Dienstag, 12. Juli 2005

Montag

War das eine Wohltat, dieser Ruhetag bei der Tour de France gestern. Ich hätte vor lauter Begeisterung fast vergessen, wie das normale Nachmittagsprogramm bei den Öffentlich-Rechtlichen und den Alpha-Tieren unter den Primaten ist, nämlich zum Wegschalten schlecht.


Daher, glaube ich, rührt einzig und allein der enorme Erfolg von Sportereignissen wie die Tour dé France. Es ist die Möglichkeit zur Flucht vor dem hirnfreien Fernsehalltag in Form von Salesch, Kallwass und AK '05. Klar, die viel zitierten Zuschauer aus den Unterschichten gibt es trotzdem noch und die wird man auch nicht so schnell von ihren Heroen in schwarzen Roben entwöhnen können, aber genauso wie fast 50% jeden Nachmittag in den Gerichtssaal schalten, gibt es 50%, die diesen Auswurf der Fernsehwelt konsequent nicht einschalten.


Diejenigen sind es, die bereits am Fernseher begeistert mitfiebern, wenn Leute wie Jens Voigt und Jan Ullrich versuchen, Lance Armstrong ein Schnippchen zu schlagen, und nicht erst am Tag darauf durch die Lektüre der Volkszeitung BILD davon erfahren.


Diejenigen sind es, die sich lieber bei VOX und KABEL 1 an gut gemachten US-Serien wie Friends, Emergency Room, Boston Public und Für alle Fälle Amy erfreuen, anstatt sich hanebüchenen Lügen- und Intrigenquatsch anzutun, den ein pseudointelligenter Drehbuchworkshop in Köln-Hürth jede Woche aufs Neue in nur leicht variierter Form aufbrüht.


Wenn ihr "großen" Fernsehsender (ja, damit meine ich auch dich, Pro Sieben) nicht bald wieder damit beginnt, auch dieser Zuschauerhälfte ein angemessenes Nachmittagsprogramm zu bescheren, braucht ihr euch irgendwann über nichts mehr zu wundern.


Danke fürs Lesen!

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