Dienstag, 27. April 2010

Mehr als Hoffnung

Neue Rekordreichweiten für "Der letzte Bulle" und "Danni Lowinski"! Hach, das geht runter wie Öl. Wenn das so weiter geht, wird es tatsächlich was mit dem neuen deutschen Serienabend in SAT.1. Mich würde nur interessieren, ob bereits irgendwelche Nachfolgerware bestellt ist, die in einigen Wochen die Plätze der beiden Serien übernehmen kann. Wäre doch blöd, wenn bis zu den zweiten Staffeln nichts anderes liefe. :-)

Donnerstag, 22. April 2010

Staubiger Vorstoß

Heidewitzka, es gibt ja wahrlich viel Kommentatorenmüll, der innerhalb von 90 Spielminuten gequatscht wird und damit dem Fernsehzuschauer sämtliche Stadionatmosphäre nimmt.
Heute aber hat Wolff-Christoph Fuss sich wieder mal selbst übertroffen und für einen neuen Fußballaphorismus gesorgt, nämlich dem "staubigen Vorstoß". Häh??????? Bitte????? Ist das eine spezielle Taktik von van Gaal oder was? Erst denken, dann reden. Diese Eigenschaft fehlt immer mehr Fußballkommentatoren, was sehr bedauerlich ist. Da sehnt man sich fast nach einem Sky-Abo. Dort kannst du immerhin bei den Spielen die Audiospur des Kommentators abschalten.

Es wird wirklich Zeit, dass SAT.1 wieder Werner Hansch reanimiert. RAN ohne Werner ist halt einfach nicht das selbe.

Dienstag, 20. April 2010

Hoffnung, Runde 2

Heute galt es für die SAT.1-Serien das berühmte Zweite-Woche-Syndrom abzulegen. Kann man bei die Leute an der Stange halten und wenn ja, wie? Inhaltlich zumindest müssen sich die Macher nichts vorwerfen.
Bei "Der letzte Bulle" wurden die Stärken der Debütfolge (der 80er-Soundtrack, die Culture-Clash-Note und die amüsanten Reibungen zwischen Brisgau und Kringge) konsequent weitergeführt und diesmal noch verbessert, zum einen durch die hochemotionale Storyline um Brisgaus Tochter Isabell und zum anderen durch einen herrlich skurillen Fall. Da kann ich nur sagen: Bitte beibehalten!
Diese Skurillität hat diesmal bei "Danni Lowinski" fast ein wenig gefehlt. Die Geschichte um die vernächlässigten Kinder war im Vergleich zur Vorwoche ganz schön harter Tobak. Wohl bewusst gab es daher als Ausgleich noch den amüsanteren Fall mit der kasachischen Prostituierten. Aber gerade diese Kombination hat heute gezeigt, wieviel Potential dieses Format hat. So viel harte Lebensnähe und Schrulligkeit gleichzeitig und glaubhaft in nur 45 Minuten zu packen, muss man erst einmal hinbekommen. Bisher ist es den Machern von Danni Lowinski wunderbar gelungen. Sehr löblich.
Da nervt fast schon ein bisschen diese Nummer mit dem Anwalt "von oben", der scheinbar mit der Zeit als Dannis Love Interest fungieren soll. Den hätten sie sich locker sparen können oder zumindest ein wenig antagonistischer ansetzen können. Aber gut, ist nur mein Geschmäckle. Hoff ich mal, dass genug andere Leute daran Geschmack finden.

Montag, 19. April 2010

Aschechaos (?)

Hm, langsam glaube ich, dass diese Luftraumsperre nur deswegen nicht aufgehoben wird, damit DasErste weiterhin Brennpunkte senden kann. Immerhin, es ist billig produzierte Sendezeit und die Quoten sind grandios. Was will ein Sender mehr?

Dienstag, 13. April 2010

Firewall (unterstützt durch Produktplatzierungen)

Abgesehen davon, dass mich der Film "Firewall", der Anfang der Harrison Ford-Reihe im ZDF, echt positiv überrascht hat, hatte der Film ein paar schöne Momente, die mich angesichts der seit 1. April geltenden Regelung zum Product Placement zum Schmunzeln gebracht haben.
Bei "Schlag den Raab" am Samstag ist manchen bestimmt diese regelmäßige Einblendung "unterstützt durch Prdouktplatzierungen" aufgefallen und mancher hat sich gefragt: "Was soll das denn jetzt?". Ja, das ist jetzt Pflicht für jeden Sender, um das, was bisher stillschweigend geduldet wurde, klar von dem zu trennen, was immer noch verboten ist, nämlich die Schleichwerbung. Wenn ab jetzt bei "Wetten, dass...?" Audis per Gewinnspiel vertickt werden oder zum Bäume Zersägen bei "Schlag den Raab" bewusst eine STIHL verwendet wird, muss das P mit dem entsprechenden Spruch eingeblendet werden.
Ähnliches gilt auch bei fiktionalen Inhalten, was auf der einen Seite zwar ein wenig überbürokratisch anmutet, aber nun auch endlich in Deutschland einen wesentlich unverkrampfteren Umgang mit gewissen Begriffen in Drehbüchern erlaubt. Bei Hollywoodfilmen wie "Firewall" ist es schon ewig üblich, dass man bei einer Szene im Serverraum überall das DELL-Symbol sieht oder dass der Vater die Tochter nicht nach ihrem MP3-Player, sondern einfach nach ihrem iPod fragt. Jetzt darf auch in deutschen Serien oder Fernsehfilmen endlich ohne Reue nach einem Tempo oder Tesa gefragt werden und nicht mehr nach einem Taschentuch oder einem Stück Klebeband.
Solange das angesprochene Produkt nicht in Großaufnahme überreicht wird und der Schauspieler danach über die Vorzüge dieses Markenproduktes schwadroniert, das wäre ja wieder Schleichwerbung.

Das ist deutsche Medienpolitik. Großartig, ne? Wenn aber zum Beispiel Danni Lowinksis beste Freundin nicht einfach in irgendeiner Espressobar arbeiten würde, sondern bei Starbucks, wäre das noch eine Unterstützung durch Produktplatzierungen oder plumpe Schleichwerbung? Denkt mal darüber nach...

Hoffnung

Als ein glühender Verfechter der deutschen Serie war heute Abend selbstverständlich der neue Montag bei SAT.1 Pflichtprogramm. Und meine Hoffnungen wurden Gott sei Dank nicht enttäuscht.

"Der letzte Bulle" präsentiert sich als solide humorvolle Krimikost mit einigen richtig guten Ansätzen. Die vielen schönen Anspielungen auf die 80er, vor allem in der Musik, die gute bissige Chemie zwischen Brisgau und seinem Partner Kringge und die durch das lange Koma aufgeworfenen Konflikte (u.a. seine Ex und ihre neue Ehe) bieten noch jede Menge Erzählraum für viele weitere Folgen. Wenn die Macher also ihr Pulver nicht zu schnell verschießen und vielleicht ein bisschen mehr Wert auf die Krimiebene legen, freue ich mich wirklich sehr auf die nächsten Montage. Abgesehen davon finde ich die von einigen Kritikern erkannte "Life on Mars"-Parallele schon sehr krampfhaft hineininterpretiert. Bis auf die Zwei-Jahrzehnte-prallen-aufeinander-Nummer haben diese beiden Formate nicht das Geringste miteinander zu tun. (Gott sei Dank)

Solche Vergleiche muss bisher "Danni Lowinski" nicht ertragen, höchstens mit seinem geistigen Vorgänger "Edel & Starck". Und selbst der wäre weit hergeholt. Dafür sind diese Serie und ihr Konzept viel zu eigen. Annette Frier und das restliche Ensemble überzeugen durch die Bank und die Figuren strotzen nur so vor Schrulligkeit. Dazu kommt eine ordentliche Prise Humor und sogar der Mut zur Absurdität, etwas das man so nur sehr selten bei deutschen Serien findet. Okay, das Gerichtsmilieu ist immer dünnes Eis in Deutschland und der behandelte Fall war jetzt auch nicht der Inbegriff der Innovation, aber darum kann es nach einer Episode noch nicht gehen.

