schön, "Wetten, dass...?" zu sehen. Mal für drei Stunden einen Hauch von internationaler Größe zu erleben. Auch wenn es inzwischen ein bisschen schade und auch etwas nervig ist, dass die Stars wirklich nur auf der Couch Platz nehmen, wenn sie im Zuge dieser Show entweder einen neuen Kinofilm oder einen neuen Event-Zweiteiler promoten können. 

Gott sei Dank haben gestern die Wetten das ausgebügelt. Wenn es meine Entscheidung gewesen wäre, ich hätte mich diesmal wirklich für keinen Wettkönig entscheiden können. Die Reisschüssel, der Plakettenleser, der Sudokuchecker und unser Professor für Zungenbrecher, alle waren durchweg klasse. Das hat man auch nicht in jeder Sendung. 

Und die Pussycat Dolls und P!nk gab es ja auch noch als musikalisches und vor allem optisches Sahnehäubchen *schnurr*. 

Trotzdem hat die Show "nur" knapp die 12 Millionen gestemmt, glaubt man das? Naja, lag vermutlich an dem noch schönen Herbstwetter.

Aber nächstes Mal will ich wieder die üblichen 14 Millionen sehen, wie es sich gehört, okay?

Danke fürs Lesen!

Montag, 18. September 2006

Ein Rüffel zum Wahlsonntag

Es ist ja schon schlimm genug, dass sich nun das braune Gesocks auch im mecklenburg-vorpommerschen Landtag einnisten darf. Aber noch schlimmer war wieder mal der während der Tagesschau gestartete Versuch, im Wahlstudio im Kreise der Gewinner und Verlierer ein
"sachliches" Interview mit dem Spitzenkandidaten der NPD zu führen.

Ich weiß, es ist schwer, aber es ist doch nicht zuviel verlangt, vor allem in einer Sendung wie der Tagesschau, dass man sich als Interviewer für zwei Minuten zusammenreißt und gegenüber so einem NPD-Fuzzi keine verbale Denunzierung vornimmt.

Stellt denen doch einfach mal so Fragen wie: Sehen Sie den Erfolg Ihrer Partei in ihrer inhaltlichen Kompetenz? oder: Werden Sie das offensichtlich geschenkte Vertrauen der Bürger auch bei Ihrer politischen Arbeit im Landtag ernst nehmen?

Das nützt uns doch mehr, als mit der Holzhammer-Methode auf irgendwelchen Wahlkampfparolen von denen rumzureiten. Wir sind doch wohl alle intelligent genug, um zu wissen, dass man darauf (,genau wie bei allen anderen Parteien,) nichts zu geben braucht. 

Aber ich fürchte, ich verurteile hier sowieso den falschen, denn was oder besser gesagt wer hätte diese unsägliche Darbietung von vornherein verhinderen können? Ganz genau, die zehn Prozent, die im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl daheim geblieben sind, den Finger
nicht aus dem Arsch bekommen haben und sich in keine der Wahlkabinen gestellt haben, um für eine der demokratischen Parteien ihre Stimme abzugeben!

Und kommt mir jetzt nicht mit Sätzen wie: "Ach, ist doch scheißegal, ob ich SPD, CDU oder PDS wähle, die machen doch alle die selbe beschissene Politik". Ja ist doch völlig Latte, Hauptsache, ihr wählt für irgendwen von denen! Jede Stimme für SPD, CDU und Co. hält die NPD unter der 5-Prozent-Hürde. Schon mal soweit gedacht?

Überlasst den Frustwählern doch nicht kampflos das Feld! Sonst können wir uns bei der nächsten Wahlsendung tatsächlich wieder über einen braunen Spitzenkandidaten in der Tagesschau freuen. Aber heult mir dann nicht die Ohren voll! 

Danke für Lesen!

Freitag, 15. September 2006

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 5: Bernd das Brot

Ein depressives Kastenbrot, drangsaliert von einem erfinderischen Busch und einem adrenalinsüchtigen Schaf. Wer auch immer auf diesen kranken Einfall gekommen ist, dem gehören noch heute die Füße geküsst. Er hat damit nämlich das geilste Ensemble des deutschen
Kinderfernsehens seit Bim Bam Bino entwickelt.

Am Anfang dienten
Chili das Schaf, Briegel der Busch und ganz besonders Bernd das Brot mit der 5-Minuten-Show "Tolle Sachen" als Pausenfüller im Nachmittagsprogramm. Doch schnell hat sich diese herrliche Parodie auf das Werbefernsehen und dem täglichen Teleshopping zum Kult entwickelt und das Trio bekam einen Sondereinsatz nach dem anderen. Märchen, Harry Potter, Raumschiff Enterprise, sogar der Wetterbericht, nahezu alles wurde inzwischen kindgerecht durch den Kakao gezogen.

Zum Star in all dem Trubel hat sich dabei nach und nach Bernd das Brot entwickelt. Erstaunlicherweise, muss man sagen, denn wer hätte wirklich geglaubt, dass ein stoisches, nörgelndes und ständig schlecht gelauntes Backwerk bei den Kindern so positiv ankommt? Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass dieses Format eines der wenigen ist, das den
Intellekt der Kinder nicht unterschätzt. Die liebe- und phantasievollen Geschichten, die um ihn gesponnen werden, sind schließlich alles andere als plump und zielen nicht nur auf billige Scherze.

Daher sollte jeder, der beim Lesen diesen Berichtes keine Ahnung hatte, von was ich rede, morgen Mittag mal auf KI.KA schalten und sich mal eine Stunde lang eine gesunde Dosis Spaß mit Bernd und seinen "Freunden" gönnen. Oder in dieser Zeit seine Kinder vor den Fernseher
karren, wie ihr wollt.

Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 14. September 2006

Eine Tagesschau-Nachricht, an die man sich meiner Meinung nach erinnern sollte

"Heute wurden in Dresden die ersten in Deutschland ausgebildeten Rabbiner seit dem Holocaust ordiniert."

Vorschau in eigener Sache

Galileo hat mich in letzter Zeit echt inspiriert (die Sendung, nicht der Wissenschaftler). Dieses Waschmaschinen-Experiment, bei dem sie fünf Tage nacheinander weiße T-Shirts zusammen mit einem offenen roten Textmarker, Kugelschreiber und anderen Gegenständen gewaschen haben, um festzustellen, dass der Textmarker beim Waschen abfärbt, war schon echt erstaunlich.

Deshalb gibt es hier bald was Neues. Ich nenne es das "R.O.T.H.I - Experiment". Dabei werde ich mich im Gegensatz zu dieser Pseudo-Wissenschaftssendung, die da bei ProSieben produziert wird, mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigen, insbesondere das Fernsehen
natürlich. Ich werde mich den Grenzen des televisionären Geschmacks nähern, sie gegebenfalls überschreiten, um euch von etwas zu berichten, von dem ihr sonst nie etwas zu lesen bekommt. (Und das aus einem guten Grund)
 

Dass das nicht ganz ungefährlich sein wird, ist mir klar, aber dem war sich Steve Irwin (der Herr habe ihn selig) vor seinem Tauchgang zu den Stachelrochen auch bewusst.

In diesem Sinne...

Dienstag, 12. September 2006

Schon wieder schwer am Überlegen

Es hört einfach nicht auf. Man weiß schon am Freitag nicht, was man als fernsehbegeisterter Mensch sehen soll und ab dieser Woche geht dasselbe Spiel am Dienstag weiter

Neue Shows und Staffeln, wohin das Auge reicht (CSI: Miami, Monk, Grey's AnatomyDesperate Housewives, Gilmore Girls, Glück-Wunsch! - Vera macht Träume wahr, Ich will zurück ins Leben! - Bärbel Schäfer macht Mut und ab nächster Woche auch noch Charmed), alles in gerade mal drei Stunden Sendezeit gepresst, und daneben das inzwischen lieb gewonnene Altbewährte (Frontal 21 im ZDF und Dr. House). 

Da kann man doch als Zuschauer eigentlich nur kapitulieren, oder? Wie sollen wir diese ganzen schönen US-Serien angemessen würdigen, wenn man sie hierzulande in einem Anflug von Borniertheit konsequent gegeneinander laufen lässt? Da soll mir nochmal ein Privatsender kommen und sich darüber beklagen, dass seine mehrfach Emmy- und Golden Globe-prämierte Serie keine Quote hat... 

Ich für meinen Teil habe mir heute zum ersten Mal überhaupt "Desperate Housewives" angesehen und war von dessen Humor echt angetan. So herrlich makaber :-). Mal sehen, wohin mich meine Stimmung nächste Woche schalten lässt.

Danke fürs Lesen!

BE-NE-DET-TO!!

Public Viewing ad absurdum, anders kann ich nicht beschreiben, was ich den letzten Tagen aus
München, Altötting oder Regensburg sehe. Benedikt hält irgendwo in der Pampa eine Messe mit bereits zehntausenden Pilgern und gleichzeitig stehen auf dem Marienplatz genauso viele Vatikanfähnchen-Schwenker und verfolgen das Happening über eine Leinwand.

Und als ob das ganze nicht genug wäre, werden die Wartephasen mit "Be-ne-det-to"-Jubelchören überbrückt *imbodenversink*

Da fühle ich mich als offizieller Bayer echt genötigt, zu sagen, dass ich sowohl protestantisch als auch Franke bin und deshalb nicht das Geringste mit diesem ganzen Zirkus zu tun habe. (Auf Frankenland traut sich Ratze sowieso nicht, wohl aus gutem Grund)

Danke fürs Lesen!

Montag, 11. September 2006

Der Vormittag ist der neue Vorabend

Wer vormittags nichts zu tun hat, der kann dem besch..eidenen Vorabendchaos auf RTL und SAT.1 galant entkommen. Ab 9.30 Uhr bekommt man nämlich "Alles was zählt", "Schmetterlinge im Bauch" und "Verliebt in Berlin" nicht halb parallel, sondern an einem
Stück serviert. Fast wie beim Pay-Per-View.

Ich fürchte nur, dieser Tipp wird vielen, die spätestens ab Mittwoch (dem Papst sein Dank) wieder die Schulbank drücken, nicht helfen.

Nicht, dass ihr mir alle aufgrund dieses Tipps blau macht *zeigefingerheb*...

Freitag, 8. September 2006

Schwer am Überlegen

Es ist September, die neue Fernsehsaison geht los und schon weiß ich nicht mehr, was ich schauen soll. Heute Abend um 21.15 Uhr stünde die Wahl zwischen den neuen Staffeln von "Pastewka" *freu* und "Arme Millionäre" an, die bei quotenmeter.de als eine der besten
deutschen Fernsehserien angepriesen wird und eine Stunde vorher hat man ab heute wieder die Wahl zwischen "Genial daneben" und "Wer wird Millionär?"

Die Alternativen sind allerdings auch nicht ohne. RTL 2 zeigt mal einen Bollywoodfilm ohne Shah Rhu Khan, Kabel 1 und ZDF zeigen wie immer souveräne Krimikost, der eine hausgemachte, der andere importierte aus den USA, und im Ersten gibt es endlich einen neuen "Da wo"-Film mit Hansi Hinterseer
.

Wer soll sich da noch entscheiden können...

Dienstag, 5. September 2006

Ein Tornado über Berlin? Warum nicht?

Katastrophenszenarien mit "global warming attitude" sind echt voll der Trend. Wenn ich nur an "Übermorgen" (neudeutsch: "The day after tomorrow") zurückdenke, mit der Eiszeit auf der
Nordhalbkugel, die durch das Versiegen eines Golfstroms entstand, das wiederum auf die globale Erwärmung zurückgeführt wurde.

Oder an das Buch "Der Schwarm" von Frank Schätzing, in dem die Meerestiere gegen ihre eigene Ausbeutung und die der Bodenschätze im Meer aufbegehren und in dem durch eine skrupellose Unternehmenspolitik letzten Endes ein Tsunami ausgelöst wird, was alles auch irgendwie mit der globalen Erwärmung zu tun hat.

Wer hat da gestern noch verwundert zugesehen, als bei ProSieben von Tornados über Berlin die Rede war? Klar, die globale Erwärmung ist schuld, ist ja auch logisch. So gesehen war für mich der Aufhänger dieses zum Event-Highlight aufgebauschten Katastrophen-Movies jetzt
keine große Überraschung mehr.
Die Frage, die ich mir eher gestellt habe, war: Was für eine Geschichte erzählen sie um diesen Tornado herum? Gibt es wieder diese inzwischen klassische Dreieckskiste wie in all den anderen Event-Zweiteilern in diesem Jahr? Ja, es gibt sie, Halleluja. Dazu gibt es noch eine
dämliche Pubertierende (Prototyp: Kim Bauer in "24"), den sensationsgierigen Nachrichtenchef und den, aus welchem Grund auch immer, starrköpfigen Vater des Helden.

Die einzige echte Unbekannte in dem ganzen Ensemble ist die blinde Schwester Sophie. Auf ihr Ende bin ich heute sehr gespannt. Der Rest wird sich irgendwo in dem perfekt animierten Tornado verlieren, wiederfinden und nach diesem Unglück mehr zusammenwachsen, so wie es
das Katastrophen-Drehbuch eben verlangt.

Und nach dem zweistündigen Trubel nervt uns Aiman Abdallah mit seinem Galileo-Spezial "Tornado-Todesspirale über Berlin" und beantwortet uns zu dem Film die seit Dan Browns "Sakrileg" standardisierte Frage "Was ist Fakt, was ist Fiktion?" Halleluja! Was für ein Fernsehabend!

Danke fürs Lesen!

Montag, 4. September 2006

Ein spätes Resümee zu ViB mit Lisa P.

Es war wirklich ein kollektives Zittern letzten Freitag. 7,3 Millionen vor dem Fernseher, über 2000 beim Public Viewing in Berlin. Wer wird es denn jetzt? Der David oder der Rokko? Welches der zwei Lager wird das Ende von Lisa Plenskes Verliebt-in-Berlin-sein mit Tränen der Freude und der Rührung begießen, welches mit Tränen der Enttäuschung und der Rührung? Jeder der beiden hätte es sein können, und ganz ehrlich, (jetzt kann ich es ja sagen) ich hätte es Rokko auch eher gegönnt.

Doch im Grunde hätten ich und alle Rokko-Sympathisanten es besser wissen müssen. Die Telenovela hat nun mal ihre festen Gesetze und wenn Lisa und David nicht zusammen gekommen wären, hätte das gegen das Gesetz verstoßen.

Was mir aber ohnehin an der ganzen Hochzeit am wichtigsten war, das habe ich auch schon in einem früheren Artikel gesagt, war Lisa. Meine Befürchtungen, die ich durch das Werbeplakat bekam, haben sich Gott sei Dank nicht erfüllt. Es gab Alexandra Neldel in ihrer ganzen Schönheit. Ohne Hornbrille, ohne Wischmop-Frisur und ganz besonders ohne Zahnspange! (Ich habe echt einen Jubelschrei gemacht, als ich das bracketsfreie Lächeln gesehen habe.) Damit war für mich der Abend bereits gerettet.

Was eben danach noch kam, der dramatische Kampf zwischen Richard und David, diese entsetzlich langen Sekunden vor dem Traualtar, wo bestimmt jeder Rokko-Fan genauso wie ich gedacht hat: "Jetzt sag' es doch endlich!!" und Lisas letztendliche Entscheidung, doch David zu nehmen, war für mich nur die Garnierung.

Und ich bin mir sicher, am Ende haben sie in Berlin alle geheult, sowohl die David- als auch die Rokko-Fans. Gegen so viel Romantik und Dramatik wie in diesen 90 Minuten kommt man einfach nicht an (vor allem als Frau nicht).

Ich kann also von meiner Stelle aus nur sagen: Wer es nicht gesehen hat, war selber schuld. Und wer jetzt noch Rosamunde Pilcher-Filme romantisch findet, dem ist nicht mehr zu helfen.

Danke fürs Lesen! 

Freitag, 1. September 2006

In Sachen Plenske

Ich möchte mich schon mal im Vorfeld dafür entschuldigen, dass ich heute Abend nicht unmittelbar danach meinen Senf zu der Hochzeit des Jahres in SAT.1 abgeben kann. In meinem neuen Zimmer ist das Internet noch nicht freigeschaltet, so dass ich zur Zeit nur von einem Rechner an der Uni aus schreiben kann.


Aber seid gewiss: Ich werde sie sehen, die Hochzeit, und es wird bestimmt ganz, ganz schön *schnüff*, egal wen Lisa jetzt am Ende vor den Altar schleppt.

Ulle, wir lieben dich!!!

Gestern Abend wurde uns zum letzten Mal eine gerrrruhsame Nacht gewünscht. Ulrich Wickert machte seine letzte Tagesthemen-Sendung. Ich gebe zu, ich bin wirklich nicht der große Tagesthemen-Gucker, aber wer bitte weiß nichts mit dem Namen Ulrich Wickert anzufangen? Das stand immer für Nachrichten, für guten politischen Journalismus und bei TV total für einen neuen witzigen Versprecher. Ulrich ist zweifelsohne eine Kultfigur, die vielleicht einzige in diesem seriösen Fach.


Und er geht ja nicht für immer. Er macht jetzt in Zukunft auf Karasek und produziert eine Büchersendung. "Wickerts Bücher" heißt die. Erinnert mich zwar ein bisschen an "Kerners Köche", aber bei Ulle geht es bestimmt niveauvoller zu. Die erste Sendung mit Günter Grass und dessen Biographie (, zu der ich bewusst keinen Kommentar abgeben werde) lief ja schon. Bin mal gespannt, wie die nächsten Sendungen davon aussehen werden.


Auf jeden Fall werden wir seine fast tägliche Abwesenheit vermissen und ich hoffe für Tom Buhrow, der seinen Platz einnimmt, dass er ein würdiger Nachfolger wird.


Danke fürs Lesen!

Dienstag, 29. August 2006

Liebling, ich bringe RTL2 um!

Großartig. Umzug ist über die Bühne gebracht und seit gestern läuft dank eines neuen DVB-T-Receivers auch der Fernseher wieder.


Beim Durchzappen der Kanäle nach dem Sendersuchlauf blickte ich bei RTL 2 plötzlich in einen großen, grauen und fensterlosen Raum, in dem eine übergewichtige Frau ihrem Mann laut in die Brust schluchzte. In gebührendem Abstand stand ein dürres Mädel mit Klemmbrett und sprach völlig emotionslos irgendwelche schlecht betonten Hiobsbotschaften herunter wie "so sehen ihre Kinder mit 40 aus". Ich dachte schon, das wäre endlich eine neue Realityshow, aber nichts da.


Ich war in dieser neuen Doku-Soap "Liebling, wir bringen die Kinder um!" gelandet. (Für diesen zweideutigen Titel gehören die Macher eigentlich gründlich verprügelt; der könnte fast schon von John de Mol sein) Da wird den (übergewichtigen) Elternteilen gezeigt, wie ihre (übergewichtigen) Kinder bei ihrem jetzigen Lebensstil irgendwann aussehen werden. (Im Grunde wie die Eltern, nur mit einer etwas anderen Frisur) So geschockt, nehmen die Eltern jeden Rat an, den die dürre Ernährungsberaterin mit Hang zur Aushilfsmoderatorin ihnen vorsetzt, darunter so wichtige Sachen wie eine Typberatung (wenn schon fett, dann wenigstens in schönen Klamotten), ein Besuch beim Ponyhof usw.


Okay, zugegeben, vielleicht kann ich mich nicht so richtig da hineinversetzen, auch wenn ich nicht von mir behaupten würde, dass ich in Sachen sportlicher Betätigung und Ernährung vorbildlich lebe, aber liebes RTL 2, man kann solche Sachen auch anders angehen. Wenn ihr schon so sein wollt wie BBC, dann macht es wenigstens auch genauso gescheit. Mein erster Vorschlag dafür wäre, dass ihr euch entscheidet, entweder der Präsentatorin ein etwas längeres Moderationscoaching zu verpassen oder mit einem echten Moderator so richtig auf Realityshow zu machen. Dieser Mist, den ihr gestern da verzapft habt, geht auf jeden Fall gar nicht. Wenn ihr noch weitere gute Ideen haben wollt, kann ich sie euch gerne zuschicken, liebes RTL 2.


Ansonsten, danke fürs Lesen!


Donnerstag, 24. August 2006

Retro-Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 5: Der Maulwurf

Was ist eigentlich aus dem Genre der Reality-Show geworden? Dem, was Big Brother noch am Anfang war, nämlich ein Format, hinter dem ein Wettbewerbsgedanke steckt. Es existiert nicht mehr. Es ist in dem ganzen Doku-Soap-Gedöns verschwunden und taucht dort nur noch stellenweise bei irgendwelchen Pseudo-Wettbewerbs-Doku-Soaps auf. ("4 Flügel, Küche, Bad", "Du bist, was du isst", "Suche Familie", "Lebe dein Leben - Life Coaching mit D!")

Dabei waren diese Showformate doch das einzige, das diesem Reality-TV noch etwas Glamuröses abgewinnen konnte. Bestes Beispiel war "Der Maulwurf" von ProSieben. Zur Erinnerung: Zwei Wochen lang touren zehn Kandidaten durch ein Urlaubsland, wobei sie jede Menge Prüfungen bestehen mussten, mit denen sie Geld für einen Jackpot sammeln konnten. Unter diesen Kandidaten gab es jedoch "den Maulwurf", der vom Sender bezahlt und ausgewählt wurde, die Prüfungen so unauffällig wie möglich zu sabotieren, damit die echten Kandidaten weniger Geld in die Kasse bekommen. Alle zwei Tage musste dann jeder einen Fragebogen zu dem vermeintlichen Maulwurf beantworten und wer die wenigsten richtigen Antworten zu dem Maulwurf hatte, flog raus.

Am Ende im Finale wurden dann die letzten Drei, darunter der Maulwurf, zum letzten Mal befragt und der eine von den beiden echten Kandidaten, der mehr zum Maulwurf wusste, bekam dann das erspielte Geld der letzten zwei Wochen. Das war aber nicht der eigentliche Höhepunkt. Zum Abschluss wurde schließlich auch der Maulwurf enttarnt und in einer Zusammenfassung konnte man sehen, wo und wie er manipuliert hat. (Ganz ehrlich, ich war beide Male daneben gelegen, aber ich war umso baffer, als ich diese Auflösung gesehen habe.)


Ist so etwas nicht spannend? Ist das nicht wesentlich interessanter als zu sehen, wie z.B. zwei Rentner verzweifelt Kontakt zu fremden Familien suchen? Solch eine Show würde ich heutzutage vom Stand weg für jede Doku-Soap auf diesem gottverdammten Planeten eintauschen. (Bis auf "Toto & Harry" vielleicht) Dann wäre endlich wieder ein bisschen Pfeffer im Programm.



Danke fürs Lesen!

Kleiner WM-Rückblick, Part 2

Hier nur mal eine kleine Auflistung der Shows, die uns im Vorfeld der WM angetan wurden (und die viele mit Begeisterung gesehen haben):

Kick it like Schlegl
MTV Goal
Pochers WM-Countdown
Alles Fußball - Die große Show mit Oliver Geissen
Legenden: Maradonna / Zinedine Zidane / Rudi Völler
Die WM-Show (im Ersten)
Borussia Banana
Unsere Besten - Fußballer
Die Hit-Giganten - Fußballhits
Die große FIFA-WM-Ticket-Show

Viel Spaß beim Zurückblicken!


Dienstag, 22. August 2006

Der neue Vorabend... irgendwie

Alles ist so neu an SAT.1. Erst der Sonntag, jetzt die sogenannte Daytime. Der olle (Un-)Hold nervt uns seit gestern nur noch zur Mittagsstunde, die beiden Ermittler-Soaps "Lästig &Partner" und "Billig & Schund" wandern mit ihrer Nuttenmord-Geschichten in den Nachmittag und "Blitz" sendet wieder nach Jahren auf dem Sendeplatz, auf dem vor Jahren das ganze Trauerspiel angefangen hat.


Im Grunde genommen also der selbe Scheiß, nur in einer anderen Verpackung, aber dafür kann jetzt als Gegenleistung ab 18.45 Uhr doppelt geherzschmerzt werden, dank der neuen Telenovela "Schmetterlinge im Bauch". (Nach dem ganzen Werbebuhei, der ja im Vorfeld gemacht wurde, bin ich echt auf die Quote der Debütfolge gespannt. Die muss ja mindestens an "ViB" heranreichen.)


Ich als euer TV-Experte sah es natürlich als eine angenehme Pflicht, mir diese Sendung nicht entgehen zu lassen, und mein Fazit nach einer Stunde war: Ja, doch, echt mal was Anderes...


Es ist zum ersten Mal nicht die typische "armes, mitleidiges Mädchen-wohlhabender Mann"-Konstellation, sondern zwei ausgeglichene Figuren, die beide ihre eigene Welt haben und nicht wie sonst in derselben Modefirma/Porzellanmanufaktur oder im selben Hotel/Landgut arbeiten. Das sorgt endlich für ein bisschen Abwechslung im Telenovela-Reigen und zeigt endlich mal den Kritikern die Vielseitigkeit dieses Formates.


Von meiner Seite aus gibt es daher eine uneingeschränkte Empfehlung für diese Sendung. Wenn ihr euren Fernsehhorizont in diesem Bereich erweitern wollt, dann ist jetzt von Montag bis Freitag um 18.45 Uhr auf SAT.1 der richtige Moment dafür.


Danke fürs Lesen!


Mittwoch, 16. August 2006

Willkommen, Frau Präsident!

Die Amis sind schon ein skurriles Fernsehvolk. Auf der einen Seite bescheren sie uns mit die ungewöhnlichsten Serienideen in nahezu kinoreifer Qualität und auf der anderen Seite kommen sie mit so etwas wie "Commander in Chief" aka "Welcome, Mrs. President" um die Ecke. Ich
meine, im Grunde ist es derselbe pathetische Tinnef wie bei "The West Wing" (, eine Serie, die es unverständlicherweise nie ins deutsche Free-TV geschafft hat, sondern vom ZDF mit "Kanzleramt" nur dröge kopiert wurde), nur mit dem großen Unterschied, dass die Hauptfigur der erste weibliche Präsident der USA ist.


Das gab den Machern scheinbar die Erlaubnis, aus dem ganzen eine noch pathetischere Politserie zu machen und eine ganze Folge darauf zu verschwenden, wie diese neue Präsidentin nach dem Tod ihres Vorgängers das schwere Amt annimmt und ihre Antrittsrede hält. Das alles wurde dann noch garniert mit einer Extra-Portion bedeutungsschwangerer Sätze wie "Zeig' mal etwas Sinn für Geschichte" oder "Das geht in die Geschichte ein" oder das obligatorische "Gott schütze die Vereinigten Staaten von Amerika", so dass scheinbar der letzte Vollhorst am
amerikanischen Fernseher das Gefühl bekommen soll: "Mann, das ist eine ganz besondere Serie, die schau' ich mir weiter an"


Haben sie aber, soweit ich weiß, trotzdem nicht gemacht und die Serie nach einer Staffel fallen gelassen. Gut, wer "The West Wing" als Alternative hat, den kann ich auch verstehen, aber auf der anderen Seite ist das schon schade bzw. vorhersehbar gewesen. Im Gegensatz zu uns können sich die Verklemmten da drüben scheinbar nicht für eine Frau als oberste Regierende erwärmen, nicht einmal in der Fiktion. (Da schlucken sie noch eher einen männlichen schwarzen Präsidenten wie in "24")


Danke fürs Lesen!

Montag, 14. August 2006

Leben in Zeiten der Bundesliga

Seit Freitag läuft ja wieder die Bundesliga im Fernsehen, noch später und verwirrender als jemals zuvor. (Ersteres gilt dabei für die Free-TV-Flaschen und das zweite für die Pay-TV-Protzer) Damit das gemeine Fernsehvolk aber fürs Erste besänftigt ist, wurde am Samstag die erste Bundesliga-Livekonferenz im frei empfangbaren Fernsehen, wie sich Herr Oliver Welke so schön ausgedrückt hat, übertragen.


Von arena, nicht von PREMIERE, es sei denn, sie sind nicht Kabelkunde in Hessen,
Baden-Württemberg oder NRW oder so ähnlich, dann kamen die Bilder wie immer von PREMIERE, die diese aber wiederum von arena haben; oder sie sind einer der glücklichen 43 Haushalte, die sich für IP-TV entschieden haben, dann haben sie die Bilder von der Telekom bekommen... oder so ähnlich...


Ach, scheiß drauf, an diesem 1. Spieltag war es sowieso egal, weil da kamen die Bilder ja auf SAT 1, ganz ohne PREMIERE- oder arena-Receiver oder so eine bescheuerte Telekom-Box, dafür aber mit einer Halbzeit voll Werbung, in der man auf arena/PREMIERE bestimmt nette Analysen von Oliver Welke sehen konnte.
Tja, schätze das war wohl der Preis dafür, dass wir Millionen von Free-TV-Flaschen mal etwas an der monatlich vergüterten Luft der Pay-TV-Protzer schnuppern dürfen.


Trotz dieser Verlockung würde ich mir aber erst so etwas anschaffen, wenn es einen Receiver gibt, der sowohl arena als auch PREMIERE verträgt. Bis den keiner gebaut hat, gönne ich mir lieber ab und zu noch einen Besuch in der Kneipe und schaue mir dort die nächsten Spieltage an.


Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 10. August 2006

POPSTARS, frische neue POPSTARS!

Ha, gerade noch im Fernsehen gelaufen, jetzt schon hier auf diesem Weblog zerissen: Die erste Folge der neuen POPSTARS-Staffel.


Nein, Spaß beiseite, werden wir wieder sachlich. Also, als erfahrener Castingshow-Konsument habe ich normalerweise immer eine leichte Scheu vor diesen ersten Folgen. Diese Mischung aus Talentfreiheit und echtem Potential, da muss man oft schon kämpfen. Diesmal habe ich mir aber gesagt: Du ziehst das durch. Schließlich musst du doch erleben, wie Nina "More-power-to-you" Hagen und Detlef D! Soost aufeinander treffen. Und was soll ich sagen: Herrlich!!!


Auch wenn es keiner vorher so richtig geglaubt hat, aber diese Frau ist ein echter Glücksgriff für diese Show. Manchmal zwar ein bisschen verträumt und immer noch in ihrem eigenen Universum, aber gerade das macht sie ja aus. Dagegen musste sich sogar der offensichtlich selbst ernannte Leitwolf Detlef immer wieder geschlagen geben. Aber beruhige dich, D!, im Workshop wird ja deine Zeit kommen. Ach ja, und dieser Producerspack Dieter"Ich-habe-5-Echo-Nominierungen" Falk ist ja auch noch da. Halt der obligatorische Musikproduzent, wie in jeder Staffel.


Egal, Nina gucken, das zählt. Soviel Unterhaltung am Donnerstag Abend bekommt man sonst nur in der Schillerstraße.


Danke fürs Lesen!

Dienstag, 1. August 2006

Kleiner WM-Rückblick

Hihi, ich musste gerade an diese WM-Gewinnspiele denken, bei denen man eine Reise in das Land des Fußballweltmeisters gewinnen konnte. Die Leute, die dabei mitgemacht haben, werden sich vorher wohl gedacht haben: Ey, geil, Brasilien! Da wollte ich schon immer hin. Und die letztendlichen Gewinner werden wohl jetzt denken: Na super, Italien. Hurra. :-(


Tja, was des einen Leid ist des anderen Freud. So müssen die Veranstalter keine Unsummen für den Flug ausgeben. Aber stellt euch nur mal vor, Deutschland wäre Weltmeister geworden, was hätten die Veranstalter dieses Gewinnspiels dann gemacht? Sollte man für die nächste WM mal im Hinterkopf behalten, denn wer weiß...

Montag, 31. Juli 2006

Der große Traum?

Hm, diese Doku "Deutschland ade" über zwei Familien, die nach Kanada und Neuseeland auswandern, hat mich nachdenklich gemacht. Für immer aus Deutschland weg, könnte ich das? Selbst in eines dieser beiden Länder, die in meiner persönlichen Auswander-Skala auch ganz oben stünden?

Montag, 24. Juli 2006

Hitzestau im Hirn

Ist das zu glauben? Die Hitze scheint mir echt aufs Hirn zu schlagen. Seit gestern Abend überlege ich mir einen Wolf, was ich zu "Unter den Linden-Das Haus Gravenhorst" schreiben soll, aber nichts Produktives kommt aus meinem Schädel.

Gut, vielleicht liegt es auch ein wenig an der Serie. Schöner Jahrhundertwenden-Kitsch, Schokolade, gepflegtes Deutsch, das kaschiert wieder mal nicht die dahinter verborgenen Schwächen des Plots. Im Grunde weiß man jetzt schon, was vermutlich im Laufe der Staffel alles passiert.

Frederike (Nina Bott), die frivole Tochter Theresa, wird genauso wie ihr Bruder Julius unter die Haube gebracht, ihre Affäre mit Kutscher Hermann wird sie trotzdem weiterführen, bis sie entweder von ihm schwanger wird und sie das Kind als Bastard in die Ehe mitnimmt oder diese Affäre in einem tragischen Cliffhanger aufgedeckt wird und sie zusammen mit Hermann aus dem Haus fliegt.

Julius' Ehe mit Christina, sofern sie überhaupt zustande kommt, wird ebenfalls in die Brüche gehen, weil er etwas mit der zugelaufenen Magd Anna beginnt. Nebenbei rettet er noch das Schokoladenimperium mit einem einmaligen Trick, den er von den Eingeborenen in Kamerun gelernt hat, und sichert damit seine Eltern vor dem Armenhaus.

Der dritte Geschwisterteil, Alexander, kommt auf jeden Fall um. Entweder in einem Krieg (1. Weltkrieg vielleicht? Ist aber vermutlich noch zu früh) oder durch seinen Bruder in klassischer Kain-und-Abel-Manier. Tim Sander wird schließlich zu 100% bei "Verliebt in Berlin" gebraucht.

Und in der letzten Folge kommt Pauline zurück und bringt das ganze restliche Familienpack um *muahahahaha* ... äh, natürlich nur vorausgesetzt, dass es keine zweite Staffel gibt, die es ja ohnehin nicht geben wird ...

Die Hitze, ich mach jetzt lieber Schluss.


Danke fürs Lesen!

Montag, 17. Juli 2006

Sommerloch, was sonst?

Wer sich fragt, warum ich in letzter Zeit so wenig schreibe, für den habe ich die einfache Antwort: SOMMERLOCH.

Normalerweise kann ich selbst dieser Situation auf irgendeinem Sender
etwas Gutes abgewinnen, doch meine Widerstandskräfte sind scheinbar
momentan angeknackst.

Scheiße, ich habe mich am Wochenende, das ich nach ewig langer Zeit mal
wieder bei Mutter und Bruder verbracht habe, sogar dabei ertappt, dass
ich das Sommerfest der Volksmusik eingeschaltet habe und wissen wollte,
wie's weitergeht *schauder*


Gib mir eine Qualitätsspritze, liebes Fernsehen, sonst hänge ich im Herbst am Tropf!

Montag, 10. Juli 2006

Rudi Carrell

Es ist nicht einfach irgendein Fernsehmensch von uns gegangen, sondern vermutlich einer der wenigen wahren Entertainer dieses Landes.

Auch wenn sein Humor nicht der gehobendste war, er hat uns trotzdem ohne Scham zum Lachen gebracht, vor allem auch, weil er sich selbst nie für etwas zu schade war.

Rudi, du wirst eine echte Lücke hinterlassen. Sorg für ein bisschen gute Laune im Himmel!

Donnerstag, 6. Juli 2006

Der Aufreger am Morgen

Diesen Zusammenhang muss man mir mal erklären: Nordkorea macht Raketentests und an der New Yorker Börse steigt der Ölpreis um fast 2 Dollar.


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Ich meine, es wäre mir neu, wenn Nordkorea ein nicht irrelevanter Erdöllieferant wäre oder sonst irgendwie eine Bedeutung auf dem Weltmarkt hätte. Wo liegt da also die Logik? *grübel*

Dienstag, 27. Juni 2006

Ich kriege schon Entzugserscheinungen *schüttel* *zuck*

So, das letzte Viertelfinale steht (Brasilien gegen Frankreich), jetzt haben wir erst einmal zwei WM-freie Tage vor uns.


Wie hart die wohl für manche Leute werden...

Samstag, 24. Juni 2006

Christiansen geht, Günther Jauch kommt

Die echte Sensation in der gestrigen Tagesschau:


Sabine Christiansen hört Sommer 2007 mit ihrem Polittalk auf


Gut, das war nur die erste Hälfte der Sensation, die andere folgte im darauffolgenden Satz:


Ihr Nachfolger auf dem Sendeplatz wird GÜNTHER JAUCH!


Na super, bald haben wir Günther bei RTL und in der ARD. Die lange angekündigte Omnipräsenz des Jauchs wird scheinbar jetzt doch eintreten...

Mittwoch, 21. Juni 2006

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Stars are blind"

Was verbinden Sie mit dem Namen "Hilton"? Bis vor ein paar Jahren hätte jeder Normalo aus der Großstadt gesagt "Das ist doch dieses Nobelhotel da, das sich kein Schwein leisten kann". Heutzutage schreit jedes auf volljährig geschminkte 13-jährige Mädchen lautstark "PARIS!!!!" ins Mikro des Interviewers, so als würde es sich um einen Popstar drehen.

Gut, vielleicht ist es in Kürze tatsächlich berechtigt, denn schließlich geht Paris Hilton jetzt unter die Musiker; die Hotelerbin/Schauspielerin/Mutter aller It-Girls, deren größte Leistungen bisher waren, männliche Namensvetter flachzulegen, ohne Höschen in Clubs aufzutreten und den Hund als Accessoire abzustempeln.

Da erwartet man natürlich ein besonderes heißes Video von Paris, in dem sie ihre ganze Körperlichkeit ausspielen kann. Die Ansätze, an denen sich die Regisseure offensichtlich orientiert haben, waren dafür auch nicht so schlecht. Sinnliche Schwarz-Weiß-Strandaufnahmen wie in "Wicked Game", dem wohl erotisch-romantischstem Video aller Zeiten, gepaart mit der Sommer-Strandatmosphäre aus "Don't let me be the last to know" von Britney Spears. Nur haben sie dabei scheinbar vergessen, dass sie nicht, wie in beiden Fällen, eine Ballade bebildern, sondern nur eine heiter bis seichte Sommer-Pop-Nummer. Kurz gesagt: Da hat sich nichts geregt. Paris wirkte auf mich wie ein gebrauchtes Partygirl Mitte 30, das verzweifelt versucht, 29 zu bleiben. Und allein für diese Tatsache sollte man dieses Video samt Single in den Giftschrank verbannen.

Wer sich nämlich anmaßt, in Sachen Videoclip-Erotik Chris Isaac und Linda Evangelista zu toppen und so kläglich scheitert, der sollte sich wirklich mal Gedanken über sich selbst machen und nach einer anderen Bestimmung suchen. Sorry, Paris.

Dienstag, 20. Juni 2006

Verdammte Euphorie

Ich konnte nicht mehr bis zur Gruppe G warten. Heute hat es auch mich fürs Deutschland-Spiel zum Public Viewing gezogen, und was soll ich sagen? Ich fühle mich richtig schlecht.

Weil ich nämlich noch immer kein WM-T-Shirt und keine von diesen 2,99 €-Deutschland-Fahnen habe. Man kommt irgendwie nicht drumherum, die Euphorie ist einfach viel zu groß. Und sie wird ja von Deutschland-Spiel zu Deutschland-Spiel scheinbar größer.

Wenn wir jetzt am Samstag im Achtelfinale auf Schweden treffen (zumindest nach dem aktuellen Stand), wird bestimmt nochmal eine Schippe draufgelegt und die Fanmeilen werden noch voller und schwarzrotgoldener sein. Da kann ich beim Public Viewing in Erlangen oder Nürnberg unmöglich so blass auftreten wie heute.

Wird also Zeit für den lange herausgeschobenen WM-Einkauf. Und wehe, wenn der sich nur für Samstag Nachmittag lohnt...

Danke fürs Lesen!

Montag, 19. Juni 2006

Public Viewing

Ich persönlich war ja bisher ein langweiliger Zuhause-Gucker *buh* *pfeif*. Das soll sich aber diese Woche ändern. Ich bin bereit für meine erste Public-Viewing-Session. Doch welche Gruppe soll ich mir anschauen? Unsere Gruppe (bei aller Liebe zu Deutschland) und die mit Argentinien und Holland sind dramaturgisch gesehen nicht so der Hüpfer.


Mich reizt da eher eine der Gruppen, in der noch alles offen ist, beispielweise die Gruppe G mit meinem persönlichen Geheimfavoriten, der Schweiz. (Als einer von vielen Geheimfavoriten, die hier antreten) Wenn alle vier Teams gleichzeitig verzweifelt um das Weiterkommen kämpfen, dann ist das eine Dramatik, die mir gefällt.


Auf jeden Fall sollte es wenn möglich eine Public-Viewing-Veranstaltung sein, die Premiere überträgt. Bei Free-TV-Kommentatoren wie Wolf-Dieter Poschmann und Pierre Littbarski würde mir nämlich in diesen Situationen echt die Laune vergehen.


Oder was meint ihr?

Freitag, 16. Juni 2006

Mein Deutschland-gegen-Polen-Moment (zwar etwas verspätet, aber egal)

90. Minute, Deutschland gegen Polen: Zweimal knallen unsere Jungs den Ball an die Latte und Angela Merkel zeigt auf der VIP-Tribüne pure Emotion, will genauso wie die über 50000 Deutschland-Fans um sie herum, die 24 Millionen vor dem heimischen Fernseher und die Millionen Public Viewer den Ball ins Tor schreien.

Wenn das mal nicht das Bild des Jahres wird...

Montag, 12. Juni 2006

Jenseits des Balles

Puh, erst mal das letzte Wochenende sacken lassen. Zwei Drei-Spiele-Marathons von Nachmittag bis Abend, ein Rieseneröffnungsspiel mit vermutlich 40 Millionen Zuschauern und direkt danach der 2:0-Erfolg von Klein-Zwerg Ecuador gegen Groß-Zwerg Polen. Und das alles auch noch auf drei unterschiedlichen Sendern.

Kein Wunder, dass ich mich heute echt kaputt fühle, vor allem bei der Hitze. Gut, dass ich den ganzen Tag in der Uni sein musste und deshalb nur jetzt für Italien gegen Ghana etwas Zeit habe, aber genug davon. Die Überschrift dieses Artikels ist schließlich kein Zufall. Das Wochenende hatte nämlich in Sachen Fernsehen auch ein paar nicht-sportliche Stilblüten, die ich hier gerne erwähnen möchte.


Nummer 1: DER BÄR!!! Ja, der berühmte, rührende Tierfilm mit einem kleinen Bären als Hauptdarsteller. Der lief Samstag Nachmittag parallel zum Spiel England gegen Paraguay auf keinem geringeren Sender als dem Bayerischen Rundfunk *höhö*, dem Heimatsender der JJ1-Jäger (gesprochen: JayJayOne- Jäger).

Nummer 2: Gestern Abend bei RTL im Spiegel TV-Magazin; eine Reportage über Ronald Schill, dem Hamburger Ex-Innenrichter, äh Senator, der aus dem Städtchen unter anderem einen Polizeistaat machen wollte oder so ähnlich. Man geht auf Spurensuche, findet einen Wohnwagen, in dem er mal gehaust haben soll, versucht, Nachbarn zu Ronald Schill zu befragen, ob er da war, ob er mit ihnen geredet hat. Man vermutet ihn in Brasilien, dass er davor noch in einem Nachtclub war und mit Parteifreunden einen getrunken. Selbst ein Mann vom parlamentarischen Untersuchungsausschuss taucht in der Reportage auf. 

Langsam könnte man als Zuschauer echt glauben, dass Schill irgendetwas Grauenvolles getan hat. Dass er ein Steuerbetrüger ist oder jemanden umgebracht hat oder ein paar tote Säuglinge im Hintergarten vergraben hat. Doch was war es am Ende? Tja, keine Ahnung. Das überlässt der Bericht der Fantasie des Zuschauers. Wenn die Welt ein Comic wäre, hättet ihr über meinem Kopf ein riesengroßes Fragezeichen leuchten sehen. Selten habe ich mich von einer Fernsehreportage so verarscht und so ... unbeantwortet gefühlt.

Wenn einer von euch aus Hamburg kommt und über die Geschichte mehr weiß, dann soll er diesbezüglich bitte Licht in mein verdunkeltes Hirn bringen.

Bis dahin beschäftige ich mich lieber mit den nächsten WM-Spielen, z.B. dem ersten Brasilien-Spiel, bevor ich noch so einen bescheuerten Bericht erlebe.


Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 7. Juni 2006

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 4: Alpha Centauri

Diesmal hat es einen ganz besonderen Grund, dass ich ausgerechnet heute von dieser Fernsehperle berichte, denn diese schnuckelige BR-Alpha-Sendung feiert heute Abend um 22.45 Uhr seine 200. Sendung. Ein angemessener Anlass, um über die vermutlich einzige echte Wissenschaftssendung im deutschen Fernsehen zu erzählen.

(Wer jetzt von euch meint: Moment, Galileo und Welt der Wunder sind doch auch Wissenschaftssendungen, dem muss ich das leider verneinen. Das sind nur ermüdende Reportageshows, in die sich Unternehmen einkaufen können, um ihre Produkte anzupreisen, indem sie zeigen, wie sie gemacht werden. Das Ganze wird dann einem unter Themen wie "Wie entsteht eine (Ristorante)-Tiefkühlpizza?" oder "Wie wird eine (Tageszeitung (BILD) hergestellt?" vorgetragen und soll wissenschaftlich und lehrreich sein. So'n Bullshit! Aber ich schweife ab...)


Prof. Harald Lesch, ein Münchner Astronomieprofessor und Naturphilosoph Mitte 40, sitzt in einer abgewrackten Klassenzimmerdeko aus den 70ern und erzählt in einem 15-minütigen Monolog, bei dem er mal gelegentlich seinen Blick von einer Kamera zur anderen schwenkt oder das Bein über das andere schlägt, vom Universum, von Schwarzen Löchern und ob man sich ein Haus auf Mallorca kaufen sollte (so der Titel einer seiner Sendungen). Mehr Show gibt's nicht, und das ist gut so, denn Lesch selbst sorgt für genug Show. Sein gestenreicher Erzählstil, der nicht übertrieben wirkt, sondern einfach nur passioniert, lässt graue Materie wirklich farbig werden und für den Normalo greifbar machen. Es ist wie eine erfrischende Dusche am Morgen. Man fühlt sich nach dieser Viertelstunde Lesch geistig wirklich aufgeklärter und ein bisschen schlauer. Kein Galileo- und Welt-der-Wunder-Halbwissen, sondern echtes wissenschaftliches Feedback.

Sowas gibt es sonst nirgends in der deutschen Fernsehlandschaft und deshalb ist die Nachricht über die 200. Sendung umso erfreulicher. Welche Sendung würde sich schließlich (selbst bei den Öff-Rechs) 8 Jahre lang halten, wenn sie keinen Erfolg hätte. Gratulieren wir also Herrn Lesch und seinem Team zu diesem Erfolg und lassen wir uns heute Abend alle von seiner Lehrstunde erfrischen.

Danke fürs Lesen!


Sonntag, 4. Juni 2006

Zufällig entdeckt

Bei der "Hot Boys Ranking Show" bei VIVA lief heute Nachmittag unter anderem "Miami" von Will Smith.


Da gibt es eine Szene beim ersten Refrain, in der zwei Frauen aus einem Cabrio heraus freudig "Welcome to Miami" in die Kamera säuseln. Eine davon ist tatsächlich niemand Geringeres als Eva Mendes, mit der Will Smith ja letztes Jahr in "Hitch- Der Date-Doktor" gespielt hat. Mich würde echt interessieren, ob das Will Smith auch noch im Gedächtnis hat...

Donnerstag, 1. Juni 2006

El Tarantino hat zugeschlagen

Auf dringenden Rat von Sandymaus habe ich mir gestern das große zweistündige CSI-Staffelfinale (von welcher Staffel eigentlich?) angesehen, das niemand Geringeres als Quentin Tarantino geschrieben und gedreht hat.

Doch bevor ich darüber spreche, muss ich kurz etwas klären: Ich bin eigentlich nicht der große CSI-Gucker, hauptsächlich wegen ihrer erdrückenden Omnipräsenz. Wenn ich mir mal eine Folge anschaue, dann nur das Original auf VOX, vor allem wegen der sympathischen Synchronstimme von William Petersen, der Lee Grissom spielt. Die Fans mögen mir also verzeihen, wenn ich jetzt nicht auf jeden Namen komme. Ich versuche alles so gut wie möglich aus meinem Gedächtnis herauszukramen.

Gut, zurück zum Thema: Tarantinos Geschichte wich insofern vom scheinbar üblichen Schema ab, als dass er diesmal die Ermittler ins Zentrum des Geschehens gestellt hat. In einem hochemotionalen Wettlauf gegen die Zeit versuchen die CSI-Beamten ihren Kollegen Strokes und seinen gläsernen Sarg zu finden, in den er als ein willkürliches Opfer eines Irren hineingesteckt wurde. Dabei gibt der Regisseur/Autor einen sehr persönlichen Einblick in nahezu jeden Stammcharakter und demonstriert wirklich grandios ihren gegenseitigen Zusammenhalt in der Gruppe.

Dass nebenbei überdurchschnittlich viel Blut und Gedärme durch die Lüfte fliegen, stört daher im Grunde eigentlich nicht. Was anderes ist man von Tarantino auch nicht gewöhnt. Er schafft es ja sogar selbst, dem ganzen klaustrophobischen Horrorzenario, das er geschaffen hat, auch noch Humor abzugewinnen. Wer die Schwarz-Weiß-Szene in der Pathologie gesehen hat, wird wissen, was ich meine.

Im Grunde also war das Ganze eine Fan-Fiction auf höchstem Niveau. Und die Doppelfolge hat mir richtig Lust auf mehr gemacht. Vielleicht sollte ich den Mittwoch Abend wieder häufiger Lee Grissom und seiner beruhigenden Snychronstimme widmen, so als meditative Stunde gegen all den Dreck, der sonstwo läuft. Wer weiß, wer weiß...

Danke fürs Lesen!



P.S.: Zu meiner Schande musste ich auf einer Filmseite nachschauen, wie Tarantino richtig geschrieben wird *imbodenversink*. Ich dachte erst mit zwei e.

Mittwoch, 31. Mai 2006

It's a little bit funny, this feeling inside...

Ich spüre es. Ich beschränke mich hier im Moment immer mehr auf das Kommentieren in anderen Blogs als aufs selber Schreiben. Das Fernsehsommerloch hat mich scheinbar jetzt schon erwischt. Oder ist es diese vorweltmeisterschaftliche Stimmung, die überall grassiert.


Ich meine, worüber werde ich im Juni schon groß berichten können? Ich werde schließlich wie viele andere brav am Fernseher sitzen und fieberhaft die WM-Spiele verfolgen, inklusive Vor- und Nachberichterstattung. Erwartet am besten also in den nächsten Wochen nicht zu viel von mir. Ich werde mir zwar Mühe geben, euch über die wirklich wichtigen Fernsehereignisse neben der WM zu berichten, aber ich fürchte, bei meiner WM-Begeisterung wird es schwierig.


Danke fürs Lesen!


P.S.: Die Dallas Mavericks haben das vierte Conference-Finalspiel mit 86:106 verloren. Jetzt steht es zwischen ihnen und den Phoenix Suns 2:2.

Montag, 29. Mai 2006

Großes Kino!

Ne, Leute, nicht das "Wer wird Millionär?-Prominentenspecial" war gestern das TV-Event des Tages, auch nicht Schummel-Schumis Aufholjagd in den Straßenschluchten von Monaco; der Pope in Auschwitz, das war das Mega-Event des Sonntags.


Könnte man zumindest glauben, so wie Ratzes Besuch in Szene gesetzt wurde. Kamerakräne, perfekt ausgeleuchtete Todeszellen und für die Emotion jede Menge Überlebende, die Benedikt XVI. brav und ehrfürchtig die Hand beim Vorbeigehen küssten. Es wäre einfach herrlich gewesen, wenn... ja wenn daraus ein Sender wie das ZDF nicht eine 4-Stunden-Live-Prozession mit noch mehr Überlebenden UND UNNÖTIG REINQUATSCHENDEN KOMMENTATOREN GEMACHT HÄTTE !!!


Ich meine, sind wir hier auf einer (entschuldigt den Ausdruck) gottverdammten Königshochzeit? Hat nur noch gefehlt, dass Nina Ruge und Rolf Seelmann-Eggebert als Moderatoren eingesetzt werden und sich über das Outfit des Papstes auslassen.


