Dienstag, 13. April 2010

Firewall (unterstützt durch Produktplatzierungen)

Abgesehen davon, dass mich der Film "Firewall", der Anfang der Harrison Ford-Reihe im ZDF, echt positiv überrascht hat, hatte der Film ein paar schöne Momente, die mich angesichts der seit 1. April geltenden Regelung zum Product Placement zum Schmunzeln gebracht haben.
Bei "Schlag den Raab" am Samstag ist manchen bestimmt diese regelmäßige Einblendung "unterstützt durch Prdouktplatzierungen" aufgefallen und mancher hat sich gefragt: "Was soll das denn jetzt?". Ja, das ist jetzt Pflicht für jeden Sender, um das, was bisher stillschweigend geduldet wurde, klar von dem zu trennen, was immer noch verboten ist, nämlich die Schleichwerbung. Wenn ab jetzt bei "Wetten, dass...?" Audis per Gewinnspiel vertickt werden oder zum Bäume Zersägen bei "Schlag den Raab" bewusst eine STIHL verwendet wird, muss das P mit dem entsprechenden Spruch eingeblendet werden.
Ähnliches gilt auch bei fiktionalen Inhalten, was auf der einen Seite zwar ein wenig überbürokratisch anmutet, aber nun auch endlich in Deutschland einen wesentlich unverkrampfteren Umgang mit gewissen Begriffen in Drehbüchern erlaubt. Bei Hollywoodfilmen wie "Firewall" ist es schon ewig üblich, dass man bei einer Szene im Serverraum überall das DELL-Symbol sieht oder dass der Vater die Tochter nicht nach ihrem MP3-Player, sondern einfach nach ihrem iPod fragt. Jetzt darf auch in deutschen Serien oder Fernsehfilmen endlich ohne Reue nach einem Tempo oder Tesa gefragt werden und nicht mehr nach einem Taschentuch oder einem Stück Klebeband.
Solange das angesprochene Produkt nicht in Großaufnahme überreicht wird und der Schauspieler danach über die Vorzüge dieses Markenproduktes schwadroniert, das wäre ja wieder Schleichwerbung.

Das ist deutsche Medienpolitik. Großartig, ne? Wenn aber zum Beispiel Danni Lowinksis beste Freundin nicht einfach in irgendeiner Espressobar arbeiten würde, sondern bei Starbucks, wäre das noch eine Unterstützung durch Produktplatzierungen oder plumpe Schleichwerbung? Denkt mal darüber nach...

1 Kommentar:

  1. Der erste Film bei dem mir Produktplacement aufgefallen ist (und ich war gerade mal 7 Jahre alt) war: "Kevin allein zu Hause".

    Da strahlt doch der kleine Bruder mit seiner großen Zahnlücke als er Pepsi drinken durfte und diese schön frech in die Kamera hielt.

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