AAAAAAAARGGH!!!

Da verpasst man EINMAL das Prominentenspecial von "Wer wird Millionär?", weil man lieber ins Theater geht und sich ein gutes Musical anschaut, und dann gibt es ausgerechnet in dieser Sendung den ersten Promi-Millionär! Meine Fresse, kann das wahr sein?!

Timbaland gewinnt Eurovision Song Contest

Ich hab's befürchtet. Der ganze schöne Schein der Halbfinals, die Hoffnung, dass sich die Qualität auch im Finale durchsetzt, fernab jeder Punktemauscheleien, alles für die Katz. Dabei geht es mir nicht einmal um die No Angels, deren Ergebnis war leider wieder abzusehen. Viel schimmer ist das, was sich wieder an der Spitze abgespielt hat.

Russland, das einzige Land, das von der neuen Finalregelung der letzten Jahre (jedes Teilnehmerland, ausgeschieden oder nicht, darf Punkte verteilen) zu hundert Prozent profitiert, hat es jetzt nach zwei zweiten Plätzen und einem dritten Platz in den letzten drei Jahren endlich geschafft und den Contest gewonnen. Mit einer belanglosen Ballade, die durch den patentierten Timbaland-Beat und Yewgeni Plushenko künstlich veredelt wurde.

Und dahinter? Auf Platz 3 Griechenland mit einer simplen Stimmungspop-Nummer, die auch jedes andere zweitklassige Popstarlet hätte singen können, und auf Platz 4 Armenien mit einem Nonsens-Song, von dem mir die Choreographie der Backgroundtänzer mehr im Gedächtnis geblieben ist als die Frontsängerin.

Und die wirklich großartigen Nummern von Portugal, Dänemark und Israel dümpeln irgendwo im Mittelfeld herum und werden sogar von Aserbaidschan überholt.

Kurz gesagt: Wenn Russland ausnahmsweise nicht den größten Murks zum Contest schickt, schaffen sie nicht nur die Top 3, sondern auch den Sieg. Da kann sich jedes Land noch so abstrampeln und die EBU noch so schöne Halbfinal-Modi erfinden. Solange die gleiche Regel nicht auch fürs Finale gilt, können wir (und Großbritannien ^^) uns für die nächsten Jahre auf Platzierungen zwischen 20 und 25 einstellen. Vor allem, solange wir nicht den Stock aus dem Hintern bekommen und auf musikalische Qualität pfeifen.

ESC 2008, die Zweite

Naja, sieben von zehn Ländern immerhin richtig getippt. Ist doch eine ganz gute Quote.

Okay, Malta werde ich jetzt nicht unbedingt eine Träne nachweinen. Dafür ist ja Gott sei Dank mit Dänemark ein richtig guter Ersatz gefunden. Wegen Bulgarien und Mazedonien bin ich aber doch ein wenig enttäuscht, vor allem wegen Bulgarien. Die Nummer hätte wirklich wegen seiner jungen, innovativen Art einen Platz im Finale verdient. Dass jetzt stattdessen die Türkei und ausgerechnet Albanien weitergekommen sind... naja, damit muss man wohl leben.

Der ESC ist halt doch kein Wunschkonzert, auch wenn er im Vergleich zu den letzten Jahren mit Halbfinale deutlich zufriedenstellender ist. Der neue Modus mit den zwei Halbfinals, in denen jeweils nur die beteiligten Länder voten dürfen, hat sich auf jeden Fall als eine gute Sache herausgestellt. Die beste Qualität konnte sich größtenteils durchsetzen. Es gibt für mein Empfinden vielleicht höchstens vier bis fünf Lieder, bei denen man ein bisschen die Stirn runzeln kann.

Qualitativ werden wir also am Samstag tatsächlich einen der besten Song Contests seit langem bewundern können, fast einer wie in der guten alten Zeit. Bleibt nur zu hoffen, dass kein böses Erwachen kommt, wenn wieder alle zusammen die Punkte zusammenpfuschen.

Ein Kaninchen gegen 100 Schlangen

Kann RTL bzw. Endemol mal bitte ein paar mutige Kandidaten für "Einer gegen 100" casten? Es kann doch nicht sein, dass die Leute entweder nach der zweiten Frage ausscheiden, weil sie schlichtweg blöd sind oder dass alle anderen Kandidaten Schiss bekommen, sobald sich ihr Gewinn dem fünfstelligen Bereich nähert. So wird das nichts mit dem großen Erfolg am Nachmittag.

Wenn ihr mal ein bisschen Aufregung in eurer Sendung braucht, Endemol, dann meldet euch bei mir. Ich spiele für euch gnadenlos bis zum bitteren Ende durch.

ESC 2008, die Erste

Ha, habt ihr geglaubt, dass ich den Eurovison Song Contest hier verschlafe? Soweit kommt's noch. Wenn ich schon viele andere Sachen verpasse, diese Veranstaltung nimmt mir keiner. Leider hat es trotz allem nicht für eine profunde Voranalyse des 1. Halbfinals bei mir ausgereicht. Und zugegebenermaßen hielten mich Theaterproben heute vom Live-Erlebnis vorm Fernseher ab. Aber nichtsdestotrotz werde ich hier bis Sonntag so viel Senf wie möglich zu dieser Veranstaltung abgeben, besonders da wir ja jetzt in den Genuss eines zweiten Halbfinals kommen. Und dafür steht bereits jetzt meine profunde Vorananlyse.

