Mittwoch, 27. Juli 2011

EOC zum Zweiten

So, nach einem schmachvollen 20. Platz mit Luxuslärm werden neue Seiten aufgezogen. Oder soll ich besser schreiben: Saiten? *höhö*
Mein Mitstreiter beim zweiten Eurovision Online Contest in Antwerpen ist nämlich Apocalyptica mit "Beautiful", einem wundervollen, leider viel zu kurzen Instrumental aus ihrem letzten Album "7th Symphony".
Frisst das, ihr lausigen Europopper! :)



Samstag, 9. Juli 2011

Unsere Ballerinas und der schöne Schein

Wenn ich vor ein paar Wochen noch gesagt hätte "Ne, sorry, ich gehe heute nicht mit ins Theater, heute Abend läuft Frauenfußball", was hätte ich dafür geerntet? Spott und bloße Häme. Und jetzt?

Kein Zweifel, es gibt definitiv schlimmere Möglichkeiten, ein Sommerloch zu füllen und seine Fernsehfreizeit zu verbringen. Die Fußball-Spiele, die bei der WM geboten werden, sind ja auch oftmals sehr spannend und sehr hübsch anzuschauen und ich finde es löblich, dass die Öff-Rechs und Eurosport so fachlich intensiv davon berichten. Aber hat diese Begeisterung nicht doch ein schalen Nachgeschmack? Was geschieht denn nach dem ganzen Budenzauber, so wie es auch in der Diskussion bei "Hart aber fair" am Mittwoch angesprochen wurde?

Die Normalität im Frauenfußball sieht bekanntermaßen anders und wesentlich kleiner aus. Deren Bundesliga fristet ein bescheidenes Nischendasein, marginal beobachtet von einigen Fans und Pflichtberichterstattern. Wird die WM im eigenen Land daran irgendetwas ändern? Wird sie eine Trendwende in den Medien bewirken?
Wird es ab Herbst sonntags eine Sportschau mit einer Spieltagszusammenfassung von der Frauen-Bundesliga geben? Oder bei SPORT 1 oder im Zusammenhang mit der Sport-Reportage im ZDF? Oder wird es gar Konferenzen bei Sky Bundesliga geben? Wohl kaum. Prinz und Co. werden danach mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in ihre Nische beim Radio oder bei einigen Drittsendern zurückkehren und so wie sonst ihr Dasein als Randsportartspielerinnen pflegen.


Aber Hauptsache, die Deutschen haben jetzt wieder was zum Fußballfeiern und die Öff-Rechs eine taugliche Alternative im Nachmittags- und Vorabendprogramm. Bevor ich mich bei Zoodokus langweile oder Herzflimmern bekomme, verfolge ich lieber, wie Norwegen gegen Australien um den Einzug ins Viertelfinale kämpft, nicht wahr?

Freitag, 8. Juli 2011

Eurovision Online Contest - Mein Song für Gent

Ein sympathischer belgischer Nachbar, dessen Blog ich zu ESC-Zeiten öfter besucht habe, hat eine nette Idee präsentiert, bei der ich spontan mitwirken werde: Ein Eurovision Online Contest.

Um es kurz zu erklären: Jeder repräsentiert ein Land seiner Wahl (muss nicht das Heimatland sein) und sucht sich dafür ein repräsentatives Lied aus. Die einzigen Bedingungen an den Song sind, dass er nicht länger als 4 Minuten dauert und dass der Interpret aus dem zu repräsentierenden Land stammt.

Klingt doch ganz witzig, also habe ich spontan meine Teilnahme für Deutschland erklärt. Blieb nur die Frage nach dem Song. Ich bin ja ehrlich gesagt abgesehen vom ESC, den Ärzten, Rammstein und dem Mainstream, den man so im Alltag mitbekommt, kein großer Musikexperte. Meine Wahl war folglich eine sehr spontane Entscheidung, aber solche sind ja oftmals die besten. Und so wurde es letzten Endes Luxuslärm mit "Vergessen zu vergessen":


Wenn einer bei diesem Song verzweifelt die Hände über den Kopf zusammenschlägt, kann ich sagen: Bitte nicht schlagen, es ist ja ohnehin nur eine Spaßaktion. Falls ich ihn damit nichtsdestotrotz gewinnen sollte :), werde ich Luxuslärm zu ihrem Sieg gratulieren und stelle den Beitrag für die Titelverteidigung gerne zur öffentlichen Diskussion. Warten wir ab, wie nächsten Samstag das Ergebnis aussehen wird.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Zeit für Karriere

Mit Informationen über meine Person halte ich mich hier ja normalerweise sehr zurück. Ich bin nicht der Typ Mensch, der sein Leben krampfhaft über das Netz definieren muss und den sozialen Anschluss an die anonyme Masse des Internets sucht, weil seine soziale Kompetenz im Real Life zu wünschen übrig lässt. Das soll jetzt nicht gehässig klingen, aber ich mag mein Real Life zu sehr und was ich darin erlebe. Das Internet und das Bloggen im Speziellen ist für mich daher immer noch primär eine Spielerei und kein Lebensersatz.
Auf meinem Blog beschäftige ich mich primär mit den Dingen, die mich hobbymäßig am meisten begeistern, und das ist zugegebenermaßen das Fernsehen in all seinen Facetten und im Besonderen der Eurovision Song Contest. Als Theater- und Medienwissenschaftsstudent sah ich es außerdem ein bisschen auch als meine Pflicht an, mich angemessen mit allen Bereichen des Fernsehens auseinander zu setzen, jedem Produkt wirklich eine Chance zu geben und in keine pauschalisierende Kerbe zu schlagen. Im Laufe meines Studiums habe ich etliche Leute kennengelernt, die zwar gerne irgendwie beim Fernsehen arbeiten wollen, aber teilweise mit einer solchen Arroganz auf die deutsche Fernsehlandschaft schauen, dass mir wirklich die Galle hochkommt.
Die Seminare mit Fernsehbezug waren für mich in der Hinsicht immer kleine Highlights. Ging es um Reality-TV, fühlte man sich wie in der Selbsthilfegruppe für anonyme GNTM-Fans, und bei einem eigentlich sehr theoretischen Seminar zum Thema Serialität wurde ständig nur von amerikanischen Serien geredet und was an Ihnen so toll ist. Und etliche empfanden es fast als körperliche Folter, dass sie bei einer Videosichtung zum Thema Serial mal drei Folgen GZSZ ansehen mussten.
Man muss nicht alles am deutschen Fernsehen mögen, tue ich ja auch nicht, aber gerade als angehender Akademiker in diesem Fach sollte man die Kompetenz besitzen, sich in angemessener Art mit so einem Thema zu beschäftigen. Sonst fühlt man sich später nur schmutzig, wenn man den Posten als Redaktionsvolontär bei Punkt 12 oder Ähnliches annimmt, um sich so den Hartz IV-Antrag zu sparen.

In den 6 Jahren meines Studentendaseins hat mich dieser Blog in seinen verschiedenen Erscheinungsformen mal mehr, mal weniger begleitet. Er hat meine Höhen, meine Tiefen, meine stressigen und meine gechillten Momente des Stuidums mitgemacht und war für mich das kleine Refugium, in dem ich schonungslos meinen Traum von einem besseren deutschen Fernsehen gepflegt habe.

Jetzt naht sich für mich ein Moment, der mein Denken über die Branche enorm intensivieren wird. Ab 8. August werde ich, wie man es so schön nennt, Teil des Systems. Ich werde tatsächlich das machen können, was bisher als heimlicher Berufswunsch bei mir herumgeisterte: Ich werde Drehbuchautor. :)))))))))))) Für K11 bei Constantin Entertainment. Zwar zunächst nur auf Probe, aber mit den besten Chanchen, dabei zu bleiben. Ich werde zumindest alles dafür investieren, damit das mehr als nur ein 6-monatiges Vergnügen wird.

Wird aber dieser Job meine Sicht aufs Fernsehen ändern? Ich hoffe nicht. Ich werde hoffentlich auch weiterhin, so gut es geht, meinen Senf über die Abgründe und die Perlen des deutschen Fernsehens abgeben können. Und der ESC wird selbstverständlich auch in Zukunft mein Thema Nr .1 bleiben. Drückt mir alle, die ihr euch hierher zu diesen Blog verirrt, die Daumen für Ismaning. Wer weiß, vielleicht konsumiert ihr bald eines meiner Autorenprodukte... *muahaha* :)