Donnerstag, 7. Juli 2011

Zeit für Karriere

Mit Informationen über meine Person halte ich mich hier ja normalerweise sehr zurück. Ich bin nicht der Typ Mensch, der sein Leben krampfhaft über das Netz definieren muss und den sozialen Anschluss an die anonyme Masse des Internets sucht, weil seine soziale Kompetenz im Real Life zu wünschen übrig lässt. Das soll jetzt nicht gehässig klingen, aber ich mag mein Real Life zu sehr und was ich darin erlebe. Das Internet und das Bloggen im Speziellen ist für mich daher immer noch primär eine Spielerei und kein Lebensersatz.
Auf meinem Blog beschäftige ich mich primär mit den Dingen, die mich hobbymäßig am meisten begeistern, und das ist zugegebenermaßen das Fernsehen in all seinen Facetten und im Besonderen der Eurovision Song Contest. Als Theater- und Medienwissenschaftsstudent sah ich es außerdem ein bisschen auch als meine Pflicht an, mich angemessen mit allen Bereichen des Fernsehens auseinander zu setzen, jedem Produkt wirklich eine Chance zu geben und in keine pauschalisierende Kerbe zu schlagen. Im Laufe meines Studiums habe ich etliche Leute kennengelernt, die zwar gerne irgendwie beim Fernsehen arbeiten wollen, aber teilweise mit einer solchen Arroganz auf die deutsche Fernsehlandschaft schauen, dass mir wirklich die Galle hochkommt.
Die Seminare mit Fernsehbezug waren für mich in der Hinsicht immer kleine Highlights. Ging es um Reality-TV, fühlte man sich wie in der Selbsthilfegruppe für anonyme GNTM-Fans, und bei einem eigentlich sehr theoretischen Seminar zum Thema Serialität wurde ständig nur von amerikanischen Serien geredet und was an Ihnen so toll ist. Und etliche empfanden es fast als körperliche Folter, dass sie bei einer Videosichtung zum Thema Serial mal drei Folgen GZSZ ansehen mussten.
Man muss nicht alles am deutschen Fernsehen mögen, tue ich ja auch nicht, aber gerade als angehender Akademiker in diesem Fach sollte man die Kompetenz besitzen, sich in angemessener Art mit so einem Thema zu beschäftigen. Sonst fühlt man sich später nur schmutzig, wenn man den Posten als Redaktionsvolontär bei Punkt 12 oder Ähnliches annimmt, um sich so den Hartz IV-Antrag zu sparen.

In den 6 Jahren meines Studentendaseins hat mich dieser Blog in seinen verschiedenen Erscheinungsformen mal mehr, mal weniger begleitet. Er hat meine Höhen, meine Tiefen, meine stressigen und meine gechillten Momente des Stuidums mitgemacht und war für mich das kleine Refugium, in dem ich schonungslos meinen Traum von einem besseren deutschen Fernsehen gepflegt habe.

Jetzt naht sich für mich ein Moment, der mein Denken über die Branche enorm intensivieren wird. Ab 8. August werde ich, wie man es so schön nennt, Teil des Systems. Ich werde tatsächlich das machen können, was bisher als heimlicher Berufswunsch bei mir herumgeisterte: Ich werde Drehbuchautor. :)))))))))))) Für K11 bei Constantin Entertainment. Zwar zunächst nur auf Probe, aber mit den besten Chanchen, dabei zu bleiben. Ich werde zumindest alles dafür investieren, damit das mehr als nur ein 6-monatiges Vergnügen wird.

Wird aber dieser Job meine Sicht aufs Fernsehen ändern? Ich hoffe nicht. Ich werde hoffentlich auch weiterhin, so gut es geht, meinen Senf über die Abgründe und die Perlen des deutschen Fernsehens abgeben können. Und der ESC wird selbstverständlich auch in Zukunft mein Thema Nr .1 bleiben. Drückt mir alle, die ihr euch hierher zu diesen Blog verirrt, die Daumen für Ismaning. Wer weiß, vielleicht konsumiert ihr bald eines meiner Autorenprodukte... *muahaha* :)

2 Kommentare:

  1. Rothi das freut mich sehr. Das Format kann ja nur gewinnnen. :)

    Hofmarschall von Kalb

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  2. Herzlichen Glückwunsch!!!!!!

    Bin ja aller vorraussicht ab nächstem Jahr auch in Minga ---> dann können wir ja unser Sushi-Essen wieder starten *g*

    Also viel viel Glück und Daumen drück!

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