Donnerstag, 15. September 2005

Alles ist repräsentativ

Kennt ihr den Spruch "Weniger ist mehr"? Ja sicher, oder? Da seid ihr den Politikredaktionen im Fernsehen einen Schritt voraus. Was für Massen an Sendezeit seit der Bestätigung durchs Bundesverfassungsgericht und erst recht nach dem TV-Duell im Dienste der Wahlen verschleudert wurden, sorgt bei mir eher für Verdrossenheit als Aufgeklärtheit.


Politbarometer, Deutschlandtrend, Wahlcheck/Wahlarena/Wahlforum, große und kleine Elefantenrunden, Hessen wählt, Wahl 05 (mit unendlich verschiedenen Untertiteln), Wickerts, Domian, Oliver Geissen; die Liste ist wirklich erdrückend. Und zu allem Überfluss fühlt sich auch noch Stefan Raab als der große Wahlhelfer berufen und beschert uns am Samstag seine zweistündige "TV Total-Bundestagswahl".


So viel geballte Politik hat es im Fernsehen sicher noch nie gegeben. Zurecht, wie sich jetzt ebenfalls, denn mit jedem neuen TV-Auftritt, den sich ein Politiker (und den man sich selbst als Zuschauer) antut, erkennt man immer mehr, wie streotyp deren rhetorisch gefeilten Sprechblasen sind. Naja, wen wundert's, schließlich kommt es bei den Bürgern schlecht an, wenn ein Poli an zwei verschiedenen Tagen zum selben Thema zwei unterschiedliche Aussagen macht. Der wäre ja dann ein Lügner, und das in diesem Wahlkampf absolutes Tabu.


Da wird sich lieber in einen Polittalk mehr reingesetzt und das Wahlprogramm der eigenen Partei noch einmal abgelutscht. An Auswahl mangelt es in diesem Wahlkampf sicher nicht.


Danke fürs Lesen!

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