Freitag, 5. August 2005

Springer auf Pro 7


Das wird vielleicht nur die wenigsten Fernsehjunkies wirklich interessieren, weil es eher eine Nachricht für die Medienschaffenden ist, aber da sie in meinen Augen so bedenklich ist, dass sie auch für den einfachen Zuschauer bekannt sein sollte, möchte ich sie euch nicht vorenthalten.


Die Axel Springer AG, Europas größter Zeitungsverlag, Mutter der BILD und Besitzer vieler anderer bekannter Blätter, kauft sich von Haim Saban die ProSiebenSat1 Media AG und ist damit der erste Medienkonzern in Deutschland, der sowohl im Printbereich als auch im Fernsehbereich tätig ist. Soweit klingt das ja noch ganz anständig. Es gibt aber auch aus dem Ausland durchaus Beispiele, in denen sich diese Kombination eher negativ als positiv ausgewirkt hat, sofern sie in die falschen Hände gerät.


Beispiel 1: Rupert Murdoch. Kritiker bemängeln bereits seit Jahren, dass er die Zeitungen und vor allem die Fernsehsender seines Unternehmens News Corp. (u.a. FOX in Amerika und Sky in England), dazu benutzt, sein Weltbild und seine politische Haltung zu verbreiten.


Beispiel 2: Silvio Berlusconi. Im Grunde liegt hier der selbe Fall wie bei Murdoch vor, nur bedrohlich erweitert durch die Tatsache, dass dieser Mann zugleich Regierungschef des Landes ist. Das ermöglicht ihm erst recht, die Medien so zu manipulieren, dass Gegner seines Regimes zu Staatsfeinden oder zumindest mundtot gemacht werden.


Davon sind wir hier in Deutschland zum Glück noch weit entfernt, aber mit einer solchen Macht, die sich aus dieser Fusion ergeben kann, wären solche Zustände durchaus möglich, wenn die Leute in den Chefetagen nicht weise und weitsichtig genug sind. Ich für meinen Teil verzichte gerne darauf, statt N24 irgendwann nur BILD TV zu sehen.


Danke fürs Lesen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen