Mittwoch, 21. November 2012

Unnützes Fernsehwissen, Kapitel 10

Die besten K11-Episodentitel aller Zeiten, Teil 3 (10-1)
 


Platz 10:  Armer kleiner Stripper (Folge 1584)

Platz 9:  Tote Killer töten nicht (Folge 1640)

Platz 8:  Duell der Pornoluder (Folge 17)

Platz 7:  Tödliche Pferdeliebe (Folge 424)

Platz 6:  Sexskandal im Pferdestall (Folge 474)

Platz 5:  Intrigantenstadl (Folge 1463)

Platz 4:  Mord ist in Mode (Folge 1612)

Platz 3:  Sextod im Zahnarztstuhl (Folge 991)

Platz 2:  Leih mir dein Gesicht (Folge 902)
 

Platz 1:  Hamster Tiffy lacht zuletzt (Folge 693)

Montag, 19. November 2012

Unnützes Fernsehwissen, Kapitel 9

Die 50 besten K11-Episodentitel aller Zeiten, Teil II (Platz 30-11)



Platz 30:  Blutige Schnitzeljagd (Folge 366)

Platz 29:  Lügen haben schöne Beine (Folge 1512)

Platz 28:  Mein Gott Walter (Folge 1137)

Platz 27:  Männer, Frauen und ein Pitbull (Folge 1517)

Platz 26:  Sex und andere Nebenjobs (Folge 1431)

Platz 25:  Seminarthema: Mord (Folge 446)

Platz 24:  Wer schön sein will, muss sterben (Folge 917)

Platz 23:  Eine Bombe im Bett (Folge 878)

Platz 22:  Ehrenmord im Schrebergarten (Folge 729)

Platz 21:  Hauptgewinn: Porno-Dreh (Folge 801)

Platz 20:  Tour de Mord (Folge 1425)

Platz 19:  Ein Mord für gewisse Stunden (Folge 1553)

Platz 18:  Würstchen mit Gier (Folge 1336)

Platz 17:  Ein See voller Leichen (Folge 1127)

Platz 16:  Schulnote Sex (Folge 688)

Platz 15:  Sexattacke auf eine Hure (Folge 155)

Platz 14:  Seitensprung im Pornokino (Folge 612)

Platz 13:  Tod einer Sex-Puppe (Folge 869)

Platz 12:  Stirb schneller (Folge 1305)

Platz 11:  30 Kilo Tod (Folge 989)



Wie schon in Teil 1 ist die Auswahl und Einordnung der Titel rein subjektiv und richtet sich ausschließlich nach meinen persönlichen Richtlinien.

Samstag, 17. November 2012

Unnützes Fernsehwissen, Kapitel 8

Die 50 besten K11-Episodentitel aller Zeiten, Teil I (Platz 50-31)



Platz 50:  Intrige im Altersheim (Folge 531)

Platz 49:  Tödlicher Pornodreh (Folge 1386)

Platz 48:  Explosive Schnäppchenjagd (Folge 839)

Platz 47:  Spiel, Satz und Tod (Folge 821)

Platz 46:  Sexfalle Survival-Camp (Folge 248)

Platz 45:  Fünf Leichen zum Geburtstag (Folge 942)

Platz 44:  Nur über eure Leiche (Folge 1096)

Platz 43:  Tod im letzten Akt (Folge 784)

Platz 42:  Straßenkrieg um Sandra (Folge 85)

Platz 41:  Verloren im Puff (Folge 1278)

Platz 40:  Auf den Strich für Baby Lena (Folge 715)

Platz 39:  Tödlicher Friseurbesuch (Folge 520)

Platz 38:  Mord im Hartz-IV-Ghetto (Folge 1294)

Platz 37:  Blutiger Babyraub (Folge 1297)

Platz 36:  Die tote Tante Emma (Folge 1327)

Platz 35:  Liebe, Diebe, Triebe (Folge 1398)

Platz 34:  Lost in Lust (Folge 1454)

Platz 33:  Sexsünden des Supercops (Folge 621)

Platz 32:  Skrupellose Castingluder (Folge 420)

Platz 31:  Der Leichengarten (Folge 1236)


Die Auswahl und Einordnung der Titel ist natürlich rein subjektiv und richtet sich ausschließlich nach meinen persönlichen Richtlinien. :)

Donnerstag, 15. November 2012

Lanz, Raab, Blind Auditions - Der turbulente Fernsehherbst

Kommen wir heute mal zu den zwei Sendungen, die das Fernsehvolk in den letzten Wochen am meisten beschäftigt hat: Das "Wetten, dass...?" unter Markus Lanz und "Absolute Mehrheit", der neue Coup von Stefan Raab.

Zu "Wetten, dass...?" kann ich für meinen Teil ein großes Kompliment aussprechen. Lanz hat auf Anhieb der Veranstaltung einen neuen Stil verpasst. Die Show ist nun zweifelsohne lauter, schneller und chaotischer als vorher und es verlangt auch von den prominenten Gästen mehr ab als nur brav auf der Couch zu sitzen, bis der Flieger geht, aber daran ist nichts Verwerfliches. Lange Atempausen sind bei einer modernen Samstagabendshow einfach nicht mehr drin. Du musst von der ersten Minute Vollgas geben. Das haben die Macher beim ZDF auf jeden Fall erkannt, doch im Moment schießen sie noch etwas übers Ziel hinaus.
Bei der Premiere hatte Lanz klare Anlaufschwierigkeiten, aber er hatte dankbare Gäste, die mit ihrer Lockerheit die Situation entlastet haben. Für die zweite Show hat man sich die Kritik eindeutig zu Herzen genommen und hat an vielen Ecken den Feinschliff angelegt. Leider wurde die Show im Nachhinein von mehreren Pannen überschattet, die scheinbar während der Produktion gemacht wurden, aber beim Zusehen selbst war von all dem nichts zu spüren. Tom Hanks nahm die Situation wie ein Vollprofi und war für mich das Highlight der Show. Lanz selbst war an dem Abend etwas zu geltungssüchtig und hat ausgerechnet bei den Fragerunden Schwächen gezeigt. Weniger Profilierung steht ihm eindeutig besser zu Gesicht. Das ist eigentlich seine größte Stärke im Vergleich zu Gottschalk. Hoffentlich wird er das in der Dezember-Ausgabe wieder ausbügeln.
Zusammengefasst kann ich also sagen: Hut ab, bitte weiter so! Die Sendung entwickelt sich in eine gute Richtung und hat auf jeden Fall einen zweiten Frühling verdient. Es braucht vielleicht noch ein paar Sendungen, bis sie wieder das rechte Maß findet, aber diese Zeit sollten wir dieser Show geben. Das gilt vor allem für die ungeduldig-aufgeheizten Presseleute, die sich ungefiltert auf jede negative Kleinigkeit stürzen, um damit die Sendung zu zerreißen.

Kommen wir nun zu dem anderen Love-it-or-hate-it-Format der letzten Wochen: "Absolute Mehrheit". Was wurde da im Vorfeld über das Konzept gewettert. Der Raab macht den Jauch; das hat doch nichts mehr mit politischer Diskussion zu tun. Und dann noch dieser Ansporn mit dem Geldgewinn; da siegen am Ende nur die Leute, die nur Polemik können und keinen Sachverstand haben. 
Am Ende, so die Feststellung am Sonntag, wurde in der Sendung auch nur mit Wasser gekocht. Persönlichkeiten wie Jan van Aken haben es in dieser Runde gewiss einfacher und Kubicki hatte wahrscheinlich ein paar Vorschusslorbeeren durch seinen Auftritt bei der heute-Show, aber wer jetzt dachte, dass bei Raab die Leute zielgruppenaffin auf Stammtischniveau diskutieren, wurde enttäuscht. Das polemischste an der Sendung waren die wirklich gut gemachten Einspieler, mit denen die Themen eingeleitet wurden. Der Rest war lockerer Polit-Talk von der Stange. Wer sich jetzt im Nachhinein beschwert, dass die Gespräche nicht in die Tiefe gegangen sind, hat das Konzept nicht verstanden. Bei Raab geht es nicht darum, ein Thema totzureden, sondern eine lebhafte Debatte über gesellschaftspolitische Themen zu führen. Mit der richtigen Themenauswahl kann man auch junge Leute für solche eine Sendung begeistern. Das hat Raab eindeutig bewiesen.
Einen großen Kritikpunkt hab ich allerdings an der Sendung, und das ist Peter Limbourg, der seriöse Konterpart zu Raab. Seine Rolle in dem Spektakel blieb erschreckend irrelevant. Für die Balkenpräsentation kann ich mich auch hinstellen, dafür braucht man nicht den Senior Vice Presiedent News Whatever von der ProSiebenSAT.1 Media AG. Aber gut, auch hier hoffe ich, dass man sich die Kritik zu Herzen nimmt und in den nächsten Sendungen daran feilen wird. Auf jeden Fall freue ich mich auf die nächste Debatte, genauso wie auf die nächsten Battles von "The Voice of Germany" heute Abend. (Applaus für diese Wahnsinnsüberleitung ^^)

Im Moment sind ja meine Donnerstag- und Freitagabende wieder fest an "The Voice of Germany" vergeben und es freut, dass diese Sendung weiterhin so hohen Zuspruch hat. All die Unkenrufe, dass das Castingshow-Genre inzwischen tot ist, sind damit widerlegt. Es hat nur lediglich seinen Zenit überschritten und ist im Moment am schrittweisen Aussterben. Aber ihr Medienmenschen, liebe Kollegen, lasst euch sagen:  So ist es schon vielen Gernes vorher ergangen.
Am Ende ist es wie bei jedem ordentlichen Hype. Ein bis zwei maßgebliche Instanzen werden das ganze Geschrei überleben. So war es zumindest bei nahezu jedem gehypten Genre der letzten 20 Jahre.

Daily Talk: Britt
Courtshow: Barbara Salesch, Alexander Hold
Quizshow: Wer wird Millionär?
Telenovela: Sturm der Liebe, Rote Rosen

Wenn sich im Bereich Musik-Casting etwas durchsetzen sollte, den abschwellenden Hype überleben könnte, dann ist es hoffentlich "The Voice", nicht dessen Urväter DSDS und Popstars. Wann das Genre Scripted Reality seinen Zenit erreichen, überschreiten und wieder aussterben wird, darüber darf nun jeder spekulieren. :)

Dienstag, 13. November 2012

Der R.O.T.H.I.-TV-Tipp des Monats

Ein Teil der Tele5-Qualitätsoffensive ist Peter Rütten. Er hat schon damals zu Zeiten der alten Harald Schmidt Show für komödiantische Glanzlichter gesorgt. (Ich sage nur: "Hitler hatte nur ein Ei.") Heute ist er solo unterwegs und konzentriert seine Stärken für ein eigenes Format: "Rüttens Bullshit Universum". Mit einfachsten Mitteln erzeugt er einen wunderbaren Humor, der jetzt nicht hochtrabend, aber extrem kurzweilig ist. Die übelsten Trash-Granaten aus dem Giftschrank der Tele München Gruppe werden plötzlich zu Perlen des B-Movies. Solche Comedy-Ideen braucht die deutsche Fernsehcomedylandschaft dringend, denn sie bedient nicht die übliche Klientel, sondern versucht mal neue Wege zu gehen.
Wer so wie ich aufgrund von DVB-T nicht in den Genuss kommt, Tele5 zu empfangen, muss sich mit diesem Link begnügen:


Für alle anderen gilt: Immer donnerstags um 22:15 Uhr auf Tele5. Einschalten!!!

Samstag, 15. September 2012

Neue Saison, neues Glück

Ja, lange ist's her... im täglichen Geschäft verliert man so schnell die Zeit, für sich selber hier zu reflektieren. Diese ständigen Veränderungen auf dem Markt machen einen ganz schwindlig. Dazu geht jetzt die lange Sommerdurststrecke ihrem Ende zu und ein neues Fernsehprojekt nach dem anderen wartet auf seine Chance. Was wird überleben und was bewegt vor allem die Masse in diesem immer diffizileren Markt, in dem gefühlt jede Woche ein neuer Nischensender aus dem Boden schießt, egal ob Pay- oder Free-TV?

Erste kleine Mainstream-Highlights sind für mich schon gestartet. Eines davon: "Person of Interest". Da fühlte ich mich ein bisschen an meine Lost- und 24-Hochphase erinnnert. Ein kerniger Haudegen als Hauptdarsteller, der nicht lange fackelt, dazu ein wohldosierter Hauch von Lost, geradezu personalisiert durch Michael Emerson. Da bin ich gespannt, wie's weitergeht. Und ja, das mag jetzt ein krasser Stilbruch sein, aber auch die neue SAT.1-Serie "Es kommt noch dicker" hat meine Sympathien gewonnen. Im Vorfeld war ich nur grundsolidarisch mit diesem Format, weil ich ja hoffe, dass SAT.1 endlich ein konstantes Fenster für deutsche Serien-Fiction gebacken kriegt. Aber ich muss zugeben, sie haben mit der Serie einen ganz amüsanten Job gemacht. Hoffen wir mal, das "Auf Herz und Nieren" da mithalten kann.

Und morgen folgt der nächste Brummer: DAS SUPERTALENT!! Ich gebe zu, die zu zwei Dritteln neue Jury wird mir einen Blick wert sein. Bohlen als aufgezwungenes Inventar, Hunziker als die obligatorische Frau mit Akzent und in the left corner THOMAS GOTTSCHALK, der Unterhaltungs-Titan. Was wird das für eine Show? Das fragt sich wahrscheinlich jeder, womit RTL PR-technisch genau ins Schwarze getroffen hat.

Passend dazu heute die sensationelle Nachricht, dass die Frontmänner und -frauen von Culcha Candela und Tokio Hotel in die DSDS-Jury gehen werden. :-D Mensch, ein besseres Ensemble zum Abschied dieses Formats kann man sich kaum vorstellen.

Sonntag, 27. Mai 2012

Euphoooooooria!

Gut, es ist tatsächlich der Favorit geworden, und das mit deutlichem Vorsprung. Jetzt hat Schweden wieder seinen Willen bekommen und darf nächstes Jahr nach 13 Jahren mal wieder die Feder beim ESC führen. 
Eigentlich kann man im Nachhinein nichts an Loreen kritisieren. Die Performance war stimmig inszeniert, die Stimme hat gesessen. Länder wie Zypern und leider auch mein Engelbert aus England haben mit ihrem dünnen/zittrigen Gesang den Auftritt klar versemmelt und sind entsprechend hinten gelandet. Dass sich aber tatsächlich so viele in Europa auf diese düstere Dancenummer einlassen, hat ein wenig überrascht, sicherlich im Guten.
Aber wenn es danach geht, muss sich an dem Abend über viele Dinge wundern, angefangen bei Loreens härtestem Verfolger, die Babushkis aus Russland. Gerade am Anfang, als der Balkan geballt die Punkte verteilt hat, fühlte man sich doch etwas an die Zeit vor 2009 erinnert. Wo war da bitte die Gewichtung der Jurys? Und welcher musikalisch versierte Mensch vergibt ernsthaft Jury-Punkte an die Gruppe aus Russland? Wie kann es sein, dass das Lied fünfmal 10 Punkte, ergo die zweithöchste Wertung bekommt, unter anderem aus einem Land wie ITALIEN? Sehr strange... 
Mit den Top 10 im Ganzen kann ich allerdings ganz gut leben. Serbien auf Platz 3: Super. Aserbaidschan auf Platz 4: Vielleicht ein wenig überbewertet. Albanien auf Platz 5: Mehr als überraschend. Estland auf Platz 6: Großartig! Mein heimlicher Favorit hat sich tatsächlich durchgesetzt. Türkei auf Platz 7: Fällt unter die Kategorie "War zu erwarten". Italien auf Platz 9: Sehr schön. Spanien auf Platz 10: Erfreulich, sowohl für mich als auch für die Spanier bestimmt.
Und dazwischen auf Platz 8 rangiert tatsächlich unser Roman Lob. Erst einmal Glückwunsch! Sein Auftritt war wirklich mehr als souverän, eigentlich der beste, den ich bisher von ihm gesehen habe. Und dass er bei dieser Konkurrenz mit einem so unaufgeregten Song so weit vorne landet, war wirklich nicht zu erwarten.

Überhaupt, was war eigentlich der Trend dieses Jahr? Auf jeden Fall wieder die große Ballade (Albanien, Aserbaidschan, Spanien, Estland). Die niedlichen Schmusesongs (UK, Dänemark) blieben leider auf der Strecke, abgesehen von unserem süßen Roman. Immerhin wurde das 08/15-Party-Humtata aus Griechenland und der Ukraine ordentlich abgewatscht. Zumindest dürften diese Platzierungen die Verantwortlichen nicht zufrieden stellen. Und das klassische Trickkleid feierte durch Frankreich ein kurzes Comeback. :)

Alles in allem war es definitiv nicht der beste und spannendste ESC, aber einer, der mich trotzdem unterhalten hat. Schweden wird das mit Sicherheit nächstes Jahr toppen können.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Baku 2012 - Das erste Halbfinale

Ich bin wieder online! Nach monatelangen Umzugsquerelen ohne heimischen Internetzugang. Das hat   mir die ganze Vorberichterstattung zu dem ESC in Baku ruiniert, der ja schon in 5 (!) Tagen mit dem 1. Halbfinale in die entscheidende Phase geht. Aber wie heißt es so schön: Besser zu spät als nie. Daher folgt hier nun mein Feedback zu den Teilnehmern des ersten Halbfinals.

MONTENEGRO: Gut, dass der blödeste Song dieses Jahrgangs gleich als Erstes läuft. Dann muss man sich den Rest des Abends nicht mehr damit beschäftigen.

ISLAND: Wie schon befürchtet, ist das Lied der Verenglischung zum Opfer gefallen. Im Gegensatz zu letztem Jahr aber, wo der sehr schlichte englische Text viel Charme geraubt hat, wirkt diesmal der Song auch in der Fremdsprache stimmig. Ich bin immer noch gespannt, wie der Stil ankommen wird. Mir gefällt es auf jeden Fall.

GRIECHENLAND: Die Griechen, das Land, das mein ESC-Blut immer in Wallungen bringt, mal im Positiven (OPA!), mal im Negativen (Watch my dance in Düsseldorf und Sakis Rouvas). Unter diesem Maßstab lässt mich der diesjährige Beitrag geradezu kalt. Es klingt halt so, wie ein griechischer Beitrag klingen muss, und ist eingängig genug, um sicher ins Finale zu kommen. So what?

LETTLAND: Eigenlob stinkt. Vor allem, wenn es wie in diesem Fall nicht gerechtfertigt ist. "Beautiful Song"... ja nee, is klar.

ALBANIEN: Sorry, aber ich kann mir das emotional gemeinte Gekreische von Rona Nishliu einfach nicht schönreden. Stimmlich mag das überragend sein, aber wenn die Emotion nicht rüberkommt, läuft irgendwas gehörig falsch. Aber sie steht wenigstens zum Albanischen, Kompliment!

RUMÄNIEN: Für mich sind die Rumänen (wieder mal) für eine dicke Überraschung gut. Das Lied von Mandinga hebt sich musikalisch angenehm von den ganzen David Guetta-Party-Klonen ab und sorgt für richtig sommerliche Partystimmung. Das wird wieder ein glatter Durchmarsch ins Finale.

SCHWEIZ: Charts- und radiotauglich ist die Nummer allemal. Aber beim ESC tu ich mich mit diesen Soft-Rock-Nummern immer ein wenig schwer. Wenn, dann ist hier eher die härtere Gangart gefragt. Bei der vorhandenen Konkurrenz wird es also schwierig.

BELGIEN: Holla, so konventionell habe ich Belgien schon lange nicht mehr erlebt. Wo sind die charmanten A-capella-Truppen und Elvis-/James Blunt-Imitatoren geblieben? Stattdessen nun ein blutjunges Mädchen namens Iris, die belgische Lena gewissermaßen. Hoffen wir einfach, dass da live nichts schief geht. Diese Art von Ballade verzeiht keinen schiefen Ton.

FINNLAND: Hm, das Lied ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Es versprüht weder einen nordisch-mystischen Charme noch hat es einen ernsthaften emotionalen Ausbruch. Ist mir definitiv zu unausgewogen, um es für das Finale im Auge zu behalten.

ISRAEL: Schön extravagant. Ob genug Leute etwas damit anfangen können, bleibt abzuwarten.

SAN MARINO: Der Siegels Ralph hat es mal wieder geschafft. Er haut mal wieder eine Komposition heraus, die wirklich seinesgleichen sucht. So zeitgeistig, so up to date, so... dröge! Und das liegt nicht nur daran, dass das Aufmerksamkeit heischende F-Wort (Facebook) aus dem Titel genommen werden musste. Am Ende wird das bestimmt wieder Ralphs faule Ausrede für den sehr wahrscheinlichen Misserfolg sein. Schade, er war mal so gut, der Mann. Jetzt "gefällt er mir nicht mehr".

ZYPERN: War es für mich schon nach dem ersten Hören und ist es immer noch: Ein echter Titel-Anwärter. Den werden wir sehr weit vorne sehen, das prophezei ich euch. Ob ganz vorne? Das wird wahrscheinlich die Tagesform ausmachen.

DÄNEMARK: Was soll man sagen? Es ist erneut richtig gutes Pop-Futter, das unsere nördlichen Nachbarn ausgewählt haben. Für mich genau wie Zypern ein Anwärter für die ganz oberen Plätze.

RUSSLAND: Für Lieder wie dieses hat man Gott sei Dank vor einigen Jahren das Jury-Voting wieder eingeführt. Zugegeben, der Auftritt der Mütterchen ringt einem ein Schmunzeln und ein wenig Anerkennung ab, aber woher kommt dieser fucking Hype, durch den man den Babushkis ernsthaft Siegchancen einräumt? Um Himmels Willen, wenn so etwas gewinnt, das würde den Contest um Jahrzehnte zurückwerfen! Musikalisch ist das doch eine Katastrophe! Vielleicht ist das aber auch ein Test der Russen, nach dem Motto: Kommen wir wirklich mit jedem Scheiß ins Finale und in die Top 10? Wehe, wenn die Jurys dieses Lied nicht abstrafen!

UNGARN: Getragener Elektro-Pop und bedeutungsschwangere Lyrics, der aber in dem ganzen Geplätscher untergeht. Ist nicht mein Ding.

ÖSTERREICH: Jawoll, die Trackshittaz sind endlich am Start! Die passen mit ihrer Performance zum ESC wie Arsch auf Eimer. :) Ihre Vorjahresnummer "Oida, taunz!" hat mir zwar wesentlich besser gefallen, aber "Woki mit Deim Popo" wird bestimmt auch a Fetzngaudi.

MOLDAU: Offenbar gibt es im Balkan die Absprache, dass immer mindestens ein Land pro Jahr eine folkloristisch angehauchte Nummer an den ESC liefert. Dieses Jahr muss wieder Moldau die Quote bedienen. Aber sie erfüllen diese Pflichtaufgabe mit Bravour. Das Lied macht Laune, der Sänger ist optimal auf die schwule Zielgruppe ausgerichtet, was will man also mehr? Meinen Segen für das Finale hat es.

IRLAND: Was wäre das Tödlichste für Lena in Düsseldorf gewesen? Wenn sie mit der gleichen unschuldigen Keckheit aufgetreten wäre wie in Oslo, wenn wir ihr musikalisch gesehen eine billige Satellite-Kopie vorgegeben hätten. Haben wir Gott sei Dank nicht. "Taken by a stranger" war anders genug, um auch Lena anders, nämlich reifer zu zeigen. Genau dieser Wandel hat offensichtlich bei Jedward in den letzten 12 Monaten nicht stattgefunden. "Waterline" klingt konventioneller, weniger catchy wie "Lipstick", und ihr Auftreten bietet inzwischen keine Überraschungen mehr. So sehr ich die Zwillinge von Düsseldorf gemocht habe, aber die Zwillinge von Baku werden es echt schwer haben.

Bleibt nur noch die obligatorische Wettprognose für die Top 10, die ins Finale schaffen:

MOLDAU
RUSSLAND
DÄNEMARK
ZYPERN
RÜMANIEN
GRIECHENLAND
ISLAND
IRLAND
BELGIEN
ÖSTERREICH

Samstag, 25. Februar 2012

Vielfalt... oder nicht?

Und weiter geht das muntere Sichten der Roman-Konkurrenz.

ISLAND: Greta Salóme & Jónsi - Mendu Eftir Mér


Island bietet innerhalb Skandinaviens noch die größte musikalische Abwechslung beim ESC. Jedes Jahr ist man aufs Neue überrascht, was von ihnen angeboten wird, mal im positiven, mal im negativen Sinne. Diesmal soll es also eine Mystik-Rock-Nummer richten. Naja... Vom Hocker reißt das jetzt nicht unbedingt. Und Geigen sind ja mal so was von 2009. Ich denke, da muss man sich keine große Hoffnungen machen.



UNGARN: Compact Disco - Sound of our hearts




Hm, also beim ersten Hören ist das nicht Fisch, nicht Fleisch. Für die große Feuerzeug-Hymne kommt es nicht genug aus den Puschen, für eine moderne Elektro-Pop-Nummer klingt es mir zu eindimensional und einfallslos. Bei mir im Autorenbüro würde man wahrscheinlich sagen "Geh da noch mal drüber", aber hier kann man das ja schlecht. Sie hätten sich mal vorher ein bisschen was von Glasperlenspiel anhören sollen, so zur Inspiration...




TÜRKEI: Can Bonomo - Love me back




Der momentan mit Abstand am meisten diskutierte und gehypte Song im Teilnehmerfeld. Mag wohl vor allem an den ESC-verrückten Türken liegen. :) Für mich persönlich ist diese Türkpop-Klezmer-Nummer eher das, was Raphael Gualazzi letztes Jahr für Italien wurde: ein zufrieden stellender zweiter Platz dank einer üppigen Ausbeute bei den Jurypunkten. Wie ein Siegersong fühlt sich das Ding auf jeden Fall nicht an, dafür ist der Stil doch etwas zu speziell.




UKRAINE: Gaitana - Be my guest




*stöhn* Diese Ukrainer... Die konnten schon in den letzten Jahren die größte Schlonz-Musik hinschicken und haben trotzdem immer wieder im Finale solide abgeschnitten. Die Krönung der Dreistigkeit war ja letztes Jahr in Düsseldorf die Nummer mit der Sandmalerin. Ehrlich Leute, in den drei Minuten hätten sie eine Topfpflanze auf die Bühne stellen können und die Stimme im Fullplayback abspielen können, es hätte keinen gestört. So eine Verarsche!
Und das Schlimmste daran: im Gegensatz zu den Weißrussen kann man deren Schmarrn nicht so gut ignorieren. Deswegen reg ich mich schon wieder uff. Und wie ich sehe, wird es dieses Jahr nicht besser. Der x-te David Guetta-Klon, kombiniert mit ein paar bescheuert kostümierten Hampelmännern, fertig ist die Laube. War schon vor vier Jahren nicht mehr cool, warum also jetzt? Aber immerhin stellen sie diesmal eine ordentliche Sängerin auf die Bühne und nicht wieder eine überstylte Professionelle.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Guetta-Klone aus allen Himmelsrichtungen

FRANKREICH: Anggun - Echo (You and I)


'Olla die Waldfee! Was 'ört man denn da von der Grande Nation? Eine Dance-Party-Nummer par excellence. Ich glaube fast, dieses Jahr wird die Guettaisierung einen neuen Höhepunkt beim Song Contest erreichen. Aber im Vergleich zu Zypern zum Beispiel ist dieser Beitrag fast schon ein bisschen zu viel des Guten. Was seine Mittanzqualität in keiner Weise schmälert.


MALTA: Kurt Calleja - This is the night


Siehe da, auch Malta hat etwas Danciges zum Mitwippen gewählt. Im Vergleich zu der jetzt schon vorhandenen Up tempo-Konkurrenz ist der Song aber ein bisschen zu brav und in seiner Melodik fast schon altbacken. Es ist ein bisschen wie bei "Haba Haba", dem norwegischen Beitrag aus dem letzten Jahr. Eigentlich gibt es nichts auszusetzen, aber der ultimative Funke springt einfach nicht über. Apropos Norwegen...


NORWEGEN: Tooji - Stay


Um Brigitte Nielsen zu zitieren: Oh mein Gott! Was geht los da rein? :) Der dritte Guetta-Klon im Bunde, der wirklich in allen Belangen wie ein orientalisches Abziehbild von Eric Saades "Popular" wirkt. Fehlt echt nur noch die Glasscheibe, die er während der Choreographie zertrümmert. Allerdings, wenn man sich die Platzierung von Schweden im letzten Jahr anschaut, ist das nicht der verkehrteste Weg. Und mangelnde Power kann man dem Song auf keinen Fall nachsagen.

Sonntag, 19. Februar 2012

Ein erster Überblick

Okay, nachdem unser Beitrag jetzt feststeht, lasse ich nun zum ersten Mal meinen Blick über die Konkurrenz schweifen. Wie ist Roman Lob einzuordnen? Zeichnet sich jetzt schon ein potentieller Gewinner ab? Fangen wir an mit der

SCHWEIZ: Sinplus - Unbreakable


Aha, nach Anna Rossinelli steigen die Schweizer dieses Jahr also auf den Rock-Zug auf, interessant. Allerdings hat sich in den letzten Jahren in diesem Genre eher die härtere Gangart bewährt (siehe Türkei 2010 und Georgien 2011). Da wird es diese nette, eher softe Nummer wahrscheinlich schwer haben.


DÄNEMARK: Soluna Samay - Should've known better


Die Dänen schickten schon in den letzten Jahren immer grundsolide Pop-Ware zum Contest, die mal mehr, mal weniger honoriert wurde. (Mal mehr, mal weniger zurecht) In dieser Hinsicht reiht sich Soluna Samay perfekt ein. Ihr Lied hört sich wunderbar an, aber ob das für den großen Wurf reichen wird, wage ich (im Moment) zu bezweifeln.


ALBANIEN: Rona Nishliu - Suus


Ist bestimmt wieder eines dieser Lieder, das bis zur ultimativen Deadline noch eingeenglischt wird, daher kann man im Moment nicht viel zu der Nummer sagen. Wobei, viel zu übersetzen gibt es beim Lied eh nicht. Die Hälfte des Liedes verbringt Rona Nishliu ja mit Schreien oder langen Klagelauten. Das ist gesanglich sicher ganz toll und anspruchsvoll, aber um Himmels Willen, denkt doch mal an die Zuhörer! Viele werden froh sein, wenn die drei Minuten im Halbfinale vorbei sind und man danach dieses Lied nie wieder hören muss. 


ZYPERN: Ivi Adamou - La La Love


So, zum Schluss des heutigen Blocks gibt es noch etwas mit Schwung, einen richtig coolen Party-Song, der perfekt auf den momentanen Musik-Trend passt. Der Text ist eingängig, der Beat ist cool, da gibt es nichts zu meckern. Wenn Ivi jetzt auch noch live überzeugen kann, dann, ganz ehrlich, hat das Lied für mich Potential für die Spitze. Kompliment, Zypern!

Samstag, 18. Februar 2012

Unser Star für Baku - Das Resümee

Meine Lieben, viele Faktoren und Verpflichtungen haben dafür gesorgt, dass meine Berichterstattung zum Vorentscheid sehr gelitten hat. (Verflucht seist du, Berufsleben! ^^) Nicht einmal das entscheidende Finale gestern konnte ich verfolgen. :( Ist aber vielleicht auch besser so gewesen, sonst hätte ich vor lauter Aufregung noch graue Haare bekommen.
Fassen wir an dieser Stelle einfach mal zusammen: Roman Lob, die männliche Lena in diesem Jahr, ist nun unser deutscher Vertreter - big f*cking surprise - und unser Song für Baku ist "Standing still" geworden, eine Komposition, an der unter anderem Jamie Cullum seine Finger dran hatte, hört hört.

Was kann man zu diesem Song sagen, so beim ersten Anhören? Hm, ganz ehrlich gesagt, fehlt mir ein bisschen die Kante in dem Lied. Es ist auf jeden Fall wunderbar radiotauglich und das Arrangement stimmlich super auf Roman zugeschnitten, aber Lenas Titel in den letzten zwei Jahren waren finde ich wesentlich progressiver. Böse formuliert könnte man sagen, das Lied ist zu beliebig, vom Charakter her so wie "Running Scared" letztes Jahr. Ich glaube aber, diesmal warte ich wirklich auf die finale Studioversion, bis ich meine genaue Prognose abgebe. Wenn man noch ein bisschen von Ornellas Version klauen würde, dann...

Darüber hinaus darf man ja nicht den Roman-Faktor vergessen. Was ich so an ersten Reaktionen gelesen habe, sind ja viele total hin und weg von dem Bürschchen, egal welchen Geschlechts sie sind. :) Andererseits wird das bei so einem Lied wohl kaum reichen. Ein Raab oder ein Thomas D, die eigentlich für unnötiges Tamtam nichts übrig haben, werden sich was einfallen lassen müssen, damit Romans Auftritt auch optisch überzeugt. Doch dafür haben wir ja jetzt ganze drei Monate Zeit. Warten wir also ab...

