Montag, 19. September 2005

Mein Beitrag zur Bundestagswahl

Alles zerreißt sich auf allen Kanälen die Mäuler über das vermutlich merkwürdigste Wahlergebnis nach dem kürzesten Wahlkampf in der Geschichte Deutschlands. Da komme auch ich leider nicht ganz herum, aber keine Sorge, ich werde nicht darüber philosophieren, ob die Große, die Ampel oder Schwampel-Koalition die beste Lösung ist. Mir geht es natürlich wie immer um die Art der Berichterstattung im Fernsehen, und in dieser Hinsicht gab es gestern für mich nur einen angemessenen Sender dafür:


CNN!


Spätestens, als ich das fünfte Mal auf N24 aus Frau Merkels Mund gehört habe, dass Rot-Grün abgewählt ist, wollte ich eigentlich schon den Fernseher austreten und auf die Montagszeitung warten, als mir die Frage in den Sinn kam, ob eigentlich CNN ein Wort über das Ganze verliert. Ich schalte also um und tätsächlich, ob ihr es glaubt oder nicht, auch CNN war den ganzen Vorabend über live dabei, mit Hochrechnungen, Sitzverteilungsgrafiken, Interviews und allem, was sonst noch dazu gehört. Es war echt faszinierend, jemanden wie Frau Wieczorek-Zoll, Frau von der Leyen oder Herrn Beckstein mal auf Englisch zu hören. Gut, unser "shadow interior minister" (Zitat) Beckstein hat nicht gerade mit linguistischer Finesse geglänzt, aber das hat glaube ich eh keiner erwartet.


Ein echter Höhepunkt dabei war auf jeden Fall der Versuch des amerikanischen Deutschland-Experten, zu erklären, was ein "Überhangmandat" (klingt mit englischem Akzent noch bescheuerter als auf Deutsch) ist. Das verstehen selbst hierzulande nicht alle, wie will man das einem Ami erklären? Gut, umgekehrt ist es ja auch nicht anders, warum sich also darüber aufregen?


Auf jeden Fall habe ich das Wahlprogramm sehr genossen, wohl vor allem, weil es nicht das Einheimische war.


Danke fürs Lesen!

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