Dienstag, 31. Oktober 2006

Ein Text, der mir vollends aus der Seele spricht...

Besser hätte ich es selber nicht formulieren können, wie es Manuel Weis bei quotenmeter.de gesagt hat: "Nach den Quotenflops von hochklassig produzierten Formaten wie «Die Sitte», «Abschnitt 40» aber allen voran «Blackout» ist eines klar: Die Deutschen wollen gar keine guten Serien aus dem eigenen Lande sehen, sie wollen nur meckern, dass es diese ja anscheinend nicht gibt. 

Um ehrlich zu sein: Wir Deutschen, wir sind schon ein sehr komisches Volk. Vielen von uns geht es nur dann gut, wenn Grund zum Meckern besteht. Schimpfen über den Chef, über das
Wetter, über die Nachbarn, Lästern über die eigene Familie etc.
Besonders gerne erregt sich der Deutsche auch über das Fernsehprogramm. Denn das ist ja ach so schlecht geworden. 

Den ganzen Nachmittag bekommt der leidgeplagte Zuschauer nur Gerichtsshows serviert, wird von Telenovelas erschlagen oder muss die x-te Wiederholung einer US-Serie ertragen.
Selbst in der Primetime regen sich die Zuschauer gerne auf: Zum Beispiel wenn Filme wiederholt werden, oder wenn auch hier das Programm nicht den hohen Qualitätsansprüchen entspricht. Wie oft kann man in den verschiedensten TVBlogs lesen, dass das Programm zwischenzeitlich nicht mehr ertragbar sei und es sich eigentlich gar nicht mehr lohne,
überhaupt reinzuschauen. Richtig gute Formate gäbe es ja kaum noch, deswegen müsse man zwischenzeitlich Rotzlöffel erziehende Nannys oder sich austauschende Frauen zur besten Sendezeit ertragen.

Was soll man dazu sagen? Recht geschieht es dem deutschen Fernsehzuschauer, denn er hat nichts Besseres verdient. Denn wie schon ein altes Sprichwort sagt, bekommt auch jedes Volk das Fernsehprogramm, was es verdient hat und das besteht dann nun mal aus Trash. Dass die
Deutschen anspruchsvolles und gut gemachtes Fernsehen gar nicht sehen wollen, zeigt das Beispiel «Blackout». In nahezu jeder TV-Zeitschrift wird der Vierteiler derart in den Himmel gelobt, dass eigentlich jeder zumindest hätte reinschauen müssen. Dass am Montag dann aber mehr junge Menschen bei Lück’s Panel-Show «Darfst du das»? 'reinschauen, ist ein Armutszeugnis für die Zielgruppe, passt aber andererseits auch wieder zur Unterschichtendiskussion.

Möglicherweise war die Sat.1-Produktion auch zu anspruchsvoll für den normalen 14-bis 49-Jährigen. Der sieht dann lieber sich prügelnde Mütter und Kinder, um danach in Foren, im Büro und überall sonst zu jammern, dass das Niveau des deutschen TV auf dem Boden angelangt ist. Die Sender in jedem Fall trifft keine Schuld: Um es in der Sprache zu
sagen, die bei den Meisten nun wohl angesagt ist: Wer zu oft mit guten Formaten auf die Schnauze fällt, produziert halt einfach vermehrt Sch..marrn. Oder sendet einfach US-Ware, was dann allerdings wieder Kritiker auf den Plan ruft. Man kann es schon hören: "Sender XY
verkommt zum US-Waren-Abspielkanal..." Mecker, mecker...Eigentlich wäre es wünschenswert, wenn der Durchschnitts-Deutsche nun aufwachen würde und sich endlich darüber im Klaren wäre, dass er selbst wohl nicht so auf Qualität steht, wie eigentlich stets behauptet – spätestens merkt er es, wenn er beim morgendlichen Weg in die Arbeit
mal wieder neugierig den Aufmacher der BILD liest oder zumindest einen Blick darauf wirft."

(Quelle: http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=17237)



Danke fürs Lesen!

Sonntag, 29. Oktober 2006

Ganz schnelle Info

Ich wollte nur schnell sagen: es gibt mich noch! Bin nur gerade wegen meinem Studium etwas im Stress und habe deshalb keine Zeit und Muse, euch ausführlich über die verschiedenen Fernsehereignisse der letzten Zeit zu berichten (Schumis letztes Rennen *schnüff*, Stars auf Eis...).
Eine kleine Bitte habe ich trotzdem an euch: Schaut heute Abend, morgen, nächsten Sonntag und nächsten Montag um Himmels Willen "Blackout-Die Erinnerung ist tödlich" auf SAT.1! Gebt diesem Format eine Chance, damit sie hierzulande zum Türöffner für weitere Miniserien wird.
In diesem Sinne, bis bald und Danke für Lesen!

Freitag, 20. Oktober 2006

Der FOCUS hatte Recht!

GOOGLE IST ÜBERALL!!! Sogar schon in der Tagesschau, die sich seit neuestem an der Sightseeing-Funktion von Google Earth bedient, um uns z.B. zu zeigen, wo sich gerade unsere Marine vor der libanesischen Küste aufhält. Ist das der erste Schritt zur großflächigen Googlelisierung unseres Landes? Gibt es bald bei den Tagesthemen die ersten YouTube-Filme als Bildbeiträge?

Dienstag, 17. Oktober 2006

Perlen des Fernsehens, präsentiert von Guido Knopp; Teil 6: South Park

Ich habe es lange genug verschwiegen, jetzt muss es einfach raus, auch wenn ich damit (hoffentlich) eine Kontroverse auslöse: ICH LIEBE SOUTH PARK!!!

Es gibt einfach keine bessere Erwachsenen-Zeichentrickserie als diese kranke Ausgeburt. (Simpsons zählen nicht, das ist noch immer Familienunterhaltung) Wer etwas darüber lernen will, wie die amerikanische Gesellschaft wirklich tickt und, was mich besonders erfreut, wie der dortige televisionäre Wahnsinn aussieht (unserem mehr als ähnlich), der kann eigentlich an dem Quartett Stan Marsh, Kyle Broflovski, Kenny McCormick, Eric Cartman und dem Dutzend anderer grandioser Stammfiguren nicht vorbei. Ganz getreu dem Motto "Kindermund tut Wahrheit kund" stellen sie alles bloß, was es irgendwie bloßzustellen gibt.

Dass sie dabei vor gar keinem Thema Halt machen, beweisen sie immer wieder; Osama Bin Laden, der Pokemon-Hype, der Karikaturenstreit von Dänemark (die Folge lief erst vor kurzem in den USA), die Kirche sowieso, die Rassenproblematik, ach ich könnte noch Dutzendes aufzählen, aber ich will euch ja nicht langweilen.

Gut, dass sie dabei manchmal etwas zu sehr ins Fäkale abdriften, mag dem Kunstkritiker unter euch nicht behagen, aber das, was in dieser Serie zwischen den Zeilen steht (im Subtext, um mal ein bisschen mit meinem theaterwissenschaftlichen Fachwortschatz anzugeben), ist 1A-Satire, die man norgendwo anders bekommt.
Daher mein Fazit: Schaltet einfach mal auf MTV um 22.00 Uhr und erlebt diese Serie. Ihr werdet danach noch mehr über Amerika lachen, als ihr es schon vorher getan habt.

Danke fürs Lesen!

Sonntag, 15. Oktober 2006

Dancing on ice

Wird mal Zeit, dass hier wieder ein normaler Artikel erscheint und kein weiterer Adipex-Werbemüll.
Vor einer Woche, nachdem ja bei Günther Jauch wieder mal ein Millionär gefeiert wurde, begann ja die neue Showsensation "Dancing on Ice", die "Let's dance"-Variante auf Kufen. Das Prinzip war ja im Grunde ähnlich: Acht Promis, die irgendwann einmal für ein paar Minuten auf Schlittschuhen standen, also völlige Nullnummern in Sachen Eislauf sind, werden binnen kürzester Zeit zu Amatuer-Eistänzern getrimmt.
Nur diesmal hat man ein bisschen weiter gedacht. Diesmal wurde aus PR-Gründen kein hoffnungsloser Fall wie Heide Simonis engagiert, sondern wirklich nur Leute, von denen man eine gewisse Lernfähigkeit erwarten kann. Obwohl die Gesamtkonstellation schon sehr kopiert wurde: zwei alternde Sportstars (Lars Riedel und Sven Ottke für Heike Henkel und Jürgen Hingsen), eine heiße Musikerin (Michelle für Sandy), zwei bis drei einigermaßen bekannte Schauspieler (Liz Baffoe und Branko Vucovic für Wolke Hegenbarth, Wayne Carpendale und Jochen Horst) und ein bis zwei junge Moderatorenkollegen (Marco Schreyl und Collien Fernandes für Axel Bulthaupt). Den talentfreien Teil von Heide Simonis durfte dann am Ende noch Ruth Moschner übernehmen :-).
Aber immerhin winkt dem Gewinner die Moderation in einem weiteren Let's dance-Abklatsch (z.B. "Pas de deux", wo dann die beste Prima Ballerina gesucht wird) und die größte Aufmerksamkeit von allen teilnehmenden Promis. Wobei, das mit der Aufmerksamkeit könnte ab Mittwoch ein Problem werden, wenn Kati Witt den gleichen Schmonzes auf ProSieben beginnt. Da wird uns ja der gleiche Inhalt mit der anglizismenfreien Verpackung "Stars auf Eis" verkauft, mit dem hauchdünnen Unterschied, dass nicht acht, sondern neun Promis an den Start gehen.
Naja, wer es schafft, das Ensemble von vier Telenovelas auseinander zu halten, bekommt auch das hin.

Danke fürs Lesen!

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Ein kleiner Silberstreif am Nachmittagshorizont

Endlich hat das Nachmittagsprogramm wieder eine Sendung, bei der man ohne schlechtes Gewissen zusehen und damit sogar Alzheimer vorbeugen kann.
Endlich mal ein Format ohne Selbstdarsteller, die uns eine Pseudorealität aus Sex und Gewalt vorspielen oder Tiefenpsychologie für Dummies veranstalten. 
Endlich keine weitere Real-Life-Doku mehr, in der uns der banale Alltag unserer Nachbarn oder ein tuntiger Weddingplanner als männliche Tine Wittler gezeigt wird.
Einfach nur eine kurzweilige Spielshow mit einem reizvollen Mitmacheffekt. Das ist "Sudoku-Das Quiz" im ZDF und mehr muss es auch gar nicht sein. Wer nachmittags nichts besseres zu tun hat, der hat jetzt endlich wieder die Gelegenheit, beim Zusehen mal sein Hirn einzuschalten.

Danke fürs Lesen!

Sonntag, 1. Oktober 2006

Das definitive Ende der Sommerpause

Ach, es ist doch immer wieder schön, "Wetten, dass...?" zu sehen. Mal für drei Stunden einen Hauch von internationaler Größe zu erleben. Auch wenn es inzwischen ein bisschen schade und auch etwas nervig ist, dass die Stars wirklich nur auf der Couch Platz nehmen, wenn sie im Zuge dieser Show entweder einen neuen Kinofilm oder einen neuen Event-Zweiteiler promoten können. 

Gott sei Dank haben gestern die Wetten das ausgebügelt. Wenn es meine Entscheidung gewesen wäre, ich hätte mich diesmal wirklich für keinen Wettkönig entscheiden können. Die Reisschüssel, der Plakettenleser, der Sudokuchecker und unser Professor für Zungenbrecher, alle waren durchweg klasse. Das hat man auch nicht in jeder Sendung. 

Und die Pussycat Dolls und P!nk gab es ja auch noch als musikalisches und vor allem optisches Sahnehäubchen *schnurr*. 

Trotzdem hat die Show "nur" knapp die 12 Millionen gestemmt, glaubt man das? Naja, lag vermutlich an dem noch schönen Herbstwetter.

Aber nächstes Mal will ich wieder die üblichen 14 Millionen sehen, wie es sich gehört, okay?

Danke fürs Lesen!