Freitag, 5. Februar 2010

Janus lebt!

Jeder Sender besitzt sie im Grunde, diese Doppelköpfigkeit. Für die eine Sendung könnte man ihn knutschen, für die andere ihn mit Fackeln und Heugabeln aus dem Land jagen. (Okay, außer RTL2 vielleicht, da ist einfach alles schlecht.)

Am deutlichsten merke ich das momentan bei ProSieben. Auf der einen Seite gibt es da diesen Timeslot zwischen 16 und 17 Uhr, der scheinbar in den letzten Wochen zu einer wissenschaftlichen Versuchsanordnung mit dem Thema "Wie schlecht kann Fernsehen sein?" umfunktioniert wurde, (anders kann ich mir zumindest die Daseinsberechtigung von "Reality Affairs", "The Secret" und "Emma bloggt" nicht erklären) und auf der anderen Seite verschafft mir der Sender seit Dienstag durch "Unser Star für Oslo" wunderbare Glücksgefühle.

Gut, wer mich hier kennt, den überrascht mein Faible für den Song Contest nicht mehr; wohl eher die Tatsache, dass ich so lange mit meinem Statement brauche ^^. Aber aufgeschoben ist in dem Fall nicht aufgehoben und so kann ich auch jetzt noch mit leichter Verzögerung sagen: ich bin begeistert!
Es waren wirklich zwei reizende Stunden musikalischer Unterhaltung und Raab hat definitiv nicht zu wenig versprochen. Die Live-Band ist klasse, die Moderatoren souverän (auch Frau Heinrich angesichts der Tatsache, dass es ihre erste echte Fernsehmoderation war) und die ausgewählten Sänger ein hochklassiger Querschnitt durch alle Farben und Formen des Gesangs und der Musikalität. Entsprechend war auch das Setting nicht überladen und alles vollkommen auf die Sänger und ihre Musik fokussiert. Das belegen auch die Einspieler zu den Sängern. Da wurde kein aufwendiger Schnickschnack vorproduziert oder groß die Lebens- und Leidensgeschichte der Leute ausgebreitet. (Dazu hat man
eventuell in den weiteren Shows noch Zeit) Man hat nur die Aufnahme vom Casting, drei Statements von den Interpreten selbst und fertig. Wunderbar.
Da war es fast schon störend, dass gerade Stefan Raab und seine Jurykollegen in der Sendung krampfhaft versucht haben, ganz lieb und nicht polemisch zu sein, um sich bloß bewusst von den anderen Castingshow-Formaten abzuheben.
Aber das ist Kritik auf hohem Niveau, wie Raab sagen würde. Ich denke nämlich, dass jeder Zuschauer, der es gesehen hat, von selbst gemerkt hat, dass das in einer anderen Liga als DSDS oder POPSTARS spielt und dass man hier ein ernsthaftes Musikprojekt vor sich hat. Wer das alles deshalb bieder und langweilig findet, dem kann man nicht mehr helfen. Der soll sich weiterhin am Proll-Recall in der Karibik oder Ähnlichem ergötzen.

Ich für meinen Teil weiß, was ich die nächsten Dienstage vorhabe. Und wehe, einer hindert mich daran. :-)

2 Kommentare:

  1. Die Jury, oder zumindest Stefan Raab, werden wohl noch im Laufe der Sendungen lockerer werden. Ein erster Abend ist immer etwas aufregendes und die Routine und Lockerheit kommt meist mit der Erfahrung.
    Mir hat die Sendung auch gut gefallen.
    Zu RTLII kann ich nur sagen, dass es doch eine Kleinigkeit gibt, die der Sender gut gemacht hat und die heißt: Torchwood. Im Vergleich zu Pro7 mit Doctor Who haben sie es geschafft einen Vernünftigen Sendeplatz für die Serie zu finden und alle Folgen zu zeigen.

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  2. Okay, Torchwood lasse ich definitiv durchgehen. :-) Es hätte aber wahrlich einen besseren Sender verdient.

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