Mittwoch, 19. September 2007

Man kann erst geliebt werden, wenn man sich selbst liebt!

JA! ENDLICH! Endlich ist Schluss! Keine weiteren Wischiwaschi-Dramen á la Supernanny oder Helfer mit Herz, die spätestens nach 45 Minuten ein gutes und tränenreiches Ende nehmen, kein weiteres tägliches Laienspielgruppen-Drama wie bei Frau Kallwass. Jetzt gibt es endlich wieder eine Sendung, in der man innerhalb einer Stunde die Realität in seiner ganzen Häßlichkeit zu sehen bekommt: "Der Requardt".

Echte Probleme, echte Leidensgeschichten, mundgerecht zu drei 20-minütige Häppchen pro Sendung verarbeitet und jeweils mit schmucken Moralschleifchen verziert. Und alles zusammen wird smart präsentiert von Rhetorikgenie Requardt, ohne dabei die aufbrechenden Konflikte zwanghaft wieder kitten zu wollen, wie es vielleicht eine Britt oder ein Geissen machen würde.

Du bist Anfang 20, wirst Vater und willst Eigenverantwortung zeigen? Dann raus aus Hotel Mama und eine eigene Wohnung beziehen! Die Narben von deiner Blinddarm-OP rütteln an deinem Selbstwertgefühl und sorgen dafür, dass du dich hässlich fühlst? Such dir professionelle Hilfe, wenn du damit nicht alleine klar kommst!

Das ist doch mal erfrischend real! Okay, bei den Einspielern kann RTL 2 seinen Faible für inszenierte Realität nicht ganz verbergen und nötigt die Beteiligten zu leider schlecht gestellten Realszenen (wie zum Beispiel der Darstellung eines täglichen Aufweckrituals um 6.15 Uhr bei hellstem Sonnenschein), aber abgesehen davon bietet die Sendung gerade durch diese schon fast vergessene Unmittelbarkeit viel Potential für faszineriende Momente. Und der Moderator an sich ist bereits ein Blick wert.

Ich kann also wirklich nur sagen: Gebt diesem Mann eine Chance!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen