Dienstag, 13. März 2007

Comebacks, die die Welt wirklich braucht

Mir als Fernsehfreund geht seit letztem Montag wieder das Herz auf und besonders das Zwerchfell kommt vor lauter Lachen nicht zur Ruhe. "Switch", die ultimative Fernsehparodie (noch ultimativer als Kalkofes Mattscheibe), wurde von ProSieben "reloaded". Im Gegensatz zur Matrix-Fortsetzung allerdings hält hier das Anhängsel "reloaded" tatsächlich, was es verspricht. Man ist wieder zu alter Größe erstarkt und beschert uns 30 Minuten lang Top-Parodien zu wirklich allem, was in der deutschen Fernsehlandschaft herumfleucht. Und auch der Klassiker "Deutsche Welle Polen" ist in neuer alter Form wieder dabei. Das ist aber auch nur möglich, weil dankenswerterweise nahezu das komplette Ur-Ensemble für diese neuen Folgen "reloaded" wurden.

Da bin ich mal gespannt, was in den nächsten Wochen und hoffentlich Jahren noch alles kommen wird.

Freitag, 9. März 2007

Freude! Freude! Freude!

Man kann auch weiterhin an den Grand-Prix-Gott glauben. Roger Cicero fährt nach Helsinki!

Donnerstag, 8. März 2007

Kandidatenanalyse

Eigentlich wollte ich hier noch eine subjektive Werbekampagne für die zwei Kandidaten des Eurovision Song Contest-Vorentscheids einstreuen, die nicht Monrose heißen (ja, es treten tatsächlich auch noch zwei andere Leute an), aber bevor ich mich hier auf irgendein polemisches Niveau hinunterbegebe, wähle ich doch lieber den objektiven Weg und analysiere für euch die Qualität musikalischen Beiträge, die im Grunde den einzigen echten Indikator darstellen (sollten).

Fangen wir an mit Heinz Rudolf Kunze. "Die Welt ist Pop" ist textlich sehr gelungen und wird mit Sicherheit von dem erfahrenen Interpreten solide vorgetragen. Die Probleme dieses Liedes: Es ist 1. zu deutsch und 2. ist mir die Melodie etwas zu "bekannt". Ich zumindest hatte immer einen anderen Song im Hinterkopf, den ich aber leider nicht näher definieren kann.
Das zweite Lied, "Even heaven cries" von M...... ist eine sehr eingängige Ballade mit schöner Melodie, an der es eigentlich nichts zu meckern gibt, ABER für eine Veranstaltung wie den Eurovision Song Contest ist das definitiv zu wenig. Dazu kommt noch der Live-Faktor. Seit Gracia will ich so Blitzkarrieren-Popperinnen einfach nicht mehr beim ESC sehen, da können wir uns lieber gleich den letzten Platz hinter England, Spanien und Frankreich geben. Mein Fazit deshalb zu "Even heaven cries": Top Ten in den Charts: Ja. Top Ten in Helsinki: NO CHANCE!

Bleibt also zu guter letzt Roger Cicero und "Frauen regieren die Welt". Gut, die Tatsache, dass heute internationaler Frauentag ist, wird ihm nicht viel helfen, aber rein objektiv gesehen ist dieses Lied von unseren drei Beiträgen einfach das beste. Das Lied macht Laune, der Sänger ist sympathisch und kompetent, die Big Band im Hintergrund würde auch in Helsinki bestimmt Eindruck auf der Bühne machen und mit Swing hätten wir wie schon letztes Jahr mit Country einfach ein stilvolles Kontrastprogramm zu den ganzen hyperaktiven osteuropäischen Hupfdohlen, die ihr mangelndes Gesangstalent mit sinnfreien Folkloretänzen überschminken. Okay, der deutschsprachige Text ist vielleicht ein Manko, aber wenn er tatsächlich gewinnt, dürfte es doch das geringste Problem sein, den Text angemessen ins Englische zu übertragen.

Tatsache bleibt: Für mich gehört Roger Cicero nach Helsinki, und wenn ihr euch in zwei Monaten nicht wieder über einen Kellerplatz aufregen wollt, dann sollte er für euch auch dorthin gehören.

Dienstag, 6. März 2007

Der zweite Kinobesuch des Jahres

Ist zwar schon jetzt eine Woche her, dass ich meinen zweiten Kinobesuch hinter mir habe, aber ich finde, dieser Film hat es verdient, dass man mal über ihn redet. Es geht um "Pans Labyrinth", eigentlich ein mexikanischer Fantasyfilm (, der kurz davor übrigens drei Oscars gewonnen hat), aber das ist meiner Meinung nach nur die halbe Wahrheit. Für mich erhält man mit dem Kinoticket zwei Filme zum Preis von einem; auf der einen Seite einen vollwertigen Fantasyfilm, auf der anderen Seite ein hochqualitatives Kriegsdrama (, das mit Spanien und dem Franco-Regime mal einen eher unbekannten Part des Zweiten Weltkrieges zeigt).

Das beeindruckendste an dieser Tatsache ist dabei vor allem die Mischung, die Guillermo del Toro aus diesen beiden Aspekten erstellt hat. Man wird umschmeichelt mit faszinierenden Fantasybildern (die Leute dafür haben also wirklich nicht umsonst den Oscar bekommen) und im nächsten Moment sieht man zum Beispiel, wie der Hauptmann einem vermeintlichen Partisanen die Nase mit dem Boden einer Weinflasche matschig klopft.

Eine solche Kombination zwischen märchenhaft und brutal habe ich wirklich noch nie erlebt und du sitzt einfach am Ende vor dem Abspann und fragst dich, was für einem abgefahrenen Film du gerade gesehen hast. Deshalb, schaut euch diesen Film an! Er ist wirklich sein Geld wert.

Montag, 5. März 2007

Ein Hoch auf die Programmplaner

Gott segne diese Menschen bei ProSieben, die auf die glorreiche Idee kamen, die Free-TV-Premiere eines so wundervollen Filmes wie "Findet Nemo" auf den selben Tag zu legen wie die Erstausstrahlung des Event-Zweiteilers "Die Flucht". Immerhin, man konnte sich gestern wunderbar entscheiden, ob man es lieber schön oder eher ein wenig schaurig haben will. Klar, dass die junge Zielgruppe sich da eher für schön entschieden hat und damit der ARD-Produktion viel Potential genommen hat. Es hätte ein zweites "Dresden" werden können, ein Film, über den alle reden und damit über ein Thema, das normalerweise eher ungern angefasst wird, weil die Jugend entweder von diesen Geschichten gelangweilt ist oder jeder der Überlebenden seine individuelle Geschichte bisher nicht preisgeben wollte.

Gut, die Quoten sind trotzdem der Hammer, aber es ist einfach nicht dasselbe. Daher noch mal danke, ProSieben, für euren programmatischen Egoismus und dafür, dass ihr uns gestern vor eine so schwere Entscheidung gestellt habt.