Montag, 5. September 2005

Die Fantastischen Vier gegen Merkel und Schröder

Ja, auch ich gehörte zu den rund 21 Millionen Menschen, die gestern gespannt dem TV-Duell zugesehen haben. Doch darüber will ich gar nicht viel verlieren, denn bei den ganzen Analysesendungen, die im Anschluss daran liefen und die zusammengerechnet sicher doppelt so lange gedauert haben wie das Duell selbst, wurde mit Sicherheit schon alles gesagt. ( Ich für meinen Teil zumindest sehe Angela Merkel als die Gewinnerin des Abends.)


Worum es mir geht uns wöruber bestimmt kaum ein Wort gefallen ist, sind die Fantastischen Vier, das Kompetenzteam des deutschen Polit- und Nachrichtenfernsehens: Illner, Klöppel, Kausch und Christiansen. Das TV-Duell war nämlich in dieser Hinsicht auch ein Unikum. Zum ersten Mal führten vier Moderatoren gemeinsam durch eine Sendung. Und da jeder Moderator seinen eigenen Sender im Rücken hatte, musste vermutlich im Vorfeld mehr Arbeit darin gesteckt werden, dass zwischen den Moderatoren eine ähnlich ausgewogene Redezeit bestand wie am Ende zwischen Frau Kirchhoff, äh pardon, Frau Merkel (kleiner Kausch im Hals) und Herrn Schröder.


Aber wie sich im Laufe des Abends herausstellte, war dies für das Moderatorische Quartett nur ein sekundäres Problem. Denn was nützen einem die besten vorbereiteten Fragen, wenn man sie nicht an die Protagonisten stellen kann? Da muss ich sagen, haben sich beide nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Wenn der Schröder Frau Christiansen eine neue Frage abgewürgt hat, machte es die Merkel bei Frau Illner und umgekehrt. Gut, manche würden sagen, das hat für mehr Dynamik gesorgt (die blieb ja in den Duellen vor drei Jahren komplett auf der Strecke), aber ein wenig Anstand sollte man auch in der Hitze des Gefechts behalten, auch als Bundeskanzler und als zukünftige Kanzlerin :-).


Letzten Endes war es nicht nur für Schröder und Merkel ein sehr leichter Abend. So ein Ereignis würdig und einigermaßen kontrolliert präsentieren zu können, erfordert auch viel Mut und Selbstvertrauen von den Moderatoren. Meine Hochachtung, Frau Christiansen, Frau Illner, Herr Klöppel und Herr Kausch!


Danke fürs Lesen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen