Donnerstag, 27. Oktober 2005

Nachrichten

Ich stelle gerade fest, es ist schon verdammt lange her, dass ich mich über die Nachrichten im Fernsehen ausgelassen habe. Dabei gibt es doch im Moment wieder so viele schöne Beispiele, an denen man wieder sieht, was manche Sendungen für berichtenswert halten und wie sie es verarbeiten.


Beispiel 1: Hurrikan "Wilma". Dass der Hurrikan wie fast jeder seiner Vorgänger auf seinem Weg zur amerikanischen Küste mal so gerade eben die Ostseite Mexikos und einen Haufen Karibikstaaten überwälzt und mit immensen Schäden zurücklässt, interessiert seit New Orleans kein Sender mehr. Es fallen zwar Namen wie Kuba oder Cancun, aber nur, um im Anschluss die Prognose durchzugeben, wann der Hurrikan endlich die USA erreicht. Hat sich irgendein Redakteur bislang die Mühe gemacht, nach den Schäden der Hurrikansaison 2005 für ein anderes Land wie Amerika zu fragen?


Danke, erspart mir eure billigen Ausreden wie "Das wollen die Leute nicht hören, die wollen nur hören, dass es den Amis dreckig geht".


Beispiel 2: Vogelgrippe. Dachten wir vorgestern nicht alle:


Yeah, da Bird Flu is in da House!


Tja, das haben uns die Nachrichtenmacher zumindest einreden wollen. Aber es war nur falscher Alarm. Die Enten oder Wildgänse sind nur von irgendeinem harmlosen Tierhasser mit vergiftetem Brot ermordet worden. (Oder war es ein sorgsamer Naturschützer, der den Tieren nur die Leiden der Vogelgrippe ersparen wollte?) Aber mal ehrlich, soll das jetzt die nächste Zeit so weitergehen? Bei jeder toten Ente einen ARD-Brennpunkt und ein einstündiges Special bei N24?


Mensch, da sind Länder wie Griechenland und Kroatien echt zu beneiden...


Danke fürs Lesen!

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