Montag, 18. Februar 2013

Ein "glorreicher" Nachklapp

Ungewohnt... Nach nur einem Abend ist der ganze Vorentscheids-Buhei schon wieder vorbei. Aber er hat genug Futter für die nächsten drei Monate gegeben, dessen kann man sich sicher sein...
 
Aber eins nach dem anderen; erst einmal möchte ich im Besonderen die Show im Ganzen hervorheben. "Unser Song für Malmö" hatte wirklich internationales Format und war ein dem ESC würdiger Vorentscheid. Die düstere Stefan Raab-Biederkeit, die mich spätestens bei "Unser Star für Baku" ein wenig genervt hat, war endlich passé. "Ein bisschen Show muss sein, dann ist die Welt voll Sonnenschein..." :) Und dazu gab es als Sahnehäubchen oben drauf Ange Engelke als Moderatorin. Super! Ihre gleichzeitig professionelle, aber auch spontane, leicht selbstironische Art hat der Veranstaltung wirklich gut getan und bei mir für viele Lacher gesorgt. Auf dieser Konstellation kann DasErste wirklich aufbauen in den nächsten Jahren.
Soweit zur Form; sprechen wir nun über die Inhalte. Was sage ich zu dem neuen Votingsystem? Ich sage: Das vom schwedischen Melodifestivalen übernommene Modell bietet an sich eine sehr gute Mischung. Mit dem Voting der Popwellen wird die inzwischen nicht mehr unwichtige Radiotauglichkeit der Lieder geprüft und schon mal ein Anheizen für die Hardcore-Fans (sowohl des ESC als auch der Gruppen) betrieben. Das Zuschauervoting in der Sendung ist dann im besten Fall ein Gradmesser für die Live-Qualität des Songs. Man fällt ja beim ESC oft genug auf die Schnauze und erschaudert, wenn man ein Lied live bzw. ohne Auto-Tune hört. "La la love" von Zypern letztes Jahr war ein Musterbeispiel dafür, aber auch Griechenland und Schweden waren in den letzten Jahren oft solche Kandidaten. Und mit dem Juryvoting als letztes Drittel wird dann die "Stimme der Vernunft" beansprucht, die frei von jeglichem Hype ein nüchternes Urteil bezüglich der musikalischen Qualität abgibt.

So weit, so gut, könnte man denken. Das Einzige, auf das man sich jetzt konzentrieren musste, waren die Live-Eindrücke der Songs. Hier hat sich vieles, was ich Vorfeld erwartet habe, auf links gedreht. Oder auch nicht. Mein favorisierter Finn Martin hat mich leider schon nach den ersten Takten verloren, Ben Ivory hat dafür umso mehr meine Sympathien gewonnen, aber diese überfrachtete Lasershow hat wieder alles kaputt gemacht. Viele Andere (Mobilée, Mia Diekow, Söhne Mannheims, Nica & Joe) waren erwartungsgemäß solide, aber blass und bei Betty Dittrich blieb es leider auch nur bei dem kindlichen Grinsen, das spontan durch ihr Lied erzeugt wird.
Wirklich überrascht hat mich hingegen BLITZKIDS mvt. Nur leider ist die Nummer immer noch zu arty, um einfach die Unterstützung der Masse zu kriegen. Als PR für diese junge Truppe war das aber allererste Sahne. Und ja, ich sage es noch einmal: "Nackert" ist ganz nett, aber das ist einfach kein Siegerlied. Dafür wurde mir einfach zu ziellos rumgeblasen und den Text hätten sie sich auch sparen können. LaBrassBanda hat echt mehr drauf als das. Dementsprechend war ich auf die letzten zwei Acts sehr gespannt und was soll ich sagen: Die Priester waren echt der Hammer! ;) Fast hätten sie mich gekriegt mit ihrer Nummer. Achja, und Cascada kamen dann auch noch und lieferten eine richtig professionelle Show ab; eine, die ich so, ehrlich gesagt, nicht erwartet hatte.

So gesehen wurde es auch für mich am Ende richtig heiß, als das Voting eingesammelt wurde. Und plötzlich fingen die Sorgen an. Das Radiovoting wurde so überraschend wie beim Bundesvision Song Contest und hat bei mir persönlich die am höchsten gezogene Augenbraue erzeugt. Das Ergebnis des Votings mit LaBrassBanda, Cascada und Betty Dittrich als Top 3: geschenkt. Damit konnte ich leben. Es war ja schließlich das erste Drittel. Mal schauen, wie der Rest ausgeht... Danach sollte die Jurywertung kommen, die, wie von mir erhofft, das Feld noch ein wenig aufmischt. Dass die Tabelle jedoch so aufmischt wird, hat auch mich überrascht. Und dass das anschließende Zuschauervoting in seiner Gesamtverteilung auch nochmal erstaunliche Differenzen zum Radiovoting zeigte, hat mich grundsätzlich gefreut. Das zeigt, dass das System in seinen Grundsätzen funktioniert. Was sage ich aber nun zu dem Gewinner dieses Votings? Zu "Glorious" von Cascada?

Erst einmal herzlichen Glückwunsch, das gebührt sich. Und darüber hinaus ein ehrliches "Passt scho". Der Song taugt live genauso wie auf Platte und Natalie ist Profi genug, um auch in Malmö eine gute Figur zu machen. Ich für meinen Teil hatte im Vorfeld gewiss andere Lieder als Favorit und ja, ich hatte bei Cascada auch eine leichte Loreen'sche Beklemmung beim ersten Hören. Dass man den Siegertitel jetzt aber so dermaßen durch den Schmutz zieht wie die letzten drei Tage, macht mich ehrlich wütend.
Es ist so albern, eine Verschwörung der Musikbranche in diesem Juryvoting zu sehen. Die Zuschauer können schließlich im Zweifel durch Radio- und Live-Voting der Jurywertung etwas Großes entgegensetzen. Und es war nun wirklich nicht so, dass bei der Zuschauergunst zwischen Cascada und LaBrassBanda eine riesige Kluft herrschte. Beide waren gleich beliebt. Mal waren die einen vorne, mal waren die anderen knapp vorne. Wenn LaBrassBanda jetzt statt mit sieben Punkten nur mit einem Punkt Rückstand verloren hätte, weil Cascada trotz allem Hin- und Hergeschiebe einfach ein My besser ankam bei der Jury, wäre das Geschrei dann genauso groß?
Eine Jury ist dafür da, um sich von jeglichem Fandome frei zu machen. Sie hat so objektiv wie möglich zu beurteilen, welcher Song das größte musikalische Potential für den Contest hat. Zumindest in Deutschland wird das auch sehr ernst genommen. Ich kann immer nur betonen: Seid echt froh, dass es wieder Jurys gibt, vor allem beim ESC. Ohne die hätten in Baku am Ende noch die russischen Omas gewonnen. [By the way: Der dritte (!) Platz für die Söhne Mannheims? Der lag bestimmt auch nur an dem wahnsinnig spannenden Song, ne?]

Wenn jetzt schlechte Verlierer daherkommen und krampfhaft versuchen, aus "Glorious" ein "Euphoria"-Plagiat zu machen, nur weil die Wortbestandteile "Gloria" und "Phoria" die gleiche Wortmelodie haben, muss ich mich echt schämen für mein Land. Mein Gott, im Zweifel ist es halt nur ein stupider 08/15-Elektropop-Song, den man gefühlt schon 1000-mal in irgendeiner Großraumdisse gehört hat. Na und? ES IST CASCADA! Die machen seit Jahren nicht Anderes! Wieso tun jetzt alle so überrascht oder machen aus dem Song etwas, was es vielleicht gar nicht sein will?

Ich kann nur immer wieder an ein altes, wohlbekanntes Zitat denken: "Der Prophet gilt nichts im eigenen Land." Im Ausland sind so viele Fans froh darüber, dass wir uns am Ende NICHT für LaBrassBanda entschieden haben. Hierzulande werden nun Natalie und ihre Jungs wie die Sau durchs Dorf getrieben, weil sie es überhaupt gewagt haben, neben den ganzen handverlesenen Künstlern anzutreten und eine kalkulierte Mainstream-Nummer ins Rennen zu schicken. Das ist voll die Wettbewerbsverzerrung, ey! Das ist ja fast so, wie wenn... Seeed oder Unheilig beim Bundesvision Song Contest antreten würden. Geht ja mal gar nicht.
Wenn ich ehrlich bin... inzwischen wünsche ich mir nicht nur aus nationaler Grundsolidarität heraus eine gute Platzierung für Cascada, sondern auch aus purer Gehässigkeit, einfach um die heuchlerischen Kommentare mancher Kritiker zu erleben. GO CASCADA!

Mittwoch, 6. Februar 2013

Der USfM-Check

So, langsam wird es Zeit, mal den möglichen Siegertiteln für den ESC in Malmö auf den Zahn zu fühlen. Wer hätte es unabhängig von seinem Promi-Rang verdient, zu gewinnen und wer wäre ein vielversprechender Titel für die vorderen Positionen?
 
Ben Ivory - The righteous Ones
Es wird elektronisch... ist ja erst mal grundsätzlich nicht verkehrt, aber so richtig euphorisch macht mich das Lied nicht. Für einen Song dieser Art plätschert es mir zu sehr vor sich hin und der Beat selbst haut mich auch nicht von den Socken. Muss jetzt nicht unbedingt gewinnen...
 
 
Betty Dittrich - Lalala
Das zaubert mir schon nach den ersten Takten ein Lächeln aufs Gesicht. :) Es ist wie eine dreiminütige Reise in die Vergangenheit, in der es beim ESC noch Orchester und dergleichen gab. In diese Zeit hätte das Lied perfekt gepasst. Ob dieser Retro-Pop heute zündet, ist schwer zu sagen. Vermutlich ist es ein bisschen zu retro und ein bisschen zu süß für die große Masse, aber mir gefällt es trotzdem. Vor allem das Video dazu ist eine Perle, gerade für so Fernsehnostalgiker wie mich. :)
 
 
Blitzkids mvt. - Heart on the line
Wieder irgendwas in Richtung Elektro-Pop... :) aber im Vergleich zu Ben Ivory bin ich hier beim ersten Hören wesentlich aufmerksamer. Die leichte Prise Daft Punk, die durchkommt, klingt auf jeden Fall sehr ansprechend. In der Summe ist es jetzt auch nicht der ganz große Wurf nach meinem Empfinden, aber USfM ist ja auch dafür da, mal ein paar neue Gesichter im Musikgeschäft kennenzulernen. Blitzkids mvt. ist auf jeden Fall ein spannender Act.
 
 
Cascada - Glorious
Au weh, vor denen hatte ich im Vorfeld mit am meisten Angst. Dem zugegebenermaßen markanten Cascada-Stil bin ich eigentlich seit ein paar Jahren überdrüssig. Und was soll ich sagen: Sie haben mich tatsächlich überrascht. Der Song klingt richtig gut, wie so halt die modernen Party-Pop-Sachen so klingen, ABER er klingt mir viel zu sehr nach "Euphoria" und das geht einfach mal gar nicht. Was haben wir schließlich in den letzten Jahren mühsam gelernt? Scheiß drauf, was letztes Jahr gewonnen hat, was musikalisch funktioniert hat. Um Erfolg zu haben, muss man einfach sein eigenes Ding machen. Aus diesen Gründen muss ich dieses Lied aus Prinzip ablehnen, obwohl Cascada mit Sicherheit eine große Fanbase in Europa hat, die für Punkte sorgen könnte.
 
 
Finn Martin - Change
Genau DAS meine ich mit eigenes Ding: Eine federleicht schwingende Singer-Songwriter-Nummer mit einer mitreißenden Melodie. Nur die Lyrics sind vielleicht nicht eingängig genug, um den spontanen Mitsingeffekt zu haben. Dennoch würde es sich unter dem ganzen Party-Humtata, das in Malmö wieder über uns hereinbrechen wird, angenehm hervorheben. Aber ich will nicht zu viele Vorschusslorbeeren verteilen, weil ich die Live-Version überhaupt nicht einschätzen kann. Wenn sie aber dieses leicht Hymnische beibehält und nicht zu akustisch wird, dann wäre das Lied für mich definitiv der Geheimfavorit des Abends.
 
 
LaBrassBanda - Nackert
Hehe... also ich find ja die Gruppe an sich super, aber... puh, irgendwie... ne. Die Folkloristen wird's vielleicht begeistern und sie werden bestimmt eine super amüsante Show abliefern, aber darüber hinaus hat das Lied leider nichts Begeisterndes. Sorry.
 
 
Mia Diekow - Lieblingslied
Bei diesem Song musste ich spontan sehr an "Satellite" denken. Das gleiche Up-Tempo, ein ähnlich klingender Beat und ebenso freche Lyrics. Quasi eine deutsche Variante von Lena. Ist keineswegs verkehrt, aber für Malmö nicht das Wahre. Im besten Fall werden sich die Fans in Europa die gleiche Frage stellen und denken: Ja, Germany, so leicht legst du uns nicht rein.
 
 
Mobilée - Little sister
Hm... ein schwieriger Fall. Man kann nichts daran aussetzen, aber halt auch nichts Überragendes finden, irgendwas, bei dem ich spontan sagen würde: Ja, das hat was, das ist es! Die Sängerin hat echt eine tolle Stimme und der Song hat so schöne neckische Momente. Im Großen und Ganzen fehlt mir jedoch das Einmalige.
 
 
Nica & Joe - Elevated
Ach ja... an die zweite X-Factor-Staffel habe ich noch gute Erinnerungen. Damals war ich sehr begeistert von diesem Duo; zwei große Stimmen, für die man wirklich tolle große Nummern komponieren kann, so wie ihren damaligen Finalsong "Build a palace". Nur leider Gottes reicht "Elevated" nicht an diese Qualität heran. Bei diesem seichten Balladengesäusel wird so viel Potential verschenkt, es tut fast schon weh. Echt schade. Die Zwei hätten echt eine bessere Nummer verdient.
 
 
Die Priester & Mojca Erdmann - Meerstern, sei gegrüßet
Diese Priester sind ja echt ein verrücktes Musikphänomen, genau wie diese Typen von Santiano. Ich bin echt so gespannt auf diese drei Minuten, vor allem auf die Reaktionen in Hannover. Das Lied ist ja mal so was von Anti-Mainstream und jenseits von allen Schubladen, dass es eigentlich schon wieder geil ist. Allein die Vorstellung, dass die vielleicht in Malmö... hihi... ich meine, nach den russischen Techno-Omas im letzten Jahr ist viel möglich. Aber so sehr ich diese musikalische Entschleunigung schätze: Bitte nicht wählen! (Für einen musikalischen Eindruck geht am besten auf eurovision.de Beim Bandporträt findet sich ein gutes Video zu dem Lied)
 
 
Saint Lu - Craving
Hmmmm... eine reizende Stimme; schön rauchig, so mit leichter Adele-Attitüde :) Und der Song ist musikalisch ein echter Hingucker. Es fehlt ihm jedoch dieses absolut Abseitige, was z.B. "Taken by a stranger" hatte. So gesehen kann ich nicht aus voller Überzeugung sagen, dass das Lied Malmö-tauglich ist.
 
 
Söhne Mannheims - One love
Respekt, dass sich die Gruppe tatsächlich diesem Wettbewerb stellt. Mehr kann ich aber leider nicht empfinden für die Söhne. Dieses moralingetränktes Geleier... ich bitte euch. Das ging mir spätestens nach dem ersten Refrain tierisch auf die Nerven. Da schlafen uns doch die Leute in Malmö ein. Ich wehre mich mit Händen und Füßen dagegen, dass dieses Lied gewinnt.
 
 
Und wer soll es denn nun werden? Als Idealist wünsche ich mir Finn Martin, sofern das Lied live genauso überzeugen kann wie auf Platte. Mit Cascada und Betty Dittrich könnte ich aber auch leben.

Mittwoch, 21. November 2012

Unnützes Fernsehwissen, Kapitel 10

Die besten K11-Episodentitel aller Zeiten, Teil 3 (10-1)
 


Platz 10:  Armer kleiner Stripper (Folge 1584)

Platz 9:  Tote Killer töten nicht (Folge 1640)

Platz 8:  Duell der Pornoluder (Folge 17)

Platz 7:  Tödliche Pferdeliebe (Folge 424)

Platz 6:  Sexskandal im Pferdestall (Folge 474)

Platz 5:  Intrigantenstadl (Folge 1463)

Platz 4:  Mord ist in Mode (Folge 1612)

Platz 3:  Sextod im Zahnarztstuhl (Folge 991)

Platz 2:  Leih mir dein Gesicht (Folge 902)
 

Platz 1:  Hamster Tiffy lacht zuletzt (Folge 693)

Montag, 19. November 2012

Unnützes Fernsehwissen, Kapitel 9

Die 50 besten K11-Episodentitel aller Zeiten, Teil II (Platz 30-11)



Platz 30:  Blutige Schnitzeljagd (Folge 366)

Platz 29:  Lügen haben schöne Beine (Folge 1512)

Platz 28:  Mein Gott Walter (Folge 1137)

Platz 27:  Männer, Frauen und ein Pitbull (Folge 1517)

Platz 26:  Sex und andere Nebenjobs (Folge 1431)

Platz 25:  Seminarthema: Mord (Folge 446)

Platz 24:  Wer schön sein will, muss sterben (Folge 917)

Platz 23:  Eine Bombe im Bett (Folge 878)

Platz 22:  Ehrenmord im Schrebergarten (Folge 729)

Platz 21:  Hauptgewinn: Porno-Dreh (Folge 801)

Platz 20:  Tour de Mord (Folge 1425)

Platz 19:  Ein Mord für gewisse Stunden (Folge 1553)

Platz 18:  Würstchen mit Gier (Folge 1336)

Platz 17:  Ein See voller Leichen (Folge 1127)

Platz 16:  Schulnote Sex (Folge 688)

Platz 15:  Sexattacke auf eine Hure (Folge 155)

Platz 14:  Seitensprung im Pornokino (Folge 612)

Platz 13:  Tod einer Sex-Puppe (Folge 869)

Platz 12:  Stirb schneller (Folge 1305)

Platz 11:  30 Kilo Tod (Folge 989)



Wie schon in Teil 1 ist die Auswahl und Einordnung der Titel rein subjektiv und richtet sich ausschließlich nach meinen persönlichen Richtlinien.

Samstag, 17. November 2012

Unnützes Fernsehwissen, Kapitel 8

Die 50 besten K11-Episodentitel aller Zeiten, Teil I (Platz 50-31)



Platz 50:  Intrige im Altersheim (Folge 531)

Platz 49:  Tödlicher Pornodreh (Folge 1386)

Platz 48:  Explosive Schnäppchenjagd (Folge 839)

Platz 47:  Spiel, Satz und Tod (Folge 821)

Platz 46:  Sexfalle Survival-Camp (Folge 248)

Platz 45:  Fünf Leichen zum Geburtstag (Folge 942)

Platz 44:  Nur über eure Leiche (Folge 1096)

Platz 43:  Tod im letzten Akt (Folge 784)

Platz 42:  Straßenkrieg um Sandra (Folge 85)

Platz 41:  Verloren im Puff (Folge 1278)

Platz 40:  Auf den Strich für Baby Lena (Folge 715)

Platz 39:  Tödlicher Friseurbesuch (Folge 520)

Platz 38:  Mord im Hartz-IV-Ghetto (Folge 1294)

Platz 37:  Blutiger Babyraub (Folge 1297)

Platz 36:  Die tote Tante Emma (Folge 1327)

Platz 35:  Liebe, Diebe, Triebe (Folge 1398)

Platz 34:  Lost in Lust (Folge 1454)

Platz 33:  Sexsünden des Supercops (Folge 621)

Platz 32:  Skrupellose Castingluder (Folge 420)

Platz 31:  Der Leichengarten (Folge 1236)


Die Auswahl und Einordnung der Titel ist natürlich rein subjektiv und richtet sich ausschließlich nach meinen persönlichen Richtlinien. :)

Donnerstag, 15. November 2012

Lanz, Raab, Blind Auditions - Der turbulente Fernsehherbst

Kommen wir heute mal zu den zwei Sendungen, die das Fernsehvolk in den letzten Wochen am meisten beschäftigt hat: Das "Wetten, dass...?" unter Markus Lanz und "Absolute Mehrheit", der neue Coup von Stefan Raab.

Zu "Wetten, dass...?" kann ich für meinen Teil ein großes Kompliment aussprechen. Lanz hat auf Anhieb der Veranstaltung einen neuen Stil verpasst. Die Show ist nun zweifelsohne lauter, schneller und chaotischer als vorher und es verlangt auch von den prominenten Gästen mehr ab als nur brav auf der Couch zu sitzen, bis der Flieger geht, aber daran ist nichts Verwerfliches. Lange Atempausen sind bei einer modernen Samstagabendshow einfach nicht mehr drin. Du musst von der ersten Minute Vollgas geben. Das haben die Macher beim ZDF auf jeden Fall erkannt, doch im Moment schießen sie noch etwas übers Ziel hinaus.
Bei der Premiere hatte Lanz klare Anlaufschwierigkeiten, aber er hatte dankbare Gäste, die mit ihrer Lockerheit die Situation entlastet haben. Für die zweite Show hat man sich die Kritik eindeutig zu Herzen genommen und hat an vielen Ecken den Feinschliff angelegt. Leider wurde die Show im Nachhinein von mehreren Pannen überschattet, die scheinbar während der Produktion gemacht wurden, aber beim Zusehen selbst war von all dem nichts zu spüren. Tom Hanks nahm die Situation wie ein Vollprofi und war für mich das Highlight der Show. Lanz selbst war an dem Abend etwas zu geltungssüchtig und hat ausgerechnet bei den Fragerunden Schwächen gezeigt. Weniger Profilierung steht ihm eindeutig besser zu Gesicht. Das ist eigentlich seine größte Stärke im Vergleich zu Gottschalk. Hoffentlich wird er das in der Dezember-Ausgabe wieder ausbügeln.
Zusammengefasst kann ich also sagen: Hut ab, bitte weiter so! Die Sendung entwickelt sich in eine gute Richtung und hat auf jeden Fall einen zweiten Frühling verdient. Es braucht vielleicht noch ein paar Sendungen, bis sie wieder das rechte Maß findet, aber diese Zeit sollten wir dieser Show geben. Das gilt vor allem für die ungeduldig-aufgeheizten Presseleute, die sich ungefiltert auf jede negative Kleinigkeit stürzen, um damit die Sendung zu zerreißen.

Kommen wir nun zu dem anderen Love-it-or-hate-it-Format der letzten Wochen: "Absolute Mehrheit". Was wurde da im Vorfeld über das Konzept gewettert. Der Raab macht den Jauch; das hat doch nichts mehr mit politischer Diskussion zu tun. Und dann noch dieser Ansporn mit dem Geldgewinn; da siegen am Ende nur die Leute, die nur Polemik können und keinen Sachverstand haben. 
Am Ende, so die Feststellung am Sonntag, wurde in der Sendung auch nur mit Wasser gekocht. Persönlichkeiten wie Jan van Aken haben es in dieser Runde gewiss einfacher und Kubicki hatte wahrscheinlich ein paar Vorschusslorbeeren durch seinen Auftritt bei der heute-Show, aber wer jetzt dachte, dass bei Raab die Leute zielgruppenaffin auf Stammtischniveau diskutieren, wurde enttäuscht. Das polemischste an der Sendung waren die wirklich gut gemachten Einspieler, mit denen die Themen eingeleitet wurden. Der Rest war lockerer Polit-Talk von der Stange. Wer sich jetzt im Nachhinein beschwert, dass die Gespräche nicht in die Tiefe gegangen sind, hat das Konzept nicht verstanden. Bei Raab geht es nicht darum, ein Thema totzureden, sondern eine lebhafte Debatte über gesellschaftspolitische Themen zu führen. Mit der richtigen Themenauswahl kann man auch junge Leute für solche eine Sendung begeistern. Das hat Raab eindeutig bewiesen.
Einen großen Kritikpunkt hab ich allerdings an der Sendung, und das ist Peter Limbourg, der seriöse Konterpart zu Raab. Seine Rolle in dem Spektakel blieb erschreckend irrelevant. Für die Balkenpräsentation kann ich mich auch hinstellen, dafür braucht man nicht den Senior Vice Presiedent News Whatever von der ProSiebenSAT.1 Media AG. Aber gut, auch hier hoffe ich, dass man sich die Kritik zu Herzen nimmt und in den nächsten Sendungen daran feilen wird. Auf jeden Fall freue ich mich auf die nächste Debatte, genauso wie auf die nächsten Battles von "The Voice of Germany" heute Abend. (Applaus für diese Wahnsinnsüberleitung ^^)

Im Moment sind ja meine Donnerstag- und Freitagabende wieder fest an "The Voice of Germany" vergeben und es freut, dass diese Sendung weiterhin so hohen Zuspruch hat. All die Unkenrufe, dass das Castingshow-Genre inzwischen tot ist, sind damit widerlegt. Es hat nur lediglich seinen Zenit überschritten und ist im Moment am schrittweisen Aussterben. Aber ihr Medienmenschen, liebe Kollegen, lasst euch sagen:  So ist es schon vielen Gernes vorher ergangen.
Am Ende ist es wie bei jedem ordentlichen Hype. Ein bis zwei maßgebliche Instanzen werden das ganze Geschrei überleben. So war es zumindest bei nahezu jedem gehypten Genre der letzten 20 Jahre.

Daily Talk: Britt
Courtshow: Barbara Salesch, Alexander Hold
Quizshow: Wer wird Millionär?
Telenovela: Sturm der Liebe, Rote Rosen

Wenn sich im Bereich Musik-Casting etwas durchsetzen sollte, den abschwellenden Hype überleben könnte, dann ist es hoffentlich "The Voice", nicht dessen Urväter DSDS und Popstars. Wann das Genre Scripted Reality seinen Zenit erreichen, überschreiten und wieder aussterben wird, darüber darf nun jeder spekulieren. :)

Dienstag, 13. November 2012

Der R.O.T.H.I.-TV-Tipp des Monats

Ein Teil der Tele5-Qualitätsoffensive ist Peter Rütten. Er hat schon damals zu Zeiten der alten Harald Schmidt Show für komödiantische Glanzlichter gesorgt. (Ich sage nur: "Hitler hatte nur ein Ei.") Heute ist er solo unterwegs und konzentriert seine Stärken für ein eigenes Format: "Rüttens Bullshit Universum". Mit einfachsten Mitteln erzeugt er einen wunderbaren Humor, der jetzt nicht hochtrabend, aber extrem kurzweilig ist. Die übelsten Trash-Granaten aus dem Giftschrank der Tele München Gruppe werden plötzlich zu Perlen des B-Movies. Solche Comedy-Ideen braucht die deutsche Fernsehcomedylandschaft dringend, denn sie bedient nicht die übliche Klientel, sondern versucht mal neue Wege zu gehen.
Wer so wie ich aufgrund von DVB-T nicht in den Genuss kommt, Tele5 zu empfangen, muss sich mit diesem Link begnügen:


Für alle anderen gilt: Immer donnerstags um 22:15 Uhr auf Tele5. Einschalten!!!