Donnerstag, 10. März 2011

Man reiche mir ein Weinglas

Da ich durch das Verfassen meiner Magisterarbeit enorm in Rückstand geraten bin und inzwischen fast stündlich die nächsten Teilnehmer gemeldet werden, folgt heute gleich der nächste Fünferpack mit der entsprechenden Senfbeigabe meinerseits:



Mensch, dass man das bei diesem Contest noch erleben darf: Eine getragene Ballade der ganz alten Schule. Schnörkellos, stimmgewaltig und musikalisch beeindruckend, so wie es die großen ESC-Balladen lange  Zeit waren. Wahrlich, dass es noch Länder gibt, die vor so etwas nicht zurückschrecken, beeindruckt mich. Aber die Betonung bei dem vorherigen Satz liegt wohl deutlich auf dem Wort "waren". Heutzutage weckt das bei mir in erster Linie eine Symapthie aus der Nostalgie heraus, mehr aber nicht. Sorry, Litauen.



Ukraine und Weißrussland schenken sich ja inzwischen bei ihren ESC-Beiträgen in Sachen "political correctness" nicht sehr viel. Die einen demokratisieren so lange herum, bis alle glücklich sind, die anderen ändern spontan einfach mal das Lied bzw. den Text. und geben einen Scheiß darauf, was Komponist und Interpret darüber denken. Und beide haben gemeinsam, dass sie es damit nicht wirklich besser machen. Nicht einmal ein kitschiges Schmetterlings-Trickkleid, das die ganze belanglose Up-Tempo-Chose noch retten könnte, gibt es anscheinend bei Frau Vinnikovas Song. :( Naja, nach dem 12. Mai wird dieses Lied einfach vergessen sein. Trösten wir uns mit dieser Zuversicht.



Also diese mit Rock aufgehübschten Pop-Balladen sind nun wirklich nicht mehr neu. Die Vertreter in den letzten Jahren klangen nur wesentlich grausliger. So gesehen ist Maja Keuc alles andere ein Reinfall. Sie liefert eine solide und respektable Nummer ab, die auch durchaus Chancen für das Finale hat. Aber ich denke, den Contest 2012 werden wir nicht in Ljubljana oder einer anderen slowenischen Großstadt erleben.



Hmm... endlich mal wieder ein Song, bei dem man gerne verweilt und mal genauer zuhört. Auch wenn er mir in der Summe fast etwas zu "modern" bzw. zu rockig geworden ist, hat er einen gewissen folkloristischen Charme, der einem im Gedächtnis bleibt und das Zünnlein an der Waage sein könnte. Leider habe ich bislang kein Live-Material gefunden, daher sage ich das alles lieber unter Vorbehalt.



Sag mal, wollen die mich verarschen? Da denkt man die ersten 5 Sekunden, ähnlich wie bei Georgien "Oh, das könnte mal ein bisschen was Interessantes aus der Elektro-Ecke werden", aber Neeeeeein, stattdessen kommt so ein Balkan-Folk-Rock, der noch peinlicher ist als diese Nuttennummer aus dem letzten Jahr. Meine Güte, sind die aus den letzten zwei Contests kein bisschen schlau geworden oder können die einfach nicht anders? Nenene, schnell weg damit.

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