Freitag, 31. Juli 2009

Mittagsfernsehen erster Klasse

Gestern laufe ich so um 13 Uhr im Fitnessstudio auf dem Laufband und lasse mich von den vor mir montierten Fernsehern stumm berieseln, da sehe ich plötzlich bei N24... Brüste! Brüste, Brüste, noch und nöcher! Ein wilder Zusammenschnitt von Promifrauen auf roten Teppichen und heißen Fotoshootings. Und plötzlich so eine Art "Schönheitschirurg", der seine Freizeit scheinbar damit füllt, indem er in Boulevardblättern und Erotikmagazinen die Brüste chirurgisch markiert. ???
Eigentlich schade, dass der Ton aus war. Ich hätte schon gerne gewusst, worum es bei diesem Beitrag wirklich ging. :-)

Montag, 20. Juli 2009

Na also, geht doch!

Besser hätte es Stefan Raab nicht auf den Punkt bringen können. Gott sei Dank hat die ARD doch noch ihren verkrusteten Hintern hochbekommen und hat mit ProSieben die Kooperation für den nächsten ESC-Vorentscheid im Jahr 2010 geschlossen.
Jetzt können wir uns auf ein großartiges Event freuen, das Jung und Alt wieder vor den Fernseher bringen wird, wenn es im nächsten Jahr nach Oslo geht.

Freitag, 3. Juli 2009

21. Medienforum.nrw

Drei Theater- und Medienwissenschaftsstudenten (Sara, Marian und Daniel) machten mal auf ganz wichtig und gehen auf den wichtigsten deutschen Fachkongress für Film, Fernsehen und Print. So die banale Ausgangslage unseres gemeinsamen Trips nach Köln, der bis oben hin gefüllt war mit Erwartungen und Hoffnungen. Connections knüpfen, den eigenen Vitamin-B-Gehalt anreichern, sich in seinen Zielen bestätigt fühlen, neue Perspektiven entdecken... alles Mögliche schwirrte in unseren Köpfen, bis wir tatsächlich am Montag Morgen vor dem rotem Teppich der Kölnmesse standen.
Am ersten Tag wurde das alles erst einmal von einem kindlichem Staunen übertüncht. So viele wichtige Leute in dieser großen Messehalle und wir drei kleine Piefkes mittendrin. Alles war für jeden zugänglich (vor allem das wunderbare Catering ^^) und wir wurden zu keinem Moment schief angeguckt, so als wäre uns die Unerfahrenheit groß auf die Stirn tätowiert.

Umso euphorischer gingen wir daher in die Eröffnungsveranstaltungen des Fernseh- und des Filmkongresses, wo wir gleich mal mit Peter Kloeppel und Tom Tykwer zwei große Namen aus nächster Nähe begutachten konnten. Schlagwort war dort (wie bei fast allen Veranstaltungen) die Krise. Alles, was irgendwie mit Medien zu tun hat, hat sie schon gespürt oder wird sie noch spüren. Aber gerade das soll den kleinen, unabhängigen Medienmachern, zu denen ich vermutlich auch irgendwann gehören werde, Auftrieb geben.
Danach ging es für mich ohne Unterbrechung weiter zu einem Vortrag über den deutschen Pay-TV-Markt (nicht vergessen: morgen beginnt Sky) und einem Workshop zur Programmplanung, wo man erst die öffentlich-rechtliche = verkopfte Perspektive, dann die RTL = emotional-selbstverliebte Perspektive hören konnte. (Ich kann nur sagen, freut euch noch auf viele neue Coaching-Formate)

Am Dienstag ging der Redeflow auf dem Fernsehkongress genauso weiter. Ich vertiefte mein Wissen zu Modellen und Chancen des Web-TV, das inzwischen vom "Very" Special Interest-Fernsehen wie gassi.tv bis hin zum Unternehmensfernsehen wie SAP-TV reicht. War sehr erleuchtend, auch wenn der Moderator ein bisschen selbstgefällig war und sich bei der Präsentation seiner Homepage aufgespielt hat, als hätte er das Merchandising neu erfunden.
Danach gab es eine Diskussion unter Produzenten über den Umgang mit der neuen digitalen Medienökonomie. Im Nachhinein muss ich sagen, dass diese Sitzung sich mehr mit dem Jetzt beschäftigt hat als mit dem Morgen. Es wurde zwar immer wieder gesagt, was am Verhältnis zwischen Produzenten und Sendern momentan schlecht ist, aber nicht viel darüber verloren, was man verbessern könnte.

Die interessanteste bzw. lebhafteste Diskussion habe ich selber aber anscheinend verpasst. Beim Thema "Filmförderung unterm Bankenschirm" auf dem Filmkongress, bei dem ein Vorstandsmitglied der FFA und der UCI aufeinander getroffen sind, hat man laut Sara eine permanente unterschwellige Aggression gespürt. Die beiden hätten sich scheinbar am liebsten auf dem Podium verprügelt, weil die Fronten zwischen den beiden Verbänden so verhärtet sind und gerade der Typ vom UCI offensichtlich etwas erkenntnisresistent ist.
:-) Jaja, die Medienbranche... das größte Pfauengehege der Welt. Und trotzdem will ich nach diesen drei Tagen mehr denn je ein Teil davon werden. Als CCO oder Creative Director einer kleinen jungen Produktionsfirma, die ja auch bei den großen Sendern die gleichen Chancen haben wie alle anderen, solange sie die Sender mit ihren Ideen überzeugt. Hm, naja... hoffen wir das Beste.