Die Amis sind schon ein skurriles Fernsehvolk. Auf der einen Seite bescheren sie uns mit die ungewöhnlichsten Serienideen in nahezu kinoreifer Qualität und auf der anderen Seite kommen sie mit so etwas wie "Commander in Chief" aka "Welcome, Mrs. President" um die Ecke. Ich
meine, im Grunde ist es derselbe pathetische Tinnef wie bei "The West Wing" (, eine Serie, die es unverständlicherweise nie ins deutsche Free-TV geschafft hat, sondern vom ZDF mit "Kanzleramt" nur dröge kopiert wurde), nur mit dem großen Unterschied, dass die Hauptfigur der erste weibliche Präsident der USA ist.
Das gab den Machern scheinbar die Erlaubnis, aus dem ganzen eine noch pathetischere Politserie zu machen und eine ganze Folge darauf zu verschwenden, wie diese neue Präsidentin nach dem Tod ihres Vorgängers das schwere Amt annimmt und ihre Antrittsrede hält. Das alles wurde dann noch garniert mit einer Extra-Portion bedeutungsschwangerer Sätze wie "Zeig' mal etwas Sinn für Geschichte" oder "Das geht in die Geschichte ein" oder das obligatorische "Gott schütze die Vereinigten Staaten von Amerika", so dass scheinbar der letzte Vollhorst am
amerikanischen Fernseher das Gefühl bekommen soll: "Mann, das ist eine ganz besondere Serie, die schau' ich mir weiter an"
Haben sie aber, soweit ich weiß, trotzdem nicht gemacht und die Serie nach einer Staffel fallen gelassen. Gut, wer "The West Wing" als Alternative hat, den kann ich auch verstehen, aber auf der anderen Seite ist das schon schade bzw. vorhersehbar gewesen. Im Gegensatz zu uns können sich die Verklemmten da drüben scheinbar nicht für eine Frau als oberste Regierende erwärmen, nicht einmal in der Fiktion. (Da schlucken sie noch eher einen männlichen schwarzen Präsidenten wie in "24")
Danke fürs Lesen!
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