Dienstag, 29. Dezember 2009

Armer SMS-Guru

Man könnte ja meinen, dass Menschen, wenn sie schon VIVA zwei Euro für eine SMS-Auskunft von ihrem "Guru" in den Arsch schieben, wirklich mal eine elementare Frage stellen, für die sie bisher nicht mal auf Wikipedia eine Antwort gefunden haben, z.B. "Wie sollte ich mein Anlagezertifikat positionieren, um die optimale Per-Annum-Rendite zu erreichen?". Aber was zeigt wieder mal die Realität? 95% aller Fragen an den Guru innerhalb einer halben Stunde entsprechen diesem Wortlaut:

Passen / Kommen (beliebigen Namen einfügen) und (beliebigen Namen einfügen) zusammen?

Manchmal wird auch nur nach dem optimalen Namen des Partners gefragt oder gleich der Anhang beigefügt, wie lange genau das zwischen den potentiellen Partnern halten soll / wird. Bei den restlichen Fragen geht es eigentlich nur darum, ob man mit 110 Kilo Lebendgewicht zu fett ist oder nicht. *ächz*

Aber noch viel schöner sind die permanent diplomatischen Antworten des Guru-Computers, der selbst bei den sinnfreiesten SMS-Inhalten und der größtmöglichen Redundanz gewisser Fragestellungen nicht müde ist, brav digital Antwort zu geben. Wenn du einen echten Menschen zum 100. Mal fragst, ob man mit 110 Kilo zu dick ist, rutscht halt doch mal ein Spruch raus wie "Nicht, sofern du 2,00m groß und Profibasketballer bist. Bei allen anderen Zuständen ist das als eine rhetorische Frage zu werten."
Andererseits kann er aber bei besagter Hauptfrage immer das gleiche Horoskopgefloskel mit einer unterfütternden willkürlichen Zahl zwischen 1 und 100 hinklatschen und trotzdem sind die Kinder begeistert.

Merkwürdig, merkwürdig... besonders weil die SMS und das Ergebnis eine Stunde danach bei "Hotmatch" viel direkter und billiger ist. Naja, so viel Weitsicht ist wohl von einem durchschnittlichen VIVA-Zuschauer zu viel erwartet...

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Ostern ohne Ohren

Mensch, das ganze Weihnachtsgedöns ist noch nicht mal ansatzweise abgeschlossen, da mache ich mir schon Gedanken über die nächsten Feiertage bzw. verliere ich mich in interessanten Spekulationen.
Primär geht es dabei um die Free-TV-Premiere des Films "Keinohrhasen" (, zu dem ich mir mal jeden inhaltlichen Kommentar verkneife ^^). Das Fernsehen wäre nicht das Fernsehen, wenn sie die Premiere eines solchen Feel-Good-Movies nicht zu Ostern programmieren würden. Ich meine: Hase, Ostern, hallo?! Das ist praktisch eine marketingtechnische Steilvorlage auf ein leeres Tor.
Dementsprechend möchte ich schon jetzt zum einen eine Wette darauf abschließen, dass wir spätestens Ostermontag 2010 Til Schweigers großen Wurf im Fernsehen bewundern dürfen (wo genau, weiß ich nicht) und zum anderen auf den Werbespruch tippen, mit dem dieser Film beworben wird.

Ich hätte da zwei Vorschläge: 
1. Viele Eier, keine Ohren. (Für ProSieben)
2. Kein Ostern ohne Hasen (Eher für RTL)

Sollte einer der Sender mit einem dieser Claims nächstes Frühjahr werben, werde ich ihn persönlich wegen eines Plagiatsvorwurfs anzeigen. Und ihr seid dann alle meine Zeugen. :-)

Aber bis es soweit ist, bringen wir erst einmal die akuten Weihnachtsfeiertage über die Bühne. Dazu euch allen ein frohes Fest und viel Spaß mit dem reichhaltigen Feiertagsprogramm. Wir lesen uns,

Euer Rothi

Montag, 21. Dezember 2009

Weihnachtshorror 2009

Also man hat sich ja schon an vieles gewöhnt, das über die Weihnachtsfeiertage als alternatives Krawallprogramm auf den Frequenzen der Primaten präsentiert wird. "Stirb langsam" in der millionsten Wiederholung ist aber immer noch was anderes als "Der weiße Hai" und "Alien 3".
Solcherlei Aktionen heben RTL2 nicht unbedingt vom letzten Platz in meiner persönlichen Rangliste.

Sonntag, 20. Dezember 2009

"Er hat eine fixe Idee..."

Der erste, spontan in den letzten Stunden zusammengeschusterte Einblick in Schritt 3 (fragt bitte nicht nach Schritt 2, den weiß ich selber noch nicht ^^)

P.S.

Bis zum neuen Jahr sollen hier ein paar Schritte zur Professionalisierung dieses Blogs getätigt werden. Schritt 1 zeigt sich in Form eines neuen schicken Logos, wie die weiteren Schritte aussehen, das werden die nächsten Tage zeigen. :-) Kommentare zum Logo sind auf jeden Fall erwünscht.

Unnützes Fernsehwissen, Kapitel 4

Die 10 häufigsten Showacts bei Wetten, dass...?

1. Peter Maffay
2. Herbert Grönemayer
3. Udo Jürgens
4. Joe Cocker
5. Marius Müller-Westernhagen
6. Rod Stewart
7. Chris de Burgh
8. Phil Collins
9. Elton John
10. Eros Ramazotti

Samstag, 19. Dezember 2009

Vorweihnachtliche Shoppingimpression

Es hat zwar nur bedingt was mit Fernsehen zu tun, aber ich muss das jetzt mal loswerden. Diese ganzen DVD-Kollektionen von SZ, FOCUS, Spiegel und Co. gehen mir langsam enorm auf den Senkel.

Am Anfang war das ja noch ganz putzig und spannend, so wie bei den ähnlich gestrickten Bucheditionen. Inzwischen hat das aber solche Auswüchse angenommen, dass du ganze Filmabteilungen nur mit diesen Editions-DVDs füllen könntest, rein quantitativ gesehen.
Allein die Süddeutsche Zeitung, die Wurzel allen Cinemathekenübels, hat ja schon gefühlte 500 Kollektionen unter ihrem Label herausgebracht, die sich in Themenvielfalt und -schwerpunkten scheinbar immer wieder aufs Neue überbieten müssen. So findet man dort neben noch harmlos-markanten Schlagwörtern wie "Filmdiven" und "Screwball-Comedy" inzwischen Murksmottos wie "Die Klassiker des Naturfilms".
Und da scheinbar bei dieser kreativen und rentablen Neuntverwertung keiner hintenan stehen möchte, ist inzwischen jedes Gesellschaftsblatt, das irgendwas auf sich hält und eine einigermaßen stattliche Auflage vorweisen kann, auf den fahrenden Neu-Delhi-Express aufgesprungen und erweitert das SZ-Repertoire mit weiteren teils abstrusen Editionen.
Der FOCUS warf ein gefälliges Gegenprogramm an hochdekorierten Mainstreamstreifen als FOCUS-Edition auf den Markt, der KulturSPIEGEL versucht mit diesem Prinzip krampfhaft anstrengende Arthaus-Filme mainstreamfähig zu machen, (damit sich auch mal mehr als die üblichen sieben Menschen in ganz Deutschland für diese Filme interessieren,) und selbst ein "Fachblatt" wie das Fußball-Magazin 11Freunde lässt sich dazu hinreißen und bringt passenderweise eine Kollektion mit 11 Filmen (Surprise!) zum Thema Fußball heraus. (BIG f***ing surprise!) 
Es fehlen wirklich nur noch die PLAYBOY-Reihe mit den besten Experimental-Lesbenpornos der 60er Jahre und die DVD-Apothek der besten Medizin-Thriller, präsentiert von Ihrer Apotheken-Umschau. Und natürlich die Golden Razzie-Edition mit allen Gewinnern in der Kategorie "Schlechtester Film" seit 1981, jeweils mit einem Audiokommentar von Uwe Boll veredelt.

Was mich aber inzwischen am meisten nervt, ist die noch immer unveränderte Preispolitik bei diesen Editionen. Für den Standardpreis von 9,90 Euro pro DVD bekomme in Zeiten von Blu-Ray und 3D-Kino jede Neuerscheinung in einer rudimentären Single-DVD-Edition. Da muss ich nicht ernsthaft darauf warten, bis mir das die ZEIT zum gleichen Preis bei gleichem Ausstattungsniveau in ihren neuen Diskothek "Junges Europäisches Kommerzkino" anbietet.

Also, liebe Printmedien, wenn ihr schon crossmedial agieren wollt und euer Kerngeschäft langsam zum Teufel schickt, dann solltet ihr wenigstens dort mit der Zeit gehen.

Freitag, 18. Dezember 2009

Ära

Wie... wie kann er nur?! Ich dachte, diese Beziehung sei etwas für die Ewigkeit. Ich dachte, wir würden gemeinsam alt werden und noch in 20 Jahren gemeinsam am Rande des grünen Rasens über die Welt philosophieren.
Doch jetzt, nach 11 Jahren, soll alles vorbei sein. Einfach so., von einem Tag auf den anderen. Nur noch schnell den gemeinsamen Südafrika-Urlaub ertragen und dann quasi stante pede die Scheidungspapiere einreichen. Ich bin fassunglos.
Wie kann Günter Netzer das Gerhard Delling antun?

Donnerstag, 10. Dezember 2009

"TV-Tipp"

Geschichten gibt es viele. Mich interessieren die Menschen dahinter... sagt der Kerner... hm...

Dann wüsste ich mal echt gerne, welcher Mensch ernsthaft hinter einem Thema wie "Schlank durch die Weihnachtstage - Fette Ente und trotzdem abnehmen" steht. Irgendeine 29-jährige Plattenbaubewohnerin aus Suhl, die es geschafft hat, trotz drei Braten ihre 190 Kilo über die Festtage auf 189 zu reduzieren und seitdem als medizinisches Wunder gilt???

Also mal im Ernst, entweder hat mich JBK zu ZDF-Zeiten einfach zu peripher tangiert, um es zu merken, aber seine Talkgrütze kann doch unmöglich schon immer so gewesen sein? Dieser weichgezeichnete Mix aus Boulevardschächterei, Promibauchkraulen und Servicehilfe auf Eckart-von-Hirschhausen-Niveau, dieses sternTV für Waldorfschüler, das ist doch... uuuuh!

Andererseits, eigentlich muss man es sich ja mal ansehen, um das ganze Ausmaß des Grauens wirklich erfassen zu können. Überschneidet sich ja Gott sei Dank nicht mit dem grandiosen POPSTARS-Finale, bei dem bestimmt als Schlussverarsche verkündet wird, dass zwei Duos gewinnen, die zu einem neuen Quartett verquickt werden und dass alle Zuschaueranrufe am Ende völlig fürn Arsch waren. :-)

Freitag, 4. Dezember 2009

Wir blicken zurück

Heute Abend wird sie von SAT.1 und Johann Baptist offiziell eingeläutet: Die Zeit der Jahresrückblicke. Man blickt zurück auf 12 ereignisreiche Monate mit jeder Menge emotionaler und spektakulärer Schlagzeilen, die je nach Format mal mehr, mal weniger rührselig und gesellschaftsrelevant aufbereitet werden.
Soweit eine verständliche Logik... wenn wir jetzt schon Januar hätten. Irgendwann aber haben manche Sender diese Logik über Bord geworfen und programmieren schon zu Anfang Dezember ihre Jahresrückblicke, nur um ja die ersten im großen Flashback-Battle zu sein. Bis letztes Jahr war das Gott sei Dank nur ein Scharmützel zwischen ZDF und RTL - das ja 2008 darin endete, dass Jauch und Kerner gleichzeitig zurückgeblickt haben - aber da ja JBK jetzt zum neuen SAT.1-Frontschwein geprügelt werden soll, kann sich sein neuer Arbeitgeber nicht lumpen lassen und stellt spontan eine weitere 11/12-Rückschau auf die Beine. Toll, so notwendig in der deutschen Fernsehlandschaft wie ein Blinddarm.

Wobei, RTL ist aber heute auch nicht wirklich besser. Die schicken als Gegenprogramm eine Chartshow zu den erfolgreichsten Hits des Jahres 2009 über den Äther. Ist also fast überflüssig, sich darüber aufzuregen. 
Warte ich einfach bis Silvester, wenn ZDF nachmittags die "Bilder des Jahres" zeigt, mein persönlicher Favorit unter den Jahresrückblicken. Vor allem, weil es keine Moderatoren-Grinsebacken gibt.