Montag, 3. Oktober 2005

Blüh im Glanze dieses Glückes... oder so ähnlich

Meine Damen, meine Herren, ich muss sagen, ich bin enttäuscht. Heute feiern wir den nationalsten aller Feiertage, den Tag der Deutschen Einheit, und was hat das Fernsehen für diesen Tag zu bieten? Minimalversorgung!


Wo andere Länder ein tagfüllendes Programm mit Live-Übertragungen von patriotischen Festakten und Zeremonien übertragen, stellen wir unseren Nationalstolz auf Sparflamme.


PHOENIX verzichtet ausnahmsweise auf einen 18-Stunden-Marathon mit Guido Knopps Jahrhundert-Doku "100 Jahre" und bringt stattdessen einen Doku-Marathon mit allem aus dem Lager, was ansatzweise mit DDR und Einheit zu tun hat. Daneben gibt es eigentlich nur einen Sender, der sich ein bißchen um die nationalen Festlichkeiten kümmert: das ZDF. Nach einer "Langen Nacht der Deutschen Einheit" und einem Special von "History", die beide schon gestern nacht liefen, zeigt es heute als einziger (!) Sender den offiziellen Festakt zu 15 Jahren Deutsche Einheit. Der Rest versucht mit allem möglichen, dieses Thema durch sein Programm zu meiden. Sat.1 verzichtet sogar fast völlig auf ein Feiertagsprogramm und sendet tagsüber den selben Scheiß wie an jedem Werktag. Soll da etwa die Feiertagsstimmung aufkommen, die diesem Datum eigentlich zusteht?


Und zu allem Überfluss zeigt das Erste mit "Der Pianist" zur Primetime einen Film, der in der Nazizeit spielt. (Das soll keine Kritik an dem wirklich grandiosen Film sein) HALLO! 60 Jahre Kriegsende haben wir schon gefeiert!


Für nächstes Jahr wünsche ich mir deshalb entweder mehr Patriotismus und gesunden Nationalstolz im deutschen Fernsehen (so wie es uns die Kampagne "Du bist Deutschland" eintrichtern will) oder eine Verlegung des Feiertages auf den 9. November.


Danke fürs Lesen!

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