Dienstag, 20. Dezember 2005

Ja wat denn jetzt?

War das nicht süüüüüüüüüüüß? Dirk Bach als kleines dickes und sehr grünes Urmel in dem epischen Theater-Zweiteiler "Urmel aus dem Eis". Ich kann euch nur sagen, ihr habt etwas verpasst. Diese zuckersüße Inszenierung mit den vielen liebevollen Kulissen und den ganzen tollen Comedians und Darstellern in mal ganz ungewöhnlichen Rollen (allen voran Ralf Schmitz und Barbara Schöneberger als Pingui und Wutz *öff*) war pures Vergnügen.


So etwas will ich in der Vorweihnachtszeit sehen, und nicht, wie ein kleiner 16-jähriger Schuljunge bei RTL seelisch gefoltert wird. Erinnert ihr euch noch, letzten Mittwoch, kurz vor elf? Im ersten Moment, als dieser Markus vermeintlich den letzten Platz für die nächste Runde bekam, dachte ich:


JAAA!!! Das Baby ist raus! Stephan ist weg! Zum allerersten Mal in dieser Show schafft es keine dieser Teenie-Stimmchen in die Nähe der Mottoshows! Es gibt doch noch so etwas wie musikalischen Verstand in Fernsehdeutschland!


Aber als dann der Notar angestürmt kam und auf eine "fehlerhafte Wiedergabe" des Ergebnisses zugunsten Stephans hinwies, stürzte mein schönes Kartenhaus der Freude wieder in sich zusammen. Und ich dachte sofort: Mein lieber Scholli, diesmal hat sich RTL in Sachen Dramatik sich selbst übertroffen! Erst haben sie Markus schon in Sicherheit gewogen und Stephan minutenlang in Großaufnahme in die Kamera flennen lassen, bis für ihn durch den Notar die "überraschende" Absolution kam. Gut, Fehler passieren, und bei emotional extrem aufgeladenen Situationen wie bei den Entscheidungsshows von DSDS, erschüttern und ärgern sie einen um ein Vielfaches. Trotzdem wurde ich beim Anblick des ganzen Zirkus das Gefühl nicht los, dass das mehr war als ein persönlicher Fehler von Marco Schreyl war.


Sollte meine Verschwörungstheorie sich irgendwann als wahr erweisen, kann ich RTL nur sagen: Respekt! So verarscht habt ich mich seit Daniel Küblböck nicht mehr.


Danke fürs Lesen!

Samstag, 17. Dezember 2005

Glück im Unglück

Ich weiß, eigentlich verlangt es meine Aufgabe als Kritiker, euch von dem großen, endgültigen und finalen Finale von "Nikola" zu berichten, bis zum Ende mit die beste "Sitcom", die wir in unserem deutschen Fernsehen hatten (ich verwende den Begriff Sitcom bei dieser Serie eigentlich ungern, da sie mit den echten Sitcoms aus den USA eigentlich nicht viel zu tun hat).


Doch leider muss ich euch enttäuschen. Mich hat es gestern Abend ins Theater verschlagen, zu einer Aufführung von "Fight Club". Den Film und die Buchvorlage hatte ich bislang nicht gesehen, ich weiß nur, dass die beiden "Hauptfiguren" im Film Edward Norton und Brad Pitt spielen. Jedenfalls, das Theaterstück, das sie daraus gemacht haben, ist vor allem am Anfang sehr krude und man muss echt dranbleiben, um die ganze Entwicklung der Dinge zu begreifen (ist das im Film genauso?)


Als ich nach fast drei Stunden (!) harter Aufführung und einer halben Stunde Fußweg wieder im Wohnheim war, fand ich glücklicherweise im DSF genau die richtige Aufmunterung (Nein, nicht die Sexy Sport Clips!): Die "Viererkette", unter anderem mit den spitzenmäßig aufgelegten Fußball"experten" Mathias Opdenhövel und Oliver Pocher. Das war so kurz vor Mitternacht und nach diesem anstrengenden Theaterstück genau das richtige. Eine Posse nach der anderen wurde rausgeschossen, und wenn die Pause zwischen zweien zu groß wurde, haute man schnell noch einen billigen Kalauer aus der Hüfte.


Aber bevor alles jetzt zur Fernbedienung greift: Diese lustige Runde war eine große Ausnahme (weil nach dem Wochenende die Winterpause in der Bundesliga anfängt und so). Bis zum Ende der Saison ist der Humor aus dieser Sendung erst einmal gestrichen. Aber wen kümmert's, solange man vorher das Ende von Nikola gesehen hat...

Danke fürs LeseN!

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Nachtschwärmer

Mensch, eigentlich will ich doch schlafen, aber zufällig bin ich beim Zappen im MDR hängen geblieben. Da läuft eine Doppelfolge von "Dimension PSI", eine Dokureihe, die ich noch aus dem Ersten kenne. Da geht es um Phänomene wie Telepathie und Nahtoderfahrungen und wie man sie versucht, wissenschaftlich zu erklären.


In der ersten Folge mit der Telepathie wurde zum Beispiel von einem US-Projekt namens "Stargate", bei dem sogenannte Remote Viewer versucht haben, Verbrecher oder Ähnliches aufzuspüren.


Bei der zweiten Folge mit den Nahtoderfahrungen erzählen jede Menge Leute von ihren Erlebnissen und dem großen Licht am Ende des Tunnels und dass ihnen alle eine Stimme geasagt hat, sie hätten eine Aufgabe zu erledigen. Sehr verquer, das Ganze, aber echt faszinierend und sehr nachdenklich stimmend.


Gute Nacht. Und danke fürs LeSeN!

Dienstag, 13. Dezember 2005

Das fast untergegangene Jubiläum

Bei all dem Zurückschauen hätte ich am Wochenende fast übersehen, was direkt vor meiner Nase abläuft. Am Sonntag feierte nämlich die Mutter aller Daily Soaps, die Lindenstraße, ihr 20-jähriges Bestehen. Darüber kann ich in der heutigen Fernsehzeit einfach nur staunen.


Während andere Sendungen wegen beschissener Quoten nach einer Episode abgesägt werden oder so lange auf neue Sendeplätze verschoben werden, bis wir Gewohnheitstiere kein Interesse mehr dafür haben, sendet die Lindenstraße wie eine sichere Bank jeden Sonntag ihre Form der Realität ab. Das soll gar nicht schlecht klingen, denn ganz ehrlich, es gibt Schlimmeres als Mutter Beimer, Else Kling und Dr. Dressler. Deshalb fand ich auch die im Anschluss an die Folge veranstaltete Jubiläumsshow von Jörg Pilawa nur gerecht. Denen soll das schließlich erst einmal einer nachmachen.


Also, auf die nächsten 20 Jahre!


Danke fürs leSEN!

Sonntag, 11. Dezember 2005

2005

Gab es eigentlich je ein Jahr, das ohne große emotionale Ereignisse an uns vorübergegangen ist? Bei dem wir uns alle an Silvester fragen: Ist es wirklich schon vorbei?


Wohl kaum, denn sonst würden sich unsere Fernsehsender nicht dazu verpflichtet fühlen, einen abendfüllenden Jahresrückblick nach dem anderen in die Wohnzimmer zu strahlen. Letzte Woche machte JayBee Kerner den Anfang mit "Menschen 2005", heute legt Günther Jauch mit dem eigentlichen Klassiker unter den Jahresrückblicken "2005 - Menschen, Bilder, Emotionen" nach und gleich morgen haut RTL II seinen Nachrichtenrückblick "Das war 2005" hinterher. Und das ist gewiss nicht das Ende vom Lied. Das Erste wird sicherlich noch mit Ulrich Wickert oder Anne Will eine etwas sachlichere Retrospektive unternehmen und auch so mancher Comedian wie Dieter Nuhr, Urban Priol, Oliver Pocher oder Stefan Raab wird es sich nicht nehmen lassen, auf humorvolle Art das Jahr Revue passieren zu lassen.


Der Belanglosigkeits-Faktor bei den einzelnen Rückblicken wird dabei vermutlich sehr weit auseinanderdriften. Bei RTL zum Beispiel ist die Sendung meist eine ausgeglichene Mischung aus den unnötigen kleinen Wundern und Helden des Alltags und den wirklich großen weltbewegenden Geschichten, allesamt aus dem Zeitungsarchiv der BILD zusammengeklaubt. Eine souveräne Sache für Günther Jauch, keine Frage, nur inhaltlich nicht ganz das Maß aller Dinge. Trotzdem wird er wohl heute den größten Erfolg unter den ganzen Rückblicken einheimsen.


Haltet aber auch die Augen wegen den anderen Rückblicken auf. Man kann schließlich nicht oft genug sehen, wie Ratze zum Papst und Merkel zur Kanzlerin wurde und wie beides so richtig schön durch den Kakao gezogen wird.


Danek fürs LEseN!

Mittwoch, 7. Dezember 2005

Beunruhigendes aus Berlin

Vielleicht liege ich ja falsch und ich habe ein wichtiges Detail bei der ganzen Geschichte irgendwie vergessen. Aber wozu hätte ich denn diesen Weblog, wenn mir die klugen Fans nicht Klarheit verschaffen könnten?


Seit längerem stelle ich mir nämlich schon eine ganz spezielle Frage bei "Verliebt in Berlin": Vor einer Weile kam heraus, dass Richard v. Bramberg und David Seidel die selbe Mutter haben, Sophie v. Bramberg. Wenn jetzt aber David der uneheliche Bruder von Richard ist, dann ist Mariella doch nicht nur die Schwester von Richard, sondern auch die Halbschwester von David. Und trotzdem dürfen die beiden noch heiraten?! Würde man das im normalen Leben nicht INZEST nennen?


Korrigert mich bitte, wenn ich falsch bin.


Danke fürs LEsEN!

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Mein November-Resümee

Langsam neigen wir uns dem Ende des Jahres. Ich muss sagen, so kurz vor dem Ende legen sich die Monate nochmal so richtig ins Zeug und bescheren uns ein paar richtig schöne Häppchen, an denen wir während der Adventszeit zu knuspern haben. Aber eins nach dem anderen, blicken wir erst einmal zurück.


Was war das mit Abstand wichtigste Ereignis in den letzten 30 Tagen? Natürlich die Vereidigung von Angela Merkel, die damit nach zwei Monaten quälendem Koaltionsmarathon endlich offiziell als erste Bundeskanzlerin in die Geschichte Deutschlands eingeht. Ach ja, das ganze Kabinett dahinter darf man auch nicht vergessen. Schließlich müssen wir uns für die nächsten 4 Jahre (grob geschätzt) an so tolle Formulierungen wie Außenminister Steinmeier, Wirtschaftsminister Glos oder Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul gewöhnen. Ach ja, wenn wir schon bei Entwicklungshilfe sind... kurz vor Redaktionsschluss ist ja noch diese Monster-Schneewelle reingekommen, die u.a. übers Münsterland gewälzt ist und dort alles in die gefühlte Steinzeit katapultiert hat. Das wurde meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr aufgebauscht, selbst von den Öffentlich-Rechtlichen. Ja, schon klar, für die Betroffenen war das sicher ein großes Problem, aber drei Brennpunkte in Folge müssen ja nun wirklich nicht sein. Wir sind ja schließlich nicht in Kaschmir oder New Orleans. (hupps, lieber nicht weiterrreden)


Aber wenn wir schon dabei sind; passenderweise lief, glaube ich, am Montag auf arte der Themenabend "New Orleans-Die versunkene Schöne" oder so ähnlich, unter anderem mit zwei Dokus, die zum einen das Versagen der dortigen Notfallmanager des Heimatschutz-Ministeriums und zum anderen die Missachtung der Warnungen der Klimaforscher angeprangert haben. Das hat in die ganzen Katastrophenberichte wie die Faust aufs Auge gepasst, aber vermutlich ist es nur mir aufgefallen.


Gut, kommen wir wieder zurück zum Wichtigen. Ein anderes Ereignis war mindestens genauso brisant, nämlich die Terrorwochen bei McDonalds, äh, in Paris. Über zwei Wochen ging ja das Ganze, jeden Abend Hunderte verbrannter Autos auf den Straßen und in jeder Großstadt, die was auf sich hielt, gab es irgendwelche bescheurten Trittbrettfahrer, die aus Langeweile mitgemacht haben, sogar in Bremen. Was mich aber am meisten stört, ist die Tatsache, dass das Thema von einem Tag auf den anderen wieder völlig aus den Nachrichten verschwand. (Wie die Vogelgrippe) Entweder haben sie die Lage tatsächlich entschärft, so dass es sich nicht mehr lohnt, darüber zu berichten, oder es gibt keine Autos mehr in Paris, die man anzünden könnte...


Naja, lassen wir dieses negative Gerede. Was gab es denn Tolles im November? Hm, das Prominentenspecial von "Wer wird Millionär?", die Finalfolgen von "Lost" und "Desperate Houeswives", "Die Luftbrücke", mein Mietzuschlag beim BAFÖG wurde bewilligt (126€ pro Monat mehr in der Kasse), Prinz Albert von Monaco wurde inthronisert und Madonna bringt ihr neues Album raus, das selbstverständlich alles andere in den Schatten stellt.


So, fertig. Jetzt werde ich mir erst einmal noch einen Adventskalender kaufen gehen. (Bin nämlich schon die ganze Woche nicht dazu gekommen).


Falls ihr euer erstes Türchen noch nicht aufgemacht habt, wünsche ich euch viel Spaß dabei. Und danke für Lesen!