Mittwoch, 31. Mai 2006

It's a little bit funny, this feeling inside...

Ich spüre es. Ich beschränke mich hier im Moment immer mehr auf das Kommentieren in anderen Blogs als aufs selber Schreiben. Das Fernsehsommerloch hat mich scheinbar jetzt schon erwischt. Oder ist es diese vorweltmeisterschaftliche Stimmung, die überall grassiert.


Ich meine, worüber werde ich im Juni schon groß berichten können? Ich werde schließlich wie viele andere brav am Fernseher sitzen und fieberhaft die WM-Spiele verfolgen, inklusive Vor- und Nachberichterstattung. Erwartet am besten also in den nächsten Wochen nicht zu viel von mir. Ich werde mir zwar Mühe geben, euch über die wirklich wichtigen Fernsehereignisse neben der WM zu berichten, aber ich fürchte, bei meiner WM-Begeisterung wird es schwierig.


Danke fürs Lesen!


P.S.: Die Dallas Mavericks haben das vierte Conference-Finalspiel mit 86:106 verloren. Jetzt steht es zwischen ihnen und den Phoenix Suns 2:2.

Montag, 29. Mai 2006

Großes Kino!

Ne, Leute, nicht das "Wer wird Millionär?-Prominentenspecial" war gestern das TV-Event des Tages, auch nicht Schummel-Schumis Aufholjagd in den Straßenschluchten von Monaco; der Pope in Auschwitz, das war das Mega-Event des Sonntags.


Könnte man zumindest glauben, so wie Ratzes Besuch in Szene gesetzt wurde. Kamerakräne, perfekt ausgeleuchtete Todeszellen und für die Emotion jede Menge Überlebende, die Benedikt XVI. brav und ehrfürchtig die Hand beim Vorbeigehen küssten. Es wäre einfach herrlich gewesen, wenn... ja wenn daraus ein Sender wie das ZDF nicht eine 4-Stunden-Live-Prozession mit noch mehr Überlebenden UND UNNÖTIG REINQUATSCHENDEN KOMMENTATOREN GEMACHT HÄTTE !!!


Ich meine, sind wir hier auf einer (entschuldigt den Ausdruck) gottverdammten Königshochzeit? Hat nur noch gefehlt, dass Nina Ruge und Rolf Seelmann-Eggebert als Moderatoren eingesetzt werden und sich über das Outfit des Papstes auslassen.


Eine solche Überinszenierung will ich bei so einem Anlass nicht haben. Ein guter Kameramann, der es versteht, Bilder sprechen zu lassen, wäre völlig ausreichend. Also, liebes ZDF, einmal und nie wieder, hörst du?

Sonntag, 21. Mai 2006

Gemischte Nachfreude

*LOL* Die Finnen gewinnen, ich glaub' es nicht... HELSINKI, WIR KOMMEN!


Mein Gesamtfazit zum gestrigen Grand Prix ist, dass er mir sehr viel mehr gefallen hat als die zwei Jahre vorher. Nachdem ja 2003 Sertab Erenar mit ihrem Bändertanz dem Grand Prix eine neue Show-Dimension verliehen hat, sind die letzten beiden Contests meiner Meinung nach völlig überinszeniert worden. Nahezu jedes Land wollte irgendwie auffallen, egal ob mit neuen, noch komplizierteren Bändertänzen, 10 Kostümwechseln innerhalb von 3 Minuten oder einer trommelnden Oma im Schaukelstuhl (zur Erinnerung: Das war letztes Jahr "Moldau"). Dieses Mal, finde ich, haben einige Länder gezeigt, dass man auch im kleineren Rahmen ein Lied wunderschön inszenieren kann: Russland, Bosnien-Herzegowina und allen voran die Letten und ihre A-cappella-Truppe (dass die am Ende glaube ich sogar hinter uns lagen, ist eigentlich eine Frechheit).


Gut, ganz ohne die neuen klassischen ESC-Auftritte ging es nicht (Schweden, Rumänien, der Neuling Armenien, Kroatien, Malta), und leider Gottes waren genau diese Länder, mit Ausnahme von Malta, wieder alle vorne vertreten, doch diese Veranstaltung hat mir ein kleines bisschen Hoffnung für die Zukunft gegeben.


Natürlich kann der Erfolg von Lordi uns auch einen völlig kaputten Grand Prix nächstes Jahr bescheren. Wenn die Ost-Nationen jetzt erst recht denken, dass Auffallen um jeden Preis das Mittel zum Sieg ist, was blühen uns da für Auftritte? Würde mich nicht wundern, wenn 2007 im Semifinale die erste Nudisten-Gruppe auftritt, vermutlich aus Litauen oder Mazedonien. (Die Tussi, die für die angetreten ist, war ja schon halb nackt)


Die große Frage, die sich allerdings stellt: Was könne die großen Vier und damit auch wir dagegen halten? Texas Lightnings Auftritt, ganz ohne die rosarote Brille, war wirklich ein würdevoller Auftritt, so wie ich ihn mir eigentlich beim Grand Prix vorstelle. Nicht überinszeniert, in sich stimmig und fehlerfrei vorgetragen. Aber wie man gesehen hat, mit einem Auftritt in Würde erreichst du halt nur Platz 15, weil du nur aus den Ländern Punkte bekommst, die aufgrund ihrer langen Grand Prix-Tradition über den Tellerrand der optischen Inszenierung blicken können. Osteuropa steht im Grunde da, wo wir schon vor 5 bis 10 Jahren mit Leuten wie Stefan Raab waren. Das kann aber auf längere Zeit nicht das Rezept sein. In ein paar Jahren stehen sie vielleicht auch auf unserer Stufe und werden anfangen, sich musikalisch zu beweisen und das ganze Drumherum auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Wenn wir diesen Zustand erreicht haben, denke ich, wird der Eurovision Song Contest besser als je zuvor sein und Vorwürfe wie die Punkte-Zuschieberei innerhalb des Balkans und der Ex-GUS-Staaten an Mütterchen Russland dürften sich endgültig relativieren.


(Puh, ich glaube, das war einer der längsten Einträge, die ich bisher geschrieben habe.)


Danke fürs Lesen!




P.S.: Diese neue Punkte-Vergabe-Methode ist irgendwie für den Arsch. Gerade das war doch immer eines der Markenzeichen des Grand Prix. Sie sollten nächstes Jahr zumindest ein Land in voller Länge vortragen lassen, damit das Feeling nicht ganz verloren geht.

Samstag, 20. Mai 2006

Gemischte Vorfreude

Keine Frage, ich freue mich wie verrückt auf den Grand Prix heute Abend und darauf, dass wir ihn dank Texas Lightning nächstes Jahr veranstalten dürfen *g*.


Was mir meine Mutter allerdings gerade am Telefon über das Halbfinale am Donnerstag erzählt hat, (konnte es leider nicht sehen, weil ich bei einer Vorstellung in unserer Studiobühne das Licht fahren musste) klang sehr gemischt. Die Lieder, die sie und mein Bruder mochte, sind nur wieder bedingt weitergekommen (u.a. Irland und Bosnien-Herzegowina) und was so manches osteuropäische Land angeht, sollte man sich lieber mit Kommentaren zurückhalten.


Die beiden Höhepunkte in positiver und negativer Sicht waren für sie auf jeden Fall Finnland und Litauen. Mutter ist ja sonst überhaupt nicht für härtere Musikkost zu haben, doch diese finnischen Heavy-Metal-Aliens haben es ihr echt angetan. Allein für die Performance hätten sie aus jedem Land mindestens einen Punkt verdient. *wunder* Bei Litauen hingegen hat sie das mehr als deutige Urteil des Publikums in der Halle voll und ganz verstanden. Dass die Gruppe trotz eines wirklich sehr überheblichen Songs und Buh-Rufen ins Finale gekommen ist, lässt einen die schon oftmals diskutierte Osteuropa-Klüngelei wieder bewusst werden.


Naja, solange es noch mindestens eine Handvoll Länder gibt, die einen gesunden musikalischen Verstand haben (und da würde ich uns selbst auch noch bedingt dazuzählen), werden solche Songs trotz der Ostverschiebung keine Chance im Finale haben. Am Ende wird wie in fast jedem Jahr zuvor ein Lied gewinnen, das es verdient hat. Vielleicht sogar Texas Lightning, wer weiß.


Genießt auf jeden Fall den Grand Prix heute Abend und freut euch auf eine hochemotionale Show.


Danke fürs Lesen!

Ein bisschen Werbung (Teil 4)

Na, wie lief es heute in der Bücherei? Hast du mit deinem T-Shirt irgendwo landen können?


Oh Mann, hör mir auf. Was für ein Tag. Da habe ich doch glatt mein Handy mit dem von so nem Angeber aus der anderen Klasse verwechselt.


Glaub ich nicht, mit Club Zed ist es doch so einfach, sein Handy individuell zu stylen. Du schickst einfach LOS an die 55755 und schon bekommst du dreißig Tage lang dreißig Produkte für je 30 Cent.


Dreißig Produkte für dreißig Tage für 30 Cent? Moment, das sind ja ... 9 Euro im Monat.


Äh, ja, glaube ich.


Ne, da warte ich doch lieber bis August.


Warum das denn?


Na, wenn die neue Bundesligasaison beginnt, bekomme ich doch zum selben Preis ein PREMIERE KOMPLETT-Abo!


*schenkelklopf*

Samstag, 13. Mai 2006

Offener Brief der Zuschauerinitiative "Rettet die Telenovela"

Liebes ZDF, liebes SAT 1,


ich weiß, ihr liebt eure Telenovelas für ihre Quoten, aber man muss auch irgendwann loslassen können.


Wie soll man z.B. das, was man normalerweise in einem Jahr bzw. 250 Folgen erzählen will, plötzlich in zwei Jahren und 500 Folgen erzählen können, ohne dass dabei die Qualität in die Hose geht oder schlichtweg Langeweile auftritt? Wie soll eine Telenovela, die im klaren Gegensatz zur Soap an einer zentralen Hauptfigur hängt, plötzlich ohne diese Figur angemessen weiterexistieren?


Genießt doch einfach den momentanen Erfolg und gibt Soaps wie "Julia-Wege zum Glück" und "Verliebt in Berlin" ein würdiges Ende wie bei "Bianca". Das Erste wird es doch bald auch mit seinem "Sturm der Liebe" machen, obwohl sie damit Quote machen wie verrückt. Sie wissen aber ganz genau, dass genau das den Unterschied zwischen einer Soap und einer Telenovela ausmacht und dass man diese Sendungen eigentlich nur deswegen Tag für Tag einschaltet, weil man in nicht allzu ferner Zukunft diese finale Folge genießen kann, in der die beiden Verliebten sich endlich bekommen.


Ihr müsst nicht die Telenovela neu erfinden, da seid ihr sowieso zu spät dran. Gibt uns einfach eine stinknormale Telenovela und wir sind alle zufrieden.


Mit freundlichen Grüßen


Rothi

Donnerstag, 11. Mai 2006

Torschlusspanik?

Wenn es zur Zeit irgendetwas genauso häufig zu gewinnen gibt wie WM-Tickets, dann sind das PREMIERE-Abos. Einen regelrechten Sommerschlussverkauf könnte man das nennen.

Bekommt Herr Kofler etwa Torschlusspanik? Kein Wunder, wenn ab August mit der Bundesliga das größte Zugpferd weg ist, was bleibt dann noch?

Wen interessiert schon Formel 1 aus sechs Kameraperspektiven? Die eine bei RTL für lau tut es auch. Und wer kann sich schon groß für US-Sport aus der NFL, NBA, MLB und NHL oder für den deutschen Basketball in der BBL erwärmen? Die zahlreichen gescheiterten Versuche, diesen Breitensportarten im Free-TV eine Plattform zu bieten, hat sie ja letzten Endes zu diesem exklusiven Schattendasein im Pay-TV getrieben.
Aber anstatt diesen Sportarten jetzt eine echte Chance zu geben, holt man sich jetzt bei PREMIERE in bester Methadon-Manier irgendeinen günstigen Ersatzstoff. Da werden die nun entstehenden Lücken ähnlich wie bei der Sportwette ODDSET lieber noch mit Spielen aus der dritten englischen Liga gefüllt, als dass man sich dazu herablässt, mehr über die nationalen Bundesligen zu berichten.

Dabei wäre genau diese Situation, die wir jetzt im Pay-TV-Segment haben, eine Chance für PREMIERE sich neu zu profilieren. Wer Bundesliga will, soll doch Arena gucken, wir kümmern uns um den Rest. (Und mit Rest sind nicht die restlichen Fußballligen in Europa gemeint)

Denken sie ruhig mal darüber nach, Herr Kofler. Schlimmer als jetzt kann es doch eh nicht werden.

Danke fürs Lesen!

Montag, 8. Mai 2006

Bush meets Christiansen

30 Minuten, die in der Geschichte des deutschen Polit-Talks eigentlich einen neuen Meilenstein darstellen. Der mächtigste Mann der Welt, im Interview mit unserer "Nummer 1" unter den Talk-Ladies.


Dass die Quoten gestern nicht eine neue Bestmarke für Sabine Christiansen waren, sondern sogar unter dem Schnitt lagen, wundert mich schon ein bisschen. Klar, man muss Bushs Politik nicht mögen, aber man kann sie ja nur berechtigterweise nicht mögen, wenn man sie kennt. Dazu hatte man in der gestrigen halben Stunde die perfekte Gelegenheit. Das Gespräch war vermutlich eines der ehrlichsten, das Bush hierzulande gegeben hat.


Am Ende wusste man wieder über seine Doppelmoral zum Thema Atomkraft Bescheid und dass er in "Angela" nicht eine Frau, sondern einen starken Charakter sieht, wenn er mit ihr redet. Besonders für diese Erkenntnis danke ich Frau Christiansen von ganzem Herzen und gratuliere ihr zu diesem historischen Interview.


Danke fürs Lesen!

Samstag, 6. Mai 2006

Brennpunkt Brennpunkt

Wer meine Einträge kennt, wird vielleicht schon zwischen den Zeilen heruasgelesen haben, dass ich eine gewisse Hassliebe für die ARD-Brennpunkte empfinde.


Für allen möglichen Firlefanz wird diese Sendung kurzfristig zusammengeschnipselt, selbst wenn nicht mehr passiert als dass in Ägypten mal wieder eine Bombe explodiert. Aber diese Woche? Fehlanzeige. Weder zur Freilassung der beiden Leipziger Ingenieure noch zum Tod von Paul Spiegel, zwei Ereignisse, die uns hierzulande ja wohl viel mehr interessieren sollten.


Verstehe das einer...


Danke fürs Lesen!

Freitag, 5. Mai 2006

Musiksender, Anfang 20, sucht Skandal für Papst-Zeichentrickserie...

Einen solchen Buhei wie um die Serie "Popetown" gab es hier im deutschen Fernsehen echt schon lange nicht mehr. Dagegen konnte nicht einmal Christiane Hörbigers Rentnersexszene anstinken. Im Grunde aber war das Ganze wieder viel Lärm um nichts.

Nach scheinbar endlosen Streitereien mit den selbsternannten Medienwächtern und den zahlreichen Protesten der CDU und der katholischen Kirche hat sich MTV, kompromissbereit wie sie sind, dazu bewegen lassen, vorerst nur eine Folge der Serie zu senden, begleitet von einem dreimal so langen MTV-News-Mag-Special-Diskussionsforum. Das Ergebnis dieser Diskussion war, dass über 80% der Zuschauer für eine Ausstrahlung von "Popetown" plädieren, weil sie vermutlich zu 90% der Meinung sind: Mein Gott, so schlimm ist es nun auch wieder nicht!

Möglicherweise habe ich als Protestant da auch leicht reden, aber bitte, eine Rotzgöre als Papst, was ist daran soooooo ketzerisch? Solange er keine wilden Orgien feiert oder in der Serie irgendwelche expliziten Bilder gezeigt werden (siehe Mohammed-Karikaturen), soll man doch dieser durchschnittlichen Serie ihren Spass lassen. Bei "South Park", einer in meinen Augen wirklich guten Serie regt sich schließlich auch keiner darüber auf, dass Jesus als Moderator einer Talkshow gezeigt wird.

In diesem Sinne, danke fürs Lesen!

Dienstag, 2. Mai 2006

WM 2006 (Scheiß aufs Copyright, ich schreibe es trotzdem)

Bevor wir zum Thema kommen, muss ich einen kleinen Aufreger an arte loslassen.

Ich bleib bis kurz vor eins auf, freu mich wie Bolle auf die Wiederholung der Doku "Darwins Alptraum", und was macht arte? Lässt den Film einfach untern Tisch fallen! Sendet stattdessen irgendeinen argentischen Melodramenmist, den keine Socke interessiert. Ehrlich arte, wenn ihr schon solche Juwelen wie "Darwins Alptraum" habt, dann zeigt sie doch auch gefälligst!

So, zurück zum Thema, die WM 2006 (an dieser Stelle gehört offiziell ein "Registrated Trademark"-Zeichen hin, geht aber irgendwie nicht).

Ich freue mich wirklich auf das Turnier und auf die vielen Spiele. Dass aber inzwischen der letzte Horst versucht, aus diesem Ereignis Profit zu schlagen, geht mir langsam so ein bisschen auf den Sack.

Fangen wir mit der offiziellen Seite an. (Die ist bereits schlimm genug) Die Unternehmen, die sich auf diese Weise beteiligen, sind gewissermaßen in ein 3-Stände-System aufgeteilt. Der 1.Stand trägt den Titel "OFFIZIELLER SPONSOR", z.B. Continental und Hamburg-Mannheimer, den 2.Stand erkennt man an dem Siegel "OFFIZIELLER PARTNER", wozu McDonalds und T-Com gehören, und der 3.Stand hat die schon etwas bescheidenere Bezeichnung "NATIONALER FÖRDERER". OOOOOBI IST DAS SCHÖN gehört unter anderem dazu.
Sie alle dürfen ganz groß und ganz offiziell Werbung für und mit der WM machen und dürfen mit Gewinnspielen jeglicher Art die gefühlten 2 Millionen Sponsor-Tickets unter das Volk bringen.

Parallel dazu gibt es dann natürlich die Unternehmen, die eines der zahllosen "OFFICIAL LICENSED PRODUCTS" produzieren. Ob es einen logischen Zusammenhang zwischen Produkt und Fußball-WM gibt, ist dabei nebensächlich. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. (Mein bisheriger Favorit, den ich entdeckt habe, war eine Hörspiel-Kassette mit Goleo und Pille, in dem sie einen bösen Kartendieb oder so gejagt haben *resigniertes kopfschütteln*)

Bereits dieser Teil, das werdet ihr wohl alle schon bemerkt haben, ist eine unglaubliche Maschinerie. Jetzt kommen aber noch die Inoffiziellen hinzu, die zwar keine Lizenz haben, aber uns dennoch mit Anspielungen auf die WM penetrieren. Die besten Beweise liefern die Bäcker und Metzger um die Ecke. Windbeutel, die plötzlich als Mini-Fußbälle verkauft werden, und ähnliche Abartigkeiten finden wir seit Wochen in den Läden, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Und in der Kneipe
nebenan rüsten sich die Betreiber fürs "Public Viewing", egal ob mit oder ohne Erlaubnis des WM-OK. Ebenso geht das Virus in all den Großunternehmen um, die kein "OFFIZIELL" oder "NATIONAL" tragen dürfen.
Ein Werbeblock reicht meistens aus, um das Drama in seiner ganzen Pracht zu erleben. VW macht aus der Schranke im Parkhaus eine Strafraumszene, die eigenen vier Wände heißen bei LBS jetzt FC Eigenheim, Media Markt lässt bei sich Fans aus aller Herren Länder einkaufen, Klischees mit inbegriffen, Reinert verkauft mit Asamoah Wurst in Fußballform uswuswusw.

Irgendwie vergeht da einem echt die Laune auf das Ganze, oder? Da verstehe ich die ganzen Vereine, die sich ständig gegen die Kommerzialisierung des Fußballs auflehnen, nur zu gut. Aber eine gute Sache hat es dennoch: die Wirtschaft wird garantiert einen Freudensprung nach oben machen und sich endlich erholen. Und während der WM wird bestimmt so wenig gejammert wie seit langem nicht mehr, zumindest was die eigenen Probleme angeht.

In diesem Sinne, danke fürs Lesen!