Sonntag, 29. Januar 2012

Unser Star für Baku - Die Top 10

Meine Pflichten als Geburtstagskind haben am Donnerstag eine aufmerksame Betrachtung der 3. Show verhindert, aber nichtsdestotrotz muss natürlich ein kurzer Kommentar zu den Ereignissen am Donnerstag erlaubt sein.
Ich war ja in erster Linie gespannt, wie sich das revolutionäre Blitztabellenmodell ab dieser Sendung verhält, wenn sich schon gewisse Fandoms entwickelt haben. Es hat tatsächlich wieder mal für die besondere, leicht willkürliche Spannung gesorgt. Und diesmal waren am Ende Leonie und Rachel die Leidtragenden dieses Votings. Zugegeben, ihr Ausscheiden ist an dieser Stelle völlig vertretbar. Bei anderen Damen hätte ich wesentlich mehr gelitten, wie zum Beispiel Ornella oder Celiné, die Favoritin meines Herzens *schmacht*. :)

Mittwoch, 25. Januar 2012

Das (fast) perfekte Model


Ich traue der Show "Das perfekte Model" so manches zu, da es ja bei VOX ist und ohne die Über-Klum schon mal eine gewisse Grundsympathie auslöst. Vielleicht könnte es das "The Voice of Germany" für den Bereich Modelcasting werden. 
Nur die Werbeplakate, die mir heute auf der Busfahrt zur Arbeit begegnet sind, haben mich sehr irritiert. Kann man den Frauen nicht diesen halb offenen, angeblich lasziven Modelmund verbieten? Bei Karolína Kurková sieht das einfach nur... komisch aus.

Dienstag, 24. Januar 2012

Das Wunder aus der Medienallee

Das ist jetzt in keiner Weise gehässig gemeint oder mit Spott verbunden, aber als ich die Nachricht gelesen habe, dass "Anna und die Liebe" tatsächlich zu Ende geht (siehe hier), dachte ich nur:

GOTT SEI DANK!!!

Offenbar hat sich der Sender meinen Ratschlag von vor ein paar Wochen zu Herzen genommen. ;) Unter den momentanen Bedingungen ist dieses Format einfach nicht mehr tragbar. Als ich dann ein paar Stunden später gelesen habe, dass das "Sat.1-Magazin" gleich mit gekippt wird, dachte ich:


HALLELUJA!!


Wenn man schon dabei ist, den Makel am Vorabend auszubessern, dann wird er gleich an der Wurzel gepackt. Aber als ich dann gelesen habe, dass die Umstellung des Vorabends bereits nächste Woche stattfindet, dachte ich:


MEINE GÜTE!


Muss es denn jetzt wieder so überstürzt sein? Ohne erst einmal eine richtige Alternative für die 18-Uhr-Stunde zu erstellen? Stattdessen füllt man die Stunde nun mit der für 17.30 Uhr geplanten Alarm!-Reihe und einer Niedrig und Kuhnt-Wiederholung, und jagt "Schicksale" trotz des geringen Bestandes an Folgen in einer weitere Wiederholung. Ich meine, ok, die Entscheidung an sich ist nicht schlecht. Wenn ihr die 3 Stunden zwischen 17 und 20 Uhr mit solcherlei Formaten bespielt, sind sie wesentlich stimmiger. Jetzt muss aber mal was Neues, was Besonderes her! "Lenßen" und "Alarm!" reicht da nicht als Nachschub. Da muss mehr kommen, Sat.1, viel mehr!


Überrascht mich!

Donnerstag, 19. Januar 2012

Unser Star für Baku - Die 2. Show

Bevor ich meine spontanen Gedanken zu den heutigen 10 Kandidaten loslasse, ein kurzer Kommentar zu der Beschwerde, die diese Woche bezüglich des Votings bekannt gegeben wurde. Also wer auch immer das war, muss schon lange keine Castingshow gesehen haben. Ein Voting dient dazu, aktiv Geld für den Sender zu generieren? Nein, so etwas hat es noch nie gegeben. Das ist auch nur so eine Innovation von "Unser Star für Baku"...

Aber egal, jetzt mein Reaktionsprotokoll:

Andrew Fischer – Wieder macht jemand mit Gitarre den Anfang; als könnten die Leute es riechen... :) Aber das soll seine Leistung nicht schmälern. Schöne spezielle Stimme, sehr gefühlvoll; hätte meinen Segen für die nächste Sendung

Polly Zeiler – Stimmlich ja ganz ok, aber die Interpretation des Songs hat mir so gar nicht gefallen; zugegeben, bei „Grenade“ bin ich vielleicht besonders kritisch, aber nichtsdestotrotz muss man etwas nicht zu Tode interpretieren; da gibt es auch keinen Welpenschutz bei mir

Sebastian Dey – Endlich mal wieder einer, der sich mit Selbstbewusstsein auf die Bühne stellt und performt, sehr gut! Nur seine Stimme hat mich nicht zu 100 Prozent überzeugt; woran das liegt, kann ich nicht richtig erklären, ist einfach so...

Jörg Müller-Lornsen – Ne du, also bei mir hast das überhaupt keine Schwingungen erzeugt; entweder lag es an dem Lied, aber bei ihm bin ich so gar nicht hineingekommen; wenn der immer so ist und bis Baku kommt, weiß ich, wann ich eine Toilettenpause einlegen kann

Ornella de Santis – knuffig :) zuckersüß :) und dass eine so spezielle Stimme nicht nervig klingt, ist eine große Kunst; das hat sie bei mir zwar nicht zu 100% geschafft, aber sie war sehr nah dran; die restlichen Prozente kriegt sie hoffentlich nächste Woche hin

Rachel Scharnberg – Hm, musikalisch auf jeden Fall sehr fortgeschritten; war über die Stimme am Anfang ein bisschen überrascht, hatte ich mir eigentlich etwas Anderes vorgestellt, etwas Dreckigeres

Tina Sander – Stimmliche Kunst hin oder her, das war irgendwie gar nix, zumindest für mich

Umut Anil – Und wieder eine Gitarre... grmph Und wenn einer der Juroren noch einmal das Wort „Sound“ in den Mund nimmt, krieg ich Puls. Unabhängig davon: Das war ganz okay, aber nix, was ich in Baku sehe

Yana Gercke – Ja! Das hat mal richtig gewuppt. Hat echt viel Potential, die Kleine. Immer noch Luft nach oben, aber ich bin sehr gespannt, wo das endet

Vera Reissmüller – Ei jo, die Vera aus Schwäbisch Gmünd :) Erstaunlich, dass das Sympathievoting wieder so gut ins Schwarze getroffen hat; ein echt nettes Mädel und eine super Stimme; wenn man sie jetzt nicht zu sehr auf ihren Dialekt reduzieren würde...

Donnerstag, 12. Januar 2012

Unser Star für Baku - Die 1. Show

Hach, endlich ist es soweit. Die großen Fragen werden ab heute beantwortet. Wer könnte der oder die neue Lena werden? Zeigt sich direkt heute ein Favorit ab? Und was zum Teufel hat es mit diesem Echtzeitvoting auf sich?

Okay, fassen wir schnell das Grundlegende zusammen. Das ominöse Voting: Genial! Man ist gleich zum Sympathie Bilden gezwungen und wirkt damit direkt in die Startreihenfolge ein. Toll! Und diese gnadenlose Transparenz während der Show sorgt zumindest bei dieser ersten Präsentation für den gewissen Kick. Man weint zumindest nur eine kleine Träne um das dadurch fehlende Rumgeschreyle am Ende. Denke ich zumindest. Ich bin nur gespannt, wie sich das Votingprinzip mit den weiteren Shows entwickelt. Wenn sich klare Favoriten herauskristallisieren, wie stark wird der Auftritt dann noch beeinflussen? Aber bis dahin haben wir noch mindestens zwei Wochen Zeit.

Konzentrieren wir uns erst einmal auf die heutigen 10 Kandidaten und deren Performance. Hier mein Spontan-Statement:

Katja Petri - Ein guter Anfang. Stimmlich sehr reif, angenehm interpretiert. Aber bitte keine Gitarren auf der Bühne mehr! :)

Jan Verweij - Thomas und Stefan haben schon recht. Wenn man nicht die entsprechende Röhre/ die Eier hat, hilft auch kein Brüllen. Der Song klang völlig versemmelt, total verkrächzt, als hätte er schon zwei Zugaben hinter sich. Kurz gesagt: Das war nix.

Leonie Burgmer - Eine schöne ungewöhnliche Stimme; das sammelt bei mir gleich Sympathie. Aber hattet ihr beim Hören nicht auch manchmal Lena im Kopf? Ich zumindest hatte so ein kleines Lena-Déjà-vu. Aber egal, das soll den schönen Auftritt nicht schmälern. Für mich eine positive Überraschung an diesem Abend.

Yasmin Gueroui - Beim spontanen Sympathie-Check war sie meine Gewinnerin. Das hat sie Gott sei Dank bestätigt. Der Auftritt war sehr putzig und der Song gut interpretiert; für meinen Geschmack fast ein bisschen zu viel interpretiert. Dadurch ist die Stimme nicht hundertprozentig rübergekommen bzw. sie klang etwas schwach und kurzatmig. Hätte aber eine zweite Chance verdient.

Kai Nötting - Coole rockige Type; mehr lässt sich dazu kaum sagen. Ein viel versprechendes Paket, sowohl stimmlich als auch charakterlich. Mehr davon, bitte!

Shelly Phillips - Erstaunlich professionell. Respekt! Hätte ich nicht so erwartet. Musikalisch gesehen war das ein echtes Ausrufezeichen an dem Abend. Aber ganz ehrlich: Wenn man Richtung Baku schielt, ist dieser Stil eher als schwierig einzuschätzen. Das braucht viel Fingerspitzengefühl. Aber hey, von Lena hat man das nach dem ersten Auftritt auch gedacht...

Salih Özcan - Bein spontanen Sympathie-Check war er der große Verlierer. Mit der Attitüde, die er präsentiert hat, kann ich so gar nichts anfangen. Als es dann um die Musik ging, hat er das ein bisschen wieder gutmachen können, aber in der Summe hat das nicht wirklich gereicht.

Céline Huber - Endlich mal eine Frau, die sich traut, Töne rauszuhauen; und gleichzeitig so hauchzart... hmmmm... ich bin ein bisschen verliebt. :) Eine ganz bezaubernde Erscheinung und eine tolle Darbietung. So etwas braucht diese Show unbedingt.

Jil Rock - Das hatte Power, Kompliment! Aber die Jury hat es ganz gut bemerkt, ein bisschen hat die Seele und die persönliche Note gefehlt. Abwarten, wie stark das ankommt...

Roman Lob - Last but definetely not least. Definitiv der beste männliche Vertreter des Abends. Stimmlich eine Wucht, die man so bestimmt nicht erwartet hat.

Dienstag, 10. Januar 2012

BARF 2012

Heute vergebe ich spontan den schon lange in mir brodelnden Award für die arroganteste Werbekampagne, die derzeit im deutschen Fernsehen läuft. Sie geht an die Werbefuzzis von Cortal Consors. Kalauer, die nicht einmal ich mich unter professionellen Bedingungen trauen würde, geparrt mit solch einer Banker-Arschloch-Attitüde, das man reinschlagen möchte. Beweis? Bitte schön:


Noch keinen Brechreiz? Dann spätestens nach diesem Spot:


Weitere BARFs (Besondere Auszeichnung für retardiertes Fernsehen) folgen vielleicht noch im Laufe des Jahres, je nachdem, was uns noch so blüht.

Sonntag, 8. Januar 2012

Rubikon und Zenit

Der Rubikon im Wulff'schen Sinne ist bei DSDS ja schon lange überschritten, aber auch in Sachen Quoten hat es gestern tatsächlich einen kleinen Dämpfer gegeben. Die Werte der Premierensendung lagen unter denen der letzten beiden Staffeln. Auch wenn es ähnlich wie beim Supertalent ein Jammern auf hohem Niveau ist: Ein kleiner Teil scheint tatsächlich der bewährten Formel überdrüssig und sehnt sich nach gesünderen Alternativen im Genre. Warten wir ab, wie sich da die nächsten Wochen entwickeln werden.
Ach ja, wenn ich schon den Wulff erwähne: Könnt ihr euch endlich mal wieder ein anderes Thema suchen? Langsam geht mir das Hin und Her um diese Mailbox-Nachricht tierisch auf den Sack. Sind alle Nachrichtenformate inzwischen so BILD-abhängig geworden, dass sie kein anderes Thema forcieren mehr wollen bzw. können?

Donnerstag, 5. Januar 2012

Alles anders, aber was?

Wir sind ja wie schon mal erwähnt die nächsten Wochen in Sachen Castingshow mehr als bedient. Die interessante Frage ist nun: Wie wird das Castingjahr 2012? "The Voice of Germany" hat ja in den letzten Wochen gezeigt, wo in Sachen Inszenierung der Hammer hängt und startete heute wirklich furios in die Live-Show-Phase. Wird die dadurch ausgelöste Debatte tatsächlich bei der Konkurrenz Spuren hinterlassen? Eines ist klar: Man wird mehr denn je vergleichen.
Ok, bei "Unser Star für Baku" wird der Blick nicht ganz so kritisch sein. Sein Vorgänger vor zwei Jahren war ja im Grunde das erste Aufbäumen gegen die Bohlenisierung und Volksverklummung im Castingshowgenre; ein puristisch inszeniertes Format, das trotzdem sympathisch und hoch musikalisch war. Was mich da momentan mehr wundert, ist die Promotion. Eine Woche vor der Ausstrahlung gibt es keine offizielle Homepage, auf der man sich zu USfB schlau machen könnte. Das Einzige, an das man sich derzeit klammern kann, sind zwei sehr ominöse Trailer, die während "The Voice of Germany" gezeigt wurden. Wenn ich sie richtig entschlüsselt habe, gibt es nun doch eine feste Jury mit Thomas D, Stefan Raab und der Sängerin von Frida Gold und es gibt eine neue Art von Live-Voting, bei dem man das Ergebnis in Echtzeit mitverfolgen kann oder so. Gut, das mit der Jury kann ich nachvollziehen. Die ganzen potentiellen Gastjuroren sitzen ja gerade als Coach bei "The Voice". :) Aber diese Nummer mit dem Voting... was da der Raab und der Thomas aus dem Hut zaubern, bin ich mal sehr gespannt.
Was aber tatsächlich noch viel interessanter sein wird, ist die Herangehensweise an die neue Staffel DSDS. Die meisten Trailer zumindest wirken im Vergleich zu den Vorjahren erstaunlich brav. Von großer Vorführparade, wie sie in den letzten Jahren aufgefahren wurde, ist bislang wenig zu sehen. Man geht fast schon ironisch mit dem Faktor Bohlen um. Hat "The Voice" etwa da was ausgelöst? Im besten Fall erleben wir ähnlich wie beim Supertalent, wie das Format seinen Zenit überschreitet, weil es am altbewährten Fremdschäm-Faktor kleben bleibt. Dann wäre schon ein erster großer Schritt getan.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Ich hab es SAT.1

Je länger ich indirekt für SAT.1 arbeite, desto mehr entwickelt sich meine Einstellung zu dem Sender zu einer wahren Hassliebe. Manchmal möchte ich am liebsten die gesamte Programmplanungsabteilung nehmen und ein- bis zweimal kräftig durchschütteln. Dass man das Aushängeschild der ProSiebenSat.1-Gruppe so unter Wert verwaltet, tut mir in der Seele weh. Man könnte innerhalb des Privatfernsehens wirklich eine gehaltvolle und erfolgreiche Alternative bilden, die mit RTL mithalten kann, aber vor lauter Gewinnmaximierung vergisst man total, sein Programm abwechslungsreich zu gestalten. (Der Einzige, der darin SAT.1 überbietet, ist ProSieben) Kein Wunder, dass sich der Jahresmarktanteil in keiner Weise verändert hat, nicht ins Schlechte, aber auch nicht ins Gute.


Die einzigen Hoffnungsschimmer in der Primetime sind der Sonntag- und der Dienstagabend, alle anderen Plätze sind mittlere Katastrophen. Beispiel Montag: Man schreibt sich die eigenproduzierte Fiction groß auf die Fahne, und das durchaus zurecht, aber schafft es in 2 Jahren nicht, eine weitere Serie für den Montagabend gebacken zu bekommen, geschweige denn einen Piloten. Stattdessen krebst man zwei Drittel des Jahres mit einer Handvoll RomComs in der Endlosschleife rum und nimmt mit einer geradezu provozierenden Gelassenheit die miserablen Quoten in Kauf. Ganz nach dem Motto: die Daytime gleicht das schon wieder aus.
Ein ähnliches Bild am Mittwochabend; wenn gerade mal keine Champions League läuft, rettet man zumindest den Zielgruppenschnitt mühsam mit Filmen oder mit Kerners unausgegorenem Allgemeinwissensquiz. Von einer konstanten Programmfarbe keine Spur. Erst mit Harald Schmidt stellt sich so etwas wie Normalität ein, wenn auch (leider) auf sehr niedrigem Niveau.
Und der Donnerstag erst, Halleluja. Da will man freiwillig auf die durchaus solide laufende Gruppenphase der Europa League verzichten, um JBK endlich eine regelmäßige Sendezeit zu geben, und was macht man? Man sendet als Line-Up männeraffine Crime-Serien, genau wie bei RTL. Was für eine Überraschung, dass das nicht gut angekommen ist. Abgesehen davon war am Ende "Kerner" nur noch für diejenigen interessant, die in der Woche AKTE 20.11 und stern TV verpasst haben. Das Ende der Sendung tut daher nicht wirklich weh.


Aber man muss fairerweise sagen: Im Kleinen geht es voran. Mit "The Voice of Germany" und "The Winner is..." hat man zwei neue Show-Leuchttürme am Start, die zumindest in den Winter- und Frühlingsmonaten für ein konstantes Bild am Showfreitag sorgen. Der Donnerstag verspricht mit der 60-Minuten-Version der "Perfekten Minute" und mit der neuen Doku-Soap-Waffe Julia Leischik eine gute Alternative. Und man kommt Gott sei Dank ein bisschen davon weg, die Comedy am Freitag zu verheizen. Stattdessen setzt man "Die dreisten Drei" vor die Mittwochsausgabe von Harald Schmidt, der nun auch am Donnerstag ran darf; zwei Entscheidungen, die ich sehr begrüße. Solange sie konsequent durchgezogen werden. Das gilt für alle neuen Entscheidungen im Jahr 2012.


Wenn man z.B. für den Freitag noch ein paar Promispecials von "Mein Mann kann" machen würde, wenn "Ich liebe Deutschland" in geringerer Schlagzahl zurückkehrt und wenn man Kerners Quiz auf den Freitagabend verlegen würde, wäre dieser Abend für eine Saison ausreichend ausgestattet. Und wenn man auch am Donnerstag das neue Programmschema mit ähnlichen Formaten fortführt (z.B. mit dem schon lange angekündigten "You deserve it"), lässt sich der Zuschauer gerne darauf ein. Dann wird es im Herbst auch ohne Champions und Europa League funktionieren.


Und was die Daytime angeht: Bitte, lasst "Anna und die Liebe" im Sommer in Würde sterben. Erstens tötet es den Audience Flow für mein Format K11 :) und zweitens ist der Grad der Austauschbarkeit inzwischen jenseits von Gut und Böse, noch mehr als bei den Telenovelas im Ersten. Lasst euch BITTE etwas Neues für diesen Sendeplatz einfallen. Oder sorgt für ein Comeback von "Schicksale". ;) Wenn ihr jetzt schon Ingo Lenßen für den Vorabend zurückholt...