Eine solche Überinszenierung will ich bei so einem Anlass nicht haben. Ein guter Kameramann, der es versteht, Bilder sprechen zu lassen, wäre völlig ausreichend. Also, liebes ZDF, einmal und nie wieder, hörst du?

Sonntag, 21. Mai 2006

Gemischte Nachfreude

*LOL* Die Finnen gewinnen, ich glaub' es nicht... HELSINKI, WIR KOMMEN!


Mein Gesamtfazit zum gestrigen Grand Prix ist, dass er mir sehr viel mehr gefallen hat als die zwei Jahre vorher. Nachdem ja 2003 Sertab Erenar mit ihrem Bändertanz dem Grand Prix eine neue Show-Dimension verliehen hat, sind die letzten beiden Contests meiner Meinung nach völlig überinszeniert worden. Nahezu jedes Land wollte irgendwie auffallen, egal ob mit neuen, noch komplizierteren Bändertänzen, 10 Kostümwechseln innerhalb von 3 Minuten oder einer trommelnden Oma im Schaukelstuhl (zur Erinnerung: Das war letztes Jahr "Moldau"). Dieses Mal, finde ich, haben einige Länder gezeigt, dass man auch im kleineren Rahmen ein Lied wunderschön inszenieren kann: Russland, Bosnien-Herzegowina und allen voran die Letten und ihre A-cappella-Truppe (dass die am Ende glaube ich sogar hinter uns lagen, ist eigentlich eine Frechheit).


Gut, ganz ohne die neuen klassischen ESC-Auftritte ging es nicht (Schweden, Rumänien, der Neuling Armenien, Kroatien, Malta), und leider Gottes waren genau diese Länder, mit Ausnahme von Malta, wieder alle vorne vertreten, doch diese Veranstaltung hat mir ein kleines bisschen Hoffnung für die Zukunft gegeben.


Natürlich kann der Erfolg von Lordi uns auch einen völlig kaputten Grand Prix nächstes Jahr bescheren. Wenn die Ost-Nationen jetzt erst recht denken, dass Auffallen um jeden Preis das Mittel zum Sieg ist, was blühen uns da für Auftritte? Würde mich nicht wundern, wenn 2007 im Semifinale die erste Nudisten-Gruppe auftritt, vermutlich aus Litauen oder Mazedonien. (Die Tussi, die für die angetreten ist, war ja schon halb nackt)


Die große Frage, die sich allerdings stellt: Was könne die großen Vier und damit auch wir dagegen halten? Texas Lightnings Auftritt, ganz ohne die rosarote Brille, war wirklich ein würdevoller Auftritt, so wie ich ihn mir eigentlich beim Grand Prix vorstelle. Nicht überinszeniert, in sich stimmig und fehlerfrei vorgetragen. Aber wie man gesehen hat, mit einem Auftritt in Würde erreichst du halt nur Platz 15, weil du nur aus den Ländern Punkte bekommst, die aufgrund ihrer langen Grand Prix-Tradition über den Tellerrand der optischen Inszenierung blicken können. Osteuropa steht im Grunde da, wo wir schon vor 5 bis 10 Jahren mit Leuten wie Stefan Raab waren. Das kann aber auf längere Zeit nicht das Rezept sein. In ein paar Jahren stehen sie vielleicht auch auf unserer Stufe und werden anfangen, sich musikalisch zu beweisen und das ganze Drumherum auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Wenn wir diesen Zustand erreicht haben, denke ich, wird der Eurovision Song Contest besser als je zuvor sein und Vorwürfe wie die Punkte-Zuschieberei innerhalb des Balkans und der Ex-GUS-Staaten an Mütterchen Russland dürften sich endgültig relativieren.


(Puh, ich glaube, das war einer der längsten Einträge, die ich bisher geschrieben habe.)


Danke fürs Lesen!




P.S.: Diese neue Punkte-Vergabe-Methode ist irgendwie für den Arsch. Gerade das war doch immer eines der Markenzeichen des Grand Prix. Sie sollten nächstes Jahr zumindest ein Land in voller Länge vortragen lassen, damit das Feeling nicht ganz verloren geht.

Samstag, 20. Mai 2006

Gemischte Vorfreude

Keine Frage, ich freue mich wie verrückt auf den Grand Prix heute Abend und darauf, dass wir ihn dank Texas Lightning nächstes Jahr veranstalten dürfen *g*.


Was mir meine Mutter allerdings gerade am Telefon über das Halbfinale am Donnerstag erzählt hat, (konnte es leider nicht sehen, weil ich bei einer Vorstellung in unserer Studiobühne das Licht fahren musste) klang sehr gemischt. Die Lieder, die sie und mein Bruder mochte, sind nur wieder bedingt weitergekommen (u.a. Irland und Bosnien-Herzegowina) und was so manches osteuropäische Land angeht, sollte man sich lieber mit Kommentaren zurückhalten.


Die beiden Höhepunkte in positiver und negativer Sicht waren für sie auf jeden Fall Finnland und Litauen. Mutter ist ja sonst überhaupt nicht für härtere Musikkost zu haben, doch diese finnischen Heavy-Metal-Aliens haben es ihr echt angetan. Allein für die Performance hätten sie aus jedem Land mindestens einen Punkt verdient. *wunder* Bei Litauen hingegen hat sie das mehr als deutige Urteil des Publikums in der Halle voll und ganz verstanden. Dass die Gruppe trotz eines wirklich sehr überheblichen Songs und Buh-Rufen ins Finale gekommen ist, lässt einen die schon oftmals diskutierte Osteuropa-Klüngelei wieder bewusst werden.


Naja, solange es noch mindestens eine Handvoll Länder gibt, die einen gesunden musikalischen Verstand haben (und da würde ich uns selbst auch noch bedingt dazuzählen), werden solche Songs trotz der Ostverschiebung keine Chance im Finale haben. Am Ende wird wie in fast jedem Jahr zuvor ein Lied gewinnen, das es verdient hat. Vielleicht sogar Texas Lightning, wer weiß.


Genießt auf jeden Fall den Grand Prix heute Abend und freut euch auf eine hochemotionale Show.


Danke fürs Lesen!

Ein bisschen Werbung (Teil 4)

Na, wie lief es heute in der Bücherei? Hast du mit deinem T-Shirt irgendwo landen können?


Oh Mann, hör mir auf. Was für ein Tag. Da habe ich doch glatt mein Handy mit dem von so nem Angeber aus der anderen Klasse verwechselt.


Glaub ich nicht, mit Club Zed ist es doch so einfach, sein Handy individuell zu stylen. Du schickst einfach LOS an die 55755 und schon bekommst du dreißig Tage lang dreißig Produkte für je 30 Cent.


Dreißig Produkte für dreißig Tage für 30 Cent? Moment, das sind ja ... 9 Euro im Monat.


Äh, ja, glaube ich.


Ne, da warte ich doch lieber bis August.


Warum das denn?


Na, wenn die neue Bundesligasaison beginnt, bekomme ich doch zum selben Preis ein PREMIERE KOMPLETT-Abo!


*schenkelklopf*

Samstag, 13. Mai 2006

Offener Brief der Zuschauerinitiative "Rettet die Telenovela"

Liebes ZDF, liebes SAT 1,


ich weiß, ihr liebt eure Telenovelas für ihre Quoten, aber man muss auch irgendwann loslassen können.


Wie soll man z.B. das, was man normalerweise in einem Jahr bzw. 250 Folgen erzählen will, plötzlich in zwei Jahren und 500 Folgen erzählen können, ohne dass dabei die Qualität in die Hose geht oder schlichtweg Langeweile auftritt? Wie soll eine Telenovela, die im klaren Gegensatz zur Soap an einer zentralen Hauptfigur hängt, plötzlich ohne diese Figur angemessen weiterexistieren?


Genießt doch einfach den momentanen Erfolg und gibt Soaps wie "Julia-Wege zum Glück" und "Verliebt in Berlin" ein würdiges Ende wie bei "Bianca". Das Erste wird es doch bald auch mit seinem "Sturm der Liebe" machen, obwohl sie damit Quote machen wie verrückt. Sie wissen aber ganz genau, dass genau das den Unterschied zwischen einer Soap und einer Telenovela ausmacht und dass man diese Sendungen eigentlich nur deswegen Tag für Tag einschaltet, weil man in nicht allzu ferner Zukunft diese finale Folge genießen kann, in der die beiden Verliebten sich endlich bekommen.


Ihr müsst nicht die Telenovela neu erfinden, da seid ihr sowieso zu spät dran. Gibt uns einfach eine stinknormale Telenovela und wir sind alle zufrieden.


Mit freundlichen Grüßen


Rothi

Donnerstag, 11. Mai 2006

Torschlusspanik?

Wenn es zur Zeit irgendetwas genauso häufig zu gewinnen gibt wie WM-Tickets, dann sind das PREMIERE-Abos. Einen regelrechten Sommerschlussverkauf könnte man das nennen.

Bekommt Herr Kofler etwa Torschlusspanik? Kein Wunder, wenn ab August mit der Bundesliga das größte Zugpferd weg ist, was bleibt dann noch?

Wen interessiert schon Formel 1 aus sechs Kameraperspektiven? Die eine bei RTL für lau tut es auch. Und wer kann sich schon groß für US-Sport aus der NFL, NBA, MLB und NHL oder für den deutschen Basketball in der BBL erwärmen? Die zahlreichen gescheiterten Versuche, diesen Breitensportarten im Free-TV eine Plattform zu bieten, hat sie ja letzten Endes zu diesem exklusiven Schattendasein im Pay-TV getrieben.
Aber anstatt diesen Sportarten jetzt eine echte Chance zu geben, holt man sich jetzt bei PREMIERE in bester Methadon-Manier irgendeinen günstigen Ersatzstoff. Da werden die nun entstehenden Lücken ähnlich wie bei der Sportwette ODDSET lieber noch mit Spielen aus der dritten englischen Liga gefüllt, als dass man sich dazu herablässt, mehr über die nationalen Bundesligen zu berichten.

Dabei wäre genau diese Situation, die wir jetzt im Pay-TV-Segment haben, eine Chance für PREMIERE sich neu zu profilieren. Wer Bundesliga will, soll doch Arena gucken, wir kümmern uns um den Rest. (Und mit Rest sind nicht die restlichen Fußballligen in Europa gemeint)

Denken sie ruhig mal darüber nach, Herr Kofler. Schlimmer als jetzt kann es doch eh nicht werden.

Danke fürs Lesen!

Montag, 8. Mai 2006

Bush meets Christiansen

30 Minuten, die in der Geschichte des deutschen Polit-Talks eigentlich einen neuen Meilenstein darstellen. Der mächtigste Mann der Welt, im Interview mit unserer "Nummer 1" unter den Talk-Ladies.


Dass die Quoten gestern nicht eine neue Bestmarke für Sabine Christiansen waren, sondern sogar unter dem Schnitt lagen, wundert mich schon ein bisschen. Klar, man muss Bushs Politik nicht mögen, aber man kann sie ja nur berechtigterweise nicht mögen, wenn man sie kennt. Dazu hatte man in der gestrigen halben Stunde die perfekte Gelegenheit. Das Gespräch war vermutlich eines der ehrlichsten, das Bush hierzulande gegeben hat.


Am Ende wusste man wieder über seine Doppelmoral zum Thema Atomkraft Bescheid und dass er in "Angela" nicht eine Frau, sondern einen starken Charakter sieht, wenn er mit ihr redet. Besonders für diese Erkenntnis danke ich Frau Christiansen von ganzem Herzen und gratuliere ihr zu diesem historischen Interview.


Danke fürs Lesen!

Samstag, 6. Mai 2006

Brennpunkt Brennpunkt

Wer meine Einträge kennt, wird vielleicht schon zwischen den Zeilen heruasgelesen haben, dass ich eine gewisse Hassliebe für die ARD-Brennpunkte empfinde.


Für allen möglichen Firlefanz wird diese Sendung kurzfristig zusammengeschnipselt, selbst wenn nicht mehr passiert als dass in Ägypten mal wieder eine Bombe explodiert. Aber diese Woche? Fehlanzeige. Weder zur Freilassung der beiden Leipziger Ingenieure noch zum Tod von Paul Spiegel, zwei Ereignisse, die uns hierzulande ja wohl viel mehr interessieren sollten.


Verstehe das einer...


Danke fürs Lesen!

Freitag, 5. Mai 2006

Musiksender, Anfang 20, sucht Skandal für Papst-Zeichentrickserie...

Einen solchen Buhei wie um die Serie "Popetown" gab es hier im deutschen Fernsehen echt schon lange nicht mehr. Dagegen konnte nicht einmal Christiane Hörbigers Rentnersexszene anstinken. Im Grunde aber war das Ganze wieder viel Lärm um nichts.

Nach scheinbar endlosen Streitereien mit den selbsternannten Medienwächtern und den zahlreichen Protesten der CDU und der katholischen Kirche hat sich MTV, kompromissbereit wie sie sind, dazu bewegen lassen, vorerst nur eine Folge der Serie zu senden, begleitet von einem dreimal so langen MTV-News-Mag-Special-Diskussionsforum. Das Ergebnis dieser Diskussion war, dass über 80% der Zuschauer für eine Ausstrahlung von "Popetown" plädieren, weil sie vermutlich zu 90% der Meinung sind: Mein Gott, so schlimm ist es nun auch wieder nicht!

Möglicherweise habe ich als Protestant da auch leicht reden, aber bitte, eine Rotzgöre als Papst, was ist daran soooooo ketzerisch? Solange er keine wilden Orgien feiert oder in der Serie irgendwelche expliziten Bilder gezeigt werden (siehe Mohammed-Karikaturen), soll man doch dieser durchschnittlichen Serie ihren Spass lassen. Bei "South Park", einer in meinen Augen wirklich guten Serie regt sich schließlich auch keiner darüber auf, dass Jesus als Moderator einer Talkshow gezeigt wird.

In diesem Sinne, danke fürs Lesen!

Dienstag, 2. Mai 2006

WM 2006 (Scheiß aufs Copyright, ich schreibe es trotzdem)

Bevor wir zum Thema kommen, muss ich einen kleinen Aufreger an arte loslassen.

Ich bleib bis kurz vor eins auf, freu mich wie Bolle auf die Wiederholung der Doku "Darwins Alptraum", und was macht arte? Lässt den Film einfach untern Tisch fallen! Sendet stattdessen irgendeinen argentischen Melodramenmist, den keine Socke interessiert. Ehrlich arte, wenn ihr schon solche Juwelen wie "Darwins Alptraum" habt, dann zeigt sie doch auch gefälligst!

So, zurück zum Thema, die WM 2006 (an dieser Stelle gehört offiziell ein "Registrated Trademark"-Zeichen hin, geht aber irgendwie nicht).

Ich freue mich wirklich auf das Turnier und auf die vielen Spiele. Dass aber inzwischen der letzte Horst versucht, aus diesem Ereignis Profit zu schlagen, geht mir langsam so ein bisschen auf den Sack.

Fangen wir mit der offiziellen Seite an. (Die ist bereits schlimm genug) Die Unternehmen, die sich auf diese Weise beteiligen, sind gewissermaßen in ein 3-Stände-System aufgeteilt. Der 1.Stand trägt den Titel "OFFIZIELLER SPONSOR", z.B. Continental und Hamburg-Mannheimer, den 2.Stand erkennt man an dem Siegel "OFFIZIELLER PARTNER", wozu McDonalds und T-Com gehören, und der 3.Stand hat die schon etwas bescheidenere Bezeichnung "NATIONALER FÖRDERER". OOOOOBI IST DAS SCHÖN gehört unter anderem dazu.
Sie alle dürfen ganz groß und ganz offiziell Werbung für und mit der WM machen und dürfen mit Gewinnspielen jeglicher Art die gefühlten 2 Millionen Sponsor-Tickets unter das Volk bringen.

Parallel dazu gibt es dann natürlich die Unternehmen, die eines der zahllosen "OFFICIAL LICENSED PRODUCTS" produzieren. Ob es einen logischen Zusammenhang zwischen Produkt und Fußball-WM gibt, ist dabei nebensächlich. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. (Mein bisheriger Favorit, den ich entdeckt habe, war eine Hörspiel-Kassette mit Goleo und Pille, in dem sie einen bösen Kartendieb oder so gejagt haben *resigniertes kopfschütteln*)

Bereits dieser Teil, das werdet ihr wohl alle schon bemerkt haben, ist eine unglaubliche Maschinerie. Jetzt kommen aber noch die Inoffiziellen hinzu, die zwar keine Lizenz haben, aber uns dennoch mit Anspielungen auf die WM penetrieren. Die besten Beweise liefern die Bäcker und Metzger um die Ecke. Windbeutel, die plötzlich als Mini-Fußbälle verkauft werden, und ähnliche Abartigkeiten finden wir seit Wochen in den Läden, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Und in der Kneipe
nebenan rüsten sich die Betreiber fürs "Public Viewing", egal ob mit oder ohne Erlaubnis des WM-OK. Ebenso geht das Virus in all den Großunternehmen um, die kein "OFFIZIELL" oder "NATIONAL" tragen dürfen.
Ein Werbeblock reicht meistens aus, um das Drama in seiner ganzen Pracht zu erleben. VW macht aus der Schranke im Parkhaus eine Strafraumszene, die eigenen vier Wände heißen bei LBS jetzt FC Eigenheim, Media Markt lässt bei sich Fans aus aller Herren Länder einkaufen, Klischees mit inbegriffen, Reinert verkauft mit Asamoah Wurst in Fußballform uswuswusw.

Irgendwie vergeht da einem echt die Laune auf das Ganze, oder? Da verstehe ich die ganzen Vereine, die sich ständig gegen die Kommerzialisierung des Fußballs auflehnen, nur zu gut. Aber eine gute Sache hat es dennoch: die Wirtschaft wird garantiert einen Freudensprung nach oben machen und sich endlich erholen. Und während der WM wird bestimmt so wenig gejammert wie seit langem nicht mehr, zumindest was die eigenen Probleme angeht.

In diesem Sinne, danke fürs Lesen!

Mittwoch, 26. April 2006

Retro-Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 1: Wie bitte?!

Ich finde, es ist mal wieder an der Zeit, dass eine neue Kategorie hier in diesem Blog eingeführt wird. Doch worüber lässt sich beim Fernsehen immer reden bzw. Sendungen machen, wenn einem gerade nichts Besseres mehr einfällt? Genau, über die Vergangenheit, und was an ihr so schön oder so nervig war, auch was das Fernsehen angeht.

Daher kommen ab heute zu den aktuellen Perlen die Retro-Perlen des Fernsehens hinzu, die besten Formaten aus meinem Erinnerungsvermögen (,sprich den Neunzigern,) Formate, die es nicht verdient haben, in Vergessenheit zu geraten, wie zum Beispiel die im Titel bereits angekündigte Show "Wie bitte?!"


(Klassische Retro-Show-Frage:) Könnt ihr euch erinnern? Damals war das die
Kult-Unterhaltungsendung schlechthin, schon bevor es so etwas wie echte Comedy-Formate gab. RTL war damals noch eine echte Instanz in Sachen Innovation und Unterhaltung, und diese Sendung hat an diesen Ruf einen enormen Anteil.

Die Auseinandersetzung mit dem alltäglichen Wahnsinn der Bürokratie und der Behördenwillkür auf eine unterhaltsame Weise statt auf investigativem Weg wie in den zahlreichen Politmagazinen der Öff-Rechs, das war neu, wurde aber im Laufe der Zeit zu einer mindestens genauso scharfen Waffe. Eine Anfrage von "Wie bitte?!" reichte dann oft schon aus, dass alles plötzlich schnell und gerecht zu Gunsten der Bürger geklärt werden konnte.

Besonders beliebt war dabei offensichtlich die Deutsche Telekom, weshalb sie innerhalb der Sendung mit den "3 Jungs von der Telekom" sogar eine eigene Sparte bekommen haben, die sich nach und nach zur kultigsten aller Szenen entwickelt hat. Zwei Sachen waren dafür Ausschlag gebend: Der finale Ohnmachtsanfall von April Hailer als Chefin und der regelmäßige Dialog zwischen Thomas Hackenberg und Lutz Reichert als Doof:



Hackenberg: Mensch, du Doof!

Reichert: Ach, hör doch oof!



(Man kann sie mit Worten schwer darstellen, man muss sie einfach gesehen haben; wer sie kennt, wird wissen, was ich meine)

Wie gesagt war das nur die kultigste aller Szenen, die in dieser Show entstanden sind. Viele andere Sachen wie der Miet-Hai (, von dem ich nach dem ersten Mal vor lauter Angst nicht schlafen konnte) oder die Einsendungen mit lustigen Schreibfehlern auf Schildern oder in Werbeanzeigen haben dazu beigetragen, dass diese Show zu solch einem Erfolg wurde und am Ende noch in Würde abtreten konnte, worüber man heutzutage als Fernsehmacher froh sein kann.

Bleiben mir zum Schluss nur noch die legendären Eröffnungsworte von Moderator Geert Müller-Gerbes zu sagen, die sich so mancher Fernsehmacher wieder ans Herz legen sollte:

"Samstag Abend, kurz nach Zehn, ab jetzt bestimmen Sie wieder, was zu sehen ist."


Danke fürs Lesen!

Montag, 24. April 2006

Das Geheimnis der Päpstin

Wahnsinn, ProSieben, da habt ihr echt eine Mega-Super-Skandal-Sensation aufgedeckt. Es gab mal eine Frau, die sich als Mann ausgegeben hat und vom Mönch zum Papst hochgearbeitet hat.


Wahnsinn, ProSieben! Mir fehlen die Worte! Mein ganzes evangelisches Weltbild ist in sich zusammen gestürzt!


Nur schade, dass mir das vorher auch schon klar war. Wer nämlich zu den Millionen von Menschen gehört, die "Die Päpstin" von Donna Cross gelesen haben, wird sich gestern Abend dieses hochgebauschte Galileo-Spezial zurecht gespart haben. Also ProSieben, wenn ihr das nächste Mal so eine Mega-Super-Skandal-Sensation habt, dann lasst es euch nicht wieder so leicht anmerken, dass sie nur geklaut ist.


Danke fürs Lesen!

Dienstag, 11. April 2006

Der Fluch, Nummer 1 zu sein

Letzten Freitag: Klinsi gibt bekannt, dass nicht Kahn die Nummer 1 bei der WM sein wird, sondern Lehmann.


Gestern Nachmittag: Platzeck räumt seinen Posten als Vorsitzender der SPD.


Dass die zweite Nachricht einen ARD-Brennpunkt wert ist und die erste nicht, wundert mich persönlich, aber ist jetzt nicht mein Thema.


Was verbindet diese beiden Nachrichten? Mehr als man vielleicht glauben mag. Hinter diesen "gescheiterten" Persönlichkeiten steckt nämlich die gleiche Philosophie, die beiden nun das Genick gebrochen hat: Der Drang, die Nummer 1 zu sein.


Ein Kahn hat das vielleicht mehr raushängen lassen als ein Herr Platzeck, aber sie beide wissen innerlich ganz genau, dass ihr Streben keinen anderen Grund hatte außer Machtdurst. Doch wenn man vor lauter Durst versucht soviel von der Macht in sich aufzunehmen, wie man glaubt zu können, kommt es unweigerlich dazu, dass man sich verschluckt. Und genau auf diesen Moment der Schwäche wartet dann die Konkurrenz, um die Nummer 1 auszubooten, (so geschehen bei Kahn) es sei denn, man kommt ihnen zuvor und erkennt selbst, dass man zu gierig war und zieht daraus die richtigen Schlüsse (so geschehen bei Platzeck).


Ich finde, diese zwei Geschichten zeigen (auch ohne meine bescheuerte Metapher) sehr deutlich, dass Macht nicht nur in den falschen Händen eine gefährliche Sache ist, sondern auch in zu schwachen Händen und dass man sich immer fragen sollte, ob man dieser Sache gewachsen ist.


Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 5. April 2006

Unterhaltungsstandort Deutschland

Die Öff-Rechs (meine neue Koseform für die Öffentlich-Rechtlichen), insbesondere das Erste und ihre Drittsender, fühlen sich ja immer so mißverstanden von den Zuschauern. Sie hätten die mit Abstand beste und niveauvollste Unterhaltung zu bieten und würden sich auch nicht scheuen, diese zu zeigen.


Doch wir, der gemeine dumme Fernsehmob, ersticken jeglichen Anflug von Qualität mit erbamungslos schlechten Quoten sofort im Keim und holen uns stattdessen unseren Unterhaltungsrausch bei Shows wie "Upps-Die Pannenshow", dem televisonären ALDI-Bier aus der PET-Flasche.


Das alles mag zwar in gewisser Weise stimmen, aber liebe ARD, was nützen mir eure hochwertigen Satire- und Unterhaltungsshows, wenn ich mir dafür im Normalfall die Nacht um die Ohren schlagen muss?


Die Wahrheit sieht nämlich so aus, dass Harald Schmidt und der Scheibenwischer mit ihrem spätabendlichen Sendeplatz nach den Tagesthemen bereits den Olymp im öffentlich-rechtlichen Sendeschema erreicht haben. All die anderen Formate wie "Polylux", "extra 3", "Kanal fatal", "Dittsche" und "Zimmer frei", die den beiden absolut ebenbürtig sind, versauern erstens in den Dritten und zweitens zu genauso unwürdigen Zeiten. Und zu allem Überfluss fällt dem Ersten nichts Besseres ein als die Formate auf ihrem Sender während der Woche zu noch unmöglicheren Zeiten zu wiederholen. Da wundern die sich noch, dass ihre Satire bei den Zuschauern nicht ankommt... *kopfschüttel*


Die einzige erfreuliche Ausnahme in diesem ganzen Mist ist "quer". Diese Mischung aus Satire und regionalem Politmagazin läuft jeden Donnerstag zur besten Sendezeit im Bayerischen Fernsehen und schafft es immer wieder aufs Neue, informativ, spritzig und bissig zugleich zu sein. Gut, die Quoten sind auch nicht der Bringer, aber wer nicht über Impro-Comedy lachen kann, wer nicht auf Pyrotechnik und hanebüchene Stories steht und wem das Wort WM und alles, was damit zu tun hat, zum Hals raushängt, für den ist diese Sendung am Donnerstagabend eine echte Alternative. Und genau darum sollte es bei einer so vielfältigen Fernsehlandschaft wie der unseren und insbesondere bei den Öff-Rechs gehen; dass man genau diese Alternative hat, und das nicht nur zu später Stunde; eine Flucht vor dem Massenbrei; eine Nische, in dem man seinem Intellekt fröhnen kann.


Wenn es das nicht mehr gäbe, würde ich jeden GEZ-Aussteiger verstehen und zum Ausstieg sogar gratulieren.


Danke fürs Lesen!

Mittwoch, 29. März 2006

Finalstimmung

Heute abend ist es soweit.


Wer wird "Germany's next topmodel"?


Obwohl die Entscheidung im Hintergrund schon längst gefallen ist, werde ich mir diese letzten zwei Stunden gerne antun. Gott sie Dank habe ich heute sturmfrei und damit den einzigen Fernseher in meiner Praktikumsunterkunft für mich allein.


So kann ich ungestört Jennifer, Lena, Yvonne durch die Entscheidung begleiten und ihre schockierten Gesichter sehen, wenn am Ende Bruce gewinnt. *grins*


Also, viel Spaß beim Mitfiebern und danke fürs Lesen!

Dienstag, 28. März 2006

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag...

Gestern Abend sind mir drei interessante Dinge auf- und eingefallen.


Nummer 1: Eine der stummen Assistentinnen bei "Clever", Fräulein Dr. Kemi, ist niemand anderes als Oluwakemi aus der zweiten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". Damals ist sie, glaube ich, etwa in die vierte Mottoshow gekommen. (Aber hat scheinbar neben Philippe als einzige Karriere gemacht. Elli zählt ja nicht :-) )


Nummer 2: Ich habe völlig das Ende von "Sophie - Braut wider Willen" verschlafen. Hat einer von euch das Ende gesehen? Wie ist es ausgegangen? Sind Max und Sophie doch noch glücklich zusammen gekommen? (Alles andere wäre ja eigentlich nicht Telenovela-Style)


Ach ja, und wenn wir schon bei Telenovelas sind, Nummer 3: Der Anfang von "Lotta in Love" war sehr passabel, nur das blöde Logo in der Ecke hat mich gestört.


Das ist bei ProSieben überhaupt so eine merkwürdige Krankheit, bei jeder Show in der Ecke noch ein raumfüllendes Logo zu platzieren. Bei Shows wie "Germany's next topmodel" und "We are family" oder bei Magazinen wie "SAM" und "taff" macht mir das nichts aus, aber bitte nicht bei den fiktionalen Serien. "Lotta in Love", "Die ProSieben Märchenstunde" und der ganze US-Serienkram sollen logofrei bleiben, am besten auch noch ohne das ProSieben-Logo. Das verliehe dem ganzen Bild gleich eine ganz andere Atmosphäre, wie bei einem guten DVD-Abend. (Vielleicht kommt dann auch "Grey's Anatomy in die Pötte.)


In diesem Sinne, danke fürs Lesen!

Freitag, 24. März 2006

Musikvideos - Eine stichprobenartige, medienwissenschaftliche Untersuchung des visuellen Ausdrucks moderner Popkultur; Heute: "Mann gegen Mann"

"Skandalvideos", das wissen wir alle, sollen nichts weiter tun als Aufmerksamkeit zu erregen. Die kleinen, eher unbekannten Lichter der Musikbranche erhoffen sich schlichtweg, dadurch einen so hohen Bekanntheitsgrad zu erreichen, dass es für eine gute Positionierung in den Charts ausreicht. Welcher Hahn hätte zum Beispiel nach Eric Prydz und "Call on me" gekräht, wenn der junge VIVA-PLUS-Zuschauer bei der Wahl dieses Videos nicht mit einer erregenden Aerobic-Session belohnt worden wäre?


Lassen sich etablierte Künstler jedoch dazu hinreißen, kann das zwei Gründe haben:


1. Der Inhalt des Songs lässt einem praktisch keine andere Wahl


2. Das betroffene Lied ist nur Mittelmaß (ggf. auch die Karriere des Interpreten und soll durch den Schock- und/oder Geilheitseffekt künstlich aufgepeppt werden.


Der Normalfall ist wohl Fall 2, denn er bietet Beispiele in Hülle und Fülle. ("Spiegel" von TicTacToe, Scooters Songs vom "Weekend!"- Album, 90% aller amerikanischen Rapsongs...)


Bei unserem speziellen Beispiel Rammstein könnte im Grunde beides stimmen. Der Text zu "Mann gegen Mann" schreit geradezu nach einer homoerotischen Note im Video. Allerdings ist das Lied genau wie das ganze Album "Rosenrot" im internen Qualitätsvergleich eher dem Mittelfeld zuzuordnen und auch kein langlebiger Kassenknüller.


Letzten Endes ist es auch egal, was die Gruppe zu diesem Video geritten hat, an dem Produkt kann man jetzt leider Gottes nichts mehr ändern.


Ich gebe zu, eine gewisse Ästhetik und technische Finesse kann man dem Video nicht abschreiben. Rund 20 nackte Bodybuilder aller Hautfarben feucht und verschwitzt in Großaufnahme zu filmen, ohne dass dabei einmal ein Geschlechtsteil versehentlich aufblitzt, war bestimmt kein Zuckerschlecken für den Regisseur. Am Ende jedoch, wenn sich die feuchte Homo-Fantasie in eine ölige Schlammschlacht samt Sakrileg verwandelt, ist an diesem Video nichts mehr skandalös, sondern vieles bescheuert und überzogen. Wehmütig muss ich dann an die Videos zu "Ich will" und "Amerika" zurückdenken, in denen die gleiche Gruppe mit einer nicht zu toppenden Süffisanz ihre musikalischen Hiebe ausgeteilt hat.


Skandal hin oder her, wenn es einer zu gut meint, ist das genauso schlecht.