Donnerstag, 8. März 2007

Kandidatenanalyse

Eigentlich wollte ich hier noch eine subjektive Werbekampagne für die zwei Kandidaten des Eurovision Song Contest-Vorentscheids einstreuen, die nicht Monrose heißen (ja, es treten tatsächlich auch noch zwei andere Leute an), aber bevor ich mich hier auf irgendein polemisches Niveau hinunterbegebe, wähle ich doch lieber den objektiven Weg und analysiere für euch die Qualität musikalischen Beiträge, die im Grunde den einzigen echten Indikator darstellen (sollten).

Fangen wir an mit Heinz Rudolf Kunze. "Die Welt ist Pop" ist textlich sehr gelungen und wird mit Sicherheit von dem erfahrenen Interpreten solide vorgetragen. Die Probleme dieses Liedes: Es ist 1. zu deutsch und 2. ist mir die Melodie etwas zu "bekannt". Ich zumindest hatte immer einen anderen Song im Hinterkopf, den ich aber leider nicht näher definieren kann.
Das zweite Lied, "Even heaven cries" von M...... ist eine sehr eingängige Ballade mit schöner Melodie, an der es eigentlich nichts zu meckern gibt, ABER für eine Veranstaltung wie den Eurovision Song Contest ist das definitiv zu wenig. Dazu kommt noch der Live-Faktor. Seit Gracia will ich so Blitzkarrieren-Popperinnen einfach nicht mehr beim ESC sehen, da können wir uns lieber gleich den letzten Platz hinter England, Spanien und Frankreich geben. Mein Fazit deshalb zu "Even heaven cries": Top Ten in den Charts: Ja. Top Ten in Helsinki: NO CHANCE!

Bleibt also zu guter letzt Roger Cicero und "Frauen regieren die Welt". Gut, die Tatsache, dass heute internationaler Frauentag ist, wird ihm nicht viel helfen, aber rein objektiv gesehen ist dieses Lied von unseren drei Beiträgen einfach das beste. Das Lied macht Laune, der Sänger ist sympathisch und kompetent, die Big Band im Hintergrund würde auch in Helsinki bestimmt Eindruck auf der Bühne machen und mit Swing hätten wir wie schon letztes Jahr mit Country einfach ein stilvolles Kontrastprogramm zu den ganzen hyperaktiven osteuropäischen Hupfdohlen, die ihr mangelndes Gesangstalent mit sinnfreien Folkloretänzen überschminken. Okay, der deutschsprachige Text ist vielleicht ein Manko, aber wenn er tatsächlich gewinnt, dürfte es doch das geringste Problem sein, den Text angemessen ins Englische zu übertragen.

Tatsache bleibt: Für mich gehört Roger Cicero nach Helsinki, und wenn ihr euch in zwei Monaten nicht wieder über einen Kellerplatz aufregen wollt, dann sollte er für euch auch dorthin gehören.

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