Genauso wie beim letzten Bullen herrschen bei Danni Lowinski auf jeden Fall optimale dramaturgische Bedingungen, um - bei der richtigen Herangehensweise - eine wunderbar kurzweilige Fernsehunterhaltung zu schaffen, an der sich viele Menschen am Montagabend erfreuen können.
Eine Alternative zu den eher düsteren Krimiserien bei ProSieben und VOX und dem alteingesessenen Standardrepertoire bei RTL ist diese Programmfarbe allemal. Ich kann daher (wieder mal) nur sagen: Gebt diesen Formaten eine Chance! Diesmal haben sie es wirklich verdient.

Freitag, 9. April 2010

Schwere Entscheidung

Hm... was gönne ich mir als Ablenkung von meinem mometanen Umzugsstress? KDD oder Let's Dance... KDD oder Let's Dance... KDD oder Let's Dance... na, was wohl?! KDD selbstverständlich! Wenn das läuft, gibt es keine Alternative im deutschen Fernsehen.

Freitag, 2. April 2010

Die Ösis wieder *tststs*

Der Preis für den schönsten medialen Aprilscherz 2010 geht nach Österreich an den Privatsender Puls 4.
Wie ich im Orange Metropolis Journal gefunden habe, konnte man dort auf deren Homepage heute alles zur größten TV-Innovation seit HDTV lesen, nämlich die Umstellung ihres Sendeformats von 16:9 auf 9:16. Wer also von nun an Puls 4 gucken will, muss den Fernseher auf die Seite kippen.
:-) Eine echt coole Idee. Das auszuprobieren, würde echt Spaß machen.

Donnerstag, 1. April 2010

Bis nichts mehr bleibt

Es war wirklich ein Fernsehabend, der im Gedächtnis bleibt bzw. bleiben sollte. Das Erste, deren Filmslot am Mittwochabend schon seit längerem eine Institution für ernste Gesellschaftdramen geworden ist, hat sich gestern mit dem Film "Bis nichts mehr bleibt" wieder mal selbst übertroffen. Schon lange hat mich persönlich kein Film so begeistert und mir dieses wohlige flaue Gefühl im Magen verschafft, das einem selbst nach den 90 Minuten noch beschäftigt. Einfach der Unglaube, dass dieses System
Darüber hinaus war es auch filmisch eine echte Glanzleistung. Das Drehbuch war stimmig, fundiert recherchiert und ohne überzogene Dramatik oder Polemik, und die Darsteller allesamt in Bestform. (Besonders das Mädchen, das die Tochter Sara gespielt hat. *schauder* Dieser kalte Blick, den sie nach der "Gehirnwäsche" bei Scientology drauf hatte... wirklich zum Gruseln.) Nur die Rolle der Richterin beim Sorgerechtsprozess hat durch ihre dumme Nachfragerei genervt und dadurch dem ganzen einen zu starken Hauch von Aufklärungsfilm gegeben. ("Was bedeutet das?", "Können Sie mir das erklären?"...) Das schmälert das Gesamtbild aber nur marginal.

Ebenso gute Noten kann ich auch der anschließenden Diskussion bei "Hart aber fair" geben. Sie war ebenfalls eine der besten Sendungen, die ich davon seit langem gesehen habe. Beckstein, Fliege und ein offizieller Pressesprecher von Scientology, was will man mehr? Gut, der Pressesprecher von Scientology, der anwesend war, wurde wie erwartet zum allgemeinen Prellbock und stellte den Film natürlich als vollkommen realitätsfern dar, es blieb aber durchweg sachlich und man hat sich sich wirklich um eine objektive Diskussion bemüht. Die unsympathischste Person in der Runde war da fast
der Aussteiger Wilfried Handl, weil er krampfhaft versucht hat, das Ganze auf Stammtischniveau abzusenken. Aber Gott sei Dank hat sich keiner davon anstecken lassen.

Zusammen waren es also auf jeden Fall drei sehr denkwürdige Stunden Fernsehprogramm, die DasErste gestern zelebriert hat. Daher sollte jeder, der diesen Film gestern verpasst hat, das sofort nachholen und sich diese 90 Minuten in der ARD-Mediathek reinziehen. Und die "Hart aber fair"-Ausgabe gleich mit.