Freitag, 20. Mai 2005

You better run and heijihide!


Gestern um 21.00 Uhr MESZ war es endlich soweit. Das erste Vorgeplänkel zum 50. Eurovision Song Contest in Kiev fand in Form des meiner Meinung nach sehr fragwürdigen, aber dennoch unterhaltsamen Semifinals statt.


25 Länder aus ganz Osteuropa und dem Rest des Kontinents traten dabei an, um die letzten noch ausstehenden 10 Plätze für das Big Final am Samstag zu ergattern. Und jeder zog dafür sein bestes Pferd im Stall auf die Bühne.


Die Polen überzeugten mit einem Vertreter der landestypischen Flamenco-Musik, der in seinem weiß-rosa Tüllkleid jede spanische Transvestitin am Fernseher und im Sportpalast (Veranstaltungsort) in Verzückung gebracht hat.


Die Norweger setzten dem Ganzen sogar noch eins drauf und schickten die skandinavische Homo-Version von The Darkness ins Rennen (optisch gesehen, nicht qualitativ), womit sie tatsächlich, im Gegensatz zu Polen, unter die Top Ten gekommen sind.


Über die restlichen Finalisten (Ungarn, Rumänien, Moldawien, Israel, Schweiz, Mazedonien, Dänemark, Lettland und Kroatien) ist nicht viel zu reden. Ein Teil hat es verdient, dabei zu sein, ein anderer Teil aus dem Baltikum hat es wie schon letztes Jahr nicht verdient, weiter zu kommen (Votingmafia halt, was soll man machen?). Dafür mussten wieder so gute Acts wie die aus Holland, Estland oder Finnland Federn lassen.


Naja, wenigstens ersparen die sich das lange Wahldebakel am Samstag, wenn sich Russland und seine ehemaligen GUS-Staaten ihre Höchstpunktzahlen auf dem Silbertablett servieren und die Votingmafia aus dem Baltikum ebenfalls die Großen Vier (Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien) und alles, was westlich des ehemaligen Eisernen Vorhangs liegt, außen vor lässt.


Tut mir leid für diese zynischen Worte, aber so ist es letztes Jahr durch den neuen Modus abgelaufen, so hat es sich gestern im Semifinale wiederholt uns so wird es leider Gottes auch am Samstag laufen. Schleißlich sind wir EIN Europa, und deshalb dürfen beim ESC auch die Länder ihren Punktesenf abgeben, die meistens zu Recht im Semifinale gescheitert sind. Das ist für mich die grauenvollste Regel, die je in der Geschichte des ESC eingeführt wurde und gehört für mich spätestens nach der nächsten schlechten Erfahrung am Samstag abgeschafft.


Das sage ich nicht als Zyniker, sondern als ein treuer Fan, der seit mehr als 10 Jahren dieser Veranstaltung mit Freude und Begeisterung zugesehen hat und das auch bitte noch viele weitere Jahre ohne Wut im Bauch tun möchte. Danke fürs Lesen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen