Sonntag, 25. September 2005

Der Wille ist stark, doch das Fleisch...

Ich wollte es wirklich, ehrlich. Ich habe echt versucht, dem gegenüber völlig vorurteilsfrei zu sein und ganz sachlich die Bilder auf mich einwirken zu lassen, wie es sich für einen guten Journalisten gehört. Aber ich konnte es nicht, ich konnte es einfach nicht.

Nach fünf Minuten habe ich das "Herbstfest der Volksmusik" und Florian Silbereisen weggeschaltet. Nach der durchaus anmutigen Tanzeinlage des MDR-Fernsehballetts kam pünktlich mit dem Playback der, ich zitiere, "jüngste Showmaster des deutschen Fernsehens", unser Florian, wie immer geschniegelt und gebügelt mit einem, ich würde sagen, brombeerfarbenen Anzug. Danach gab es eine kleine Ode an den Goldenen Herbst, die mit einer frivolen Bauernregel unterlegt wurde. Hahahaha, sehr lustig! Das sollte wohl der etwas einfachere Humor in der Show darstellen, der neben der üblichen Schadenfreude mit den Wildecker Herzbuben betrieben wird.

Aber egal, schließlich hält sich der Silbereisen nicht lange mit so etwas auf, sondern schwenkt gleich zur nächsten Playbacknummer über, unterstützt durch ein Dutzend Kinder, das mit ihm eine Choreografie auf der Chemnitzer Bühne abfeiert, bei der selbst Detlef D! Soost Tränen in die Augen bekommen hätte. Bei mir selbst haben sich leider keine Tränen gerührt, sondern leichte Sodbrennen, was für mich das eindeutige Zeichen zum Zappen war.
Ich schaltete zu ProSieben und schaute mir "Die 100 nervigsten Bands" an. Und fühlte mich dabei sehr, sehr gut.

Danke fürs Lesen!

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