Samstag, 19. März 2011

Der Montag macht wieder Sinn

Mensch, ich habe die Woche ganz vergessen zu erwähnen, dass endlich wieder meine Serienlieblinge "Der letzte Bulle" und "Danni Lowinski" bei SAT.1 gestartet sind. Und so gut sind wie eh und je. Die charmante Krimiserie mit dem gesunden Schuss Skurrilität und einem deftigem 80er-Jahre-Soundtrack hat mich auf Anhieb wieder überzeugt, genauso wie die lebensnahe Danni, über deren Geschichten man wunderbar lachen und gleichzeitig wunderbar nachdenklich werden kann. (The CW hat schon zurecht eine Adaption dieses Formats beantragt.)

Macht weiter so, Jungs und Mädels!

Dienstag, 15. März 2011

The rest of the Schützenfest

So, pünktlich zur Auslosung der Startplätze kommt hier mein letzter Block mit den 4 noch offen stehenden Songs.



Nach einem wochenlangen Aussieben im Stil von USFO ging als Sieger der DORA leider nicht der Vollschlanke Jaques Houdek hervor, der wirklich eine sympathisch auffällige Erscheinung abgegeben hätte, sondern so ein weiteres Hühnchen namens Daria Linzer. Gut, sie kann die ganz nette Up-Tempo-Nummer auch nicht kaputtsingen, aber es ist fast ein bisschen verschenktes Potential.

SAN MARINO: Sedit - Stand by

Ein weiterer Comebackstaat, der mal wieder sein Glück beim Contest versuchen will. Da erwartet man eigentlich viel, etwas Großes, wie es zum Beispiel die Österreicher aufs Parkett bringen. Aber "Stand by" hat ein Problem, das wieder vielen Songs in diesem Jahr anhaftet. Du kannst nichts wirklich handwerklich bemängeln, aber es dudelt so an einem vorbei, dass du dir denkst: Joah, ganz nett... was kommt denn als Nächstes? Ein Totbringer bei diesem Contest. Daher wird es der Song wohl sehr schwer haben im 1. Halbfinale.



Die Schweden und der Grand Prix, das ist ja auch eine Geschichte für sich.  Das Melodifestivalen ist dort heilig, aber viele haben zurecht gesagt, dass die Schweden in Sachen ESC sehr erkenntnisresistentest wurden und länger als alle anderen auf die große Künstlichkeit gesetzt haben. (Abgesehen von den Griechen ^^) Das hat uns u.a. 2008 Charlotte Perelli und 2009 Malena Ernman beschert, die auch mich nach dem Vorentscheid im Schweden unglaublich begeistert haben, aber sich beim Contest als echte Luftnummern herausgestellt haben. 
Dann haben sie es letztes Jahr mit Anna Bergendahl mal andersrum versucht, und das hat dafür gesorgt, dass Schweden (leider Gottes) zum ersten Mal beim Finale nur Zuschauer war. Also macht man 2011 in Schweden lieber wieder so weiter wie bis 2009 und schickt ein showtechnisches Schwergewicht nach Düsseldorf.
Und ich muss gestehen: Ich bin wieder ein bisschen angefixt. Es ist zwär völlig over the top, aber zwischen dem ganzen  "ambitionierten" Durchschnittspop, den die anderen schicken, sind diese drei Power-Minuten aus Schweden richtiges Labsal, genauso wie der russische Beitrag im ersten Halbfinale. Also rein ins Finale mit den Schweden, damit ich beim Juryfinale was Ordentliches zum Abspacken habe. :)


Last but not least... die Aserbaidschaner, genauso wie die Türken und die Russen immer für eine starke Platzierung gut. Immerhin: Dreimal teilgenommen, dreimal Top10, das kann niemand sonst von sich behaupten. Und man spürt jedesmal, dass sie eigentlich nach mehr gieren, nach dem ersten Song Contest in Baku. Bislang hat das ganze Tamtam allerdings nicht den großen Wurf gebracht und ich muss sagen: 2012 wird es denke ich auch keinen Contest in Baku geben.
Der Song des spontan zusammengeschusterten Vorentscheid-Duos fällt in exakt die gleiche Kategorie wie die Dänen letztes Jahr, auch wenn sie eine Spur mehr Frische vorweisen. Und wie der aufmerksame Zuschauer weiß, haben sich die Dänen mit ihrem obeflächlichen Gedudel ganz ordentlich geschlagen. Aber so dermaßen flashen, dass ich sage "Ja, diesmal wird es klappen", tut es mich einfach nicht. Und Live ist sowieso noch einmal eine ganz andere Kiste. Im Zweifel wird es genauso ein Reinfall wie Safura in Oslo und sie machen sich den wieder mal sicheren Sieg durch ihren Gesang selbst zunichte. Warten wir's ab...

Montag, 14. März 2011

Große Namen versus Song Contest

Wenn uns die Vergangenheit etwas gelehrt hat, dann dass wie beim Pokal der Contest im Normalfall seine eigenen Gesetze hat. Wenn du nicht gerade Väterchen Russland im Rücken hast, womit wir auch beim ersten Titel dieses Blocks wären:


Für Dima Bilan war es 2008 das Produktionsteam von Timbaland, das den Erfolg garantieren sollte, jetzt ist es halt der Haus- und Hofschreiber von Lady Gaga, der Russland nach seinem peinlichen Auftritt mit Peter Nalitsch (, der dennoch für eine Finalteilnahme gereicht hat,) wieder in die Spur bringen soll. Zugegeben, eine Qualitätssteigerung hat diese Verpflichtung definitiv gebracht und Aleksey Vorobyov liefert eine souveräne Leistung ab. Mehr ist es aber auch nicht. Ein solider Top10-Platz, aber nichts, mit dem ernsthaft die Spitze gefährdet.



Ja, ihr habt richtig gelesen: DANA INTERNATIONAL! Die große Transendiva, die für Jahre den Contest zur Klischeeshow der Homosexuellen gemacht hat. Sie ist wieder da und ist damit neben Lena die zweite ehemalige Contest-Siegerin, die ihr Glück in Düsseldorf versucht. Einen musikalischen Fortschritt, wie er zum Beispiel bei Lena mit "Taken by a stranger" vollzogen wurde, vermisst man bei der guten Dana allerdings vergebens. Die Nummer plätschert sehr belanglos vor sich und hätte schon vor 13 Jahren nichts gerissen. Sehr schade.


GROSSBRITANNIEN: Blue - I can

Es ist eigentlich schade, dass das Konzept "Your country needs you" durch das (berechtigte) Abschmieren von Josh Dubovie wieder in der Versenkung verschwunden ist. Aber die Briten wären nicht die Briten, wenn sie dafür keinen angemessenen Ersatz ausgraben würden. Und mit der Reunion von Blue haben sie eine echte Überraschung hervorgebracht. Es ist gewiss kein schlechter Schachtzug, den Contest als Startschuss fürs Comeback zu verwenden, und mit dem entsprechenden Song kann das wahrlich Begeisterungsstürme in Europa auslösen. 
"I can" schafft diesen Anspruch leider nur zu 90%. Es ist zwar hochwertiger moderner Pop, aber will vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. (Gerade in Sachen Choreographie^^) Eine Pleite wie im letzten Jahr sollten sie damit aber diesmal nicht erleiden.



Fast hätte ich befürchtet, dass sie gar nicht mehr auftaucht: Die große Dance-Ballade. Ein paar sympathische 80er-Synthie-Einschläge und ein äußerst zeitgemäßer Beat mit eingängigem Refrain. Schnell die wichtigsten Teil noch ins Englische übersetzt, damit es auch jeder versteht, und fertig ist die mainstreamfähige Mittanznummer. Wenn die Stimme auch auf der Live-Bühne taugt, wovon ich im Moment noch nicht ganz überzeugt bin, hat das Ding auf jeden Fall meine Stimme. Daumen hoch! :)

Sonntag, 13. März 2011

Die Zielgerade naht

So, 30 Titel sind schon durchgesprochen. Nicht mehr viele, bis alle beisammen sind und man den ultimativen ESC-Check vornehmen kann. Dazu fehlen aber unter anderem noch diese Songs:


Nach dem Sieg von Ruslana war laut und pompös das Credo jedes Beitrags. Dann kam letztes Jahr der Skandal und aus der Not heraus hat man bei "Sweet people" dankenswerterweise auf jeden Schnickschnack verzichtet; was auch ganz gut ankam. Aber was haben wir dieses Jahr? Ein merkwürdiges sphärisches Mittelding, das mich ein wenig an die Isländerin Yohanna im Jahr 2009 erinnert. Der einzige Unterschied sind die männlichen Engel, die sich um fahrbare Ganzkörperspiegel herum einen Wolf abtanzen...???
Also da hat die Ukraine inszenatorisch schon mal mehr auf der Pfanne gehabt. Wenn das so bleibt, macht das die eigentlich nette Komposition komplett kaputt. Ach ja, und nur weil man es kann, muss man am Ende nicht noch gefühlte zwei Minuten lang den Schlusston halten. Wenn sich am Ende ein "Jetzt hör halt auf"-Gefühl  einstellt, ist das nicht gerade förderlich. Sprich, mit etwas Feintuning kann aus dem Song noch eine 100%ig finalwürdige Nummer werden. Es liegt allein in Mikas Hand.



Dass es die TWiiNS für die Slowakei versuchen, ist ja schon eine ganze Weile bekannt. Womit die beiden eineiigen Erscheinungen, die bisher primär mit Songs der Kategorie Bitch-Pop brllierten, in Düsseldorf ihr Glück versuchen wollen, ist erst kürzlich bekannt geworden; mit einer professionell aalglatten Popballade, die drei Minuten so vor sich hinplätschert, bis sie dann vorbei ist. Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut. Daher werden wir es wohl nur einmal zu Gehör bekommen.



Ach ja, die Portugiesen. Das Land, das länger als alle anderen auf den großen Coup beim Contest wartet und mich in den letzten Jahren mit seinen Liedern stets begeistert hat. Diesmal... joah... also übersetzt heißt der Titel in etwa "Kampf und Heiterkeit". In der Hinsicht passt auf jeden Fall schon mal der Auftritt und die musikalische Aufbereitung des Songs. Aber ob diese portugiesischen Village People mit ihren heiteren Protestlied so zünden, kann ich überhaupt nicht einschätzen. Es fällt zumindest positiv aus dem Rahmen und das kann ich angesichts des ganzen Mainstream-Quark aus Osteuropa nur gutheißen. Meinen Segen fürs Finale hätten sie.



:) Wenn die Alternativtitel zu "Boom Boom" so markante Namen haben wie "Goodbye", "Hi" und "Ayo", muss man sich über nichts mehr wundern... Egal, die Wahl der Armenier für Emmy war auf jeden Fall unabhängig von den Titelnnamen kein Fehler. Der Refrain, so belämmert er ist, ist äußerst eingängig und der Rest sorgt zumindest für kein Stirnrunzeln. Nur die Live-Qualität ist fraglich, da die Aufnahmen vom Vorentscheid definitiv Playback sind. Wenn sich da in Düsseldorf kein Reinfall ergibt, sollte auch das ein sicheres Ding fürs Finale sein.



Zum heutigen Abschluss ein Blick auf die Grande Nation und ihrem korsischsprachigen Opernstar. Ist ja immer eine heikle Kiste mit den Opernstimmen. Eigentlich immer zu schön oder zu schwer für diesen Contest, vor allem, da die Kompositionen dazu meistens genauso voluminös sind. Das ist fürchte ich bei diesem Mann nicht sehr anders. "Sognu" ist zwar eine wunderschöne Nummer, ist bestimmt ein Brett in Sachen Jurywertung und wird in der Arena einfach nur großartig klingen, ist aber einfach einen Tick zu... uneingängig. Da fehlt der Mitwipp- oder Mitfühleffekt, einfach dieser Tick Leichtigkeit, der das Lied auch alltagstauglich macht. Anders kann ich es nicht beschreiben. 
Nichtsdestotrotz wird der Song ein kleines Highlight sein und ich freu mich schon darauf, das vor Ort beim Juryfinale zu hören.

Freitag, 11. März 2011

Die perfekte Minute 2.0

Schon im letzten Jahr bin ich vor lauter ESC-Vorfreude kaum dazu gekommen, mal etwas länger über "Die perfekte Minute" zu reden. Jetzt, da sie wieder angelaufen ist, möchte ich endlich die lobenden Worte loswerden, die jetzt noch überfälliger sind. 
SAT.1 und die Produktionsfirma Shine Germany haben sich nämlich, man glaubt es kaum, nach der ersten Staffel hingesetzt und überlegt, wie man das Format optimieren könnte und was die Ursachen für den dezenten Zuschauerrückgang waren. Und sie haben tatsächlich die richtigen Schlüsse gezogen. 
Man hat nicht versucht, alles noch mehr zu dramatisieren und personalisieren und noch spielwütigere Kandidaten zu finden, denn da hatte man schon gute Arbeit geleistet. Stattdessen schraubte man an den richtigen Stellen im Konzept. Man führte zunächst eine zweite Sicherheitsstufe nach dem achten Spiel ein, was die Dramaturgie der Gewinnleiter noch einmal abrundet und die Kandidaten auch nach der 25.000€-Stufe etwas mutiger macht. Und man hat vor allem für die Spiele die Kreativmaschine angeschmissen. Der etwas begrenzte Pool aus 30 Aufgaben, der für alle Teilnehmer gleich war, hat sicherlich ab einen gewissen Punkt für Ermüdungserscheinung beim Zuschauer gesorgt. Jetzt schöpft man aus einem angeblichen Pool von rund 260 (!) Spielen und stellt für jedes Team individuell ein Paket aus 30 Spielen zusammen. Und das, was bisher an neuen Spielen zu sehen war, lässt sich wirklich sehen. Sehr einfallsreich, praktisch nie langweilig und wesentlich vielfältiger in ihren Strukturen. Daumen hoch, sag ich da nur.
Man hat sich soweit von dem amerikanischen Urkonzept emanzipiert, dass es nun seine ganz eigene genuine Note hat. Das ist gut für die Show, sehr gut für SAT.1, der jede weitere starke Marke gebrauchen kann und wunderbar für uns Zuschauer. Ob es nun auch die themenbezogenen Teams und die manchmal etwas inszeniert wirkenden Jubelchor-Ausschnitte aus dem Publikum braucht, sei dahin gestellt. Sie stören auf jeden Fall nicht und hauchen der ganzen Show mehr Lebendigkeit ein. Alles in allem wirkt die Sendung auf jeden Fall runder und bietet wundervolle Freitagabendunterhaltung.

Mein Fazit daher: Heute Abend angucken, Leute!

Donnerstag, 10. März 2011

Man reiche mir ein Weinglas

Da ich durch das Verfassen meiner Magisterarbeit enorm in Rückstand geraten bin und inzwischen fast stündlich die nächsten Teilnehmer gemeldet werden, folgt heute gleich der nächste Fünferpack mit der entsprechenden Senfbeigabe meinerseits:



Mensch, dass man das bei diesem Contest noch erleben darf: Eine getragene Ballade der ganz alten Schule. Schnörkellos, stimmgewaltig und musikalisch beeindruckend, so wie es die großen ESC-Balladen lange  Zeit waren. Wahrlich, dass es noch Länder gibt, die vor so etwas nicht zurückschrecken, beeindruckt mich. Aber die Betonung bei dem vorherigen Satz liegt wohl deutlich auf dem Wort "waren". Heutzutage weckt das bei mir in erster Linie eine Symapthie aus der Nostalgie heraus, mehr aber nicht. Sorry, Litauen.



Ukraine und Weißrussland schenken sich ja inzwischen bei ihren ESC-Beiträgen in Sachen "political correctness" nicht sehr viel. Die einen demokratisieren so lange herum, bis alle glücklich sind, die anderen ändern spontan einfach mal das Lied bzw. den Text. und geben einen Scheiß darauf, was Komponist und Interpret darüber denken. Und beide haben gemeinsam, dass sie es damit nicht wirklich besser machen. Nicht einmal ein kitschiges Schmetterlings-Trickkleid, das die ganze belanglose Up-Tempo-Chose noch retten könnte, gibt es anscheinend bei Frau Vinnikovas Song. :( Naja, nach dem 12. Mai wird dieses Lied einfach vergessen sein. Trösten wir uns mit dieser Zuversicht.



Also diese mit Rock aufgehübschten Pop-Balladen sind nun wirklich nicht mehr neu. Die Vertreter in den letzten Jahren klangen nur wesentlich grausliger. So gesehen ist Maja Keuc alles andere ein Reinfall. Sie liefert eine solide und respektable Nummer ab, die auch durchaus Chancen für das Finale hat. Aber ich denke, den Contest 2012 werden wir nicht in Ljubljana oder einer anderen slowenischen Großstadt erleben.



Hmm... endlich mal wieder ein Song, bei dem man gerne verweilt und mal genauer zuhört. Auch wenn er mir in der Summe fast etwas zu "modern" bzw. zu rockig geworden ist, hat er einen gewissen folkloristischen Charme, der einem im Gedächtnis bleibt und das Zünnlein an der Waage sein könnte. Leider habe ich bislang kein Live-Material gefunden, daher sage ich das alles lieber unter Vorbehalt.



Sag mal, wollen die mich verarschen? Da denkt man die ersten 5 Sekunden, ähnlich wie bei Georgien "Oh, das könnte mal ein bisschen was Interessantes aus der Elektro-Ecke werden", aber Neeeeeein, stattdessen kommt so ein Balkan-Folk-Rock, der noch peinlicher ist als diese Nuttennummer aus dem letzten Jahr. Meine Güte, sind die aus den letzten zwei Contests kein bisschen schlau geworden oder können die einfach nicht anders? Nenene, schnell weg damit.

Mittwoch, 9. März 2011

Klischees und der krampfhafte Versuch, ihnen zu entgehen


Höchst eigenartig. Irgendso ein ganz cooler... Typ - als HipHopper kann man den ja nicht wirklich bezeichnen - "singt" komische 08/15-Strophen und der Grieche, agil wie eine antike Marmorstatue, trällert dazu seinen einheimischen Refrain. Natürlich untermalt mit jeder Menge Bouzuki-Gezupfe, sonst würde man ja glatt vergessen, dass das der griechische Beitrag ist. 
Aber muss man das jetzt wirklich verstehen??? Okay, immerhin haben sogar die Griechen inzwischen eingesehen, dass das Sakis-Rouvas-Sirtaki-Humtata nicht mehr zu hundert Prozent funktioniert, obwohl es mich zugegebenermaßen immer wieder begeistert hat. Aber so etwas? Da wünsche ich mir ganz ehrlich den "Opa"-Pop der letzten Jahre zurück, der wenigstens optisch etwas hergemacht hat.


Die nächsten Wiederholungstäter neben Dino Merlin. Sie waren einst, also 2005, die ersten Vertreter der Moldauer und sind bislang auch die bestplatzierten. Und sie haben zweifelsohne für einen der schrägsten Auftritte der 2000er Jahre gesorgt. Welcher Fan erinnert sich schließlich nicht an die trommelnde Oma? (Hier eine kleine Gedächtnisauffrischung)
Doch genug von der Vergangenheit; was schließlich zählt, ist die Gegenwart, und die sieht eigentlich nicht sehr anders aus. Nur statt der Oma sind es diesmal übergroße Zipfelmützen und eine junge Einradtänzerin. 2005 hätte auch dieser Song sein Publikum gefunden, aber heutzutage ist so ein Auftritt schnell affig und könnte eher kontraproduktiv für ein Weiterkommen sein. Stimmung machen sie aber auf jeden Fall, also wird es wohl eher am restlichen Teilnehmerfeld liegen, ob sie weiterkommen oder nicht.



Alle in Österreich haben scheinbar so große Erwartungen nach den Jahren der Entsagung... da konnte es nur etwas Epochales werden. Daher entscheid man sich wohl für die große stimmgewaltige Ballade aus der Kehle von Nadine Beiler, einer Castingshowgewinnerin, was aber nichts heißen mag, nicht wahr? ;) 
Auch wenn viele im Land anscheinend inzwischen gegen das Lied wieder stänkern, muss ich sagen: Es ist einfach schön. Hat alles, was eine kräftige Pop-Ballade braucht. Ein paar musikalische Kanten mehr hätte es freilich noch vertragen können, aber allein die Tatsache, dass sie auf Ballade setzen, macht die Ösis zu sympathischen Exoten und damit höchst interessant. Ich wünsche ihnen nur, dass sie keinen Gracia-Moment erleiden und dass die gute Frau sich die Strumpfhosen vollmacht, wenn sie es plötzlich mit 35000 Zuschauern in der ESPRIT-Arena zu tun hat. Dann müssen wir wieder Jahre darauf warten, bis sie zum Contest zurückkehren.



Tja, diese Serben sind auch immer wieder für eine Überrachung gut. Das, was dem Raab hierzulande mit seinen Songs nicht gelungen ist, hat in Serbien Erfolg gehabt. Ein buntes Stück Gute-Laune-Retro-Pop, das einem so schnell wieder aus dem Ohr verschwindet, wie es hineingekommen ist. (Eigentlich komisch... sobald sich die Lieder aus Balkan und Ostblock nicht mehr folkloristisch anhören, verlieren sie so schnell ihren Reiz...)
Aus Kostümsicht jedoch ist es auf jeden Fall mein bisheriger Favorit für den Fashion Award (zumindest die Bekleidung der Backgroundsängerinnen ^^)



Wenn ich daran denke, dass ich hier nun über den Vierplatizerten des letzten Jahres schreibe, der diesen Erfolg einer aalglatten Popschnulze zu verdanken hat, muss ich schon ein wenig rätseln. Selten hat mich mein ESC-Instinkt so getäuscht wie bei der Einschätzung dieses Beitrags. Angesichts dessen wirft mir der diesjährige Teilnehmer für Dänemark genauso viele Rätsel auf. Mich beschleicht fast der Verdacht, dass ich den Song genauso unterschätze wie seinen Vorgänger. Aber mein Bauchgefühl meldet auf jeden Fall nichts. Es wird also gewiss kein Siegertitel. :)

Mittwoch, 2. März 2011

Dem Himmel sei Dank!

Man hat sich tatsächlich die Mühe gemacht und mit Lena ein ordentliches Musikvideo gemacht. Vielen Dank, liebe Leute! Und es sieht darüber hinaus gar nicht mal schlecht aus. Aber überzeugt euch selbst:

Der übliche Klüngel in der Ukraine und andere Konventionen

Es wird fast schon zur Tradition, dass die ukrainischen Vorentscheide zur Farce werden und dass so lange gewählt, bis das Ergebnis nach Meinung gewisser Leute stimmt. Aber Gott sei Dank sind sie eine bedauerliche Ausnahme. Aus anderen Teilnehmerländern kann man zumindest notariell beglaubigte Siegertitel vermelden. Musikalisch gesehen möchte ich jetzt nicht unbedingt von durchweg positiven Nachrichten sprechen.



Es überrascht mich fast ein bisschen, dass die Türkei wieder etwas Rockiges zum Contest schickt. Dabei habe ich sie noch letztes Jahr für ihren regelmäßigen stilistischen Wandel gelobt. Aber gut, das ist jetzt prinzipiell kein Beinbruch, vor allem, da das Lied keineswegs wie der diletanttische Pop-Rock klingt, der zum Beispiel letztes Jahr aus Bosnien und Mazedonien kam. Für meinen Geschmack aber klingt der Song fast schon ein wenig zu konventionell, um wirklich etwas zu reißen. Ein zweiter Platz wie letztes Jahr wird es auf jeden Fall nicht. Doch ich denke, um die Finalteilnahme müssen wir uns bei der Türkei keine Sorge machen.



Okay, diesmal ist anscheinend Bulgarien dran, den gerade angesprochenen Pop-Rock zum Contest zu schicken. Mit einer Frau, die optisch wie eine interesannte Mischung aus Roxette und einer platinblonden Ostblock-Version von P!nk daherkommt. Den äußerst durchschnittlichen Song kann sie damit leider nicht retten. Der Nächste, bitte.



Also langsam wird mir das Programm für Düsseldorf fast ein wenig zu poplastig. Nicht einmal im Osten traut man sich noch an völlig übertriebene Eurodance-Nummern oder Schmalzballaden. Dafür müssen jetzt schon Länder wie Irland sorgen. Aber, ich muss sagen, innerhalb dieses ganzen Pop-Rock-Breis gibt es mit den Letten tatsächlich so etwas  wie einen kleinen Lichtblick.  Eine sympathische Stimme, ein schöner moderner Beat und genug musikalische Hakenschläge, damit es einem im Ohr bleibt. Als einen Überflieger würde ich es zwar nicht bezeichnen, aber im Vergleich zum restlichen Feld durchaus ein Lied mit Finalpotential.


BOSNIEN-HERZEGOWINA: Dino Merlin - Love in Rewind

Ein putziger alter Mann, ein ESC-Veteran darüber hinaus, und eine musikalische Größe im Balkan; da kann ja eigentlich kaum was schief gehen. Und darüber hinaus hat er auch noch eine sypathisch altmodische Komposition im Gepäck. Ein bisschen Folkloregefühl kommt auf, aber in einem so gesunden Maße, dass man es auch westlicher Zuschauer aushält, und der Auftritt, sollter er so bleiben, ist verspielt und stimmig, aber überhaupt nicht aufgesetzt. Eine wirklich durchweg runde Nummer. Da steckt glaube ich viel Potential drin.



Die Esten haben sich ja in den letzten Jahren zu den Paradiesvögeln des Contests entwickelt, mal im positiven (Urban Symphony), mal im negativen Sinne (Malcolm Lincoln). Den diesjährigen Beitrag würde ich auf jeden Fall wieder der positiven Seite zuordnen, doch ob die breite Masse mit diesem musikalischen Mashup zurechtkommen wird, liegt noch in den Sternen. Es wird wohl wie häufig bei solchen Fällen die letztendliche Live-Qualität herausreißen.