Sollte es am Donnerstag im 2. Halbfinale gerecht zugehen, (was ich nach dem heutigen Ergebnis sogar bedingt glauben will) müssten meiner Meinung nach die folgenden 10 Länder ins Finale kommen:

Island

Schweden

Ukraine

Lettland

Kroatien

Bulgarien

Georgien

Malta

Mazedonien

Portugal

Das sind größtenteils Stimmungsnummern, die einen guten Ausgleich zu der eher balladelastigen Siegerliste von heute bilden würden. Aber die Wege des Grand Prix sind ja inzwischen unergründlicher denn je. Da kann man nur hoffen und an den guten musikalischen Verstand der beteiligten Länder glauben. Wir können ja Donnerstag Nacht schauen, mit wievielen ich Recht hatte.

Kuriose Musikcharts

Allmählich merkt man, wie tot der Single-CD-Markt wirklich ist und wie irrelevant im Grunde seine offiziellen Charts sind. Seine einzigen noch vorhandenen Zielgruppen, 10-12-jährige Mädchen und erwachsene Nostalgiker und Musikbonmonts, sorgen auf der einen Seite dafür, dass ein Lied wie der Schnuffelsong wochenlang auf der 1 steht und gleichzeitig alle möglichen Kamellen von Amy Winehouse in den Top 20 herumtümpeln, auf der anderen Seite sieht man im unteren Bereich der Top 100 Sachen wiedereinsteigen, bei denen du dir denkst: HÄ!? So eine alte Nummer wie "I was made for loving you" von KISS zum Beispiel ist wieder neu auf Platz 96 eingestiegen.

Anscheinend war es noch nie so einfach, eine Chartsplatzierung in den Top 100 zu erreichen. Das Lied kann noch so alt sein, sobald an einem Tag ein Dutzend Scheiben davon verkauft werden, hat der Song seinen Re-entry. Das hat mit Sicherheit auch seine guten Seiten. Vielleicht rutscht da mal der eine oder andere No-Name hinein, dessen Lied mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Und das genießen diese Charts ja noch in der Öffentlichkeit. Wie gesagt, noch...

Ich bin immer noch hier

Ich könnte jetzt zynisch sein und sagen, das Programm der letzten Wochen und das Zuschauverhalten des Publikums hat mich so geschockt, dass ich dem ganzen nur sprach- und wortlos gegenüber stand. Zugegeben, meine studentischen Pflichten bzw. meine ganzen freiwilligen studentischen Aktivitäten haben mich meistens eher davon abgehalten, meinen Senf dazu zu geben.

Aber gut, einige Sachen sind einfach zu schrecklich, um sie hier zu verschweigen. Wie kann es zum Beispiel sein, dass Gisele immer noch bei Germany's next topmodel rumköndelt? Oder dass nahezu alle Medienforen und Fernsehblogs im Internet (meiner inklusive) verzweifelt jede gute deutsche Serie in den Himmel heben müssen, um ihnen zumindest bei der Premiere das Gefühl zu geben, dass sie geschaut werden?

In diesem Zusammenhang einen kleinen Ausflug ins subjektive Erfolgsempfinden und Anspruchsdenken:

2,59 Mio. und 8,5% bei RTL in der Primetime -> Aus nach einer Folge für "Die Anwälte"

2,75 Mio. und 9,3% bei ProSieben in der Primetime -> Der Start von "Unschuldig" wird gefeiert

Gut, inzwischen ist ProSieben auch schon wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen, denn am Mittwoch haben über eine Million weniger eingeschaltet. Und heute geht mit "KDD-Kriminaldauerdienst" das ganze Quotenspektakel wieder von vorne los.

Es ist schon manchmal ein Kreuz, aber dazu ein anderes Mal mehr. Eine Pressekonferenz wartet auf mich.

Programmfarbe und so

Ja, der neue, alles revolutionierende Nachmittag bei RTL. Eine völlig neue "Programmfarbe", wie es der Sender selber nennt. Endlich wieder eine echte Alternative zu dem ganzen Sumpf aus Telenovelas, Zoodokus und Real-Life-Soaps, den der ganze Rest verbreitet. Ganz zu schweigen von diesen unsäglichen Gerichtsshows. (Wer kann nur solch einen Schund produzieren? Tststs...)

Aber wie sieht diese Revolution aus? Eine neue Talkshow, deren Comeback die TV-Macher ja verzweifelt prognostizieren, und ein mehr als offensichtlicher "We are family"-Klon. Großartig!

Der einzige Lichtblick bzw. die einzige echte Alternative stellt tatsächlich "Einer gegen Hundert" dar. Ein Quiz ist ja sowieso immer einen Blick wert, auch wenn in diesem Fall Wolfram Kons noch ein wenig in die Moderatorenrolle reinkommen muss und die Fragen bislang vom Niveau her zwischen "Pipifax" und "Machbar" tendierten. Das Konzept und die Aufmachung hat aber auf jeden Fall das Potential, ein Erfolg zu werden, gerade hinsichtlich der Alternativen, die es um diese Zeit gibt (taff, Brisant, hallo Deutschland, Abenteuer Alltag, Niedrig und Kuhnt... *würg*).

Geben wir daher RTLs Neuausrichtung mal die Bewertung "ausbaufähig".